Claviotreffen 2009 in Mainz: Beethoven - Klaviersonate in Fis-Dur, op. 78

Fips7

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Hallo miteinander,

ein Video vom Abschlusskonzert in Mainz. Ich spiele die zweisätzige Fis-Dur-Sonate von Beethoven, - eine meiner Lieblingssonaten. Über Kommentare wäre ich froh (gern auch kritische). ;)


L. v. Beethoven - Klaviersonate Nr. 24 in Fis-Dur, op. 78 "À Thérèse"

http://www.youtube.com/watch?v=N-b9OzESjLI (1. Adagio cantabile. Allegro ma non troppo)

http://www.youtube.com/watch?v=xLhxVvfChqM (2. Allegro vivace)


Danke an Dimo fürs Umblättern der "Sicherheitsnoten". :D Und ein großes Dankeschön an Klimperline für die Arbeit mit Schneiden, Betiteln und Hochladen!

Grüße von
Fips
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich spiele die zweisätzige Fis-Dur-Sonate von Beethoven, - eine meiner Lieblingssonaten. Über Kommentare wäre ich froh (gern auch kritische). ;)
Ha, sowas, wer kann da noch kritisch sein. Das 1. Adagio beherrscht Du souverän und das 2. Allegro beherrscht Dich ;). Kann es ein besseres Paar geben?
Schön hast Du gespielt, Fips7 (Mein Herz sehnt sich nach Wien.)
 
Ich finde, zu dieser Glanzleistung kann man dich nur beglückwünschen. :)

Eine Beethoven Sonate im Konzert zu spielen ist eine echte Herausforderung. Du hast das so selbstverständlich gemeistert, dass ich erst gar nicht gemerkt habe, was du da vollbracht hast.
Vlt kommt das auch daher, dass die Sonate nicht zu den großen bekannten gehört, deren Bewältigung jedem Respekt abringt. Eine unterschätzte Sonate? :)

lg marcus
 
Hallo Fips,
ich habe mich über diese Sonate sehr gefreut, die man ja eher selten hört. Du hast wunderbar poetisch den ersten Satz gespielt, den ich sehr liebe. Besonders schön finde ich, wie bei Beginn der Durchführung das Thema sich nur ein wenig oben biegt, eine minimale aber doch intensive Steigerung.

Gruß
Moderato
 
Hallo Fips,

danke fürs Posten, so kommen wir auch noch in den Genuss eurer Vorträge beim Clavio Treffen!:p

Mir hat Dein Beethoven gut gefallen, schön knackig. Manchmal schwankt das Tempo ein wenig, kann das? :confused: Ich hab die Noten nicht und kenne das Stück auch nicht. Jedenfalls klingt es sehr schön nach Beethoven.

LG
violapiano
 
Ich hab gerade mal aus purer Neugier nachgeschaut, wann Beethoven diese Sonate komponiert hat - es war im Jahre 1809. Das war das Jahr, als Haydn gestorben ist, genau vor 200 Jahren.

Die Sonate klingt garnicht wie typischer Beethoven, eher wie eine Mischung aus Haydn und Schubert (der zu der Zeit 12 Jahre alt war).

Ich habe großen Respekt vor Fips Spiel, und das bestätigt sich auch hier wieder: diese Sonate ist sehr, sehr schwer zu gestalten, Fips hat das wunderbar hinbekommen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich hab auch das video kommentiert und bin völlig begeistert wie du das hinbekommen hast-

und wie die Hochsprunglehrer immer sagen- da ist noch viel Luft für Steigerungen-

aber als erster Eindruck erst mal ein uneingeschränktes "Bravo"
 
Fips, ich hab dir ja schon gesagt, wie sehr ich diese Sonate dank dir nun liebe, VIELEN vielen Dank, dass du die fürs Treffen nochmal geübt hast!
Ich kann nur die Rede meiner Vorschreiber wiederholen, dein Spiel hat wirklich Respekt verdient, zumal auf diesem merkwürdigen Flügel, so spät am Abend ohne wirkliches Einspielen.
Super hinbekommen :)
 
Auch von mir gibts nochmal ein großes Lob für diese Einspielung. Die Sonate ist einfach wunderschön und schon seit längerem meine Lieblingssonate von Beethoven. Ich selbst habe mich leider noch nicht rangetraut, aber das werde ich bestimmt irgendwann machen - auf meiner To-Do-Liste steht die Sonate nämlich schon seit längerem.

