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Lieber Kristian,

danke für deinen Beitrag! Ich finde darin sehr interessante und wahre Punkte!

So z.B. zu der Stückauswahl:

Dass die Sonate, die ich gewählt habe, nicht gerade eine der schwierigen ist, ist mir auch klar. Aber erstens wollte ich mich für IP bewerben und nicht für KA und zweitens, ja, ist es genauso wie du sagst: Ein Mozart ist immer schwierig. Er ist immer unglaublich klar und fordert eine Leichtigkeit, die aber keine Gleichgültigkeit ist; eine Interpretation, die aber kein Aufdrängen derselben ist. Außerdem darf er nicht wie ein Beethoven gespielt werden - und ich glaube genau das habe ich versäumt gestern. Ich habe Stellen, die zwar dramatisch (aber eben mozart-dramatisch) sind, eher beethoven-dramatisch gespielt. Außerdem habe ich mich in einer Stelle verhaspelt, die ich normalerweise ganz einfach kann.
Wie du schon sagst: Diese Sonate, so (technisch) einfach sie auch ist, hat viele Möglichkeiten, um Musikalität zu zeigen. Ich denke Mozartsonaten z.B. immer orchestral; teilweise Orchester alleine (z.B. sinfonieartig oder wie eine Opernouvertüre), teilweise als Solokonzert. Wenn man diese unterschiedlichen Klangfarben der Orchesterinstrumente oder die Unterschiede tutti/kleines Orchester/Klaviersolo etc. innerlich hört, dann gelingt es einem viel besser, die Sonate lebendig zu gestalten bis in den letzten Ton hinein.

Genauso mit dem Bach: Wozu gleich das Capriccio aus der c-moll Partita spielen oder Toccaten? Gerade bei Bach kann man ganz wunderbar Stimmführung auch an vermeintlich einfacheren Sachen zeigen. Schau dir die Suite mal genau an, auch die Sarabande z.B. - diese vielen langen Töne, die teilweise einen Takt lang liegen und dann genau richtig sein müssen von der Lautstärke her, um dann als Quartvorhalt zur Dominanten gehört zu werden mit der anschließenden Auflösung - wenn du das alles durchziehst, stimmführungstechnisch, dann bist du mit der 5. frz. Suite gut beschäftigt. Und die Gigue ist im Übrigen ein ordentlicher fugenartiger Satz, die dem WTK meiner Meinung nach nicht nachsteht. Die Allemande braucht ihre Ruhe, aber darf nicht schleppen, genauso wenig zu schnell werden. Und auch dort wollen die Stimmen gut geführt sein.

Meine Etüde ist auch nicht die schwerste - aber so unglaublich schön zu interpretieren. Da ich nicht für KA antrete, dachte ich, dass dies ausreichen wird, um zu zeigen, was ich interpretatorisch und technisch draufhabe. Gerade interpretatorisch ist mir die Op 25/2 lieber als z.B. eine Op 10/12 (die ich auch spielen kann), da man dort so richtig zeigen kann, dass man Chopin Etüden nicht nur technisch, sondern auch musikalisch wunderbar gestalten kann. Nicht, dass man die 10/12 nicht schön gestalten kann, aber da die Etüde an sich schwerer ist, fällt es mir da schwerer, sie genau so zu gestalten wie ich sie möchte, wenn ich denn dann mal aufgeregt bin. Daher lieber die 25/2, die für IP ausreichen sollte.
(Du merkst schon, ich liebe diese Etüde :-D)

Zu dem Punkt, dass ich musikalisch evtl. weiter sei als Jüngere: Das ist genau das, was mir immer alle Professoren bescheinigen, denen ich vorspiele. Das scheint mein großer Vorteil zu sein, den ich hoffentlich gut nutzen kann in den Prüfungen.

