Burger Jacobi 115 1978 Anfängerinstrument

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Toerpe

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29. Jan. 2019
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Hallo Clavio Gemeinde,

Wir schaffen uns ein Familienklavier an.

Tochter 6j beginnt zu spielen, Frau möchte sich nach 20j auch wieder ans Instrument wagen und mich selber reizt es auch.

Das Instrument wird in einem ca 30 m2 Raum stehen, Steinboden, 3m hoch, L förmig. Holzdecke mit Balken.

Nach eingehender Recherche haben wir entschieden zu kaufen und nicht zu mieten und es soll ein gebrauchtes Qualitätsfabrikat sein und kein neues asiatisches.

Aktuell favorisieren wir ein 1978 Burger Jacobi 115. Wird von einer Klavierwerkstatt mit 5 j Garantie verkauft. Wurde klein revidiert: Hammerköpfe abgezogen, Intoniert, reguliert, gestimmt, gereinigt. Schaut für mich als Laien gut aus. Spielt sich sehr knackig und präzise, klang rel. hell, eher hart. Wird uns als gutes Schülerklavier empfohlen.

Die Hämmer sehen für mich etwas gar flauschig aufgeraut aus in den hohen Tönen. Macht man das so? Ansonsten gefällt mir das Instrument ausgezeichnet. Ist nicht ganz billig, aber der Service ist super.

Vielleicht mag jemand etwas dazu sagen, auch anhand der Bilder?

Liebe Grüsse Toerpe
 

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Die erste Frage ist doch: Was soll es kosten?
 
Das ist nicht so sehr im Vordergrund. Ich sage es mal so: Ich gebe für ein Anfängerinstrument keine 10k aus. Bei einem guten Angebot dürfen es vielleich 6k sein. Idealerweise kostet es die Hälfte davon.

Der absolute Betrag ist also eher Zweitrangig.
 
Das Abziehen der Hammerköpfe kann man besser machen.
3k sind zuviel für ein ramponiertes Instrument.
 
Sie würden das Instrument als ramponiert beurteilen? Anhand der Fotos von den Hammerköpfen? Inwiefern beeinträchtigt das nun den Klang und wie wirkt sich das auf die Haltbarkeit aus?

Wäre es denn besser, die Hammerköpfe wären gar nicht abgezogen worden?

Und wie ist dieses Fabrikat ansonsten einzuschätzen?

Sorry für die vielen Fragen, ich bin sehr dankbar für Meinungen.

Allgemein bin ich nicht auf Schnäppchenjagd. Die Arbeit und der Transport sind in der Schweiz teuer. Auch wenn ich ein Instrument geschenkt erhalte, kostet es mich einen tausender bis es durchgecheckt, gereinigt und gestimmt bei mir zu Hause steht.
 
Ok, das ist eine Ansage bezüglich Optik und (wieder) bezüglich Preis.

Ich möchte gerne noch etwas zum Instrument an und für sich erfahren. Wie werden diese Klaviere klanglich und von der Haltbarkeit her beurteilt?

Und mich nimmt wunder, was das Urteil "ramponiert" des Vorschreibers ausgelöst hat. Die Optik fine ich nicht ganz so wichtig in einem Haushalt mit drei kleinen Kindern. Mir ist die Qualität, die Substanz wichtig.
 
Ich bin nicht ganz überzeugt von der Qualität der Hammerkopfbearbeitung/Regulierung. Die Hämmer stehen etwas unregelmäßig, und die Scheitel scheinen asymmetrisch/schief/schlecht gestochen (Vorsicht, Ferndiagnose). Sofern ihr nicht absolut begeistert von Klang und Spielart seid, würde ich euch empfehlen, euch noch einige andere Instrumente anzusehen. Das Risiko, dass dieses Klavier in der Zwischenzeit anderweitig verkauft wird, ist minimal.
 
Ja, das schaut natürlich deutlich besser aus, ohne Zweifel. Es stellt sich dann wirklich die Frage, ob wir nicht ein wenig tiefer in die Tasche greifen sollen.

