Chronische Schmerzen in der Hand?

Skyy

Skyy

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29. Dez. 2008
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Hi Clavios,

ich hab lange nicht mehr hier vorbeigeschaut. Zum einen, weil dieses Jahr echt stressig ist/war und zum anderen, weil ich generell nicht so der PC-Typ bin.
Und kaum schau ich wieder rein, muss ich euch auch gleich wieder mit nem lästigen Fred belästigen ;).

Ich habe seit mehreren Monaten schmerzen in der Hand. Nachdem ich im ~Juni Chopins op 10 no 2 Etüde aufgearbeitet habe, fielen bei mir leichte Überlastungserscheinungen in der Hand auf. Ignorant wie ich bin, habe ich scheinbar nicht richtig auf meinen Körper gehört und munter weitergespielt. Die Quittung scheine ich in den letzten Monaten erhalten zu haben. Sobald ich 10-15 Minuten am Klavier sitze, fängt meine Hand an anzuschwillen und leicht zu schmerzen. Anschließend wird sie unbeweglicher und ich kann aufhören zu üben, weil gar nichts mehr geht. Nachdem ich beim Orthopäden war, dieser mich zum Handchirurgen geschickt hat und jener mich zur Ergotherapie weitergeleitet hat, bin ich langsam am verzweifeln. Keiner kann mir sagen, wieso ich soviel Beweglichkeit in meiner rechten Hand eingebüst habe. Wieso meine rechte Hand eigentlich immer leicht dicker ist, als meine Linke und wieso sie bei Belastung schmerzt.

Auf die Frage ob es normal sei, dass meine rechte Hand immer dicker sei als die andere, bekam ich von der Ergotherapeutin die Antwort, dass meine Hand geschwollen sei, aber es nicht kritisch ist. - Zwar eine Antwort, aber nicht auf die Frage, die ich ihr stellte.
Der Handchirurg war der Meinung, dass es nicht möglich ist eine Hand durch das Klavierspielen so zu überlasten, dass sie schmerzt und dauerhaft angeschwollen ist.
Der Orthopäde konnte mir nur mit Schmerztabletten und Salben helfen, die nichts gebracht haben.

Jetzt sitz ich hier. Nicht in der Lage eine halbe Stunde am Tag klavier zu spielen und bin am verzweifeln.

Ich selber bin mir zu 99% sicher, dass ich es mit der Etüde zu gut gemeint habe und mir da irgendwas "eingefangen" habe. Spiele ich heute die Etüde an, so komm ich nicht mal mehr auf das halbe Tempo, weil meine Hand blockiert.
Noch ein Hinweis, dass die Hand nicht mehr fürs Klavierspielen geeignet ist, zeigen mir die Triller. Spiele ich einen mit der linken Hand, so kann ich diesen Problemlos durchspielen. Fange ich mit der rechten Hand einen an zu spielen, so verkrampft meine Hand binnen 2 Sekunden.

Sorry, sollte der Beitrag etwas unstrukturiert wirken, aber ich hab einfach so durchgeschrieben, wie es mir gerade in den Sinn kam.

Bin für jeden Ratschlag dankbar, was ich tun könnte um mein Problem in den Griff zu kriegen.

LG Skyy
 
Sobald ich 10-15 Minuten am Klavier sitze, fängt meine Hand an anzuschwillen und leicht zu schmerzen. Anschließend wird sie unbeweglicher und ich kann aufhören zu üben, weil gar nichts mehr geht. Nachdem ich beim Orthopäden war, dieser mich zum Handchirurgen geschickt hat und jener mich zur Ergotherapie weitergeleitet hat, bin ich langsam am verzweifeln. Keiner kann mir sagen, wieso ich soviel Beweglichkeit in meiner rechten Hand eingebüst habe. Wieso meine rechte Hand eigentlich immer leicht dicker ist, als meine Linke und wieso sie bei Belastung schmerzt.
Darf ich was ganz laienhaftes äußern (weil Du wohl schon alles ausprobiert hast)?

Tief, ganz, ganz tief in Dir drin: Freust Du Dich aufs Klavier? Auf das Stück? Denk darüber nach.
 
Noch ein Hinweis, dass die Hand nicht mehr fürs Klavierspielen geeignet ist, zeigen mir die Triller. Spiele ich einen mit der linken Hand, so kann ich diesen Problemlos durchspielen. Fange ich mit der rechten Hand einen an zu spielen, so verkrampft meine Hand binnen 2 Sekunden.