Zur Altersfrage: Ja, ja, ja, ich weiß... Natürlich spielt das immer überall eine Rolle. Nur wie ich schon sagte: Es ändert eben trotzdem nichts, aber auch gar nichts daran, dass es für mich absolut der richtige Weg ist jetzt zu diesem Zeitpunkt und dass es trotzdem als Einzelfall bedacht werden sollte, auch von den Leuten, die mich evtl. aufnehmen wollen oder nicht. Wenn gewährleistet ist, dass ich noch weiterentwicklungsfähig bin - und das sagt jeder, mit dem ich mal ein bisschen gearbeitet habe - und wenn man meine große Motivation betrachtet - denn ich mache es ja nun nicht, weil mir nichts besseres eingefallen sei als Musik zu studieren oder weil es der einfachste Weg gewesen ist (beileibe nicht!) - dann kann man mir doch noch eine Chance geben. In diesem Sinne hoffe ich darauf, dass sich so manche Kommission auf meine Seite schlägt und mich annimmt, trotz meines Alters.

Liebe Grüße,
Partita
 
Hallo Partita,

die Sarabande der V. Französischen Suite gefällt mir sooo gut.

Nachdem ich mit meiner Kl einige kleine Präludien von Bach gelernt habe, dann mal so rein zufällig meine Noten der Franz. Suiten mitgenommen habe, sagte mein Kl, dass wir dananch auch mal etwas daraus machen könnten. Was mir denn davon gut gefiele? Die V. , sagte ich, und speziell die Sarabande.

Nachdem wir dann daran angefangen hatten, meinte meine Kl, diese sei eigentlich sehr, sehr anspruchsvoll und noch etwas zu früh für mich. Aber egal, wir machen sie jetzt zu Ende und danach erst einmal die Inventionen von Bach. Anfangs habe ich das gar nicht richtig verstanden (die Noten sahen doch gar nicht so schwer aus!?), aber mittlerweile verstehe ich was sie meint. Ganz langsam und exact zu spielen ist schon extrem schwer. Aber ich halte durch! Eben weil sie so schööön ist. :p

Verzeihung, für diesen Laienbeitrag, der eigentlich nicht ins Thema zum professionellen Spielen zählt, aber ich mußte es mal eben los werden.

Außerdem wäre ich deshalb umso mehr an einer Einspielung oder auch evtl. tipps interessiert.

Partita, ich freue mich mit dir über deine Erfolg. Aber mit dem Ehrgeiz, den du an den Tag legst, hast du ihn dir verdient. Meine Hochachtung!

Lg
Didanja
 
Liebe Didanja,

ich verstehe es nur zu gut, dass du diese Sarabande so magst - ich liebe sie auch sehr. Sie ist wunderwunderbar, aber eben (wie ich finde) durchaus schwierig zu spielen, wenn man auf all die wunderbaren Kleinigkeiten achten möchte, ohne dabei die Gesamtlinie zu verlieren. Dabei liegt die Schwierigkeit offensichtlich nicht im technischen Bereich und zu einem Teil auch nicht in dem Bereich, zu wissen, was man musikalisch tun möchte, sondern darin, das auch so selbstverständlich und natürlich umzusetzen.

Das ist gerade die Kunst in den Sarabanden, finde ich: Zum einen nicht zu schnell, aber zum anderen nicht zu langsam, denn schleppend dürfen sie nicht werden, es muss immer weiter fließen und eigentlich ziemlich genau im Tempo gehalten werden (am Anfang ist das immer ziemlich fies, weil man da Lust auf Ritardandi hat, die aber nicht angebracht sind :)). Und eben die verschiedenen Stimmen durch und durch logisch in sich gestalten und zueinander, aber bitteschön so, dass es natürlich klingt und nicht nach Arbeit. Perfekt ist die Sarabande - aber mach das erstmal. Finde ich nicht einfach.

