Diggi oder richtiges Klavier für 1000 €?

H

Herold

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23. März 2009
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Guten Morgen liebe Musiker/-innen!

Bin ich hier im richtigen Bereich?

Nunja, zur Not einfach verschieben. Nun zum eigentlichen Thema.

Ich trage mich schon seid Monaten mit dem Gedanken Klavier spielen zu lernen.
Hatte auch schon eine Probestunde bei einer Klavierlehrerin doch bin mir nicht schlüssig ob Sie die richtige war.

Muss also im Raum Köln noch den ein oder anderen ausprobieren.
Empfehlungen (?) gerne erwünscht.

Nunja, diese Klavierlehrerin meinte, das ich mir kein Digitalpiano kaufen solle, da schon ein (restauriertes) Klavier für 1000 € besser sei als ein Diggi.

Wie denkt ihr über diese Aussage?

Anschaffung selbst hab ich mir ein Limit von 4000 € gesetzt und muss mich mal in die Häuser in Köln verirren oder kennt jemand einen guten zuverlässigen Klavierbauer, wo man sich gut beraten lassen kann?

Meine Wohnsituation ist leider kein Einfamilienhaus, sondern ein 20 Parteien Haus und entsprechend werden sich sicherlich die ein oder anderen Leute beschweren, doch direkte Nachbarn sind nur nach unten oder einer zur Seite.
Kann man das einigermassen dämmen, das man hier die Geräuschklisse so zumutbar wie möglich gestalten kann?

Ich freue mich auf eure Anregungen und bedanke mich für eure Bemühungen schon einmal im Vorraus. :)

LG
 
Hallo,

in der gleichen Situation war ich jetzt eigentlich auch.
Es stimmt schon, dass Du vor allem für ca 4000 Euro auch schon ein passables akkustisches Piano bekommen kannst. Ob das auch für eins für 1000 Euro gilt kann ich nicht beurteilen, wahrscheinlich eher die Experten hier im Forum.

Aber grundsätzlich glaube ich das schon, dass es für den Preis einige gute Schnäppchen geben kann.
Wenn man sich auskennt. Und genau darin sehe ich ein Problem. Ich persönlich habe jetzt jedenfalls niemanden im Bekanntenkreis, den ich zu irgendwelchen Läden oder Privatleuten hinschleppen kann, um ein Klavier zu begutachten. Man will ja auch nicht das erstbeste nehmen. Diejenige Person müsste also schon ganz schön Zeit mitbringen.

Grundsätzlich würde ich für ein gutes Klavier auch eine ähnliche Summe wie Du einsetzen wollen. Aber ich bin momentan einfach nicht so weit, Unterschiede bei verschiedenen Instrumenten heraushören und für meinen persönlichen Geschmack beurteilen zu können.Und ich weiß auch noch nicht, ob ich dieses zeitintensive Hobby wirklich dauerhaft ausüben kann.

Letzlich bin ich nun zu dem Schluss gekommen, dass ich langfristig ein Silent-Piano möchte, wenn ich beim Klavierspielen bleibe.
Als normaler berufstätiger Mensch kommt man halt tendenziell erst abends zum üben. Daran wird sich so bald nichts bei mir ändern. Und bei mir wohnen nur drei Parteien, die Ärger machen könnten. Aber das reicht ja auch schon. Bei einem 20 ParteienHaus ist das ja noch kritischer. Da würde ich auf die Möglichkeiten, meine Lautstärke regeln zu können, nicht verzichten wollen.

Nun habe ich ein gebrauchtes aber sehr gut ausgestattetes und noch zeitgemässes Digitalpiano bei ebay erworben.
Zuerst habe ich drei Wochen lang etwa 100 Pianos beobachtet und ein Gefühl für die Preise bekommen.
Mein Fazit: Solange es unter 1000 Euro bleibt ist der Wiederverkaufswert von Digis anerkannter Marken, vor allem Yamaha, sehr gut. Da gehen sogar betagte Geräte aus den 90igern noch für locker 300-500 Euro weg. Was ich eigentlich unangemessen finde, aber ist halt so. Pianos für die man über 1000 Euro verlangen kann, weil sie noch neu sind, und vielleicht mit einem Startpreis über 1000 einsteigt, gehen weitaus schlechter weg. Da scheint es eine psychologische Grenze zu geben.