Deine Interpretation gefällt mir sehr gut. Man merkt zwar stellenweise an deinen Augenbewegungen und an der vollen Konzentration deines Blicks auf die Tasten etc. noch, dass die Sonate noch nicht hundertprozentig lässig sitzt, sondern noch einorm viel Konzentration von dir fordert. Umso überzeugender gelingt sie dir aber. Ich vermute, in ein paar Wochen wird das ganze noch viel souveräner laufen. Doch dennoch spielst du die Sonate auch jetzt schon wunderschön.

Diese Aufnahme werde ich mir heute abend garantiert nochmal anhören!
 
Ich hab mir die beiden Sätze gerade angehört und bin von deiner Interpretation begeistert. Du hast gezeigt, wie toll man Beethoven-Sonaten gestalten kann.

Danke für diesen Hörgenuß am Vormittag.
 
Wow, vielen Dank für eure Beiträge! Ich freue mich sehr, dass es euch gefällt. Ich selbst bin meistens nicht unmittelbar so freundlich mit meinen Interpretationen... :???: Auch bei diesem Video war ich zunächst etwas konsterniert. Hauptsächlich deshalb, weil ich zum wiederholten Mal die Erfahrung mache, dass meine Wahrnehmung während des Spielens sich so stark von meiner Wahrnehmung beim späteren Anhören der Aufnahme unterscheidet. Ich will mich jetzt endlich öfter beim Üben aufnehmen, um diese Diskrepanz vielleicht verringern zu können.

@Violapiano
Ja, es sind einige Temposchwankungen drin, hauptsächlich im 1. Satz. Damit bin ich noch nicht so zufrieden. Was mir vor allem fehlt, ist eine gewisse "innere Ruhe". Ich spüre da noch zu viel... Angst letztlich, die so eine Gehetztheit reinbringt. Werde aber weiter arbeiten an dieser Sonate, schließlich will ich sie im Dezember noch einmal vorspielen.

@Haydnspaß
Ich frage mich in bezug auf die Gestaltung, ob die Kamera von der Dynamik einiges glattbügelt oder ob hier auch die oben angesprochene Diskrepanz in der Wahrnehmung zum Tragen kommt. Denn ich vermisse (wieder vor allem im 1. Satz) etwas die Deutlichkeit meiner Gestaltung, die ich eigentlich geübt habe. Jetzt weiß ich nicht, ob das an meiner "Gehetztheit" liegt (wie ich vermute) oder ob es an der Kamera liegt. Ah, mir fällt gerade ein, dass es von Hans Borjes ja noch die Audio-Aufnahme gibt. Da kann ich es dann hören.

@Klavigen
Vielen Dank. Ja, es ist noch Luft für Steigerungen. ;) Danke auch für den Kommentar auf YouTube.

@Stilblüte
Bitte, gern geschehen. Es war gut, mir die Sonate mal wieder vorzunehmen. Ich hatte mich in Mainz ja gefragt, ob ich den 2. Satz überhaupt spielen soll, weil der am Nachmittag noch ziemlich in die Hose gegangen war. Dann bin ich auf Michaels Übeklaviatur ein paar Problemstellen noch einmal langsam durchgegangen und habe mir schließlich gedacht: Wer nichts wagt, gewinnt auch nichts. Wenn es daneben geht, ist das immer noch besser, als wenn ich es überhaupt nicht probiert hätte. Mir war dann vor meinem Auftritt etwas mulmig (sowieso...), aber der 2. Satz hat dann recht gut hingehauen. Ich hab deinen Zuspruch vor meinem Auftritt unterstützend gefunden. Das meinte ich mit "moralischer Unterstützung", was ich dir am Schluss gesagt habe. ;)

Vielen Dank auch an Kulimanauke, marcus, Moderato, DonBos und Wiedereinsteigerin für eure Rückmeldungen und das Lob. :)

Grüße von
Fips
 

Glückwünsche auch von mir zu dieser gelungenen Darbietung! Das sind ja doch zwei heikle Stücke, und ich weiß nicht, ob ich mich trauen würde, die vorzuspielen.

