Die Geschlechter in Kunst und Musik

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Gelöschte Mitglieder 10077

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13. Sep. 2015
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Ich glaube nicht, dass das die "natürliche" Klavierszene (wenn du damit meinst, wie viele Männer und Frauen Pianisten sind) widerspiegelt, sondern eher die gemachte. Klavierstudenten an Hochschulen sind meinem Eindruck nach mindestens 50:50 m:w, eher noch mit einem Überhang zu Frauen hin. Dass mehr Männer im Wettbewerb spielen, liegt vermutlich eher in der Natur der Geschlechter. An dem Klischee, dass Männer etwas stärker den Drang nach Vergleich, Wettbewerb, sich beweisen müssen etc. haben, ist bestimmt etwas dran. Vielleicht verwechsle ich auch Ursache und Wirkung: Männer haben es in der Musikbranche oft noch etwas leichter, weshalb Frauen sich vielleicht mehr scheuen, weil die Erfolgsquote für diesen (extrem) hohen Aufwand geringer ist...

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau, die mit ihm am gleichen Strang zieht - also Kooperation statt Wettbewerb. In einem Klavierwettbewerb tritt eine Pianistin also nicht nur gegen einen Pianisten, sondern gleichzeitig immer auch gegen seine Frau an. Und wenn diese Frau besser ist, in dem worin sie gut ist und er außerdem noch hervorragend Klavier spielt, gewinnt dieses Team eben meistens gegen Einzelkämpfer - egal welchen Geschlechts.

Frauen sind auch der Grund, warum Männer überhaupt Karriere machen, sich in Wettbewerben vergleichen, in den Krieg ziehen und vieles andere. Diese Erkenntnis kann man jetzt dem Zeitgeist entsprechend als Klischee abwerten, oder sie annehmen und fruchtbar nutzen. Erfolgreiche Menschen tun letzteres.

Denn der viel bemühte Satz "survival of the fittest" bezeichnet nun einmal diejenigen, die an ihre Umstände am besten angepaßt sind, und eben nicht den in ihrer jeweiligen Epoche angesagten Wunschvorstellungen nachhängen. Das galt schon im 19. Jahrhundert, wo es viele "Romantiker" vergleichsweise früh hinweggerafft hat, während angepaßte Industriellen-Clans mit kühl berechnender Strategie vielerorts noch heute bestehende Konzerne gegründet haben.

Das ist im Rückblick natürlich immer leichter zu erkennen, als in der Gegenwart.
 
Die meisten Männer, die an Wettbewerben teilnehmen, haben vermutlich noch keine Frau.
Möglicherweise aber eine andere fördernde Person wie Freunde, Eltern, Lehrer.
Das gilt für Frauen allerdings auch.
 
Ich würde dem nicht so zustimmen wie @FünfTon es sagt, ich glaube aber schon, dass ein Teil Wahrheit drin steckt.
Frauen sind, so glaube ich, häufiger pflichtbewusst und gerne im Hintergrund und streben seltener den großen Ruhm an.

Beispielsweise steht in 1000 Stellenausschreibungen v.a. an den üblichen TUs, bei gleicher Leistung werden Frauen bevorzugt, es gibt etliche Frauenförderprogramme, Frauen haben an Schule und Uni bessere Zeugnisse und doch sind es weiterhin meist Männer, die die Lehrstühle besetzen oder gar in Stockholm renommierte Preise entgegen nehmen.
Und die Marie Curies und Clara Schumanns gab es schon, als Frauen noch erheblich mehr Steine in den Weg gelegt wurden.

Die Clara Schumanns werden zwar mittlerweile verhältnismäßig mehr, bei den Marie Curies hat sich dagegen kaum etwas getan.

Ohne zu behaupten, Frauen hätten weniger Potential, glaube ich trotzdem, dass man nicht alles mit Benachteiligung begründen kann.
 
Erfolg macht schön. Und da Männer hässlich wie die Nacht sind... :-D
 
Sorry fürs stören aber da wird mir zu wenig drauf eingegangen :
der Bruce Lee:angst:
So wird aus der Hammerklavier Sonate die Nunchaku Sonate :angst::-D

Ansonsten weiß ich nicht wie sinnvoll so ein Wettbewerb ist:konfus:
Für uns forum Spieler wird er keinen Mehrwert darstellen außer das wir bisschen Copin zu hören bekommen, aber ich denke die wenigsten von uns sind überhaupt in der Lage die Darstellung zu bewerten, da bleibt höchstens ein "oh schön" und direkt danach "oh, noch schöner", was such auch vermutlich bis ins Finale zum Gigalativ "oh, am allerschönigsten" steigert:-D

Übrigens, was den "Kampf der Geschlechter" angeht, denke ich auch wie Stilblüte das Männer eher den Wettkampf und Vergleich suchen als Frauen. Vielleicht aus den von FünfTon genannten Gründen?
Es liegt vielleicht seit Jahrtausenden in unserer DNA, das wir der beste Jäger, die größte Hütte und der stärkste Krieger sein wollen um die Frauenwelt auf uns aufmerksam zu machen (Gorilla Paarungsverhalten - nur mit dem stärkste Männchen pflanzen sich die Weibchen fort).
Aber das ist ein drang, der am Klavier total sinnlos ist ; wer schlechte spielt ist so konzentriert darauf nicht schlecht zu spielen das er keine Zeit für die Weibchen hat und wer gut spielt ist so in sein Spiel vertieft das er den Weibchen keine Aufmerksamkeit schenken kann....
Ich vermute für mein Single sein wäre "Dj werden" die sinnvollere Alternative zum Klavierspielen :zunge:
 
