Countdown - vor dem Konzert/Vorspiel

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Hallo liebe Forianer,

bald wird es "ernst": in 18 Tagen geben wir mit unserem Klaviertrio ein Konzert (2 Wochen später noch eins mit dem gleichen Programm), und ich bin natürlich gerade besonders fleißig und motiviert beim Üben.:cool:

Das Konzert bedeutet für mich: 1 Stunde Spieldauer (25 + 35 min., dazwischen Pause:rolleyes:)...aber ich kann mich ja zum Glück ein bisschen hinter Geige und Cello "verstecken".:D

Anlass für mich, mal in die Runde zu fragen, wie Eure Erfahrungen mit den letzten Tagen vor Konzerten/Vorspielen sind.

Übt Ihr dann überwiegend die "schweren Stellen"? Oder legt Ihr Wert auf längeres "Spielen am Stück"?
Wie gestaltet Ihr den Tag des Konzerts?

Bin gespannt auf Eure Erfahrungen/Tipps!
Dimo
 
Die schweren Stellen würde ich nur noch dann gezielt üben, wenn es tatsächlich Sinn macht, die also noch erleichtert werden können.

Ansonsten hilft es mir, das Stück einfach zwei bis dreimal langsam durchzuspielen, und zwar - gegen den eigenen Widerstand - ziemlich mechanisch. Das festigt die Notenkenntnis und man lernt keine neuen Fehler. Eigentlich sollte man wohl in den letzten Tagen vor einem Konzert vor allem vermeiden, das Stück zu vergessen und einigermaßen geregelt leben, damit man beim Konzert auch fit ist.
 
Meine KL empfiehlt allen Lampenfiebrigen mit Blackout-Gefahr das AUSSCHLIESSLICHE ultra-langsame Spiel 1 Woche vorher.
 
Auch meine KL empfiehlt ganz langsames Spiel 1 Tag vorher, dann nichts mehr .... und Finger erwärmen bevor es los geht. Ich hatte mein allerestes Auftritt (Schülerkonzert! 5 min. Vorspiel !!!) letzter Woche. Das Schlimmste für mich: die Aufregung und die Nerven! Irre... Da ich schon Wochen vorher sehr aufgeregt war, habe ich mir ein Buch von G. Mantel gekauft "Mut zum Lampenfieber", excellent! Er geht sehr gut und anschaulich auf das Phänomen und die verschiedenen Arten bereits beim Üben das Lampenfieber zu vermeiden bzw. diese positiv umzuwandeln. Die Lektüre lohnt sich!
Gruß und viel Erfolg !
Alia
 
Auch meine KL empfiehlt ganz langsames Spiel 1 Tag vorher, dann nichts mehr .... und Finger erwärmen bevor es los geht. Ich hatte mein allerestes Auftritt (Schülerkonzert! 5 min. Vorspiel !!!) letzter Woche. Das Schlimmste für mich: die Aufregung und die Nerven! Irre... Da ich schon Wochen vorher sehr aufgeregt war, habe ich mir ein Buch von G. Mantel gekauft "Mut zum Lampenfieber", excellent! Er geht sehr gut und anschaulich auf das Phänomen und die verschiedenen Arten bereits beim Üben das Lampenfieber zu vermeiden bzw. diese positiv umzuwandeln. Die Lektüre lohnt sich!
Gruß und viel Erfolg !
Alia

Ich werde das alles auch berücksichtigen..... ich spiele auch am 25.10, aber kann mich, leider, hinter niemandem verstecken. Aber ich freue mich auch, natürlich.... Das schlimmste ist "black-out"
 
Laaaaaaangsaaaaaam üben: richtig!

Das Beste gegen Blackout: wissen was man spielt, immer mitdenken, jede Modulation aktiv denken. Im Konzert denkt man nämlich nur das, was man beim üben auch denkt. Wenn "es" beim Üben gut klappt und man aufs Podium geht, dann flattern die Nerven und man denkt. Hat man beim Üben das Richtige gedacht, ist gut. Hat man nichts Schlaues gedacht, dann ist es genau das, was nun dabei rauskommt.

