Claviotreffen 2009 in Mainz: Beethoven - Klaviersonate in Fis-Dur, op. 78

Hallo Walter,

vielen Dank noch für deinen Kommentar zu meiner Interpretation. :)

Den sog. Mannheimer Seufzer (das leiser werden bei absteigenden Figuren, schon im Hauptthema, „aaaach-jaaaaaa“) bringst Du manches Mal sehr gut, aber ich weiß nicht, ob Du das planst und dann auch bewusst so ausführst.

Eigentlich schon. Aber das gehört auch zu den Dingen, die ich beim Üben für das Treffen etwas vernachlässigt hatte. Mir ist das hin und wieder aufgefallen, dass das z.B. am Anfang nicht richtig rund klingt. Aber ich habe dem nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. :???: Chaotica hatte ja schon angemerkt, dass das Hauptthema noch mehr "Gesang" verträgt. Das geht in eine ähnliche Richtung.

Manches Mal hätte ich mir gewünscht, Du würdest die Verschiebung einsetzen, um Klangunterschiede und Dynamikunterschiede deutlicher zu machen.

Du meinst das linke Pedal? Bei dem Steinway-Flügel in Mainz war der Klangunterschied beim Drücken des linken Pedal enorm groß. Für mich eigentlich zu groß. In einem der Medtner-Stücke, die ich auch gespielt habe, ist das linke Pedal an einigen Stellen vorgeschrieben. Ich hab das dann auch so gespielt, aber die Wirkung war zu stark, es war zu weich und leise. Dem Beethoven hätte das nicht gut getan, glaube ich.

Vielleicht merkst Du es nicht: manchmal klopfst Du den Takt mit dem Fersen des linken Fußes mit – das hast Du nicht (mehr) nötig! Man hört es nicht, aber es ist zu sehen und bei manchen Konzertbesuchern fesselt das den Blick.

Doch! Auch das ist mir in diesen Momenten bewusst geworden. Aber ich brauchte es irgendwie. Interessanterweise waren das immer die Stellen, bei denen Violapiano schon angemerkt hat, dass ich da schneller werde. Mit dem Fußklopfen versuche ich wohl, das Tempo halbwegs beizubehalten, um eben möglichst nicht schneller zu werden. Aber es gelingt mir noch nicht. Natürlich hast du recht, dass man das Klopfen letztlich nach innen verlagern sollte. Ja, ja, es gibt noch viel zu Üben an diesem Satz. ;)

Der zweite Satz ist ein richtig witziges Stück. Es lebt von den Kontrasten: die einstimmig auf beide Hände verteilten Passagen gegenüber den Akkordgängen.
Es macht richtig Spaß, Dir bei den einstimmigen Passagen zuzuschauen. Besonders bei den Stellen mit Übergreifen. Gelingt Dir gut, Du hast das Stück wirklich „im Griff“! Mache aus diesen Stellen eine Show, die sind vielleicht so gedacht, zumindest sind sie ein „Spiel“.
Die Sonate war schließlich für ein junges Mädchen geschrieben.

Mir gefällt dieser zweite Satz auch ungemein gut! Es war übrigens dieses Stück, was mich vor vielen Jahren endgültig für Beethoven begeistert hat. Ich war gerade dabei, nach meiner pubertären Abstinenz von Mozart & Co. die Klassik wieder neu zu entdecken und kramte im (Schall)Plattenschrank meiner Eltern herum. Dort fiel mir die Gesamteinspielung der Beethoven-Sonaten von Friedrich Gulda in die Hände. Und bei der Fis-Dur-Sonate - und speziell dem 2. Satz daraus - hat's mich voll erwischt! (Bei Haydn war es übrigens das "ungarische" Finale des bekannten Klavierkonzerts Nr. 11 in D-Dur, gespielt von Michelangeli; auch eine Platte aus besagtem Schrank, die mich vollkommen begeistert und umgehauen hat!) 8)

Viele Grüße von
Fips
 
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Hier nun also die Audio-Aufnahme zu dem schon veröffentlichten Video (auch im Eingangsbeitrag dieses Threads zu hören). Man hört schon vieles sehr viel deutlicher.


Beethoven - Sonate in Fis-Dur, op. 78 - 1. und 2. Satz


Der 2. Satz beginnt ungefähr bei Minute 7:07. Passt ja gut zu Fips7... :rolleyes:

An Hans Borjes noch einmal ein herzlicher Dank fürs Aufnehmen und vor allem für die Schwerstarbeit, Stunden und Stunden von aufgenommenem Material zu schneiden und zur Verfügung zu stellen. 8)8)8) Ich weiß, wie mühsam das sein kann.

Grüße von
Fips
 
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