Ich kann nicht glauben, dass die meisten denken, tonale Komposition sei heute "unüblich", "aus der Mode" oder "nicht mehr erwünscht"!
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Es ist wirklich schade, dass nur noch die wirklich "moderne" (im Sinne der Musikrichtung) Musik als solche angenommen/angesehen wird.
Der Faden hat schon ein kleines bisschen Staub angesetzt. Die Frage ist, darf man heute "dur/moll-tonal" komponieren?
Ich dachte, wir waeren uns hier zuletzt in der Einschaetzung einig gewesen, dass:
- man fuer sich selbst natuerlich sowieso tun und lassen kann, was man will, und auch nur sich selbst gegenueber verplflichtet ist
- die Zeit, in der neue dur-moll-tonale Kompositionen, oder die Verwendung dur-moll-tonaler Elemente, eine Karrieresackgasse fuer einen "klassischen" Komponisten bedeutet haetten, vorbei ist (es gibt genug erfolgreiche lebende Komponisten, die sogar weit ueberwiegend dur-moll-tonal komponieren, z.B.
http://www.leraauerbach.com ).
- es neue gute und weniger gute Musik in allen Musiksprachen und Stilmitteln immer geben wird; denn sobald ein Gedanke (z.B. "dur-moll-Tonalitaet ist nicht die Musiksprache unserer Zeit") zum Dogma erstarrt ist, wird es immer neue Kuenstler geben, die sich an so einem Dogma produktiv reiben, bzw. es in Frage stellen.
- das alles gilt natuerlich ebenso fuer andere Harmonik...darf man heutzutage modal komponieren? darf man heutzutage noch 12-toenig komponieren? oder basierend auf irgendwelchen anderen "Spielregeln"? Darf man ganz ohne Spielregeln komponieren? Ja, man darf.
- Die einzige Frage, die ich persoenlich klar verneinen wuerde, ist: "Spielt Harmonik heutzutage nur noch eine Rolle als Nebenprodukt des Aufeinandertreffens horizontaler Vorgaenge?"
Hmmm, vielleicht waren wir uns doch nicht in allen diesen Punkten einig geworden?..... keine Ahnung ;)