Auch sehr routinierte Konzertspieler sind nervös. Ich auch, man gewöhnt sich mE nicht so ans Konzertieren, dass man nicht mehr nervös ist. Man lernt mit viel Routine lediglich, mit der Nervosität umzugehen. Wenn ich nicht spätestens 1 Tag vor dem Konzert ein flaues Magengefühl habe, dann stimmt was nicht.

Schwierige Stellen 1: ja! Langsam üben.
Übergänge üben!!! Es haut einen meistens nicht in der schwierigen Stelle selber auf die Nase, sondern danach (wenn die Anspannung losgelassen wird: "Super, geschafft!").
Oder vorher ("Ui, jetzt kommts gleich...").

In Sonaten: immer alle Übergänge getrennt üben (Exp->Dfg, Dfg->Repr). Themen in Sonatensätzen sind gleich, meint man. Generell gilt: andere Tonart, anderes Stück.

Zudem sind langsame Sätze schwieriger, um die Spannung halten zu können. Da hat man jede Menge Zeit, irgendwelchen Schrott zu denken ("wer ist das da der immer so doof hustet?"). Dagegen gibts 1 Mittel: immer denken was man spielt, allenfalls innerlich mitsingen.

Schwierige Stellen 2: nicht vergessen, den Rest zu üben. Ich habe kaum Pianisten gehört, die an einer schwierigen Stelle gescheitert sind. Ich habe aber manche gehört, die hats in einer sau einfachen Stelle rausgehauen. Man meint, das sei leicht und übt es nie richtig.

Viel Glück und Gruss von einem, der schon ziemlich alle Fehler gemacht hat. Entscheidend ist, 1) dass man sie nur einmal macht und 2) dass möglichst niemand es merkt.
:cool:
 
Vor dem Konzert

Hallo Dimo,

es wurde schon alles gesagt. Hier nur eins aus meiner Zitatensammlung:

"Shura Cherkassky bereitete sich nur unter langsamem – immer gleich eintönig langsamem – Üben vor"

Wir haben aber nicht alle Zeit der Welt, vielleicht müssen wir als Amateurspieler Kompromisse machen.

Auf jeden Fall gutes Gelingen für das Konzert!

Gruß Walter
 
Was aus professioneller Sicht (resp. wenn man öfters vorspielt und besser werden will) noch angefügt werden kann:

Nach dem Konzert ist vor dem Konzert
(analog dem berühmten Herberger-Spruch)

Ferruccio Busoni hat - wenn immer möglich - nach einem Klavierabend (möglichst noch am selben Abend) das ganze Programm nochmals gaaaanz laaangsaaaam durchgespielt und ein besonderes Augenmerk auf jene Stellen gelegt, welche ihn im Konzert nicht zufrieden stellten.

Die Festigung im Hirn (und somit Nachhaltigkeit) ist immens.
Da die emotionale und auch intellektuelle Aufmerksamkeit während eines Vorspielprozesses ungleich grösser ist als zuhause beim Üben (selbst bei 1:1 Probeläufen), nimmt das Hirn die in diesem Zeitraum und Kontext gewonnen Erkenntnisse qualitativ viel stärker auf.

Deshalb ist es zum Beispiel nicht tragisch, wenns einem zuhause mal rausknallt. Aber wehe, es hat einen im Konzert raus! Diese Stelle ist dann vermutlich für lange Zeit "versaut", wenn nicht gar für immer.
Das ist der Grund, dass viele Angst vor Vorspielen haben, weil sie mal früher so eine kleine "Katastrophe" erlebt haben.
Solche Misserfolge sind ganz tief im Bewusstsein eingebrannt. Jahre später weiss man noch, welches Stück es war, welche Stelle etc.
 
Das Beste ist es das Stück zu 200% zu beherschen, dann kann man im Konzert 100% bringen.So hab ich es gelernt, aber einfach ist es sicher nicht, auch die Frage wie viel Monate man sich mit nichts neuem Beschäftigen will.
Bald ist JugendM., wobei "bald" relativ ist...:shock:
Ein Blackout hatte ich noch nie, aber schon eine falsche Note schmerzt höllisch!
Und das hoffentlich auch nur im nachhinein, dass es einen wärend des Stückes nicht noch mehr reißt :evil:
 
Aber wehe, es hat einen im Konzert raus! Diese Stelle ist dann vermutlich für lange Zeit "versaut", wenn nicht gar für immer.

schon eine falsche Note schmerzt höllisch!