Das sind Dinge, die ich hinzugelernt habe in der Zeit, als ich gar nicht gespielt habe: Wie schwer manche Stücke/Stellen musikalisch sind, obwohl (bzw. oft: gerade weil!) sie sich so einfach anhören (sollen!). Mozart ist das beste Beispiel mit seiner Leichtigkeit - aber bring erstmal diese Selbstverständlichkeit: Alles rausspielen, was du möchtest, aber doch bitte so, dass es eben natürlich wirkt; so, dass es der Zuhörer zwar unterbewusst mitbekommt, aber nicht auf dem Präsentierteller der Art: Habt ihr alle gehört, ich wollte jetzt diese Stimme rausholen... :p

Ich könnte viele Stücke und Stellen nennen, an denen mir erst "im Alter" die Schwierigkeit aufgegangen ist. Ein Bsp. davon ist, die Sarabande der 5. Suite richtig gut zu spielen.

Liebe Grüße,
Partita
 
Liebe Partita,

ich habe mir meinen letzten Beitrag noch mal durchgelesen, und festgestellt, dass ich Dir gar nicht gratuliert habe. Dabei war das doch der Anlass, den Beitrag zu schreiben. Das ist wohl wie beim Üben, wenn beim Achten auf die Details der große Faden verloren geht.

Also jetzt: Herzlichen Glückwunsch zu Deinen erfolgreichen Aufnahmeprüfungen.

Alle Deine Anmerkungen zur Mozart-Sonate (diese war meine erste komplette klassische Sonate die ich im Klavierunterricht kennenlernen durfte) und zur Bach-Suite kann ich nur unterstreichen, und sie als sehr hilfreich bezeichnen. Du beschreibst sehr schön, welches die wichtigen Punkte sind, um aus diesen schönen Werken tolle Musik zu machen.

Ich schließe mich daher Dimo an, und würde mich über eine Aufnahme von Dir sehr freuen.

Meine persönliche Meinung zu der französischen Suite (gilt natürlich für anderen sowie die englischen Suiten und Partiten auch) ist, dass sie für die Konzertbühne besser geeignet sind als Auschnitte aus dem WTK, wenn folgende Programmpunkte beispielsweise Beethoven-Sonaten sind. Ich habe dieses Jahr mal einen Klavierabend einer Hochschulklasse gehört, der begann mit Bach f-moll aus WTK-I und dann kam eine Beethoven-Sonate (Ich glaube Es-Dur "Les Adieux"), da geht der Bach irgendwie im Gesamteindruck unter. Eine Suite bildet für mich da einen besseren Gegenpol, die einzelnen Sätze bilden ein schönes, größeres Ganzes. WTK wirkt für mich eher in Form einer Gesamtaufführung (erster oder zweiter Band). Auch das ist in meinen Augen ein guter Grund, so wie Du es gemacht hast, eine Suite als Programmpunkt für die Aufnahmeprüfung zu wählen.

Viele Grüße,
Kristian
 
Lieber Kristian,

vielen Dank für deine Glückwünsche. Mir war schon klar, dass diese in deinem letzten Beitrag vor lauter anderen Gedanken bloß untergegangen waren ;)

Ich verstehe sehr gut was du meinst, dass sich die Suiten besser eignen als Gegenpol zu anderen Stücken - nicht nur das: Ich finde generell, dass sich die Suiten besser zur Aufführung eignen als Einzelteile aus dem WTK. Das war aber gar nicht unbedingt der Anlass, warum ich die Suite gewählt habe für mein Programm. Ich habe vielmehr einfach diejenigen Stücke genommen, die mir aus dem Herzen sprechen und die ich daher schön spielen werde.

und ich liebe diese Suite... :rolleyes:

Liebe Grüße,
Partita
 
Ich schließe mich daher Dimo an, und würde mich über eine Aufnahme von Dir sehr freuen.

