Chorus vor Schüttelfrost

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23. März 2013
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Anfangs hab ich mich nur gewundert und schon an einen Defekt des Digitalpianos gedacht - ich spielte in der Mittagszeit über Kopfhörer und hörte alle lauteren Passagen mit einem Choruseffekt - also mit ganz vielen Schwebungen - wer schon mal elektrisch verstärkt musiziert hat, weiß was ich meine. Dann vermutete ich einen Defekt in meinem Gehör. Nach der Mittagszeit dann akustisch und auch jetzt hatten die lauteren Passagen diese Schwebungen.
Nach einer knappen Stunde hatte ich urplötzlich hefigen Schüttelfrost und musste mich sofort flachlegen.
Mein Fieber stieg auf 40°, ließ sich mit kalten Umschlägen etwas absenken.
Als der Notarzt kam, ging es mir schon etwas besser, war eine sehr herzliche und nützliche Begegnung.
Mit Tabletten soll ich das Fieber auf 38° - 38,5° absenken, dann ist das wohl in einer Woche überstanden.
Sport ist in dieser Zeit verboten.
Klavier spielen hat er mir empfohlen.
Da bin ich glücklich!

Grüße
Manfred
 
Gute Besserung!
 
Gute Besserung!
Klavierspielen empfohlen? - wundert mich zwar etwas, denn ich kenne das eher so, dass man sich nicht noch zusätzlich anstrengen soll, wenn man Fieber hat - aber vielleicht tut es Dir wirklich gut, wenn Du einfach entspannt etwas spielst, was Dir Spaß macht, und nicht versuchst, konzentriert zu üben.
LG Anna
 
Auch von mir: Gute Besserung!

Ich habe vor Fieber immer ein Musikstück, was ich nicht leiden kann, als Dauerschleife im Kopp. Ich hatte am Freitag schon gedacht, ich werde krank, weil ich immer 'Last Christmas' im Kopp hatte, aber war - glücklciherweise - falscher Alarm.

Aber, wenn Dauerschlaife im kopp und Heißhunger auf Lakritz zusammen kommt, dann kann ich auf Fieber wetten ...

Grüße
Häretiker
 
Klavierspielen empfohlen? - wundert mich zwar etwas, denn ich kenne das eher so, dass man sich nicht noch zusätzlich anstrengen soll, wenn man Fieber hat - aber vielleicht tut es Dir wirklich gut, wenn Du einfach entspannt etwas spielst, was Dir Spaß macht, und nicht versuchst, konzentriert zu üben.
Auch ich greife den Wunsch nach schneller Genesung gerne auf. Schade, wenn die besinnlichen Stunden rund um die Weihnachtstage durch eine nicht mitspielende Gesundheit so beeinträchtigt werden.

Dass die Betätigung am Instrument mit einem kontrollierten Maß an Anspannung der körperlichen und seelischen Verfassung förderliche Hormone freisetzt und damit beim Gesundwerden hilft, klingt durchaus plausibel. Ein einfühlsamer Mediziner wird sich sicherlich nach Dingen erkundigen, die dem Patienten Freude machen - und wenn dazu das aktive Musizieren gehört, umso besser.

Spontane Erinnerung aus der eigenen Musizierpraxis: Jahrelang hatte ich die musikalische Gestaltung ökumenischer Gottesdienste an einem Digitalpiano in einem Klinikfoyer zu übernehmen. Bei einem dieser Termine humpelte vorher eine Patientin mit Krücken auf mich zu und stellte sich als professionelle Opern- und Konzertsängerin vor. Sie erkundigte sich, ob sie zwei Alt-Arien aus dem "Messias" beisteuern dürfe und ich sie aus dem Klavierauszug begleiten könne. Diesen Gottesdienst empfand ich als einen ganz besonderen Moment - so intensiv und bewegt musiziert man auch dann selten, wenn man im Laufe eines Jahres Hunderte von Orgeldiensten absolviert. Musizieren und an Leib und Seele gesunden - eine wunderbare Verbindung!

Eine früher auf Clavio mit einem klingenden Adventskalender präsente Pianistin hat ein sehr schönes Stück eingespielt, das der Genesung ("Arinuschka" durch "abschweb" ersetzen) ein wenig nutzen möge:



Bei grippalen Infekten, die das Gehör angreifen, höre ich bisweilen eher ein Klirren in bestimmten Frequenzbereichen wie bei einer übersteuerten Tonaufnahme. Wie auch immer: Gute Besserung und einen gesunden Start ins Jahr 2017 wünscht

mit LG Rheinkultur
 
Spontane Erinnerung aus der eigenen Musizierpraxis: Jahrelang hatte ich die musikalische Gestaltung ökumenischer Gottesdienste an einem Digitalpiano in einem Klinikfoyer zu übernehmen. Bei einem dieser Termine humpelte vorher eine Patientin mit Krücken auf mich zu und stellte sich als professionelle Opern- und Konzertsängerin vor. Sie erkundigte sich, ob sie zwei Alt-Arien aus dem "Messias" beisteuern dürfe und ich sie aus dem Klavierauszug begleiten könne. Diesen Gottesdienst empfand ich als einen ganz besonderen Moment - so intensiv und bewegt musiziert man auch dann selten, wenn man im Laufe eines Jahres Hunderte von Orgeldiensten absolviert. Musizieren und an Leib und Seele gesunden - eine wunderbare Verbindung!

mit LG Rheinkultur

Klasse!
 
Bei grippalen Infekten, die das Gehör angreifen, höre ich bisweilen eher ein Klirren in bestimmten Frequenzbereichen wie bei einer übersteuerten Tonaufnahme.
Ich hatte im Herbst diesbezüglich ein kurioses Krankheitsbild:
Auf dem linken Ohr hörte ich etwa einen Achtelston tiefer, was sich alsbald als sehr störend beim Stimmen und Intonieren herausstellen sollte.
Ich habe es zunächst gar nicht richtig bemerkt. Im Radio kam Klaviermusik von Bartok und ich dachte so bei mir, daß die Klavierstimmung wohl etwas modifiziert sein könnte und es vom Interpreten gewollt sei, daß es in Richtung Zymbal klingen sollte.
Als dann ein Klarinettenkonzert eines klassischen Meisters gesendet wurde und mir sich die Assoziation von Klezmermusik aufdrängte, bemerkte ich, daß das nicht sein kann, - das klingt doch erst bei Mahler so.
Glücklicherweise ist es nach 14 Tagen wieder heile gewesen, sonst wäre ich in meinem Beruf ziemlich aufgeschmissen gewesen.
Toni
 
Die schnelle Genesung habe ich meiner singenden Kollegin natürlich von Herzen gegönnt. Allerdings hätte ich mir eine solche musikalische Überraschung bei jedem weiteren Gottesdienst in der Klinik vorstellen können, auch wenn man niemandem wünscht, ins Krankenhaus zu müssen. Solche Sternstunden mit spontanen Einlagen durch Kollegen kenne ich sonst eher von Engagements als Unterhaltungspianist, wenn prominenter Besuch im Restaurant eintrifft... .

Ach ja, allen noch einen schönen Rest-Feiertag!

LG von Rheinkultur
 

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