Ich denke also, dass in einem Jahr, wenn ich vielleicht schon etwas erfahrener beim Klavierkauf auftreten kann und weiß was ich will, ich mein Digi auch wieder verkaufen kann und das Geld in mein Traumklavier reinvestieren kann und damit dann hoffentlich auch langfristig happy bin.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
P.S:

Es gibt natürlich bei den meisten Händlern die Option des Mietkaufs.
Man mietet ein Piano und die Mieten werden dann voll angerechnet wenn man sich auf später entschließt das Instrument zu kaufen. Oft kann man die Mieten auch für ein anderes besseres Instrument anrechnen lassen.
Ist an sich ein faires Angebot, aber bei meinen Streifzügen ist mir klar geworden, dass das Traumpiano nachher weiß Gott wo stehen kann. Und das Angebot des Mietkaufs hat natürlich den Haken, dass man dann an einen einzigen Händler gebunden ist. Die Mieten würden also doch verloren gehen, wenn man sein Traumpiano bei einem anderen Händler oder womöglich Privat findet. Oder man muss auf sein Traumpiano verzichten und nehmen was der Händler da hat. Von daher fand ich meinen Weg auch flexibler. Ich bekomme meinen Einsatz wahrscheinlich zum größten Teil wieder und bin frei wo ich mein akkustisches Klavier kaufen werde.
 
Hallo erst mal,

klar, ein akustisches Klavier, noch besser ein Flügel, ist das Optimum. Aber wenn man in einem Haus mit Nachbarn wohnt, und das als Anfänger, da sind E-Pianos schon eine prima Erfindung. Daher finde ich solche Aussagen, man solle sich doch immer ein akustisches Piano kaufen, weltfremd. Gelinde gesagt.

Ich habe mir vor einigen Tagen als transportables Gerät ein Kawai ES6B zugelegt, Straßenpreis 1195€ (mein "richtiges" E-Piano wiegt 38kg). Und bin sehr angetan, vor allem klanglich und vom Spielgefühl. Nein, nicht wie ein akustisches Klavier, aber ich kann ja auch zuhause ein E-Piano spielen und breche beim KL am alten Yamaha Upright nicht weinend zusammen. Und das war von Anfang an so. Ich genieße es, im Klavierhaus mal an einem Seiler zu sitzen, aber man muss auch auf dem Teppich bleiben. Also würde ich sagen: keine Angst vor dem E-Piano, wenn es ein gutes ist. Und da liegst Du mit Yamaha und Kawai richtig (mein Roland ep880 habe ich nach einer Woche zurück gegeben).

Grüße,

Rainer
 
Hallo,

ich muss mal kurz eine Lanze für Roland brechen - bin seit ca. einem Monat stolze Besitzerin eines LX 10 und es ist ein absoluter Traum! Vom Spielgefühl sind die Tasten (mit einer "Ebenholz- und Elfenbein-artigen Oberflächenbeschichtung") einzigartig und sogar besser als bei meinem Yamaha-Flügel. Ursprünglich hatte ich ein Yamaha clp 340 kaufen wollen, aber nachdem ich dann das LX 10 gespielt hatte, kam ich nicht mehr davon los :)

Ich habe zwar keine Nachbarn, dafür aber 4 kleine Kinder. Da ist das Üben im Wohnzimmer auch extrem eingeschränkt. Deshalb habe ich mir einen lange gehegten Wunsch erfüllt und ein Digi-Piano gekauft. Dazu wurde dann noch das Büro als Musikzimmer umgebaut. Ein tolles Gefühl, jetzt abends, wenn die "Monster" schlafen, die Kopfhörer aufzusetzen und beim Spielen komplett zu entspannen!