...wie schon gesagt, von mir aus gerne, falls ich in der Lage bin, es irgendwie sinnvoll aufzunehmen. Ich habe wie gesagt nur eine alte Stereoanlage zuhause, bei der mir momentan noch nicht so klar ist, wie ich es anders als auf Kassette aufnehmen kann. Ich kann mich gerne irgendwann mal darum kümmern - aber erst nach allen Prüfungen und nachdem wieder etwas Ruhe in mein Leben eingekehrt ist... ;)

Ach und bitte erwartet nicht zuviel von mir. Ich persönlich finde nicht, dass ich besonders gut spiele. Ich spiele sehr gerne und liebe diese Stücke, das ist alles. Und ja, ich habe wahrscheinlich auch einige gute Ideen, aber meiner Meinung nach viel zu wenig davon umgesetzt. Auch wenn man das Gefühl wohl immer haben wird (Gott sei Dank, sonst hätte man ja nichts mehr zu tun!), glaube ich nicht, dass ich besonders gut bin. Denkt dran, ich habe 12 Jahre lang keinen Finger mehr gerührt und erst vor 1,5 Jahren wieder angefangen... :( Wie ich jetzt nach einem halben Jahr Vorbereitung neben der Arbeit diese Prüfungen bestanden habe, weiß ich auch nicht. Vor allem der "Bachelor of music", in dem die Konzertfachleute gespielt haben (halb Asien war da), da ist es mir ein Rätsel! :confused:

Liebe Grüße,
Partita
 
Bericht aus Köln: Bachelor of music

Liebe Leute,

gerade bin ich in Köln, wo ich mich gestern gewagt habe, die Aufnahmeprüfung für den Bachelor of music zu machen. Das ist der Studiengang, der sich erst nach dem Grundstudium in künstlerische Ausbilung und Instrumentalpädagogik trennt und daher die Prüfung auf dem Künstlerische Ausbildung Niveau abgehalten wird. Insofern hatte ich mir keine Chancen ausgerechnet, wollte aber wenigstens mitgespielt haben, wo ich mich schon angemeldet hatte.
Da es immer so viele Bewerber gibt, gab es zwei Tage lang Prüfungen, einen ersten und danach einen zweiten Durchgang. Ich hatte mir ursprünglich gesagt, wenn ich es in den zweiten Durchgang schaffen sollte, kann ich mehr als zufrieden sein.
Zumal die Leute im Wesentlichen alle Konzertfach machen wollten und nicht Instrumentalpädagogik und natürlich alle deutlich schwerere Stücke dabei hatten als ich.

Nun eine gute und eine schlechte (und wiederum dazu nochmal eine gute) Nachricht:
Die erste gute: Ich bin tatsächlich in den zweiten Durchgang gekommen! Ich war eine von 13, die gestern im zweiten Durchgang gespielt hat - das hätte ich nie gedacht vorher!
Dann, schlechte Nachricht: Ich hab den zweiten Durchgang so richtig total vermasselt :( Da ich mir zwei Tage zuvor den Finger verletzt hatte, hatte ich ein Pflaster am rechten Mittelfinger, wegen dem ich in der Etüde und teilweise auch im schnellen Mozartsatz (3.Satz) weggerutscht bin... Im ersten Durchgang war das noch nicht so das Problem gewesen, da ich da keine so schnellen Stücke gespielt hatte - aber im zweiten... Ein totales Desaster.... Ich habe dadurch so total unter meinen Möglichkeiten gespielt, bin ständig weggerutscht - es war einfach furchtbar. Danach war klar, dass ich es nicht geschafft haben kann.
Und jetzt die zweite gute Nachricht: Mir hat trotz meines furchtbaren Auftritts in der zweiten Runde gar nicht viel gefehlt: Ich hatte 16.5 Punkte und hätte 18 gebraucht... Aaaaaah!! Umso ärgerlicher: Hätte ich gespielt wie ich habe spielen können, dann hätte ich es wohl einfach bestanden...

Wäre ich einfach im ersten Durchgang durchgefallen mit der Leistung, die ich da gebracht habe, dann hätte ich mir gesagt: Schade, aber du warst einfach nicht gut genug. Ebenso: Hätte ich im zweiten einfach ganz normal gespielt wie immer und hätte damit 16.5 Punkte erreicht, wäre auch alles in Ordnung: Dann hätte meine Leistung einfach nicht gereicht, aber ich hätte auch nicht besser gekonnt. Aber jetzt ärgere ich mich echt total, dass ich so deutlich unter meinen Möglichkeiten gespielt habe... :(

Vielleicht, mit ein bisschen Abstand, kann ich das Positive daran sehen und sehen, dass ich es in den zweiten Durchgang der Konzertfachleute geschafft habe und das auch noch in Köln, wo ich mir nie Chancen ausgerechnet hätte.

