CA99 vs. CLP 685/785

  • Ersteller des Themas Chateau2019
  • Erstellungsdatum

C

Chateau2019

Dabei seit
10. Juli 2020
Beiträge
2
Reaktionen
0
Hi Leute,

könnt ihr mir helfen bei der Auswahl zwischen folgenden Digital Pianos?

Kawai CA 99 vs. Yamaha CLP 685/785

Welche Punkte würden für das Kawai sprechen bzw. welche für das Yamaha?
Kann man sagen, welches davon besser ist? Auf Youtube habe ich gehört das
neue Kawai CA 99 soll ein Gamechanger sein bzw. das beste Digitalpiano der Welt.
Was sagen die Profis hier dazu? Das Kawai hat hinten einen Resonanzkörper macht das
wirklich so einen krassen Unterschied.

LG
Chateau
 
Hallo Chateau,

hast du die Pianos denn schon mal angespielt? Wirklich kaufentscheidend dürften die Tastaturen sein, denn darin unterscheiden sich Yamaha und Kawai gravierend.
Der Klang, bzw. die Samples spielen natürlich auch eine Rolle, aber wenn die Tastatur nicht passt, dann nützt auch der beste Sound nichts.
 
Auf Youtube habe ich gehört das
neue Kawai CA 99 soll ein Gamechanger sein bzw. das beste Digitalpiano der Welt.
Was die Verkäufer auf YT alles so erzählen... Schon ein paar hundert Euro weiter oben findet sich mit dem Yamaha Avant Grand NU1X ein Digitalpiano mit echter Klaviermechanik. Der Unterschied zwischen einem CA99 und einem Avant Grand ist ungefähr der zwischen einem Elektroroller und einem Elektroauto. Auch Kawai hat natürlich mit dem Novus NV-5 ein entsprechendes Modell im Angebot. Und nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt, das Avant Grand N1X mit echter Flügelmechanik ist setzt nochmal einen drauf und Kawai hat mit dem Novus NV-10 ein entsprechendes Gegenstück, dann ist man allerdings schon bei ca. 7.500 respektive 9.000 €.

Der digitale Klang ändert sich oberhalb von ca. 2.000 € nicht mehr nennenswert. Im Grunde kann man da in der kompakten Bauform für 1.500 € zum Beispiel mit dem Yamaha P-515 schon alles bekommen, was man an Digitalpiano so braucht.
 
Hi,
also ist ein Yamaha AvantGrand NU1X einem CLP685/785 und einem Kawai CA99 vorzuziehen?
Weil das NU1X kostet jetzt 400€ mehr als die beiden anderen das ist nun auch schon egal.
Was würde gegen das NU1X sprechen im Vergleich mit den beiden Digitalpianos?

Hab halt gelesen das die billigen nur Plastiktasten statt Holz haben bzw. keine Druckpunktsimulation usw.
 
Hi,

ich habe das CLP785 und das CA99 gestern angespielt. Mir persönlich gefiel der Anschlag am Kawai besser. Beim Yamaha sind die Gewichte auf den tiefen "Saiten" sehr hoch. Ich persönlich fand es etwas schwer. Ich habe aber lange nicht auf einem echten Flügel gespielt, habe nur den Vergleich zu Klavieren.

Bin mir selber unsicher, welcher Anschlag einem Flügel näherkommt. Das AvantGrand NU1X hat die echte Klaviermechanik, aber eben Klaviermechanik, nicht Flügelmechanik. Das Kawai und meines Wissens nach auch das CLP 785 versuchen Flügelmechanik nahe zu kommen, also Hämmer, die die Saite von unten anschlagen, nicht von vorne.

Wäre praktisch mal von einem klassischen Pianisten zu hören, welcher Anschlag dem eines guten Flügels am nächsten ist.
 
Ohne dass ich Pianist bin: Eine richtig gute (je nach dem, was man darunter verstehen mag) Flügelmechanik gibt es bei digitalen Klavieren nicht, das Kawai NV10 hat zwar eine Flügelmechanik verbaut, aber die entspricht der Mechanik aus dem GL10.
 