Ich würde mich jederzeit wieder für ein (gutes) Digitalpiano entscheiden!

Viele Grüße
Tina
 
Das LX 10 ist ja auch das superduper Highend Modell.
Das hab ich auch schon mal angetestet und fand es auch prima. Design sowieso. Áber momentan nicht mein Budget ;)
Dir weiterhin viel Spass damit!
 
P.S: Ich hoffe mein erfahrungsbericht ist jetzt nicht so rübergekommen, dass ich auch finde, man muss unbedingt ein akustisches haben.
So war das nicht gemeint. Ich für mich hab auf meinen Streifzügen dann doch irgendwann den Unterschieden gehört/gespürt.
Deswegen will ich ja auch ein Silent weil ich denke das ist das perfekte Zwischending wenns um Rücksicht auf die Nachbarn geht.
Aber meine Erfahrung dahingehend muss nicth für alle gelten.
 
Hab mich auch für ein Digipiano entschieden - aus den gleichen Gründen wie die Anderen: Man schont die Umwelt beim Üben. Und außerdem wäre auch nicht wirklich Platz für so einen "Klotz" gewesen. Und so'n Teil verstimmt sich halt auch nie...

Meins ist ein P140 von Yamaha. Wie's so geht: Beim Probeklimpern im Laden hat's zu mir gesagt "Kauf mich". Da hab ich's gekauft - und bin sehr zufrieden.

Frank
 
Vielen lieben Dank für eure rege Beteiligung.

Das Lager der digitalen Befürworter ist ja relativ stark vertreten,
doch habe ich über die Möglichkeit eine Kombination eines akustischen Klaviers und eines digitalen in einem Stück auch für überdenkenswert.

Gibt es denn keine Schwierigkeiten bei den digitalen im besonderen bei der Tonerzeugung, da ein akustisches Klavier doch mehr abbilden kann als das digitale mit seiner xxx-stimmigen Polyphonie?!

Ich habe bedenken, das man als Anfänger schwierigkeiten bekommt bei seinen Unterrichststunden jedesmal mit einer Verwunderung zu beginnen, nur weil man sich auf das Instrument einstimmen muss oder wie empfindet ihr das? Fällt es euch schwer oder ist es leicht oder merkt man keinen Unterschied?

Freue mich auf eure Antworten. :)

LG
 
Hallo Herold,

wie ich schrob: ich hatte am Anfang sogar ein Clavia Nord Stage, und das ist vom Spielgefühl her noch weiter vom Klavier weg als das, was ich jetzt habe. Aber ich habe mich in der Musikschule nie groß umstellen müssen. Höchstens an die Lautstärke gewöhnen, denn ein akustisches Klavier bringt schon so seinen Pegel. Ob das in einer modernen Etagenwohnung akzeptabel ist, muss man sich selbst beantworten.

In der Ansprache und im Klang kann kein E-Piano mit einem akustischen mit halten (ich hätte auch lieber ein Seiler Primus 122), aber ich denke halt die Kernfrage ist: kann ich meiner Umgebung mein Spiel zumuten, und was habe ich an Budget. Für 1000€ würde ich kein besonders hochwertiges gebrauchtes Klavier erwarten, oder es müsste schon ein Super-Schnäppchen sein. Dann vielleicht lieber ein gutes E-Piano als ein minderwertiges Klavier. Mein fauler Kompromiss im Klang sind eine Studio-Endstufe und zwei fette Monitore, die ich aber auch nur lauter mache, wenn ich weiß, dass keiner im Hause ist. Klingt aber immer noch nicht so wie mein Traum beim Musikhändler meines Vertrauens.

Ad II: ich denke, wenn man anfängt, hört man viele Feinheiten auch noch nicht so wie nach ein paar Jahren. Höchstens, wenn man ein anderes akustisches Instrument schon sehr gut spielt.

Mein Kawai MP8 würde ich auch über den grünen Klee loben, aber da gehen eben schon 2300€ über den Tresen.