Die Dynamik scheint mir durch die Kamera ziemlich verzerrt. Oft klingt es nach forte, also ziemlich knallig, obwohl man gleichzeitig hört, dass du eigentlich leise spielst. Insofern würde ich die "richtige" Aufnahme auch noch gerne hören.

Da du auch kritische Kommentare erwähnt hast, hier ein paar Gedanken von mir:

- Die Adagio-Takte spielst du in einem deutlichen Crescendo, was einerseits interessant, andererseits aber auch etwas "unklassisch" klingt.
- Das Hauptthema singt noch nicht so ganz (es klingt noch etwas "pedestrian", wie jemand in einem anderen Klavierforum, das ich öfters besuche, sagen würde).
- Wie du in den Takten 9 bis 16 das Tempo hältst, wirklich gut! Ich denke, hier kann es schnell hastig klingen, wenn man nicht aufpasst.
- Die anschließende Sechzehntelpassage mit dem "punktierten" Rhythmus gefällt mir auch sehr gut.
- Die Triolen vom Hauptthema klingen vom Tempo her irgendwie nicht richtig. Allerdings ist das Tempo in Wahrheit schon richtig, du setzt nur ein kleinen Tick zu spät mit dem Thema ein (kann auch Gewöhnungssache sein).
- Eine Stelle, die ich wirklich knifflig finde, ist Takt 97/98. Hier muss es erst nach einer zweiten Reprise klingen, die dann zunächst ausbleibt, dann aber doch kommt, jedoch anders als erwartet. Wie man das hinkriegt, kann ich dir aber auch nicht sagen, bin ja noch ziemlich am Anfang.
- Dann der 2. Satz. Also, ich finde, mit dem übertriffst dich nochmal um einiges - und der erste Satz war ja schon ziemlich gut! Bravo! Dass du dir vorher unsicher warst, ob du den wirklich spielen willst, kann ich echt kaum glauben.
- Mir fällt da nur eine Kleinigkeit auf: in den Takten nach dem Dis-Dur-Thema (also 65-73) klingt es etwas gehetzt. Es klingt absolut nicht unsauber, ist aber für den Hörer vielleicht etwas zu schnell.

So, das war's von mir. Ich glaube, jetzt, wo ich deine Aufnahme gehört habe, muss ich erstmal einiges nachholen...

P.S.: Die Fingersätze sind noch in Arbeit, ich habe da, als ich mit der Sonate angefangen habe, wohl ziemlichen Mist gebaut. :rolleyes:
 
(...)
@Violapiano
Ja, es sind einige Temposchwankungen drin, hauptsächlich im 1. Satz. Damit bin ich noch nicht so zufrieden. Was mir vor allem fehlt, ist eine gewisse "innere Ruhe". Ich spüre da noch zu viel... Angst letztlich, die so eine Gehetztheit reinbringt. Werde aber weiter arbeiten an dieser Sonate, schließlich will ich sie im Dezember noch einmal vorspielen. (...)


Hallo Fips,
es geht ja in meinem Kommentar keineswegs darum, deine Leistung zu schmälern, nein.
Mir ist nur aufgefallen, dass die Temposchwankungen meistens an einigen ählichen Stellen auftauchen, tatsächlich ziehst du da das Tempo an, und es hört sich wirklich so an, als hättest Du da nicht die Ruhe, die langen Noten auszuhalten. Dann lag ich ja nicht so falsch mit meiner Annahme.:p

LG
von violapiano,
die aber auch sehr beeindruckt war von deiner sensiblen Begleitung der Stilblüte!
 