Liebe Grüße von der Partita, die das jetzt erstmal verarbeiten muss...
 
Nachtrag zu eben

Eine Sache wollte ich noch erwähnen, die mir sehr positiv aufgefallen ist in der Kölner Prüfung gestern:

Das Alter schien die ganze Zeit lang gar keine Rolle zu spielen. Ich hatte wirklich den Eindruck, es ging ihnen nur darum, wie man spielt, was ich super fand. Es ging einfach zu keinem Zeitpunkt um die Altersfrage und das fand ich sehr angenehm!

liebe Grüße von der alten Partita
 
omg, kann mir vorstellen wie ärgerlich das ist :(
ich wünsche dir von ganzem herzen dass du in absehbarer zeit dennoch irgendwo angenommen wirst..:)

.. und hüte deine finger ;)
 
Hallo partita,

auch wenn du jetzt erst mal sauer bist - herzlichen Glückwunsch!!! Du spielst offensichtlich sehr schön Klavier! Vielleicht sogar besser als du gedacht hast, denn du bist ja immerhin etwas überrascht über den 2. Durchgang.

Wer weiß, wozu es gut ist, dass es jetzt nicht sofort geklappt hat. Du kannst doch auch später wiederholen, oder? Denn du hast doch den IP-Studiengang in Köln bestanden, so wie ich das verstanden habe?

Viele Grüße

chiarina
 
Hallo xxx + Chiarina,

ja, keine Sorge, ich habe in der Tat den IP-Studiengang schon bestanden und auch einen Platz sicher. Dresden hat auch geklappt, Freiburg habe ich auch den bachelor of music bestanden und erfahre am Montag, ob ich auch einen Platz habe. Aber nachdem diese ersten drei geklappt hatten, hab ich den ganzen Rest abgesagt, da ich ohnehin am liebsten nach Köln oder Freiburg wollte.

Es ist nur einfach so schrecklich ärgerlich, wie ich gestern diese Etüde vergrutzt habe, die ich so gerne spiele und die eigentlich mit dem Bach zusammen mein bestes Stück war... Ich könnte heulen, echt... :(

@chiarina: ich habe nun die Befürchtung, dass mich mein Prof in Köln für den IP Studiengang gar nicht mehr nimmt, weil ich gestern so schlecht gespielt habe... Er hat überhaupt nichts in die Richtung gesagt - also der Gedanke ist allein auf meinem Mist gewachsen. Ich hab mich nur echt ganz schön geschämt, so eine miese Aktion abzuliefern und hoffe nun, dass er sich nicht sagt, dass er so eine nicht in seiner Klasse haben möchte. Aber wie ich ihn einschätze, wird dem wohl hoffentlich nicht so sein...

Liebe Grüße,
Partita
 

Hallo xxx + Chiarina,

ja, keine Sorge, ich habe in der Tat den IP-Studiengang schon bestanden und auch einen Platz sicher. Dresden hat auch geklappt, Freiburg habe ich auch den bachelor of music bestanden und erfahre am Montag, ob ich auch einen Platz habe. Aber nachdem diese ersten drei geklappt hatten, hab ich den ganzen Rest abgesagt, da ich ohnehin am liebsten nach Köln oder Freiburg wollte.

Es ist nur einfach so schrecklich ärgerlich, wie ich gestern diese Etüde vergrutzt habe, die ich so gerne spiele und die eigentlich mit dem Bach zusammen mein bestes Stück war... Ich könnte heulen, echt... :(

@chiarina: ich habe nun die Befürchtung, dass mich mein Prof in Köln für den IP Studiengang gar nicht mehr nimmt, weil ich gestern so schlecht gespielt habe... Er hat überhaupt nichts in die Richtung gesagt - also der Gedanke ist allein auf meinem Mist gewachsen. Ich hab mich nur echt ganz schön geschämt, so eine miese Aktion abzuliefern und hoffe nun, dass er sich nicht sagt, dass er so eine nicht in seiner Klasse haben möchte. Aber wie ich ihn einschätze, wird dem wohl hoffentlich nicht so sein...