Bin mir selber unsicher, welcher Anschlag einem Flügel näherkommt. Das AvantGrand NU1X hat die echte Klaviermechanik, aber eben Klaviermechanik, nicht Flügelmechanik.
Wenn "Anschlag einem Flügel nahekommt" das Kriterium ist, dann ist die Rangfolge diese:

1. Gefaltete Stage-Piano-Hammermechanik (ist auch bei Möbel-Modellen wie CA oder CLP verbaut): vom Flügel so weit weg wie eine Orgel, also 0 % Flügelmechanik, keine Hammerauslösung, keine Dämpfer

2. Aufrechte Klaviermechanik: deutlich näher dran: Ungefähr 70 % Flügelmechanik, einfache Hammerauslösung, Dämpfer gefedert

3. Flügelmechanik: 100 % Flügelmechanik, doppelte Hammerauslösung, Dämpfer mit Eigengewicht.

Das Kawai und meines Wissens nach auch das CLP 785 versuchen Flügelmechanik nahe zu kommen, also Hämmer, die die Saite von unten anschlagen, nicht von vorne.
Das ist mal völlig egal, weil es weder Filzhämmer noch noch Saiten gibt. Es gibt Stahlgewichte, die auf sehr primitive Weise permanent mit den Tasten verbunden sind. Die gesamte Klavier- oder Flügelmechanik mitsamt Dämpfung, die den charakteristischen Touch der jeweiligen Konstruktionsweise ausmacht fehlt einfach mal komplett.
 
Ohne dass ich Pianist bin: Eine richtig gute (je nach dem, was man darunter verstehen mag) Flügelmechanik gibt es bei digitalen Klavieren nicht, das Kawai NV10 hat zwar eine Flügelmechanik verbaut, aber die entspricht der Mechanik aus dem GL10.

Und dann hat man schon das ganze Geld für den Spielapparat aufgewendet und bekommt doch nur Klänge wie aus dem Kopfhöreranschluß eines Silent-Klaviers zum halben Preis.
 
Wenn "Anschlag einem Flügel nahekommt" das Kriterium ist, dann ist die Rangfolge diese:

1. Gefaltete Stage-Piano-Hammermechanik (ist auch bei Möbel-Modellen wie CA oder CLP verbaut): vom Flügel so weit weg wie eine Orgel, also 0 % Flügelmechanik, keine Hammerauslösung, keine Dämpfer

Es geht ja nicht darum, ob die Auslösung technisch identisch mit einem Flügel ist, sondern, ob das Spielgefühl dem nahekommt. Am Ende geht es ja darum, dass man auf dem Digitalklavier üben kann und die Umstellung, was den Anschlag angeht, möglichst niedrig ist, wenn man auf einem echten (guten oder schlechten) Flügel spielt. Das ist mir persönlich jedenfalls wichtig. Aktuell könnte ich bei meiner Wohnsituation nicht regelmäßig und viel auf einem akustischen Klavier üben, möchte aber langfristig mal eins, oder einen kleineren Flügel im Haus haben.

Eine Orgel mag technisch genauso weit von einem Flügel weg sein, wie ein gutes Digitalpiano, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das Spielen auf einer Orgel definitiv weiter entfernt vom Flügel ist als ein gutes Digitalpiano.

Wenn also jemand diese Digitalpianos schon angespielt hat und selber regelmäßig auf guten akustischen Klavieren und Flügeln spielt und daher einschätzen kann, ob die Unterschiede zwischen den Modellen eher in dem Bereich sind, in dem sich auch die Mechanik echter Klaviere unterscheidet, oder ob es da eines gibt, dass man bevorzugen könnte, wäre ich dafür sehr dankbar - und User "Chateau2019" sicherlich auch. (mag ja z.B. sein, dass Kawai sich stärker an den eigenen Modellen orientiert hat und sich diese von Klavieren und Flügeln von Yamaha deutlich unterscheiden - aber dazu hätte ich gern eine fundierte Einschätzung.

