Vielen Dank
@Cheval blanc,
@Scarbo und
@Carnina , dass ihr Euch das angehört habt *facepalm* und dann natürlich für Eure Hinweise und Tipps!
Der Chopin ist zu langsam. Er klingt wie mit Zoom aufgepixelt Die Melodie zerfällt in einzelne Töne.
Exakt das habe ich mir auch gedacht, als ich es mir angehört habe. Es klingt langweilig, zerstückelt und formlos. Beim Spielen erscheint vor meinem geistigen Auge ein Trauerzug bei der Beerdingung Chopins, jemand läuft seinem Sarg hinterher.... dann zerfällt alles, es wird immer langsamer ... ich sollte mir hier ein anderes inneres Bild zulegen, aber mir fällt (noch) keines ein.
Für mich klingt der Lento Teil etwas statisch. Mir ist nicht immer klar, wo die Phrasen in Deinem Spiel enden.
Das ist mir auch nicht klar
. Es ist eine gute Idee, darüber nachzudenken. Bislang war das für mich ein trauriger Gang, ein Schritt nach dem anderen. Mit "Phrasen" meinst Du, dass da etwas anschwillt und dann wieder abschwillt?
Poco pio lento; der Teil mit Arpeggien: Ist Dir klar, wo Du pp, mf, und f spielen willst? Wo sind die cresc. und decresc.? Für mich klang das etwas zufällig
Ja, die pp's und mf's usw. kann ich noch nicht richtig auswendig. Ich finde diesen Part etwas langweilig und kann mir keine richtige Geschichte dazu ausdenken. Welches Bild wollte Chopin damit zeichnen? Wenn ich ein Bild dazu im Kopf habe, dann wird es leichter mit der Phrasierung.
Doppio movimento: Technisch der anspruchvollste Part.
Ehrlich gesagt finde ich die langsameren Teile davor deutlich anspruchsvoller.
Helfen würde es, die Melodie noch mehr hervorzuheben und alle anderen Stimmen leiser und leichter zu spielen (weniger ist mehr, und schnelles Spiel ist leiser einfacher zu spielen als laut).
Das ist mir auch aufgefallen, die Begleitung ist zu laut und übertönt teilweise die Melodiestimme. Das Ganze wirklich in pp zu spielen halte ich für unrealistisch, aber ein bissl leiser darf es phasenweise schon sein. Die Phrasierung habe ich noch nicht so richtig auswendig drauf.
azit: Das Grundgerüst steht, solide eingeübt. Jetzt geht es an die Detailarbeit. Ich glaube mich zu erinnern, dass Du Unterricht hast. Was sagt Dein Lehrer?
Jaa, die böse Detailarbeit. 80 Prozent des Aufwands geht in die restlichen 20 Prozent. Bislang hatte ich nur 15 Minuten Unterricht zu diesem Stück. Insgesamt habe ich einfach zu wenig Unterricht. Wirklich machbar wäre für mich nur Unterricht am Sonntag, da hätte ich Muße und Zeit dafür. Aber welcher Lehrer macht das dauerhaft mit?
Ich finde du bringt einen sehr runden vollen Ton zusammen, den ich sehr gern mag
Das ist sehr lieb, dass Du das sagst. Am Ton habe ich in der letzten Zeit sehr gearbeitet, weg vom Schrillen, hin zu mehr Tiefe und Wärme. Klappt bisher so semi.
Das statische fällt mir auch auf und ich vermute mal ins Blaue hinein, du spielst es vom Blatt oder?
Die Stücke habe ich alle auswendig gespielt. Scriabin 8/1 und Chopin etwas länger geübt, Scriabin 8/5 ist noch recht frisch und daher bin ich stellenweise noch am Suchen der Harmonien/Töne. Scriabin ist für mich total neu. Ich mag diese sphärischen Klänge mit der positiven Grundstimmung sehr. Ich bin durch Zufall auf diese Etüden gestoßen, weil ich das Etüdenheft sehr billig antiquarisch bekommen habe. Dann war es da und ich hab reingeschaut und mich verliebt ....
An vielen Stellen denke ich mir „sing es mal innerlich“. Nimm eine Phrase oder ein Motiv und sing es, und dann spiel sie sofort im Anschluss.
Das habe ich sogar schon gemacht. Teile der Stücke "singen" oft innerlich in mir, als Ohrwurm. Aber die Umsetzung dieses "Singens" auf die Tastatur - wie macht man das? Gibt es dafür Tricks? Video-Links? Buchtipps?
Sobald ich versuche, singend zu spielen, sehe ich vor meinem geistigen Auge meine wütende alte (frühere) Klavierlehrerin, die mir mitteilt, dass ich weder einen schönen Ton noch Legato noch Singen noch Armgewicht zustande bringe. Also ein Totalausfall in musikalischer Hinsicht.
nachspüren, auszelebrieren, übertreiben.
Das "übertreiben" ist, glaube ich, ein wichtiger Punkt. Sich bewusst lächerlich machen. Wenn keiner zuschaut, ist es egal. Vielleicht wird es dadurch singender.
Vielleicht gibts hier noch Input von KL und co?
Das hoffe ich sehr, und ich hoffe auch, dass ich kein hoffnungsloser Fall bin.
Wenn ich diese Aufnahmen mit früheren vergleiche, höre ich doch Fortschritte.
Weil das bei der Grundlage wirklich schade wäre, wenn du es nicht tätest.
Ja, die Stücke sind sehr schön und auch gefühlt nicht zu schwer für mich. Daher werde ich die Feile auspacken und weiterfeilen. Und mich um lehrerseitigen Input bemühen, denn ich muss das einfach live sehen, wie man's macht
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