Chopin, Ballade No. 2 F-dur

Hallo Sorell,

wird am Flügel bestimmt jetzt noch besser klingen! :p

In Deiner Aufnahme vor zwei Jahren fehlt noch ein bisschen Dynamik (welche Töne gehören lauten und welche leiser) und ab und zu das piano in Deinem Spiel (was zwar auch am Klavier, oder Aufnahmegerät liegen kann).

Das Temperament, mit dem Du den Forte-Teil in der Ballade beginnst (dort wo links dann die Oktaven sind), gefällt mir gut.

Habe mir auch Deine anderen Videos angesehen, wie z. B. die Consolation von F. Liszt. Den Baßton "Des" solltest Du in den ersten Takten meiner Meinung nach nicht in die rechte Hand nehmen. Ist zwar nicht schlimm, aber wenn man es professionel nimmt, wird dieser Ton auch mit links gespielt, auch wenn es dadurch schwieriger wird, und später mußt Du diesen Baßton ohnehin links spielen, wenn die Melodie dazukommt. Also zu Beginn alles links spielen.

Später wo die Melodie in Oktaven beginnt, fehlt das Legato. Diese muß genauso legato und gesanglich klingen, wie sie vorhin einstimmig gespielt wurde.
Hoffe Du hast nichts gegen ein bisschen Kritik. :-)

Ansonsten spielst Du sehr schön, aber gewisse Stellen könnten noch verbessert werden.

Viele liebe Grüße, Mario
 
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off-topic - Orgelpunkte in Liszts III. Consolation

Den Baßton "Des" solltest Du in den ersten Takten meiner Meinung nach nicht in die rechte Hand nehmen. Ist zwar nicht schlimm, aber wenn man es professionel nimmt, wird dieser Ton auch mit links gespielt, auch wenn es dadurch schwieriger wird, und später mußt Du diesen Baßton ohnehin links spielen, wenn die Melodie dazukommt. Also zu Beginn alles links spielen.

Hallo Mario,
Du kannst Dir eine hinreissende Aufnahme der Consolation auf Youtube anschauen: Horowitz - und der spielt "unprofessionell" die des-Bässe anfangs mit der rechten Hand - - da dieses Klavierstück nun wirklich sehr leicht ist, kann von professionell oder unprofessionell nicht die Rede sein, ebensowenig von schwieriger oder leichter.
Wenn überhaupt "manuell" etwas interessantes an der Consolation in Des-Dur ist, dann die Möglichkeit, durch stummes fassen - also ohne mittleres Pedal! - die liegenden Bässe/Orgelpunkte über die Pedalwechsel zu halten (was übrigens möglich ist und sehr schön klingt) - - nicht mißverstehen: ich sage nichts gegen die musikalische Qualität dieses wunderschönen Nocturnes (und wie gewohnt auch nichts zu Aufnahmen), aber mir lag daran, das mit "schwierig" und "professionell" ein wenig zu korrigieren.
Gruß, Rolf
 
Hallo Mario,
Du kannst Dir eine hinreissende Aufnahme der Consolation auf Youtube anschauen: Horowitz - und der spielt "unprofessionell" die des-Bässe anfangs mit der rechten Hand - - da dieses Klavierstück nun wirklich sehr leicht ist, kann von professionell oder unprofessionell nicht die Rede sein, ebensowenig von schwieriger oder leichter.

Hallo Rolf,

ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass Vladimir Horowitz diesen Baßton zu Beginn auch links nimmt.

Aber Vladimir Horowitz spielt ohnehin oft seine eigenen Fassungen, wie h-moll Scherzo von Chopin am Schluss mit Okaven in beiden Händen usw.
Vladimir Horowitz ist ziemlich eigen.

Und es ist ja nicht verboten auf der Bühne Mal Stellen anders zu spielen, nicht streng oder nach traditionsgemäß nach Noten.
Eher ist es aber schlecht einen Pianisten nachzumachen und wenn z. B. ein Schüler sagt: Aber Vladimir Horowitz macht das bei dieser Stelle auch so!

Egal, ich würde nicht auf die Idee kommen, es links zu nehmen, weil später ohnehin das "Des" in der linken Hand genommen werden muss, warum es dann nicht gleich zu Beginn so spielen.

Ich will über dieses Des in den Anfangstakten aber jetzt gar nicht groß diskutieren.