Grüße,

Rainer

Edit: Typo
 
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Hi,

so jetzt kommt ein Digi Piano Ablehner. :D
Wobei ich hab' zusätzlich ein Digi Piano als lautlose Übemöglichkeit. Find ich besser wie ein Silent Piano. Aber das ist eine andere Geschichte.

Um zu verstehen warum ein akustisches Klavier besser ist, gibt es hier einige Threads zu dem Thema. Besonders die Posts von Klaviermacher beachten (wenn ich mich recht erinnere).

...
Ad II: ich denke, wenn man anfängt, hört man viele Feinheiten auch noch nicht so wie nach ein paar Jahren. Höchstens, wenn man ein anderes akustisches Instrument schon sehr gut spielt.
...

Dieser Standpunkt ist meiner Meinung völlig falsch (sry Paderblues). Genau die Feinheiten zu hören sind ja das Wichtigste am Klavierspielen. Das ist der Unterschied zw. einem guten und schlechtem Klavierspieler.
Und das muss und kann man von Anfang an lernen/trainieren. Natürlich gibt es als Beginner das Problem, dass man sich erstmal mit grundsätzlichen Koordinationsproblemen beschäftigt. Aber der Klang und dessen Feinheiten sollten möglichst bald im Vordergrund stehen. Nicht immer aber immer öfter. ;-)

Gruß
 

@ Paderblues

Ich habe kein Problem damit das Geld auszugeben, doch möchte ich dies dann auch mit Bedacht tun.
Insgesamt habe ich mir ein Limit von 4000 € gesetzt, doch habe ich bedenken bei einer sich ständig änderenden Technik irgendwann nur noch wenig für das digitale Piano zu bekommen. Sprich der Wertverlust ist hoch. Bei einem digitalen möchte ich nicht mehr als 2000 € ausgeben, das muss mich dann aber vom Hocker hauen, wo ich sage ok, das klingt schonmal nicht schlecht.
und die Mechanik versaut mir die Technik nicht.
Das V-Piano ist der Hammer, als ich das im Internet gesehen habe dacht ich WOW. Aber das geht über meinne Vorstellungskraft von bezahlbar.

Ich glaube ich komme einfach nich drum herum mich dieser Welt erst einmal zu öffnen und im Handel anzutesten, denn ich gehe meiner Umwelt ungerne auf den Geist mit anfänglichen Übungsversuchen und baue mir somit eine eigene Zielstrecke wo das wunderschöne akustische Klavier mein Ziel wird.

Sind die gannten Geräte eigentlich eher Stage-Pianos oder Homepianos (mit Korpus und Boxen(?)?

LG
 
Hi,

so jetzt kommt ein Digi Piano Ablehner. :D
Wobei ich hab' zusätzlich ein Digi Piano als lautlose Übemöglichkeit. Find ich besser wie ein Silent Piano. Aber das ist eine andere Geschichte.

Um zu verstehen warum ein akustisches Klavier besser ist, gibt es hier einige Threads zu dem Thema. Besonders die Posts von Klaviermacher beachten (wenn ich mich recht erinnere).



Dieser Standpunkt ist meiner Meinung völlig falsch (sry Paderblues). Genau die Feinheiten zu hören sind ja das Wichtigste am Klavierspielen. Das ist der Unterschied zw. einem guten und schlechtem Klavierspieler.
Und das muss und kann man von Anfang an lernen/trainieren. Natürlich gibt es als Beginner das Problem, dass man sich erstmal mit grundsätzlichen Koordinationsproblemen beschäftigt. Aber der Klang und dessen Feinheiten sollten möglichst bald im Vordergrund stehen. Nicht immer aber immer öfter. ;-)

Gruß


OK, das ist auch kein schlechter Standpunkt also wäre es für den anfänglichen Start um ein Gefühl für das Spielen und der Koordination ein gutes und relativ günstiges Digitales zu kaufen und anschließend ein Akustisches, damit man nach der Orientierung sich auch auf die Thematik Klang einzustimmen?

