Der böse vierte Finger

Stilblüte

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So, jetzt mal ein Thema mit dem ihr euch bestimmt alle schonmal beschäftigt habt. Vielleicht gab es das auch schonmal, ich kursiere noch nicth so ewig lang in euren Kreisen ;)

Es geht um die linke Hand, genauer gesagt, um die schwachen Finger der linken hand, soll heißen 3, 4, 5, und ganz besonders Nummer vier. (Ringfinger).

Der vierte Finger hat ja sowieso immer seine Tücken, da er sich mit dem dritten eine Sehne teilen muss (oder bin ich da falsch informiert? :confused:).
An der rechten Hand ist dieser Nachteil meist "so ungefähr" ausgebügelt, aber die an der linken nicht so...
Die ist nämlich (bei mir zumindest) eh schon um einiges langsamer als die Rechte.
Oft ist es eben jener böse Finger, der in (besonders Bachschen) Stücken unsauber spielt oder einfach mal ganz rausfliegt...
Man merkt es ja schon daran, dass man ihn wenn man eine Faust bildet nicht mal richtig ausstrecken kann.

Ich kenne nun ein paar Übungen, wie man ihn trainiert (was man natürlich auf keinen Fall übertreiben darf, siehe Sehnenscheidenentzündung), z.B. den vierten drücken und mit drei und fünf Terzen spielen oder die Finger daneben drücken und den vierten drücken-lockern-drücken-lockern.

Was fällt euch zum vierten Finger ein?
Habt ihr die gleichen Problemchen? und vielleicht noch ein paar brauchbare Lösungen? :D

dankeschöön
bin schon gespannt

liebe Grüße

Stilblüte
 
Ich hab die 4-5-Finger-Probleme eher rechts, habe aber mit verschiedenen Bach-Stücken gemerkt, dass sich nach dem Üben bestimmter Stücke die Finger gelöst haben.

Die Übungen, die Du erwähnst, habe ich auch von meiner Lehrerin empfohlen bekommen, allerdings sehr vorsichtig...

Z.B. Hand auf die Tasten (drücken), 4. Finger nun immer im Wechsel mit einem bestimmten anderen Finger spielen, also 4,5-4,3-4,2-4,1, das schafft auch Unabhängigkeit, aber wenn man es übertreibt, eher Probleme und ein paar klavierlose Wochen...

Na, ich denke, mit viel Geduld, die ich nicht immer habe, kann man der meisten Sachen Herr werden.

Klavirus
 
was ich immer übe:
immer terzen mit 4. und 5. finger und so dann über das ganze klavier "laufen" (also z.B. erst c mit dem 4., dann e mit dem 5. (eben eine terz) und dann d mit 4. und f mit 5 und so weiter...). das ganze dann natürlich von oben nach unten und anders herum im wechsel.

lg
 
ich spiel immer mal so zwischendurch, wenn ich zeit hab (meist im unterrich ode so) mit dem 3 und 4 auf dem tisch
also so wie auf tasten nur haltaufm tisch immer im wechsel
 
Ich spiele schon recht lange Klavier (sicherlich nicht ein hundertstel der Zeit, die Chief schon mit neun Fingern am Klavier verbracht hat)
und würde nicht von einem "Anfängerproblem" reden, falls du das so gemeint hast. Bei mir ist das Dauerzustand ^^
Es ist nicht so, dass ich mich die ganze Zeit um meinen Finger "sorge", wenn ich die Stellen gescheit übe, funktioniert das schon... Aber er ist ein bisschen das "Problemkind" und ich dachte, vielleicht geht es den anderen ja auch so und man könnte sich mal austauschen...
Die ganzen Übungen finde ich recht praktisch, aber ich bezweifle, dass man den vierten Finger jemals so geläufig bekommt wie den Rest...
Ist das bei Pianisten perfekt ausgebügelt? =)

liebe Grüße

und meinen Glückwunsch allen, die es (auf die eine oder andere Weise...) geschafft haben, das Problem mit dem vierten Finger einfach loszuwerden...
 
Der "böse" vierte Finger ist weder böse, noch ist er weniger behende als die anderen. Schlimm ist er nur, wenn gleichzeitig der dritte oder fünfte gefesselt sind, also in polyphonen Wendungen und bei Doppelgriffen, darum gehören schnelle Terzparallelen zu den schlimmsten Herausforderungen.
In einstimmigen Passagen sollte der vierte Finger eigentlich nicht mehr Probleme haben als die anderen Finger auch, man darf ihn nur nicht unnötig fesseln, d.h.: Folgt der vierte auf den dritten, muß sich der fünfte beliebig mitbewegen dürfen; folgt der vierte auf den fünften, muß sich der dritte beliebig mitbewegen dürfen (wozu gegenteilige Forderungen führen, dafür ist Schumanns Schicksal ein abschreckendes Beispiel). Fesselt man in Läufen den vierten nicht, ist er weder unbeweglicher, noch schwächer als die anderen. Das kann man leicht erkunden: Man lege die Hand in zweckmäßiger Spielhaltung so auf eine Tischplatte, auf den Oberschenkel oder aufs Klavier, daß alle Fingerspitzen auf Tisch, Schenkel oder Klavier ruhen. Alle Fingerspitzen dort ruhen zu lassen und nur den vierten auf und ab zu bewegen, hemmt den bösen vierten enorm. Aber es ist kein Problem mehr, wenn man dem fünften gestattet, sich ebenfalls zu bewegen, oder wenn man den fünften ruhen läßt, aber dem dritten gestattet, sich ebenfalls zu bewegen.
Einen guten Rat gab Rosenspieß: "Das Problem besteht oft eher darin, dass man die umliegenden Finger nicht gut loslässt [...] Ich würde mal versuchen, beim geläufigen Spiel besonderes Augenmerk auf das Loslassen zu legen..." Zumindest in einstimmigem schnellen Spiel ist es wichtiger, sich auf das Aufheben der Finger zu konzentrieren, das löst manche Probleme.
Chopins Terzen-Etüde zu spielen wie Josef Lhevinne, dessen Einspielung bis heute unerreicht ist, ist sicher unmöglich, wenn man nicht dieselbe musikalische wie motorische Begabung besitzt, die man durch noch so intensives Üben nicht erzwingen kann. Ich nehme an, der hatte sechs Finger, und spielte alles mit 1,2,3,5,6...
 
Na was soll das, ich habe 10 Finger an meiner Hand, oder irre ich mch da?

Chief

Ps. Ich hatte comp. probleme. jeeeezt geht es aber wieder los.
 
10 Finger hab ich an jeder Hand
25 an Händen und Füßen.

Gruß Hartwig
 
Den Satz darf man nur sprechen und nicht aufschreiben, sonst stimmt er nicht. ;)
 
ich habe tatsächlich ungefähr sieben Minuten gebraucht, um hinter die Pointe zu kommen...
 

Ich habe zehn Finger, an jeder hand fünf,--und zwanzig an händen UND füßen.

:D

Stilblüte
 
Tut mir leid, aber ich komme nicht vom Mars und bin auch kein grünes Männchen, und deshalb habe ich fünf Finger an jeder Hand.
Hinzu kommt der "Böse Finger" oder der "Stinkefinger"

Chief
 

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