Liebe Grüße,
Partita


Hallo partita,

ich verstehe sehr gut, wie dir zumute ist! Aber vielleicht hat die Jury es gar nicht so schlecht gefunden wie du! Immerhin hast du dich ja schon über die relativ hohe Punktzahl gewundert. Die schauen aufs Potential und wissen auch, dass man mal schlecht spielen kann, besonders wenn man noch am Anfang steht. Das heißt aber nicht, dass sie nicht wissen, was du kannst!!! Nur können sie dir eben kein "bestanden" geben.

Icxh glaube nicht, dass du dir mit deinem Prof. Sorgen machen muss. Der hält bestimmt 'ne Menge von dir. :)

Nichtsdestotrotz muss die Trauer und der Ärger erst mal verarbeitet werden, dass ist klar. Aber da du ja nun studierst, wirst du noch viele kleine putzige Vorspiele haben, hast also noch jede Menge Chancen auf Rehabilitierung. :klavier: :)

Viele Grüße

chiarina
 
Hallo Partita,

jetzt habe ich mir den ganzen Thread durchgelesen und es hat mir einen riesigen Spaß gemacht!

Du bist mit so viel Freude und Optimismus dabei, das ist einfach nur schön!

Herzlichen Glückwunsch zu deiner bestandenen Prüfung!!!

Und ich finde es toll, daß du die anderen Termine trotzdem noch wahrnimmst.
 
Partita,

herzlichen Glückwünsch zur bestandenen Prüfung und zu 16,5 Punkten im 2. Durchgang! Und dies mit Pflaster! Super!!

Freu dich über das, was du erreicht hast und hinter deinem verpatzten Vorspiel (welches bei der Punktzahl doch gar nicht sooooooo schlecht gewesen sein kann) mach einen Haken und vergiss es. Oder besser noch, leg es unter ERfahrungen ab!

Ganz liebe Grüße
Didanja
 
Entscheidung

Hallo ihr Lieben,

erstmal entschuldigt bitte, dass ich so lange nichts mehr habe von mir hören lassen - aber ich hatte noch eine ganz schön stressige Woche nach der Studienplatzvergabe in Köln + Freiburg, wovon ich gleich noch ein bisschen erzählen werde, und danach war ich erstmal für 2 Wochen in Urlaub. Nun bin ich erholt zurück und berichte euch, wie es bei mir weitergehen wird.

Die Kurzversion für alle die, die nicht viel lesen wollen: Ich gehe nach Köln. :p


Die ausführlichere Version:

Erstmal habe ich mittlerweile von Freiburg und Köln offiziell bescheid, dass ich einen Studienplatz habe, in Freiburg für den Bachelor of music, in Köln für den Bachelor of music in education für Instrumentalpädagogik. Leider habe ich den Platz bei dem Professor in Köln allerdings nicht bekommen - allerdings (zum Glück) nicht, weil ich den zweiten Durchgang im Bachelor of music dort so schlecht gespielt habe, sondern weil er seine Klasse überbelegen wollte, nun aber nicht durfte, da eine neue Professorin berufen wurde und daher anstatt andere Professoren überzubelegen, Leute auf ihre Klasse verteilt werden sollten. Was mich traurig gemacht hat, war, dass er eigentlich die ganze Zeit gesagt hatte, dass ich einen seiner freien Plätze kriegen würde - das heißt, ich war davon ausgegangen, dass ich nicht zu eventuellen Überbelegungen zählen würde, sondern einen seiner regulären Plätze bekommen würde. Da aber einige Faktoren zusammengekommen sind, von denen er auch nicht ausgegangen war (z.B. haben sich auch ehemalige Studenten von ihm, die zwsichenzeitlich an einer anderen Uni waren, wieder bei ihm beworben und soweiter), hat er diese beiden Plätze dann doch anderweitig verteilt und ich bin in die Klasse der neuen Professorin eingeteilt worden. Mir ist natürlich klar, dass es nicht nur einen ganz bestimmten Lehrer gibt, bei dem man glücklich wird und vorankommt - allerdings ist es eben schon ein Rückschlag, wenn man erfährt, dass auf einmal eine Möglichkeit nicht mehr gegeben ist, von der man die ganze Zeit glaubte, ihrer sicher sein zu können.