Hier müsste man doch irgendwie ansetzen und das Bewusstsein für Fehler grundsätzlich ändern.

Fehler sind für den Spieler doch aus zwei Gründen problematisch:
a.) Sie zerstören die Musik
b.) Sie führen zu Blackouts/dazu dass man rauskommt

Punkt b ist wohl tatsächlich problematisch, kann aber wohl durch eine saubere Vorbereitung und ein wirklich gründliches Auswendiglernen und Üben der Übergänge weitestgehend vermieden werden.

Punkt a - ja, wie sieht es eigentlich damit aus? In meinen Augen ist das Problem, dass man als Spielender oft die einzelnen Töne zu wichtig nimmt. Natürlich ist es optimal, wenn alle Töne kommen und alles perfekt gelingt, aber wenn in einem schnellen Lauf mal ein kleines Tönchen nicht erklingt (was vermutlich eh kaum ein Zuhörer bemerkt, wenn er nicht gerade mit dem Stück vertraut ist), sollte das vor allem dem Spielenden nichts ausmachen.

Die Ursache dafür liegt möglicherweise einfach darin, dass der Spieler sich zu wenig Gedanken um den musikalischen Ausdruck macht bzw. gemacht hat. In diesem Fall konzentriert man sich dann vielleicht aus reiner Hilflosigkeit zu sehr an den einzelnen Tönen, anstatt sich von der Gesamtstimmung tragen zu lassen und quasi von Phrase zu Phrase zu spielen.

Natürlich ist ein genauestes Kennenlernen jedes einzelnen Tones und seiner Bedeutung im Stück wichtig - aber nicht im Konzert! Dort ist die Aufregung schon problematisch genug, wenn man jetzt die vielen Gedanken, die man sich zu Hause zu dem Stück gemacht hat, wiederaufgreifen will, ist es wohl sogar wahrscheinlich, dass man sich "überlastet". Wenn man dagegen schrittweise die Aufmerksamkeit wirklich beim Üben reduziert hat und am Ende nur noch in Phrasen und musikalischen Abschnitten denkt, spielt und interpretiert, lässt sich das wohl eher auf die Konzertbühne übertragen, als wenn man im kompletten Detailstadium steckenbleibt.

Ich merke, dass ich oft weitgehende Vermutungen anstelle, aber da meine Erfahrungen bisher leider noch etwas unzureichend sind und ich hoffe, damit irgendwie hilfreiche Ansätze bieten zu können, versuche ich es zumindest. Gerade deshalb bin ich natürlich auch an Kommentaren zu meinen Überlegungen interessiert. :)
 
Natürlich ist ein genauestes Kennenlernen jedes einzelnen Tones und seiner Bedeutung im Stück wichtig - aber nicht im Konzert! Dort ist die Aufregung schon problematisch genug, wenn man jetzt die vielen Gedanken, die man sich zu Hause zu dem Stück gemacht hat, wiederaufgreifen will, ist es wohl sogar wahrscheinlich, dass man sich "überlastet". Wenn man dagegen schrittweise die Aufmerksamkeit wirklich beim Üben reduziert hat und am Ende nur noch in Phrasen und musikalischen Abschnitten denkt, spielt und interpretiert, lässt sich das wohl eher auf die Konzertbühne übertragen, als wenn man im kompletten Detailstadium steckenbleibt.

Ja, ich habe gelernt, dass man beim Konzert seine Stücke praktisch den Körper spielen lassen sollte und den Kopf nur zum Folgen und zur Hörverarbeitung einsetzen sollte.Bis dahin steckt aber viel Arbeit über eine lange Zeit.
Was kann man aber machen wenn man noch nicht soweit ist?
Ruhig bleiben, denken "Fehler können kommen, damit rechne ich aber" und
sich an das bisherige Können halten.Neues gelingt (in meiner Erfahrung) beim Wettbewerb meißt nicht wie erdacht.Aber ein kleines Konzert kann auch schon inspirierender sein als einen Monat zu Sinnen.Aus Fehlern kann man dazu auch lernen ;)
Grüße,
classican
 

Auf jeden Fall! Ausprobieren steht in meinen Augen an vorderster Stelle bei irgendwie allem im Leben. Wenn man merkt, dass man selbst kürzlich gelernte Stücke hervorragend vortragen kann, weiß man, was man sich bei der Konzertvorbereitung erlauben kann.

