Der Folterkammerton

hallo Allerseits,

das ganze hat primär etwas mit tradition und gewohnheit zu tun.
Im prinzip versucht man sich auf ein "vernünftiges" (was auch immer das sein mag) mass zu einigen, wobei technische machbarkeit (wie z.b. die stabilität eines klavierrahmens) oder musikalisches wunschdenken (weil z.b. streicher mit jeder geringen anhebung unglaublich an obertonreichtum gewinnen). Und dann sind da natürlich die grenzen des sinnvoll machbaren wenn man auch ältere instrumente verwenden will.
Hier in wien sind wir aktuell bei 444Hz und über 445Hz wird schon lange und intensiv diskutiert.

Übrigens hat Karajan schon vor langer zeit 445Hz bevorzugt (aber der war ja auch ein nazi).

herzliche grüsse vom sputnik
 
Ja denkt mal an die Stuckas (Bombenflugzeuge des 3. Reiches) die hatten eine Stimmung von 445 Hz - seltsam daß dies auch die Japaner bei ihren Yamaha Kisten anstreben, oder?

Viele Grüße

Styx
 
Wenn einem Sänger ein Ton zu hoch ist, muss das Orchester eben einen halben Ton tiefer spielen, dann klappt es. Das Publikum merkt das doch sowieso nicht.

CW
 
Im übrigen ist G As auch eine beliebte Nazimodulation.

Viele Grüße

Styx
 
Wenn die Lieblingsfrequenz der Nazis 440 hz ist, welche ist denn die bevorzugte der Salafisten? Nicht, dass die am Ende konsonant klingen....

CW
 
ja, ein 3/4 Halbton, des geht aber ned auf.

Hi natürlich hat die Stimmhöhe Einfluss auf die Klangfarbe, insbesondere wenn man eine Trompete tiefer/höher (länger/kürzer) baut, die A-Saite auf der Geige tiefer/höher spannt (oder die Geige sogar umbaut), oder die A-Saiten auf dem Klavier auch anders spannt.

Tonhöhe ist aber was anderes. Klar klingt das Bach C-Dur Präludium in 445 Hz höher als in 432 Hertz. Wenn es nur darum geht, tiefer zu sein, dann kann insbesondere der Pianist das Problem einfach lösen, in dem er es in H-Dur spielt. Sänger sind noch flexibler.

Man kann nicht sagen, dass 432 Hz wärmer klingt als 435 Hz, weil es tiefer ist. Dass man bei der Diskussion nur die Frequenzen diskutiert, finde ich daher befremdlich.
 
Ihr seid Banausen :-)

Was ist so schlimm, einen Naturton als Stimmung benutzen zu wollen? Wir sind doch tatsächlich von natürlichen Frequenzen umgeben, die stets im Universum vorhanden sind. Musik, die hierauf gestimmt wird, hat eher Auswirkungen auf den Köper als eine unnatürliche, per Definition festgelegte Stimmung. In der indischen Musik arbeitet man auch selbstverständlich damit.
 

Indische Musik klingt ja auch in deutschen Ohren ein wenig, sagen wir es nett: ungemütlich.

CW
 
...was das herauf- und herunterschrauben des "Kammertons" betrifft, kann man sehr hübsche Bemerkungen zum hohen C bei Birgit Nilsson lesen... :-D:-D:-D
 
Okay, ich beiße mal an. "Naturton" legt nahe, dass die Frequenz nachweisbar in der Natur vorkommt... also bitte. Wir warten auf konkrete Messungen. :-D

Ich dachte, Du wüßtest das.

Also z.B. der oktavierte Jahreston des Erdumlaufs liegt bei 136,1 Hz (Cis), entspricht dem Kammerton A= 432,1 Hz. Was hier im Thread ja Thema war. Die Kundin wollte also eine Stimmung auf dem Jahreston. Mit dem wird übrigens die indische Sitar gerne gestimmt. Dieser Ton ist einer der wichtigsten Naturtöne. Er hat eine leicht sedierende Wirkung auf das vegetative Nervensystem, nebenbei bemerkt. Läßt sich also auch medizinisch nutzen.
 
Interessant ist bei einer Stimmung auf 432 Hz daß der Obertonreichtum sehr viel intensiver ist - gut, ein unmusikalischer Mensch wird des ned feststellen, der nimmt nur die Töne an sich wahr - aber es ist schon seltsam, ich schlage einen Akkord bei 432 Hz an, lasse ihn ein Moment liegen, und schon habe ich den Eindruck daß im Hintergrund die Posaunen von Jerichio flöten.

Viele Grüße

Styx
 
Es gibt ein drei Fragezeichen Buch ( ??? ) , wo ein Ton vorkommt, der panische Angst hervorruft: Ich meine, es war irgendwie im Bereich von 20 Hertz, hab aber den Titel des spannenden Jugendbuches vergessen.

Auch im Adventure "Die Kathedrale" ( Software 2000 ) und im gleichnamigen Buch von Harald Evers, dem Autor der Geschichte, kommt ein Ton vor, der vernichtende Auswirkungen auf Menschen hat. Der Ton wird durch den vom hasserfüllten Baumeister der Kathedrale , Victor Paz, modifizierten bzw. ausgetauschten Klöppel der riesigen Glocke verursacht. Der "neue" Klöppel ist nämlich dem aus Lovecrafts Werken bekannten Dämon Schabb-Nigurrath geweiht. Bzw.: Der Ton ist hier eine Verkörperung des Dämons. Was nicht unbed. im Sinne der rechtschaffenen Kleriker ist, wie ich meine.

Kirchenbesucher, die den Klang der Glocke in der Weihenacht der Kathedrale hören, sind verloren: Die Trommelfelle platzen, man wird wahnsinnig, und stirbt dann. ( Also muss er von den Abenteurern entschärft werden ) ...

Wale und Elefanten könnten evtl. was zu den 20 Hz-Tönen sagen, und..neulich hatten wir ja schon Phänomene wie die von Karl May beschriebene "Aria", sowie den von Schubert beschriebenen Teufelston auf Ceylon genannt. Und dann gibts noch diesen hohlen Ton, in Ägypten, in dieser Schlucht mit dem Felsentempel..wo sich der Wind bricht und dann UHHHHHHAAAAAAA ( oder so ). :-D

Romantiker jedoch...hören auch im Rauschen der Blätter und im Sprudeln des kristallklaren Born's :-Dbestimmt Töne, die für sie relevant sind...

LG, Olli.
 
Wem die Frequenz zum Bezugston ("Kammerton") a' nicht gefällt, kann ja einen anderen Ton nehmen, an dem er sich orientiert. Auch der Kammerton ist eine willkürliche Festsetzung.

Wenn man sich eingehender mit Stimmungen und Tonhöhen beschäftigt, stellt man fest, daß die Stimmtonhöhe schon im 18. Jahrhundert je nach Region stark variierte und im Laufe der Zeit durchaus ab- oder zunehmen konnte. In Paris und London hat man zeitweise die Stimmtonhöhe auf 445-450 Hz hochgezogen.
 

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