Mir ist nur aufgefallen, dass die Temposchwankungen meistens an einigen ählichen Stellen auftauchen, tatsächlich ziehst du da das Tempo an, und es hört sich wirklich so an, als hättest Du da nicht die Ruhe, die langen Noten auszuhalten.

Kannst du sagen, an welchen Stellen du das so empfindest? Ich wäre gespannt, ob sich das mit meinen eigenen Wahrnehmungen deckt.


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Glückwünsche auch von mir zu dieser gelungenen Darbietung!

Vielen Dank! :)

- Die Adagio-Takte spielst du in einem deutlichen Crescendo, was einerseits interessant, andererseits aber auch etwas "unklassisch" klingt.

Hm, was meinst du mit "unklassisch"? Du meinst, es klingt dann zu "romantisch"? In meinen Noten steht da ein Crescendo. Aber vielleicht mache ich es ein bisschen zu stark. Meine Ausgabe ist übrigens die Bosworth-Edition (herausgegeben von Franz Liszt, neu bearbeitet von C. Kühner).

- Die anschließende Sechzehntelpassage mit dem "punktierten" Rhythmus gefällt mir auch sehr gut.

Mir gefällt sie noch nicht ganz, - jedenfalls bei der Kamera-Aufnahme. Eigentlich ist diese Passage (T. 18-27) von mir viel "feiner" vorgesehen. Bin wirklich gespannt, wie das auf Hans Borjes' Aufnahme klingt, ob's also wirklich an der Kamera liegt, dass das so "grob" daher kommt.

- Die Triolen vom Hauptthema klingen vom Tempo her irgendwie nicht richtig. Allerdings ist das Tempo in Wahrheit schon richtig, du setzt nur ein kleinen Tick zu spät mit dem Thema ein (kann auch Gewöhnungssache sein).

Welche Triolen in welchem Hauptthema? Meinst du das 2. Thema ab T. 28? Falls du das meinst: ich dehne die Viertelpause in T. 28 etwas, stimmt. An dieser Stelle ist ja auch eine gewisse Zäsur.

- Eine Stelle, die ich wirklich knifflig finde, ist Takt 97/98. Hier muss es erst nach einer zweiten Reprise klingen, die dann zunächst ausbleibt, dann aber doch kommt, jedoch anders als erwartet. Wie man das hinkriegt, kann ich dir aber auch nicht sagen, bin ja noch ziemlich am Anfang.

Ja, das ist eine der Stellen, an denen ich bis zuletzt ziemlich herumgemacht habe (und es sicher noch eine Weile mache). Ich finde es lustig, wie Beethoven hier mit den Erwartungen spielt. Zum Beispiel in T. 99, letztes Viertel: hier steht dieses punktierte Motiv, aber danach kommt kein "Zielton", sondern eine Viertelpause und erst dann der Zielakkord. :D

- Mir fällt da nur eine Kleinigkeit auf: in den Takten nach dem Dis-Dur-Thema (also 65-73) klingt es etwas gehetzt. Es klingt absolut nicht unsauber, ist aber für den Hörer vielleicht etwas zu schnell.

Hm, beim Üben war das immer die Stelle, bei der ich grundsätzlich langsamer wurde, weil die rechte Hand mit den Repetitionen so schwierig ist (noch stärker bei der Parallelstelle in fis-Moll, ab T. 124). Ich finde auch, dass die Deutlichkeit bei der Kamera-Aufnahme hier zu wünschen übrig lässt. Ich spiele sicher auch noch nicht genau genug in der rechten Hand. Aber zu schnell kommt es mir eigentlich nicht vor. Mal sehen, wie es auf der Audio-Aufnahme von Hans Borjes klingt.