Wenn man merkt, dass man sich wesentlich sicherer fühlt, wenn man ein Konzertstück vorher verschiedenen Personen aus der Familie und dem Freundeskreis vorgetragen hat (neben dem häuslichen Interpretieren und dem Spielen beim Lehrer), selbst wenn man z.B. bei der eigenen Familie kein Lampenfieber spürt, hat man einen weiteren Punkt, der einen bei zukünftigen Stücken sicherer werden lässt.

Und so weiter... immer die eigenen Grenzen erkunden - und vor allem durchbrechen! :)
 
ich habe gelernt, dass man beim Konzert seine Stücke praktisch den Körper spielen lassen sollte und den Kopf nur zum Folgen und zur Hörverarbeitung einsetzen sollte.

Das ist interessant! Ich habe genau das Gegenteil gelernt.
Wenn man die Finger einfach machen lässt, läuft man doch viel eher Gefahr heraus zu fliegen!

Von meiner momentanen Klavierlehrerin weiß ich, dass sie große Stücke ein halbes Jahr liegen lässt, dann nochmal auffrischt und vor dem Konzert nur langsam, aber sehr bewusst durchspielt.

lg
 
Ja, ich habe gelernt, dass man beim Konzert seine Stücke praktisch den Körper spielen lassen sollte und den Kopf nur zum Folgen und zur Hörverarbeitung einsetzen sollte.Bis dahin steckt aber viel Arbeit über eine lange Zeit.

classican

Kann nur bestätigen.

Ich habe mich mit diesem Thema letzte Woche auseinandergesetzt......

Zuerst habe ich sehr langsam geübt und mit dem Kopf und sehr viel Aufmerksamkeit und Konzentration jede Modulation und Akkord verfolgt... Danach habe ich festgestellt, dass ich nicht mehr frei (frei von Kopf), nur aus dem Herzen spielen kann. Es wurde irgendwie schwieriger konzertmäßig spielen. Bei den Stellen, die ich früher ohne jeden Gedanke gespielt habe (dann doch durch und gezielt geübt den Fall Black-out zu vermeiden), habe ich angefangen viele Fehler zu machen, einfach Textfehler, was mich total überrascht hat....
habe ich heute das Buch "Mut zum Lampenfieber" geliefert bekommen. Da gibt es ein Kapitel "Gegen den Kontrollzwang".
"... Ein großes Hinderniss bei der Bewältigung geistiger Aufgaben ist der "Kontrollzwang", die Illusion, ich müßte dauernd alles im Bewusstsein haben, um darüber zu verfügen. Das Gegenteil ist aver der Fall: Aus einem Zustand der "Leere", der auch in verschiedenen psychotechniken beschrieben wird, beziehe ich die große Bereitschaft, spontan und blitzschnell zu agieren........ Die chronische Überforderung der Aufmerksamkeit ist einer der verbreitesten Verhaltensfehler beim Üben und kann auch bei der direkten Konzertvorbereitung nur Unheil stiften. Die Frustration, die schon beim Üben durch die Unmöglichkeit entsteht, mehr zu beobachten, "als auf einen Löffel passt", prägt sich schließlich als eine dauernd das Spiel begleitende Frustrationshaltung ein, als Minderwertigkeitsgefühl und mangelndes Selbstbewusstsein."

Genau das habe ich auch empfunden.
Heute habe ich alles mit geschlossenen Augen schnell und nicht so laut durchgespielt, um diese Leichtigkeit schon wieder zurück zu bekommen, nicht an jeden Akkord denken, was demnächst kommt, aber mehr dieser unbewußten Gedächtnis und Automatismus zu vertrauen. Ich wollte dieses mein Grfühl zurück kriegen, spielen und dabei geniessen....

Fazit: Ich mußte eigentlich bei meinem eigenen Ablauf und Üben bleiben, aber man will immer was neues ausprobieren. Ja, langsames Üben A und O! Aber ich habe es gelernt, "singend" langsam durchspielen und bei diesem langsamen Spielen alle Ausdrücke und gefühlmäßig so machen wie im richtigen Tempo.