Wie gesagt, ich hatte das Gefühl, die tiefen Töne waren relativ stark gewichtet beim CLP785, was ich persönlich etwas unangenehm fand und insgesamt fiel es mir auf dem CA99 leichter, Dynamik und Ausdruck akkurat zu gestalten. Ich hab auf beiden Pianos Teile mehrerer Beethoven-Sonaten angespielt und ich fand den Unterschied überraschend deutlich.
 
Wie gesagt, ich hatte das Gefühl, die tiefen Töne waren relativ stark gewichtet beim CLP785, was ich persönlich etwas unangenehm fand und insgesamt fiel es mir auf dem CA99 leichter, Dynamik und Ausdruck akkurat zu gestalten. Ich hab auf beiden Pianos Teile mehrerer Beethoven-Sonaten angespielt und ich fand den Unterschied überraschend deutlich.


Vielleicht bin ich aber auch davon beeinflusst, dass ich lange auf meinem alten, von der Mechanik deutlich schlechteren Yamaha-DGX E-Piano gespielt habe, was insgesamt deutlich empfindlicher ist, was den Anschlag angeht und was auf jeden Fall weiter von einem echten Klavier entfernt ist.
 
Es ist einerseits Geschmackssache, andererseits hast Du denselben Eindruck wie ich und die meisten Klavierspieler (dazu muß man nur mal in diversen Foren lesen): Kawai Grand Feel (1, 2 oder 3) fühlt sich am Besten an.
Noch besser sind dann die verbauten Flügelmechaniken. Der Sinn eines NU1X oder NV5 hat sich mir nie erschlossen.
Also würde ich sagen trau Deinem Gefühl.

Zum Resonanzkörper: auch da am Besten selber probieren. Es ist schon nett, wenn alles vibriert aber den Übergang zwischen Resonanzboden und den auch verbauten Lautsprechern kann man hören, wenn man darauf achtet.
Ich gehe davon aus, dass der Grund, warum im Spitzenmodell NV10 kein Resonanzboden verbaut ist, schlicht der ist, dass kein Platz vorhanden ist.
 

Eigentlich war von der Tastatur her für mich nichts schlimmer zu spielen, als das ungepflegte Grotrian Steinweg, auf dem ich als Kind gelernt habe. Wie mit immer angezogene Handbremse.
 
Eigentlich war von der Tastatur her für mich nichts schlimmer zu spielen, als das ungepflegte Grotrian Steinweg, auf dem ich als Kind gelernt habe. Wie mit immer angezogene Handbremse.
Kaputtes Digi mit klebrigen Sliptapes macht auch keinen Spaß. Diese Vergleiche sind halt mehr oder weniger sinnlos.

Das Dresdner Klavier, auf dem ich schon als Kind geübt habe, ist inzwischen repariert, reguliert und mehrfach (mittlerweile hervorragend) gestimmt. Das wird nie mehr zu einem tollen Instrument (schon wegen der Kunststoffteile in der Mechanik nicht), ist aber für die Vorbereitung auf den Klavierunterricht wesentlich besser geeignet als ein Kawai CA oder das, was ich von Yamaha zu Hause habe.
 
Mein erster Besuch im Klaviergeschäft als absoluter Klavierneuling begann damit , dass mich die Verkäuferin an einen hochwertigen Seiler Flügel setzte und sagte, spielen sie eine Weile darauf, damit sie wissen was sie wollen oder nicht wollen. Danach kam das Klavier und danach die verschiedenen KAWAI plus Roland , Yamaha und Casio Digitalpianos.

