Hallo Mario,
Du kannst Dir eine hinreissende Aufnahme der Consolation auf Youtube anschauen: Horowitz - und der spielt "unprofessionell" die des-Bässe anfangs mit der rechten Hand - - da dieses Klavierstück nun wirklich sehr leicht ist, kann von professionell oder unprofessionell nicht die Rede sein, ebensowenig von schwieriger oder leichter.
Hallo Rolf,
ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass Vladimir Horowitz diesen Baßton zu Beginn auch links nimmt.
Aber Vladimir Horowitz spielt ohnehin oft seine eigenen Fassungen, wie h-moll Scherzo von Chopin am Schluss mit Okaven in beiden Händen usw.
Vladimir Horowitz ist ziemlich eigen.
Und es ist ja nicht verboten auf der Bühne Mal Stellen anders zu spielen, nicht streng oder nach traditionsgemäß nach Noten.
Eher ist es aber schlecht einen Pianisten nachzumachen und wenn z. B. ein Schüler sagt: Aber Vladimir Horowitz macht das bei dieser Stelle auch so!
Egal, ich würde nicht auf die Idee kommen, es links zu nehmen, weil später ohnehin das "Des" in der linken Hand genommen werden muss, warum es dann nicht gleich zu Beginn so spielen.
Ich will über dieses Des in den Anfangstakten aber jetzt gar nicht groß diskutieren.
Einen eher
ausschlaggebenden Punkt für die Consolation hast Du nämlich genannt und ich will nicht wissen, wieviele hier tatsächlich auf die falsche Idee kommen:
Wenn überhaupt "manuell" etwas interessantes an der Consolation in Des-Dur ist, dann die Möglichkeit, durch stummes fassen - also ohne mittleres Pedal! - die liegenden Bässe/Orgelpunkte über die Pedalwechsel zu halten (was übrigens möglich ist und sehr schön klingt) - -
In diesem Punkt hast Du
vollkommen Recht und bin 100 Prozent Deiner Meinung. Die Consolation darf nicht mit mittlerem Pedal gespielt werden. Das wäre ein grober Fehler. Der Grund ist nämlich das rechte Pedal so zu wechseln, dass der gebundene Basston weiterklingt. Hier hattte Liszt konkrete Klangvorstellungen der Consolation. Da er das mittlere Pedal noch nicht kannte, würden damit auch seine komponierten Klangvorstellungen des Pedals verloren gehen.
(was übrigens möglich ist und sehr schön klingt) - -
Und sich der Komponist auch so vorgestellt hat.
Liebe Grüße, Mario