Das Buch ist sehr gut, man kann viele nützliche Tipps finden.

Und toi toi toi:D
 
Ich möchte auch noch was dazu sagen:

Ich verstehe alle Argumente, die gegen eine überpenible (in Ansätzen neurotische...:p) Kontrolle sprechen, selbstverständlich ist es unbedingt notwendig, dass man die Stücke so weit verstanden, begriffen und verinnerlicht hat, dass einem Musikalität, Technik, Ablauf und Bewegungen in Fleisch und Blut übergehen.

Ich hab aber jetzt auch was recht interessantes gelesen ( => Renate Klöppel, Mentales Triaining für Musiker; es geht darin sowohl um mentales Üben als auch um mentales Training für das Auftreten), was dem zumindest teilweise widerspricht:
Vermutlich ist die Hauptfehlerquelle bei Vorspielen das Lampenfieber, da stimmen mir wohl die meisten zu. Schließlich spielt man nichts vor, was nicht zu Hause schon hundertmal geklappt hat und bestens vorbereitet wurde.
Genau genommen macht man also Fehler, weil man Angst hat, Fehler zu machen. Und diese Angst wird (auch) dadurch gefördert, dass man an sie denkt, kurz bevor und während man spielt:
- Ich bin so aufgeregt, meine Hände zittern, die Stelle x hat vorhin nicht geklappt, kann ich den Ablauf der Sonate noch? ...
Anders gesagt: Wenn man beim Vorspielen überwiegend die Finger "machen lässt" und darauf vertraut, dass alles von selbst läuft (was auch durchaus klappen kann), haben die Gedanken nicht mehr so viel zu tun.
Und fangen an, um das nach Fehlern lächzende Monsterpublikum und die nächste schwierige Stelle zu kreisen. Und schwupps bewahrheitet sich die selbsterfüllende Prophezeihung, schon ist man draußen.

Die Empfehlung war also: Sich so genau auf die Musik und das Spiel (was auch immer man damit meinen möchte) konzentrieren, dass kein Platz mehr für Unsicherheit bleibt, weil man einfach nur intensiv das spürt, was gerade passiert.
Im Idealfall erreicht man den sogenannten Flow-Zustand (wurde schonmal diskutiert), bei dem Gedanken an die Zukunft und das Drumherum, sowie an Ängste und Unsicherheiten, gänzlich ausgeblendet werden und nur noch das Hier und Jetzt, sowie die ausgeübte, wunderbare Tätigkeit zählt.
 
Ich denke mal, dass man sagen kann, dass flasch gelenkte Gedanken Fehler verursachen.
Gar keine Gedanken sind demnach besser als falsche Gedanken.
Das heißt, dass sich das Lampenfieber nur dadurch eindämmen lässt, indem man die falschen Gedanken abschlatet (einfachere Variante), also die Finger einfach laufen lässt und gar nicht denkt, oder es schafft die Gedanken in die richtige Bahn zu lenken.
Frage ist jetz eiegtnlich nur noch was diese richtige Bahn ist.
Klavier spielen hat was mit vorrausschauen zu tun, wie genau das läuft wissen glaube ich die wenigsten. zumindest hat mein klavierlehrer mir wunderbar gezeigt, dass ich es NICHT weiß :D
und ich glaube diese vorrausschauen passiert, wenn man musikalisch spielt. mir ist aufgefallen, dass ich ein thema oder sonst irgendetwas sofort spielen kann, wenn ich die melodie genau kenne. wenn ich sie also singen und pfeiffen kann etc.
das heißt beim spielen singt man mit, und kann es spielen weil man eine genaue vorstellung davon hat, was als nächstes kommen wird.
hierbei gibt es dann drei konzentrationsebenen [zumindest kommtes mir so vor] : einmal die gegenwärtige [spiele ich die aktuelle phrase gut? hzalte ich meine hand richtig? was macht das pedal in dem moment?] ,eimal das was in der zukunft passiert und dann die ebene des übergangs zwischen den beiden [krieg ich den lauf hin der von dem a teil in den b teil führt? welche harmonien werden nochmal gespielt? wie verändert sihc der charackter?]

