Chopin Op 72 Nr 1

H

Heiko

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13. Apr. 2009
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Hallo
ich habe ein Problem. Ich spiele derzeit von Chopin Op. 72 Nr 1. Ich kann das Werk prinzipiell gut spielen. Es klingt auch schon sehr gut. Nur an einer Stelle habe ich massive Probleme. Ich weiss nicht wie ich diese Stelle üben soll:
2. Zeile Takt 4 vom Anfang. Die 2 zu 3 Stelle. Ich hoffe ihr wisst welche Stelle ich meine. Ich übe sie glaube ich immer falsch. Wie kann ich sie anfangen dass ich sie richtig üben/spielen kann. Es nervt mich irre. Sonst kann ich das Werk sehr gut und ausdrucksstark spielen. Nur diese Stelle! Über eine Antwort wäre ich sehr froh!
 
zwei zu drei

hallo,

falls Du das e-Moll Nocturne meinst, wundert mich Dein Problem, denn dort gibt es weit vertracktere rhythmische Probleme...

allerdings bin ich untrwegs und habe keine Nocturnesausgabe parat, evtl ist es auch ein anderes?

also zwei zu drei ist eigentlich ganz simpel:

1. klopf folgenden Rhythmus mit einer Hand immer wieder:
Achtel-Sechzehntel-Sechzehntel-Achtel

(wenn Du magst, murmel dazu: tammm-ta-ta-tamm)

2. klopf das mit beiden Händen, ABER:
r.H. Achtel-1.Sechzehntel---------------Achtel
l.H. Achtel---------------2.Sechzehntel-Achtel

wenn Du als übergeordnete Zusammenfassung diesen Rhythmus drin hast, dann ist die Vertailung auf beide Hände ganz einfach.

Gruß,
Rolf
 
Rolf hat ja schon einige gute Tipps zum Üben von 2 gegen 3 - Rhythmen gegeben.


Als Fan des "jeu inégale" (des ungleichmäßigen Spiels :D ) würde ich im konkreten Fall aber anders an das "Problem" herangehen:

Spiele die Triolen der linken Hand ganz normal wie in den ersten drei Takten auch, in freier Bewegung, wie bei einem Gondellied, die ungeraden Achtel der rechten Hand, also die Achtel, die nicht mit den Tönen der linken zusammenkommen, kannst du dann spielen, als seien es Vorschläge zur nächsten Triolenachtel. Dadurch werden sie zwar ein bißchen ungleichmäßig, aber ich denke, das ist genau der Effekt, den Chopin haben wollte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hallo,
ich bin weit weg von daheim und habe andere Noten im Gepäck - was das hier betrifft: ist es das e-Moll Nocturne? wenn ja, kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen, was da problematisch sein soll, da es "ärgere" rhythmische Aufgaben stellt; wenn nein, bräuchte ich die Noten, um was dazu sagen zu können.
ob Chopin, wenn er simualtan Achtel und Achteltriolen notiert (und beim grimmen alttestamentarischen Jehova: das ist wahrlich die BANALSTE Form von Konfliktrhythmen) "inegales" Spiel intendiert hat, wage ich besser nicht zu beurteilen. Ich kann nur beurteilen, dass jeder, der den erklärten "Hintergrundrhythmus" kapiert, problemlos zwei zu drei gleichmäßig wird spielen können --- das ist wirklich so leicht, dass es sich mühelos internalisieren läßt (egal ob man linear spielt oder beide Hände akkordisch)
aber was solls - ohne Noten weiss ich da nix (nur prinzipiell zum "Problem" zwei zu drei)
Gruß,
Rolf
 
hier im forum gibt's ja schon etliche beiträge zum thema "triolen gegen achtel" (sollte man vielleicht mal in einem thread zusammentragen). :D

hier ein paar tips, die von meinem lehrer erhalten habe:
  • "kalbs-le-ber-wurst": auf "ber" kommt das unbetonte zweite achtel.
  • triolen auszählen: eins (und) zwei und drei (und). auf das "und" hinter der "zwei" kommt das unbetonte achtel. die eingeklammerten "und" (hinter "eins" und "drei" äußerst leise zählen, um nicht ins skandieren und stampfen zu verfallen.
dies dient erst einmal dazu, sich über die rhythmische struktur klar zu werden.

um die manuelle koordination in den griff zu kriegen:
immer von pulsschwerpunkt bis pulsschwerpunkt üben. es ist wichtig, die note nach der triole in die übungen mit zu integrieren. und man sollte sich immer klar machen, dass das zweite achtel unbetont ist.
  • stufe 1: triole komplett. die andere stimme spielt nur die schwerpunkt-achtel. das unbetonte achtel also zunächst auslassen.
  • stufe 2: triole komplett. die andere stimme "mogelt" nur das unbetonte achtel hinter das zweite triolenachtel. man neigt dazu, das letzte triolenachtel zu verkürzen. je weniger töne die andere hand mitzuspielen hat, desto besser kann man sch auf dieses dritte triolenachtel konzentrieren.
  • stufe 3: triole komplett. die andere stimme spielt das unbetonte (zweite) achtel und das darauffolgende schwerpunkt-achtel mit. auch hier auf das dritte triolenachtel achten!
  • in schnellen passagen neigt das zweite (unbetonte) achtel dazu, unter das letzte triolenachtel zu rutschen (weil man betonungen unwillkürlich auch dehnt). um dem entgegenzuwirken, ganz bewußt das zweite achtel zusammen mit dem zweiten triolenachtel anschlagen. man muss darauf achten, daß der akzent weiterhin deutlich auf dem (verkürzten) ersten achtel liegt. im schnellen tempo rutscht das zweite (unbetonte) achtel "automatisch" an die richtige stelle.
und? :( alles kapiert? :confused: mein gott, ist das schwer, etwas vernünftig zu erklären. respekt vor euch klavierlehrern!

lg
a.
 

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