Nach etwas 4 Stunden war die Entscheidung gefallen.
Es wurde ein KAWAi CA 97.
Einen Flügel wollte ich mir als Anfänger nicht gleich kaufen und ein Klavier hat mir von der Tastatur und Spielgefühl (früher hatte ich Akkordeon und Keyboard) überhaupt nicht zugesagt.
Trotzdem, dass das Instrument schon bestellt war bin ich noch tagelang durch alle Musikfachgeschäfte getigert und hab alles angespielt was mir unter die Finger kam.
War eine tolle Erfahrung und ich habe es bis heute nicht bereut, dass ich das CA97 genommen habe.
Im Musikunterricht gibt es den Yamaha Flügel und einen Bechstein.
Ausser dass mich die ewig verstimmten Klänge am Yamaha störten, konnte ich keinen grossen Unterschied in der Tastatur und Spielgefühl vom CA 97 zu den Flügeln bemerken. Wobei der Bechstein schon um Klassen besser ist zu spielen als ein Yamaha Flügel, weil er eben näher an die Tastatur vom CA97 rankommt.
Aber wie wir hier im Forum schon gelernt haben ist das auch wieder Einstellungssache von der Mechanik und...und ..und .
 
Dass bei der Grand Feel das Spiel bei gedrücktem Pedal nicht leichter wird, finde ich schon einen großen Unterschied. Für mich auch ein großer Unterschied ist der federnde Rebound der Tasten - kenne ich so von keinem echten Flügel. Lässt sich trotzdem ganz gut drauf üben, wenn einem der digitale Klang nichts ausmacht.
 
Dass bei der Grand Feel das Spiel bei gedrücktem Pedal nicht leichter wird, finde ich schon einen großen Unterschied. Für mich auch ein großer Unterschied ist der federnde Rebound der Tasten - kenne ich so von keinem echten Flügel. Lässt sich trotzdem ganz gut drauf üben, wenn einem der digitale Klang nichts ausmacht.

Wenn wir ehrlich sind, gibt es überhaupt keine Gemeinsamkeiten zwischen einer Flügel und der "Grand Feel". Die Vergleicherei ist ja auch vollkommen lächerlich, schließlich geht es gegen aufrechte Klaviere in der gleichen Preisklasse.
 
Wenn wir ehrlich sind, gibt es überhaupt keine Gemeinsamkeiten zwischen einer Flügel und der "Grand Feel". Die Vergleicherei ist ja auch vollkommen lächerlich, schließlich geht es gegen aufrechte Klaviere in der gleichen Preisklasse.

KAWAI ist da aber anderer Meinung:

" ... Grand Feel III Mechanik mit Holztasten ... Wie bei einem Flügel bewegt sich jede Taste sanft auf einem Waagebalken. Beim Anschlag einer Taste wird, wie beim Original, ein gewichteter Hammer nach oben bewegt. "
 
KAWAI ist da aber anderer Meinung:

" ... Grand Feel III Mechanik mit Holztasten ... Wie bei einem Flügel bewegt sich jede Taste sanft auf einem Waagebalken.
Man könnte auch sagen "wie bei einem Digitalpiano", denn das ist nichts, was spezifisch für einen Flügel ist. Die Tasten eines aufrechten Klaviers sind exakt genauso.

Beim Anschlag einer Taste wird, wie beim Original, ein gewichteter Hammer nach oben bewegt. "
Das ist sachlich falsch.
 
" ... Grand Feel III Mechanik mit Holztasten ... Wie bei einem Flügel bewegt sich jede Taste sanft auf einem Waagebalken. Beim Anschlag einer Taste wird, wie beim Original, ein gewichteter Hammer nach oben bewegt. "
Hauptsache es glaubt jemand ...

Eine Digitalpiano - "Mechanik" hat nicht im geringsten etwas mit einer Klavier- oder Flügel-Mechanik gemeinsam.
Am weitesten entfernt vom Flügel sind die ganz normalen Digitalpianos ( die billigen Dinger will ich jetzt gleich außen vor lassen ) a la YAMAHA CLP oder KAWAI CA , dann kommen die YAMAHA AvantGrand und KAWAI NOVUS , dann Klaviere und
dann die Flügel ( und auch da rede ich jetzt nicht von 100 jährigen Ruinen oder ähnlichen Flügel) .

Wenn jemand überzeugt ist sein Digi spielt wie ein Flügel dann darf er das aber gerne glauben.
 

Zurück
Top Bottom