Lieber Skyy,

das tut mir wirklich total leid! Leider habe auch ich noch nie von einer geschwollenen Hand gehört. Aber deine letzte Äußerung hat mich stutzig gemacht. Wie verkrampft denn deine Hand? Ziehen sich die Finger nach innen o.ä.?

Liebe mitfühlende Grüße

chiarina
 
Ergänzung:

Es kann sein, dass, was ich jetzt schreibe, total überflüssig ist, weil du dich ja schon so umfassend informiert hast. Aber ich denke, du müsstest dich an einen Arzt wenden, der mit Musikern zu tun hat. Vielleicht kannst du ja hier Infos bekommen:


Korrespondenz:
Univ.-Prof. Dr. med. Eckart Altenmüller (*)
Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin,
Hochschule für Musik und Theater Hannover
Hohenzollernstr. 47, 30161 Hannover
E-Mail: altenmueller@hmt-hannover.de

Noch ein paar (wahrscheinlich überflüssige) links:

http://www.koerpertherapie-zentrum....me-haende/unterarm-und-fingerbeschwerden.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Fokale_Dystonie (da sind vielleicht die unten aufgeführten links interessant)

http://www.immm.hmtm-hannover.de/up...__Neurologische_Erkrankungen_bei_Musikern.pdf

Viel Glück!!!

chiarina
 
Hi,

natürlich freu ich mich aufs Stück. Allerdings kommt dann relativ schnell die Enttäuschung. Dass die Hand geschwollen ist, ist Fakt. Das hat mir bisher jeder Arzt bestätigt. Ich weiß nicht worauf deine Anspielung zielt, aber ich habe bis vor einem halben Jahr täglich mehrere Stunden vorm Klavier verbracht und das wäre immernoch so, wenn ich keine Probleme mit der Hand hätte.

Die Hand verkrampft in dem Sinne, dass Daumen und Zeigefinger versteifen. Mein Daumen fühlt sich immer an, als stünde er im Weg. Nehm ich den Daumen und versuch mit ihm den kleinen Finger zu berühren (quer über die Hand), so erreiche ich diesen mit der rechten Hand nicht im geringsten. Mit der Linken gibt es keine Probleme. Ab nem bestimmten Winkel blockiert irgendwas.
Bei schnellen Läufen kommen Daumen und Zeigefinger nicht ansatzweise an das Tempo der anderen 3 Finger ran. Also ich gehe mal ganz stark davon aus, dass das was Physiologisches ist. Die Schmerzen in der Hand treten auch immer auf der Handinnenseite, etwa 3 centimeter unterm Daumen auf.

MfG
 
Hallo Skyy,

für mich hört sich das so an, als ob der Handchirurg keine Anhnung hat.
Ich würde mir an deiner Stelle einen anderen Arzt suchen.
Orthopäden können mit solchen Problemen wenig anfangen, ich würde zum Neurochirurgen gehen, die kennen sich damit besser aus.

Drück dir die Daumen, dass du bald wieder spielen kannst.

LG Die3
 
Die Hand verkrampft in dem Sinne, dass Daumen und Zeigefinger versteifen.

nach meiner Kenntnis gibt es dieses Phänomen speziell als verkrampfter, nicht mehr "gehorchender" Zeigefinger speziell am Klavier - es ist eine Überlastungserscheinung, meist durch motorisch falsches Training verursacht.

ob das bei Dir der Fall ist, kann ich nicht wissen.

ob sich womöglich eine Dystonie anbahnt (hoffentlich nicht!), kann ich auch nicht wissen.

mich wundert, dass der Daumen da in Mitleidenschaft gezogen ist.

ich fürchte, Dir bleibt der Weg zu einem Sportmediziner/Orthopäden/Neurologen mit Spezialkenntnissen über Musikererkrankungen nicht erspart - siehe Chiarinas Link.
 
hi,

die Ursache deines Problems hat mit falschen Bewegungen zu tun, wie du es selbst schriebst. Wahrscheinlich hast du im Op. 10 no 2 sehr verdreht gespielt - aber über Forumbeiträge kann man das leider nicht lösen.