Einen eher ausschlaggebenden Punkt für die Consolation hast Du nämlich genannt und ich will nicht wissen, wieviele hier tatsächlich auf die falsche Idee kommen:
Wenn überhaupt "manuell" etwas interessantes an der Consolation in Des-Dur ist, dann die Möglichkeit, durch stummes fassen - also ohne mittleres Pedal! - die liegenden Bässe/Orgelpunkte über die Pedalwechsel zu halten (was übrigens möglich ist und sehr schön klingt) - -

In diesem Punkt hast Du vollkommen Recht und bin 100 Prozent Deiner Meinung. Die Consolation darf nicht mit mittlerem Pedal gespielt werden. Das wäre ein grober Fehler. Der Grund ist nämlich das rechte Pedal so zu wechseln, dass der gebundene Basston weiterklingt. Hier hattte Liszt konkrete Klangvorstellungen der Consolation. Da er das mittlere Pedal noch nicht kannte, würden damit auch seine komponierten Klangvorstellungen des Pedals verloren gehen.

(was übrigens möglich ist und sehr schön klingt) - -
Und sich der Komponist auch so vorgestellt hat.


Liebe Grüße, Mario
 
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Hoffe Du hast nichts gegen ein bisschen Kritik. :-)

[/B]

Hallo, Mario,

Nein, ich habe nichts gegen Kritik. Die erwarte ich sehr, und bin sehr dankbar, dass man sich Zeit nimmt und fremde Anspielungen anguckt und anhört.

Ja, mit "piano" hatte ich öfter Problem.

Jetzt spiele ich anders.... nach meiner Meinung:rolleyes:

Ich werde in den nächsten Tagen die aufnehmen (unprofessionell).:klavier:

Viele Grüße, Alexandra
 
ohne mittleres Pedal! - die liegenden Bässe/Orgelpunkte über die Pedalwechsel zu halten (was übrigens möglich ist und sehr schön klingt) -

Ja, das habe ich nicht gemacht, leider.

ich weiß nicht, was passiert ist, aber seitdem ich Deine einigen Vorschläge angewendet habe, spiele ich ganz anders. Es geht mir so, dass ich das gefunden habe, wonach ich mein ganzes Leben gesucht habe - Gelassenheit, Gemütlichkeit bei Spielen, egal, wie schwer das Stück ist. Das Gefühl ist so neu, dass ich manchmal nicht glaube, dass es wirklich so ist. Jeden Tag beeile ich mich zum Flügel, mich noch mal vergewissern, dass es so ist. Ich spiele sehr viel, und 4 Balladen an einem Tag mehrere Male zu spielen, macht mir nix aus.
Jetzt habe ich auch La Campanella und Gnomenreigen genommen. Es geht alles wunderbar!

Noch mal vielen Dank,
Alexandra
 
Die Balladen höre ich mir immer gerne an. Habe mir auch die Ballade Nr 3 angehört. Bitte kontrolliere man den Titel;).

Gruss
Manfred
 
Was mir auffällt, Alexandra:

Auf dem Video sieht man Dein rechtes Bein durch die Pedalbenutzung immer auf- und niederzucken.

Hast Du mit der Ferse die ganze Zeit Bodenkontakt, so daß das Gewicht des Beins voll vom Boden getragen wird und die Bein- und Körpermittemuskeln entspannt sein können, oder hebst Du die Ferse und damit das ganze Bein vom Boden ab (was ausgesprochen ungünstig wäre)?

LG,
Hasenbein
 
Was mir auffällt, Alexandra:

Auf dem Video sieht man Dein rechtes Bein durch die Pedalbenutzung immer auf- und niederzucken.

Hast Du mit der Ferse die ganze Zeit Bodenkontakt, so daß das Gewicht des Beins voll vom Boden getragen wird und die Bein- und Körpermittemuskeln entspannt sein können, oder hebst Du die Ferse und damit das ganze Bein vom Boden ab (was ausgesprochen ungünstig wäre)?

LG,
Hasenbein
Hallo Hasenbein, Ja, ich habe einen festen Kontakt zum Boden :-) Mein Bein zuckt nicht, es sieht vielleicht so, aber ich muss dich enttäuschen. Mein Ferse steht fest.

LG, Alexandra
 

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