Chaotica, ich danke dir für deine Anmerkungen und Hinweise. Sie bringen mich auf neue Gedanken und lassen mich auf bestimmte Aspekte anders achten. :cool:

Viele Grüße von
Fips
 
Hm, was meinst du mit "unklassisch"? Du meinst, es klingt dann zu "romantisch"? In meinen Noten steht da ein Crescendo. Aber vielleicht mache ich es ein bisschen zu stark. Meine Ausgabe ist übrigens die Bosworth-Edition (herausgegeben von Franz Liszt, neu bearbeitet von C. Kühner).
Ja, es klingt romantisch, und dass die Ausgabe von Liszt stammt, überrascht mich da absolut nicht. Aber ich wollte jetzt nicht sagen, dass im Urtext dort kein Crescendo steht und du deswegen keines spielen darfst, denn es ist auch eine Glaubensfrage.

Welche Triolen in welchem Hauptthema? Meinst du das 2. Thema ab T. 28? Falls du das meinst: ich dehne die Viertelpause in T. 28 etwas, stimmt. An dieser Stelle ist ja auch eine gewisse Zäsur.
Klar, ich meine das Seitenthema. Wenn du das absichtlich machst (man hört, dass du es tust, weil die Stelle ja immerhin viermal kommt), dann ist das sicher in Ordnung. Wenn du dort eine Zäsur haben willst, müsstest du die Pause vielleicht die Pause noch etwas länger machen, damit man hört, dass du den regulären Rhythmus verlässt. Aber das ist nun wirklich auch Spezialistentum...

Man müsste vielleicht noch einordnen, inwiefern der Fakt, dass das Seitenthema entgegen der Taktstriche gesetzt ist, hier eine Rolle spielt.

Ja, das ist eine der Stellen, an denen ich bis zuletzt ziemlich herumgemacht habe (und es sicher noch eine Weile mache). Ich finde es lustig, wie Beethoven hier mit den Erwartungen spielt. Zum Beispiel in T. 99, letztes Viertel: hier steht dieses punktierte Motiv, aber danach kommt kein "Zielton", sondern eine Viertelpause und erst dann der Zielakkord. :D
Ja, genau das meine ich. Bei dir sind in der Zählung wohl die 1. aus der Exposition mitgezählt, sodass es bei dir T. 99 und bei mir T. 97 ist.
 
(...)
@Violapiano
Ja, es sind einige Temposchwankungen drin, hauptsächlich im 1. Satz. Damit bin ich noch nicht so zufrieden. Was mir vor allem fehlt, ist eine gewisse "innere Ruhe". Ich spüre da noch zu viel... Angst letztlich, die so eine Gehetztheit reinbringt. Werde aber weiter arbeiten an dieser Sonate, schließlich will ich sie im Dezember noch einmal vorspielen. (...)

Ich empfand das so bei 0.37, wenig, dann bei 1.48, dort deutlicher, auch bei 3.37 und 5.55.
Sind das auch Deine Stellen? Andernorts fand ich es nicht störend.

LG
violapiano
 
Ich empfand das so bei 0.37, wenig, dann bei 1.48, dort deutlicher, auch bei 3.37 und 5.55.
Sind das auch Deine Stellen? Andernorts fand ich es nicht störend.

LG
violapiano

Ich empfinde es am Anfang eher so, dass ich bei 0:28 und 1:36 das Tempo anziehe, ab den Sechzehnteln. Davor spiele ich leicht langsamer, auch bei der Wiederholung der Exposition.

Allerdings höre ich bei 1:48 jetzt auch ein Anziehen des Tempos, das war mir vorher noch nicht so aufgefallen. Bei 3:37 auch. Ich neige etwas dazu, in der ganzen Sechzehntelpassage bis zum Seitenthema mit dem Tempo davonzuziehen. Auch wieder ab 5:55 in der Wiederholung von Durchführung und Reprise. Also, von daher stimmen unsere Wahrnehmungen weitgehend überein.