Ein teil von den Symptomen, die du beschreibst, könnten mit Dystonie zu tun haben, wie Rolf es erwähnt hat. Dystonie ist aber in sich normalerweise schmerzlos. Das wäre leider ein sehr ernsthaftes Problem, und da kann die Medizin sogar gegen den Symptomen wenig machen.

Ich bin in der Taubman Approach ausgebildet und arbeite auch mit Spieler, die verletzt sind. Dystonie ist die Verletzung, die am schwierigsten ist, zu heilen, und es dauert meistens lange (es kann in bestimmten Fällen Jahren dauern). Alles anderes lässt sich viel einfacher lösen. Es tut mir Leid, wenn mein Beitrag etwas erschreckend klingt- ich habe Erfahrung mit solchen Fällen- das Problem solltest du nicht unterschätzen. Die Schwellung finde ich in der Hinsicht weniger alarmierend als der Kontrollverlust, den du beschreibst. (Lösbar bleiben trotzdem alle spielbedingte Verletzungen, inklusiv die Dystonie - falls du später doch diese Diagnose bekommen solltest.)

Du musst glaube ich unbedingt etwas tun, und diese Entwicklung verhindern – damit meine ich diese Bewegungsmuster bzw. falsche Handhaltungen ändern, so schnell wie möglich. Im Moment würde ich auf jeden Fall die Etüde sofort aufhören zu spielen (ganz!). Und sehen ob es deiner Hand besser geht. Und immer dem Körper zuhören (unbequem oder schmerzhaft heißt einfach falsch, beim spielen aber auch im alltäglichen Leben).
Ich würde dir meine Hilfe anbieten, ich wohne aber leider in Berlin.
Du kannst aber mich gerne kontaktieren wenn du Rat brauchst.
Viel Glück.
LG

4minuten33
 
Hallo Skyy,

ich würde Dir unbedingt empfehlen, dir von einem erfahrenen Musiker, der sich auskennt mit solchen Phänomenen, helfen zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit für dich ist Dispokinesis, dort kannst Du dein Spielen auf Ursachen für deine Probleme untersuchen lassen und bekommst Hilfestellung zur Änderung. Es handelt sich um Musiker, die ausgebildet sind in Dispoinesis.

http://www.dispokinesis.com/

Wenn Du mich kontaktierst, kann ich dir zwei, drei Adressen geben.

Bitte schone jetzt die Hand und lasse die Finger von der Etüde.

LG
violapiano
 
Hi,

danke für die zahlreichen Antworten. Ich werd mich mal bisschen durch die Materie lesen und mich melden.

edit: Ich halte Dystonie nicht wirklich für wahrscheinlich. Ich kann den Beginn meiner Leidensphase wirklich auf die Zeit, in der ich die Etüde aufgearbeitet habe, legen. Ich hatte Probleme, dass mein Daumen sich immer unbewusst unter die Hand geschoben hat und ich es dann mit aller Gewalt (in dem Fall weit über die Schmerzgrenze) verhindert habe, sprich: extrem drauf geachtet habe, dass er es nicht tut. Auch wenn es sich extrem unangenehm angefühlt hat. Nach einigen Wochen begannen dann die ersten Schmerzerscheinungen und seitdem hat es sich gesteigert und scheint bei jeder Belastung der Hand schlimmer zu werden. Das Problem ist, dass mir alle Ärzte bisher nur Schmerzsalben bzw. Abschwellungstabletten und Schmerztabletten verschrieben haben und eben der Handchirurg zur Ergotherapeutin geschickt hat, weil er der Meinung ist, dass das Problem irgendwo an meinem Bewegungsapparat liegt. Die Ergotherapeutin ist der Meinung, dass mein Schulter/Nackenbereich zu untrainiert ist und man da anknüpfen müsste, unabhängig davon wie es meiner Hand geht.

Ich bin es langsam Leid von Arzt zu Arzt zu rennen, vor allem da ich keine guten Erfahrungen mit Ärzten gemacht habe. (ging schon in der Kindheit los, als ein Arzt meiner Mutter erzählen wollte, dass ich nur ne Erkältung hatte und im Endeffekt war es Hepatitis mit Gelbsucht. Erst nachdem meine Mutter ihm sagte, dass ich gelbe Augen habe, kam er mal auf die Idee mich genauer zu untersuchen....).

Ich denke im Endeffekt, dass es von der Symptomatik etwas ähnliches wie eine Sehnenscheidenentzündung sein könnte, aber ich bin ja kein Fachmann.


LG
 
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