Mein Ziel ist es später einmal ein richtiges Klavier zu besitzen, doch ich habe einfach keinerlei Kontakt innerhalb der Famile oder Freundeskreis, welche sich mit musizieren auseinander setzen geschweige denn Hilfestellung geben könnten, bei einer entsprechenden Auswahl oder Suche eines Instrumentes.

Ach ist das schwer. :confused:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mann, wenn du 4000Euronen übrig hast, kauf dir ein akustisches Klavier. :D

Gruß
 
Ich trage mich schon seid Monaten mit dem Gedanken Klavier spielen zu lernen.
Hatte auch schon eine Probestunde bei einer Klavierlehrerin doch bin mir nicht schlüssig ob Sie die richtige war.

Muss also im Raum Köln noch den ein oder anderen ausprobieren.
Empfehlungen (?) gerne erwünscht.

Schau vielleicht mal hier vorbei:

http://www.koelnklavier.de/

Nunja, diese Klavierlehrerin meinte, das ich mir kein Digitalpiano kaufen solle, da schon ein (restauriertes) Klavier für 1000 € besser sei als ein Diggi.

Wie denkt ihr über diese Aussage?

Ich denke, sie hat recht. Zu Beginn habe ich auch einige Monate auf einem Digi gespielt. Erst danach habe ich mir ein Klavier gekauft, mit Silent-Funktion. Der lieben Nachbarn wegen.
Ich z.B. habe mir in der Zeit einen viel zu lauten Anschlag angewöhnt. Ein Klavier spielt sich einfach anders.

Du könntest ja, um die Kosten zu strecken, erst einmal ein Klavier kaufen. Und später das Silent-System nachrüsten.

Eine ähnliche Frage gab es hier schon einmal in einem Thread vor ein paar Monaten, da stehen bestimmt einige weitere interessante Details zu dieser Fragestellung drin. Leider habe ich ihn auf die Schnelle nicht gefunden. Vielleicht mal die Suchfunktion ausprobieren.

lg
Nora
 
Ob man für 1000 Euro ein akkustisches Klavier bekommen kann, das den Transport lohnt, wage ich zu bezweifeln. Aber es gibt sicher Ausnahmen und wenn man jemanden hat, der einen beraten kann.... hast du aber nicht.

Ich glaube inzwischen auch, daß es für einen Anfänger wichtig ist, sich den unangenehmen Verhalten von akkustischen Instrumenten auszusetzen, auf jede Unregelmäßigkeit zu reagieren. Digitalpianos sind da einfach zu großzügig. Wie lang die "Schonzeit" sein darf, in der man sowieso keine Zeit hat, sich um Klang zu kümmern, weiß ich nicht, das können Klavierlehrer besser sagen. Aber mehr als ein halbes Jahr eher nicht. Und das würde bedeuten, erstmal zu "sparen" und nur 1000 Euro auszugeben, und ab dann besitzt man ein Instrument zu viel, weil es dann eben doch ein akkustisches Klavier sein muß.

Wenn man aber sowieso in der Lage ist, ein Klavier zu finanzieren, würde ich lieber vorschlagen, eins (meinetwegen mit Silent-System) mit Kaufoption zu mieten. Der Preisaufschlag, den man für die ersten sechs Monate bezahlt, ist weit unter 1000 Euro und wenn es dann doch nicht behalten will, gibt man es einfach zurück, ansonsten kauft man es oder mietet erstmal weiter. Ein gebrauchtes Digitalpiano zu verkaufen ist mit Sicherheit aufwendiger.

PS: Für jemanden, der nur ein bischen für sich selbst spielen möchte und zu Weihnachten vielleicht ein paar Lieder begleiten, ist ein Digitalpiano möglicherweise sogar besser, weil man eben auf viele Feinheiten nicht zu achten braucht. Aber wenn man wirklich Klavierspielen lernen will, kommt man um diese Feinheiten nicht herum, die beim Digitalpiano fehlen.
 