Wie Chaotica schon bemerkt hat, dehne ich manche Pausen etwas. Wie mir jetzt auffiel, betrifft dies nicht nur die Viertelpause vor dem Seitenthema, sondern auch andere Stellen. Vielleicht muss ich da noch zu tief Luft holen, um meine Nerven zu beruhigen... :mrgreen:

Danke und viele Grüße von
Fips
 
Leichte Tempoänderungen finde ich gerade bei diesem Satz generell nicht unangebracht. Es gibt ja doch recht viele unterschiedliche Stimmungen, und da ist ein eisern durchgehaltenes Tempo auch nicht optimal. Wenn ich das Stück übe, spiele ich z.B. die Sechzehntel, die am Ende zum Beginn der Durchführen zurückführen deutlich langsamer als die beim Forte kurz zuvor. Und mir kommt das dann nicht falsch vor.

Allerdings muss es natürlich natürlich wirken, und ich finde, das gelingt dir gut. Mir ist in Sachen Rhythmus nur das aufgefallen, was ich schon geschrieben habe.
 
Ach Fips, Deine Nerven sind och schon wunderbar, ich wünschte ich hätte die..:p

@chaotica:

Ich schrieb ja schon, an manchen Stellen stören mich leichte Temposchwankungen gar nicht, an den von mir genannten schon, weil ich sie da nicht motiviert finde im Gesamtzusammenhang.

Grundsätzlich mag ich bei Beethoven nicht zu viel Tempofreiheit, ich finde, es passt einfach nicht. Romantisch- naja- für mich haben die meisten Beethoven-Werke eher einen anderen Charakter. Ich finde, zu Beethoven passen oft starke Kontraste in Dynamik und Anschlag.
Was man natürlich nur beschränkt verallgmeinern kann.

LG
 
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Nachzügler beim posten

Hallo Fips,

ich bin erst jetzt dazu gekommen, Dein Spiel anzuhören/anzuschauen. Die vorstehenden Kommentare habe ich leider nicht gelesen.

Eine wunderschöne Sonate, die Du Dir da angeeignet hast!

Im ersten Satz zeigst Du ein klares Figurenwerk, gespielt mit viel rhythmischer Energie. Die Gegensätze hast Du nach meinem Empfinden gut herausgearbeitet, nur schade, dass die automatische Aussteuerung der Kamera da vieles nivelliert. Aber Du hast das Stück sehr gut unter die Füsse bekommen – Applaus!

Ich glaube, dass Du gut eingespielt sein solltest, wenn Du die Sonate im Konzert spielen willst. Nicht nur, dass der Spielapparat läuft, sondern, dass Du mit einer gewissen Selbstverständlichkeit die einzelnen Phasen vor dem Publikum gestalten kannst.
Ganz am Anfang, die langsame Einleitung verträgt m.E. ein noch langsameres Tempo, der Übergang zum eigentlichen Anfang könnte noch länger verzögert werden.
Den sog. Mannheimer Seufzer (das leiser werden bei absteigenden Figuren, schon im Hauptthema, „aaaach-jaaaaaa“) bringst Du manches Mal sehr gut, aber ich weiß nicht, ob Du das planst und dann auch bewusst so ausführst.

Manches Mal hätte ich mir gewünscht, Du würdest die Verschiebung einsetzen, um Klangunterschiede und Dynamikunterschiede deutlicher zu machen.
Vielleicht merkst Du es nicht: manchmal klopfst Du den Takt mit dem Fersen des linken Fußes mit – das hast Du nicht (mehr) nötig! Man hört es nicht, aber es ist zu sehen und bei manchen Konzertbesuchern fesselt das den Blick.

Der zweite Satz ist ein richtig witziges Stück. Es lebt von den Kontrasten: die einstimmig auf beide Hände verteilten Passagen gegenüber den Akkordgängen.
Es macht richtig Spaß, Dir bei den einstimmigen Passagen zuzuschauen. Besonders bei den Stellen mit Übergreifen. Gelingt Dir gut, Du hast das Stück wirklich „im Griff“! Mache aus diesen Stellen eine Show, die sind vielleicht so gedacht, zumindest sind sie ein „Spiel“.
Die Sonate war schließlich für ein junges Mädchen geschrieben.

Das Stück ist was ganz Feines, pflege es und nimm Dir Zeit, es sich setzen zu lassen.

Viel Erfolg beim Einüben Deines Programms!

Walter
 
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