Die Elise!

C

clavia

Dabei seit
9. Juni 2009
Beiträge
18
Reaktionen
0
Dieses Stück (von jingle war hier schon wo die Rede) hat man ja eigentlich nicht zu erwähnen, aber 1. wirklich schön spielen ist wohl doch nicht so leicht und 2. hätte ich eine konkrete Frage. In meiner Ausgabe steht Pedal halten über den ganzen Takt hinweg ( so dass die Achtel in der re Hand ab Takt 2 auf der 1 dann ja auch eher punktierte wären ( wie laut Notentext erst ab Takt 46 (ohne Wdh. gerechnet)- also sollte man das Pedal nach 2 Sechzehnteln heben? Wie würdet ihr das machen und wie ist es denn eigentlich beethovengerecht? (weiß jemand, wie Beethoven das Pedal benutzt hat, hätte oder überhaupt? Vielen Dank schon mal:p
 
o.k. sehe jetzt dass die Frage früher schon ziemlich ausführlich erörtert wurde- also eher kein/kaum Pedal...aber auf you tube spielt Pogorelich mit ziemlich viel, deshalb frage ich doch noch mal nach, wie ist das mit Beethoven und Pedal, seit wann gibt es das überhaupt , hatten die Hammerklaviere schon eins und wie wurde es wann benutzt....vielleicht erbarmt sich doch jemand und informiert mich. Vielen Dank!
 
Hallo clavia,

im Klavierunterricht ist das Pedal oft verpönt, im Konzertsaal wirst du aber eigentlich keinen Pianisten treffen, der völlig ohne Pedal spielt.
Beim Pedalgebrauch kann es allerdings sehr leicht zu unerwünschten klanglichen "Verunreinigungen" kommen, wenn man das Pedal nicht penibel bei jedem Harmoniewechsel aufhebt. Da heißt es genau zuhören. Ebenso sollte man in der Regel auch Pausen nicht mit Pedal zukleistern.

Wenn du auf solche Sachen achtest, sollte dem Pedalgebrauch bei der Elise eigentlich nichts im Wege stehen.

lg
Haydnspaß
 
Hi,
o.k. sehe jetzt dass die Frage früher schon ziemlich ausführlich erörtert wurde- also eher kein/kaum Pedal...aber auf you tube spielt Pogorelich mit ziemlich viel, deshalb frage ich doch noch mal nach, wie ist das mit Beethoven und Pedal, seit wann gibt es das überhaupt , hatten die Hammerklaviere schon eins und wie wurde es wann benutzt....vielleicht erbarmt sich doch jemand und informiert mich. Vielen Dank!

ich erbarm mich mal.
Bin aber auch nicht der Historik Experte. Aber hier mein laienhafter, aber dadurch merkbare einfache Überblick: ;-)

  • Vor Beethoven (Bach, etc.) gab es kein (also gut kaum) rechtes Pedal.
  • Beethoven hat sich sehr für die aktuelle Klaviertechnik interessiert und Stücke dafür geschrieben, die die neue Techik ausnutzen sollen.
  • Die Klaviere zu Beethovens Zeit waren weniger klangstark, wie heutige Klaviere, daher muss man die Pedal Anweisungen von Beethoven auf heutige Verhältnisse anpassen.
  • Noch was (Laienhaftes): Viele Puristiker fordern, dass man Bach ohne Pedal spielen muss. Das ist falsch, da das Pedal bei richtigem Gebrauch ein (nur?) Klangfärbungsmittel ist.

Gruß
 
Hallo Clavia,

viel Gutes wurde hier schon gesagt.

Meine Meinung:
Ob mit oder mehr oder weniger Pedal ist Geschmackssache.

Ich hab mir diesbezüglich ein Aufnahmegerät mit Mikro zugelegt und überwache damit meine Spielerei. Hier wirst Du beim Kontrollhören einige Überraschungen erleben.

Und: Lerne das Stück technisch gut spielen und höre beim Spielen genau zu. Bei der Anstrengung vergisst man oft das Zuhören, darum hab mich mir von ZOOM (z.B. H2 =195 EUR, H4n =350 EUR) ein Aufnahmegerät zugelegt.

Gruß Sebastian
 
Hi,

im Klavierunterricht ist das Pedal oft verpönt,

off topic und vielleicht eine blöde frage, aber ... wieso?

Haydnspaß ist oft etwas provokant und witzig. ;-)

Ein Klavier Schüler muss schrittweise an das Klavierspielen geführt werden.
Es hat sich halt in der Klavier-Pädagogik als gängige Regel durchgesetzt, dass man den Gebrauch des Pedals erst später lehrt.

Gruß
 
@bachopin:

aha, es gibt also keine "ganzheitsmethode" wie beim ungarisch-unterricht ;)
 
hätte ich eine konkrete Frage. In meiner Ausgabe steht Pedal halten über den ganzen Takt hinweg ( so dass die Achtel in der re Hand ab Takt 2 auf der 1 dann ja auch eher punktierte wären

Hallo Clavia,

vor allem in der Romantik bei Chopin und Liszt kommen solche Stellen oft vor:
Solche Pausen können mit dem Pedal überdeckt werden. Die Achtel sagt Dir, wie lange Du mit den Fingern auf der Taste bleibst.

Auch Franz Liszt oder Chopin haben z. B. oft eine Achtel am Tanktanfang notiert und dazu ein durchgedrücktes Pedal: Das heißt: Mit den Fingern eine Achtel spielen, das Pedal trotzdem durchgedrückt lassen.

Bei "Für Elise" sollst Du die notierte Tonlänge (also Achtel) mit dem Finger halten und die Sechzehntelpause mit dem Finger lösen. Das Pedal bleibt dennoch durchgedrückt.

Alles klar?

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Lieber Mario,

vielen Dank, gut zu wissen auch für die anderen (evtl. mal zu spielenden?) Stücke.
Dein Vorschlag lässt sich so umsetzen. Aber klingt das denn verschieden- ob ich ein Achtel oder punktiertes Achtel bei liegendem Pedal mit dem Finger halte? (und wenn nein, warum isses dann unterschiedlich notiert?)
Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich an den Stellen mit punktiertem Achtel unbewusst etwas kräftiger anschlage- dadurch gibt es dann tatsächlich einen Unterschied...

Grüße , clavia
P.S. es macht doch einen Unterschied...hab´s anhand eines Chopin-Nocturnes noch mal probiert-wenn man die Taste nur kurz anreißt klingt´s echt anders...jetzt wo ich drauf achte also danke noch mal
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich an den Stellen mit punktiertem Achtel unbewusst etwas kräftiger anschlage- dadurch gibt es dann tatsächlich einen Unterschied...

P.S. es macht doch einen Unterschied...hab´s anhand eines Chopin-Nocturnes noch mal probiert-wenn man die Taste nur kurz anreißt klingt´s echt anders...jetzt wo ich drauf achte also danke noch mal

Hallo Clavia,

ganz genau! Du hast die klanglichen Unterschiede erkannt! Es gibt im Übrigen vor allem in der Romantik auch viele Klavierkompositionen, in denen Staccato notiert wurde und das Pedal durchgedrückt bleibt.

Beispiele hierfür sind z. B.:
von Chopin aus den "Trois nouvelles etudes" die dritte Etüde Des- Dur. Trotz gedrücktem Pedal ist die Oberstimme gebunden (Fingerlegato) und die Unterstimme staccato zu spielen.

oder z. B. von Ravel die "Pavanne", in denen die Staccatonoten ins Pedal genommen werden.

Liebe Grüße, Mario
 

Zurück
Top Bottom