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Ob man für 1000 Euro ein akkustisches Klavier bekommen kann, das den Transport lohnt, wage ich zu bezweifeln.

Leute, Leute. In welcher Welt lebt ihr? Sogar für 500€ bekommt man Klaviere, die nicht nur den Transport lohnen, sondern sogar richtig Freude machen können. Allerdings darf man nicht erwarten, dass so ein Klavier bei einem Händler steht, denn in diesem Preissegment kann der Händler nichts verdienen. Zumal er in der Regel ja auch noch Arbeit in das Instrument investiert.

Wenn man ein bischen Zeit und Geduld hat, kann man den Markt beobachten und sich eine Vorstellung davon machen, was geht, und was nicht.

Für 1000€ bekommt man locker ein nicht zu altes Fernost-Klavier in einer weniger gesuchten Furniervariante. Um die 500€ bekommt man regelmäßig gute Klaviere aus den 50er Jahren. Gewiss wird man hier evtl. auch Kompromisse beim Gehäuse machen müssen. Nach 50 oder 60 Jahren der Nutzung ist es mit Sicherheit auch an der Zeit, ein Klavier mal etwas zu überarbeiten, wofür auch noch etwas Budget eingeplant werden muss. Dennoch ist es überhaupt nicht illusorisch, ein schönes Klavier für 500€ zu kaufen und dann nochmal ein paar hundert Euro zu investieren und danach ein tolles Klavier zu haben. Es gibt zuhauf Instrumente, die mit diesem Lebensalter noch über eine sehr gute Substanz verfügen.

Im direkten Vergleich kann kein Digitalpiano gegen ein richtiges Klavier bestehen. Das wird sich auch nicht ändern, so lange die Klangerzeugung auf Soundsampling basiert. Dies kann immer nur eine Reduktion des eigentlichen Klavierklanges sein, weil es nicht möglich ist, ein Klavier in allen Nuancen detailgetreu zu sampeln. Dazu würden unendlich viele Samples benötigt. Vom Anschlag gar nicht zu reden. Trotz aller Fortschritte und vollmundigen Versprechungen, ein realistisches Spielgefühl zu vermitteln, habe ich noch nie ein Digitalpiano gespielt, welches sich wirklich "echt" angefühlt hat.

Ich nutze übrigens selbst (neben meinem Flügel) ein älteres Kawai Digitalpiano, um abends noch etwas ausgedehnter üben zu können.
 
Wenn man aber sowieso in der Lage ist, ein Klavier zu finanzieren, würde ich lieber vorschlagen, eins (meinetwegen mit Silent-System) mit Kaufoption zu mieten. Der Preisaufschlag, den man für die ersten sechs Monate bezahlt, ist weit unter 1000 Euro und wenn es dann doch nicht behalten will, gibt man es einfach zurück, ansonsten kauft man es oder mietet erstmal weiter. Ein gebrauchtes Digitalpiano zu verkaufen ist mit Sicherheit aufwendiger.

... und es war jetzt sogar von 4000, und nicht nur 1000€ die Rede. Und dann würde ich Guendolas Vorschlag auch voll unterstützen.

@Bachopin: ja, grundsätzlich bin ich bei Dir. Ich weiß jetzt nicht wie alt Herold ist, aber bei mir hat dieses "Hinhören statt nur Spielen" zwei Jahre gebraucht. :-)

Grüße,

Rainer
 
Wenn man aber sowieso in der Lage ist, ein Klavier zu finanzieren, würde ich lieber vorschlagen, eins (meinetwegen mit Silent-System) mit Kaufoption zu mieten. Der Preisaufschlag, den man für die ersten sechs Monate bezahlt, ist weit unter 1000 Euro und wenn es dann doch nicht behalten will, gibt man es einfach zurück, ansonsten kauft man es oder mietet erstmal weiter. Ein gebrauchtes Digitalpiano zu verkaufen ist mit Sicherheit aufwendiger.