Sind wir nicht schon ein bisschen weiter mit den Geschlechterklischees...?
Wenn ich eine Frau wäre und mir den ganzen Tag anhören müsste (in Foren wie diesen und auch sonst), dass Frauen biologisch einfach nicht so sehr den Wettbewerb suchen, dann würde ich mich vielleicht auch fragen, ob etwas mit mir "biologisch" nicht stimmt, wenn ich gerne an einem Wettbewerb teilnehme. Und also nehme ich auch weniger an Wettbewerben teil. Ist doch klar.
Die Ungleichheit wird übrigens auch nur sehr langsam besser, wenn wir weiter konsequent von Pianisten statt Pianistinnen (in der präferierten Schreibweise) reden. Always remember: Sprache verändert Realität! Kurzer Denkanstoß dazu: https://www.tagesspiegel.de/wissen/...rnchen-brauchen-keine-amtshilfe/22646438.html

cheerio.
 
Wenn ich eine Frau wäre und mir den ganzen Tag anhören müsste (in Foren wie diesen und auch sonst), dass Frauen biologisch einfach nicht so sehr den Wettbewerb suchen, dann würde ich mich vielleicht auch fragen, ob etwas mit mir "biologisch" nicht stimmt, wenn ich gerne an einem Wettbewerb teilnehme.

Du bist einfach die Ausnahme von der Regel.
*duck und weg*

Die Ungleichheit wird übrigens auch nur sehr langsam besser, wenn wir weiter konsequent von Pianisten statt Pianistinnen (in der präferierten Schreibweise) reden.

Och nö, ne? Siehe meine Signatur :-D. Die Pianistin, der Pianist (singular), die Pianisten (plural). Kommt mir bloß nicht mit so ner Grütze wie Pianist*innen. Wie spricht man das eigentlich aus? "Pianist, Sternchen, innen?"
 
Sind wir nicht schon ein bisschen weiter mit den Geschlechterklischees...?
Wenn ich eine Frau wäre und mir den ganzen Tag anhören müsste (in Foren wie diesen und auch sonst), dass Frauen biologisch einfach nicht so sehr den Wettbewerb suchen, dann würde ich mich vielleicht auch fragen, ob etwas mit mir "biologisch" nicht stimmt, wenn ich gerne an einem Wettbewerb teilnehme. Und also nehme ich auch weniger an Wettbewerben teil. Ist doch klar.
Die Ungleichheit wird übrigens auch nur sehr langsam besser, wenn wir weiter konsequent von Pianisten statt Pianistinnen (in der präferierten Schreibweise) reden. Always remember: Sprache verändert Realität! Kurzer Denkanstoß dazu: https://www.tagesspiegel.de/wissen/...rnchen-brauchen-keine-amtshilfe/22646438.html

cheerio.

Hach ja, eine verwandte Seele. :005:
Sexismus im Netz zu bekämpfen ist wie gegen Windmühlenflügel anzureiten.
 
@Nora @LeVolVik

Ich bin wirklich ein Befürworter der absoluten Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Und ich finde es auch wichtig, Diverse politisch und gesellschaftlich zu berücksichtigen. Aber ich bin auch ein leidenschaftlicher, wenn auch mittlerweile recht einsamer Freund des generischen Maskulinums. Das generische Maskulinum schließt doch niemanden aus, und zwar weil es alle Geschlechter einbezieht. Und der Gewinn der leichteren Lesbarkeit ist meiner Meinung nach größer als der Pseudo-Gewinn einer Pseudo-Gleichberechtigung, die möglicherweise durch die sprachliche Anwendung eine Pseudo-Zufriedenstellung (als Ersatz) erzeugt, aber den gesellschaftlichen Kampf für echte Gleichberechtigung vernebelt.
 
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@Demian
doppelt und dreifaches Like!
Ich hab die ganze Entwicklung durch die Auslandsjahre ja nicht mitbekommen und werde mich wohl nie dran gewöhnen. Ich möchte als Person wahrgenommen werden, nicht als „Sternchen“!
Das bleibt zu diesem nervigen Thema mein einziger Beitrag, mußte aber einfach mal aufs Tapet.
 
Mit sowas gibt sich Bruce Lee eh nicht ab. Der hat schon gegen den Mann mit der Todeskralle gespielt - und zwar gefühlvoll.
 
@Hekse
Ja, lieber das generische Femininum als die besagte Umständlichkeit. Allerdings wäre ich dann aus rein pragmatischen Gründen noch stärker für die kürzere Form des generischen Maskulinums.

Schwachsinn: der Begriff „Bankkaufmann“ für eine Vertreterin dieses Berufs.

Sinnvoll: der Begriff „Pianisten“ als Bezeichnung für weibliche und männliche Klavierspielende.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde total seltsam, dass man von einem grammatikalischen Geschlecht auf irgendein biologisches Geschlecht schließen soll. Ich verbinde Sonne und Mond, Nase und Mund oder Gabel und Löffel auch nicht mit irgendwelchen männlichen oder weiblichen Eigenschaften.
Ich frage mich, ob es die gleiche Diskussion in Frankreich gibt.
Solche Diskussionen führen auf jeden Fall nicht dazu, dass man Einsatz für Gleichberechtigung ernster nimmt, genau so, wie überhaupt niemand auf der Welt weniger rassistisch wird, weil irgendwer einen Schokokeks namens Afrika oder gar den gleichnamigen Kontinent umbenennen möchte.
 

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