ich glaube falsche gedanken setzen dann ein, wenn man sich zu stark auf eine der ebenen fokusiert. setze ich all meine konzentration auf die eine stelle, fehlt mir ein teil der konzentration für die andere. als beispiel: lenke ich all mein denken auf die gegenwärtige stelle, oder noch extremer lenke ich all mein denken nur auf das pedal spiel in der aktuellen stelle, fehlt mir etwas an denkleistung für die konzentrationseben des übergangs. heißt: man fliegt raus.
das heißt im prinzip sind die richtigen gedanken diejenigen gedanken die die konzentrationsleistung genau definieren.
sich für ien konzert vorzubereiten bedeutet also vorab genau zu wissen wie man etwas handelt. das geht halt am besten beim langsamen üben:
je langsamer man übt, desto mehr details nimmt man wahr, desto mehr weiß man: welche informaion muss ihcmir merken, weil sie signifikant ist, oder ich sie einfach nicht behersche [pedal spiel etc], und welche information ist nicht so wichtig [standrd fingersatz bei appregien etc]. [gegenwärtige ebene]
was passier tals nächstes? sehr wichtig zum beispiel an stellen wo die hände in einander übergreifen. hier muss man im prinzip wissen, wenn die linke hand spielt, was die rechte hand als nächstes macht. hier wäre zum beispiel die frage zu klären, was man da genu wissen muss [in der regel reicht es hier zu wissen wie der anfangston aussieht, aber nicht genau welche töne gepielt werden].
deswegen denke ich,. dass das ziel von üben ist diese informationen mit einer möglichst guten sorgfalt herauszuarbeiten. hat man sich diese informationen vorab klar definiert, kann man, denke ich, die nervosität gut eindämmen.

umgekehrt zeigt sich also, dass man das stück für sich noch falsch definiert hat, wenn einem im nervösen zustand stellen schlechter gelingen als beim studium zu hause.
deswegen ist es auch ratsam das stück nach dem konzert durchzuspielen, so merkt man was falsch lief.
meine klavierlehrer hat mir für das verwalten von gedanken ein paarübungen gezeigt, die technisch wahnsinnig einfach sind, aber sowas von denkleistung fressen!
im prinzip ist dieses definieren eine meta sturktur des stückes, das man vorträgt. es ist der weg vom musik theoretischen [sonaten satz aufbau, fugen analyse] zum pianistischen, also zur musik hin.
so definiert mein lehrer übrigens technik ;)
ich hoffe das war verständlich, weil es war im prinzip eine zusammenfassung meiner letzten klavierstunde.
 
Üben für das Vorspiel

Nächster schritt: Jetzt mal Nachbarn/freunde einladen und vorm Spielen auch schon umziehen etc.

Es klingt profan, aber Quote hat da einen wichtigen Hinweis gegeben: in den Konzertklamotten zu spielen, zu üben und vor-vorzuspielen. Natürlich sind alle anderen Hinweise, wie auswendig lernen, Übertempo spielen, an jeder beliebigen Stelle einsteigen, cam-Aufnahme für Youtube nachen, etc sehr entscheidend. Aber manchmal nervt dann im Ernstfall auf einmal ein Kleidungsstück (ich denke da an ein Jakett, das ich trug), an das man die ganze Zeit denken muss mit seinen dämlichen Ärmeln, die gefährlich nah an den Tasten streichen. Vor allem, wenn man sonst im T-Shirt geübt hat. Oder man trägt auf einmal statt Turnschuhen schicke Lackschuhe, die eine super rutschige Sohle haben: kann beim Pedal ggf. auch dumm sein.....
Gruß! Stephan
 
vor dem konzert...
ich fühl mich gerade auch so furchtbar, weil ich in 2 wochen mein erstes "konzert" hab ._. auch nachdem ich alles hier gelesen hab,
ich werde nie das gefühl los, dass ich rauskomm oder mich irgendwie verspiel
und mich alle auslachen werden ._. ohje..
am montag ist generalprobe...
 
konzert oder vorspiel?
wieviele leute?
du verdienst doch nicht wirklich was, oder? (dann passt dein post nämlich nicht ins forum "profissionell klavierspielen"
 

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