Da möchte ich widersprechen. Ein Digitalpiano zu verkaufen bedeutet eine Auktion in ebay starten und das Ende abwarten zu können. Mehr erfordert es nicht von einem, denn 90% der Digi-Auktionen sind für Selbstabholer. Das ist akzeptierter Standard. Der Käufer muss vorbeikommen und den Abtransport organisieren. Genau das hab ich getan und es hat zwei Stunden gedauert. Der Verkäufer hat beim Auseinanderschrauben und runtertragen geholfen. War nett, ist aber nicht selbstverständlich. Ich hatte meinen Bruder dabei und wir hätten es auch spielend allein geschafft. Kein aufwendiges Problem in Sicht.

Ich war in gängigen Klaviergeschäften und ein Einsteiger-Silentpiano zu mieten geht ab ca 80 Euro im Monat. In der Regel für mindestens ein halbes Jahr. Macht also etwa 500 Euro, die man im Zweifelsfall in den Sand setzt. Das empfinde ich nicht als "weit unter 1000" Euro, sondern als die satte Hälfte davon. Na gut für einen ist das Glas halb voll für die anderen halb leer. Für mich ist das noch immer viel Geld. Für das Geld kann ich bei ebay schon ein passables Digi bekommen, mit dem ich für den Anfang gut zurecht komme.

Bei einem echten Klavier sieht das schon allein preislich anders aus. Ca 150 Transport in die Bude, ca 150 Euro Abtransport wenn es einem nicht mehr gefällt.

Ich finde es auch wichtig, möglichst früh auf Klang und Anschlag zu achten.
Aber ich habs wirklich als totaler Anfänger versucht. Was soll man denn da hören und spüren, wenn man noch keine vernünftigen Stücke spielen kann?
Wenn man nur lose die Tasten auf ihre Funktion überprüfen kann...ich bleib dabei...da kann ein Anfänger ohne eine Vertrauensperson, die ihn beraten kann, wenig reissen beim Klavierkauf und ggf. Fehler machen, die nur Zeit rauben und ins Geld gehen. Daher rate ich einem Anfänger diese Entscheidung auf den Zeitpunkt zu vertagen, wenn er halbwegs mitreden kann.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Herold, ich würde dir auch zu einem akustischen Klavier raten, eventuell halt mit Silent-Ausrüstung (falls das im Moment über deinem Budget liegt, gibt es immer auch die Miet-Kauf-Möglichkeit).

Ich wohne auch in einem Mehrfamilienhaus und hatte zuerst ein Digitalpiano. Jedesmal im Klavierunterricht hatte ich riesig Mühe, mich auf das echte Klavier einzustellen. Ausserdem hatte ich je länger je mehr Mühe mit dem elektronischen Sound des Digis. Schliesslich habe ich das Digi verkauft und ein echtes Klavier angeschafft :).

Bei den Nachbarn würde ich an deiner Stelle einfach mal ankündigen, dass du Klavier lernst, und schon mal vorab um Verständnis fürs Üben bitten. Gemäss Hausordnung ist das Musizieren jeweils geregelt. Bei uns ist es z.B. gestattet, eine Stunde pro Tag zu musizieren (die Ruhezeiten sind auch vorgegeben). Wenn du dich daran hältst, solltest du auch mit einem richtigen Klavier im Mehrfamilienhaus keine Probleme haben. Ich habe die Nachbarn auch gebeten, mir Bescheid zu sagen, wenn sie sich von meinem Klavierspiel mal sehr gestört fühlen (es kann ja mal sein, dass jemand Nachtschicht arbeitet und ausgerechnet dann schlafen sollte, wenn ich üben will).

Auf jeden Fall bin ich jetzt viel glücklicher mit meinem richtigen Klavier, auch wenn ich etwas mehr Rücksicht nehmen muss beim Üben.

So, das wäre jetzt mein Anti-Digi-Plädoyer gewesen ;).

Halte uns auf dem Laufenden, für was du dich schliesslich entscheidest ...

Grüsse
Tamerlana
 

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