Da ich gerade mit meiner speziellen Situation mit dem Alter und mit der so langen Spielpause nun aber nicht einfach zu irgendwem gehen wollte, sondern wirklich erfahren haben wollte, dass es mit meinem zukünftigen Lehrer sowohl musikalisch als auch menschlich passt und er mich auch wirklich unterstützt, musste ich recht bald in Kontakt mit ihr treten, um sie kennenzulernen und zu schauen, ob es denn passen könnte.

Das musste sogar recht schnell gehen, da ich mich auf dem Hintergrund der mündlichen Zusage von dem anderen Prof schon um alles mögliche gekümmert und bereits soviel geregelt hatte in Köln: Ich hatte mich bereits um Wohnung und Arbeit gekümmert, was ich geplant hatte, sofort zu unterschreiben, nachdem die Zulassungskonferenz rum sein sollte. Ich hatte also noch 3 Tage lang Zeit, um die mir angebotene Arbeit anzunehmen, sonst wäre sie ausgeschrieben worden und ich hätte sie wohl nicht mehr haben können.

Sofort habe ich mich also mit der mir zugeteilten Lehrerin in Verbindung gesetzt, die natürlich noch nicht in Köln wohnt und zu der ich also auch nochmal extra hinfahren musste. Aber es hat zum Glück alles sehr spontan geklappt und:
Es scheint sehr gut zwischen ihr und mir zu passen, sie unterstützt mich auch wirklich in meiner besonderen Situation und steht voll und ganz hinter meiner Aufnahme. Sie meinte sogar auch, dass ich für den Bachelor of music in jedem Fall nochmal Aufnahmeprüfung machen sollte, auch ruhig in Köln, wenn ich denn wollte, denn ich sei gut genug dafür. Ich überlege nämlich ehrlich gesagt, ob ich zusätzlich zum IP Studiengang, den ich nun (auch wirklich mit Überzeugung!) machen werde, noch KA hinzunehmen soll, um dann ins Profil Kammermusik gehen. Kammermusik finde ich nämlich unglaublich spannend. Ich finde es wunderbar, die Liebe zur Musik und das Musizieren an sich mit anderen zu teilen. Außerdem gibt es auch wunderschöne Kammermusikwerke... Mal sehen. So weit bin ich noch lange nicht.

Ich bin jetzt jedenfalls erstmal froh, dass alles eigentlich viel besser gelaufen ist, als ich mir noch vor eineinhalb Monaten gewagt hätte zu träumen. Vor allem bin ich auch froh, dass nun soweit alles geklärt ist: Ich habe den Mietvertrag unterschrieben, die Arbeit zugesagt und den Studienplatz werde ich in diesen Tagen zusagen. Und ich fühle mich wirklich wohl bei der Entscheidung. Anders als es an manchen Stellen hieß, habe ich die Leute (auch die Dozenten) in Köln nicht als irgednwie arrogant empfunden - vielmehr hatte ich den Eindruck, dass sie wirklich offen waren für das Spiel aller Kandidaten und dass nur das Spiel an sich gezählt hat. Das war eine schöne Erfahrung und so fühle ich mich dort wirklich angenommen und zwar nicht nur offiziell auf dem Papier.

Vielen herzlichen Dank nochmal an alle, die hier mit mir mitgefiebert haben. Eure Unterstützung war mir sehr wichtig und hat mir sehr geholfen. Danke!! :kuss:

Herzliche Grüße,
Eure Partita
 

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