Der Pianist Michael Ponti

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Ich habe diesen aussergewöhnlichen Musiker häufig im Konzert erlebt und das waren absolute Sternstunden. Nach einem Konzert mit Ponti war man in den nachfolgenden tagen im Überrausch.

Nun habe ich ein Protokoll der Sendund "Die Musikstunde" im SWR gefunden, die sich mit Ponti beschäftigte.

Ich denke, dass kann manchen interessieren.

Sehr interessant auch seine Einstellung zu Fingerübungen, Tonleitern und dgl.
 

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sei gegrüßt,
ich hatte als Jugendlicher eine Schallplatte mit u.a. Skrjabins Klavierkonzert und der V. Sonate: im Konzert hört man das Klavier am Schluß tatsächlich, und die Sonate ist fantastisch exakt und straff gespielt (keine auffallenden rubati etc.) - das hatte mich sehr beeindruckt.
ich halte Ponti für einen exzellenten Pianisten!
ein anderer wenig bekannter, unterschätzter: Aldo Ciccolini
kollegliale Grüße!
(übrigens geht es mir mit Chopins Terzen und Sexten genau umgekehrt, ich habe bei den Terzen keine Mühe)
Gruß, Rolf
 
endlich mal ne reaktion auf den Faden

Hallo Rolf,

ebenfalls liebe kollegiale grüße -

ich bin richtig dankbar, dass mal einer diesen Faden entdeckt hat.

Ich habe früher jedes Konzert besucht, wenn es in der Nähe war. Für mich ist er eine Mischung zwischen Cziffra und Prats - obwohl das natürlich immer hinkende Vergleiche sind. Bei seinen Konzerten war immer ein Urvertrauen, dass er jedes Stück meistert. Seine Auftritte waren wie die eines Magiers.

Wegen der Terzen und Sexten - ich sagte ja , dass jeder Pianist so seine "Schmankerl" hat -

apropo: Hast du mal die Glissandi von Prats gesehen und gehört ?

3stimmig in absoluter Präsision, das ist selten.

die Terzen als Triller spiele ich übrigens mit 23- 15 genauso wie die Terzen in Mendelssohn capriccio brillante, das flutscht am besten für mich

sorry für dieses kurze OT, Stilblüte
 
hallo,
ja der Ponti ist wirklich integer! also seine Sonate V von Skrjabin habe ich immer im Ohr, und ich kann die nicht so streng und übersichtlich und rhythmisch straff, ich bin das "romantischer"...
Terzentriller mache ich stur mit 2-4 und 1-5, auch am Anfang von op.25 Nr.6 (und wenn man mich fragt, wie dann nach dem Triller der Daumen aufs h soll: dann zeig ich das: er macht es einfach - ist eine Frage des rhythmischen Begreifens)
glissandi: wenn man mit wirklich weichen Händen spielt, halte ich Akkordglissandi auf und ab mit Dreiklängen und Septimakkorden (c-e-g-h) für unproblematisch (schiefe Finger machen und nichts anspannen) - aber das drängt mir eine Frage auf: in welchen Klavierstücken gibt es für eine Hand glissandi in z.B. Dreiklängen??? z.B. c-e-g-h aufwärts glissando geht bei mir mit 1-2-4-5 (!!), Dreiklänge mit 1-2-4
alle anderen glissandi, irgendwelche Doppelgriffe (Terzen-Quarten...Okt.) finde ich völlig unproblematisch, und etwa die glissandi in der Waldsteinsonate sind eigentlich die leichteste Stelle dort.
ein ulkiger Effekt ist, wenn die l.H. mit dem Daumen auf den weissen und dem Zeigefinger auf den schwarzen Tasten "quasi simultan" glissando rutscht (aufwärts, abwärts mit 1 & 5)
---die schönsten glissandi: Ravel, Ondine (für mich, dort passt das wunderbar)
liebe kollegiale Grüße,
Rolf
-----halt: der Ponti - komponiert der nicht auch Musicals etc? der macht doch allerhand, so weit ich mich erinnere
 
Seine ablehnende Haltung zu Czerny und anderem ist interessant. So weit ich weiß, steht er damit nicht alleine.
Trotz dieser Erkenntnisse von verschiedenen erstklassigen Pianisten reiten so viele Lehrer noch heute darauf herum.
Wieso? Mir scheint oft, im Bereich der Klavierpädagogik bzw. -didaktik gibt es fast keine Fortschritte. Sind die Lehrer (nicht zuletzt an den Hochschulen) nicht daran interesiert? Wenn ich diverse hier Posts lese zu Situationen im Unterricht, zum Verhalten mancher Lehrer im Umgang mit ihren Schülern besteht wohl auch hier häufig ein Defizit bzw. eine völlig überholte Einstellung zum Unterrichten.
Sorry, ist wohl etwas OffTopic.
 
@Troubadix: wir sollten das Thema hier wiederbeleben....

Meine absoluten Highlights:

- Die Aufnahme der Etüden op.2 von Henselt, lange lange Zeit bis Piers Lane bei Hyperion meines Wissens die einzige Einspielung überhaupt

- eine Doppel-CD mit Transkriptionen von Wagner, lauter nahezu unbekannte Fassungen

Leider sind viele Aufnahmen nicht mehr oder nur noch gegen teures Geld erhältlich...
 
Manche Aufnahme findet man als Download, z.B. bei iTunes noch etwas günstiger.

Was Ponti betrifft, so finde ich wie gesagt die Skrjabin-Aufnahmen sowie die Aufnahmen der romantischen Klavierkonzerte überragend. Was das Skrjabin-Konzert betrifft, kenne ich keine bessere Aufnahme, zumindest, was den Pianisten betrifft. Das Orchester hat ein paar Schwächen. Das gilt auch für die Konzerte von Henselt von Moszkowski. Die Skrjabin-Sonaten sind brillant gespielt, besonders die fünfte Sonate zählt zu den absoluten Referenzen, aber auch andere Werke, wie die h-Moll-Fantasie.

Da ist mir mal etwas lustiges passiert. Ich habe eine der Ponti-CDs mit romantischen Klavierkonzerten bei Amazon als Download erworben. Dort war das c-Moll-Konzert von Scharwenka und das d-Moll-Konzert von Rubinstein drauf. Die Dateinamen der beiden Werke waren aber vertauscht. So kam es, dass ich lange Zeit diese beiden Werke unter dem jeweils anderen Namen/Komponisten kannte.
 

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