Es scheint so drei Kategorie zu geben hier in der CH:

Von Privat, optisch anständig, aber etwas abgespielt und schwierig zu beurteilen für den Laien. Um die 1200 zum Abholen.

Vom Händler/Klavierbauer, reguliert, gereinigt und geprüft, inkl. Transport und Stimmen vor Ort, um die 3000. Optisch meist nicht sehr schön.

Schmuckstück sehr gepflegt und etwas aufwändiger aufbereitet, so um die 6000.

Von Privat ist mir zu mühsam und zu risikoreich. Bei 6000 muss dann wirkich alles passen und für Anfänger schon ein grosses Commitement.

Es ist nicht einfach und das Chaos mit all den Bankrotten, Firmenübernahmen und dem ganzen Labelsalat ... irgendwann muss ich dann einfach zuschlagen.

Ich werde sicher noch weiter schauen. Die Inputs betreffend eher unsaubere Arbeit am Instrument durch den Klavierbauer geben mir schon zu denken. Danke!

Habe noch ein Sabel 120 1974, ein Schimmel 120 aus 1980 grad in der Evaluaton. Sind aber optisch auch alle nicht top.

Es bleibt spannend!
 
Wie weit wohnst du denn von der deutschen Grenze entfernt? Eventuell könnte man ansonsten auch mal in Deutschland schauen, oder gibt es da Zoll-Hindernisse bei der Einfuhr in die Schweiz?

Grüße
Bluesman
 

Danke für den Input! Bin in Zürich. BW wäre durchaus eine Option. Zoll relativiert sich wegen der MWSt Differenz. Habe mir das in der Tat schon überlegt. Bin für Tipps betr. Händler nahe der Grenze mit gebrauchten instrumenten dankbar.
 
Danke für den Input! Bin in Zürich. BW wäre durchaus eine Option. Zoll relativiert sich wegen der MWSt Differenz. Habe mir das in der Tat schon überlegt. Bin für Tipps betr. Händler nahe der Grenze mit gebrauchten instrumenten dankbar.

Gebraucht = Differenzbesteuert = Deutscher Preis + schweizer Mwst + Einfuhrgebühren
 
Grundsätzlich würde ich nicht ein Anfängerklavier sondern ein schönes Klavier kaufen. Burger Jacobi sind qualitativ sehr gut, meine Schwiegereltern haben genau das gleiche. Der Klang ist bei diesem Modell allerdings eher hart kurzatmig und phanatsielos. (Liegt auch an der geringen Bauhöhe und den harten Hämmern aus dieser Zeit). Am besten gefallen mir Bechstein und Grotrian Steinweg. Ich würde durchaus ein revidiertes älteres Instrument in Betracht ziehen, die haben einfach mehr sound. Schaut doch mal auf tutti oder anibis, da gibt es auch Händlerangebote.
 
Ich habe den Eindruck, dass die Preise für gebrauchte Klaviere (insbesondere in Holz satiniert) in der Schweiz eher besser sind als in Deutschland. Wenn man genügend Zeit investiert, um über einige Monate immer wieder Instrumente auszuprobieren, kann man sehr gute Instrumente zu einem kleinen Preise kaufen (insbesondere von Privat). Alte, aber vollständig restaurierte Spitzenklaviere sind allerdings in Deutschland günstiger.
Viele Schweizer kaufen gerne neue Klaviere, die dann oftmals nach wenigen Jahren nicht mehr gebraucht werden. Daher gibt es auch immer wieder sehr gute Angebote für wenig gebrauchte Instrumente von privat.
Die Schweizer Klaviere sind übrigens grundsätzlich von guter Qualität und verfügen typischerweise über eine Renner-Mechanik. Wenn Zustand und Klang gut sind spricht nichts gegen ein Burger & Jacobi, Sabel oder Schmidt-Flohr
 
Es ist geschafft, ein Klavier ist gekauft.

Es wurde ein 40 Jähriges Grotrian Steinweg 112, frisch revidiert und lackiert.

Das Instrument hat vom Klang her voll überzeugt, hat einen sehr angenehmen Anschlag und es wurde schön aufbereitet. Trotz der kleinen Grösse klingt es richtig raumfüllend und angenehm ausgewogen - und es macht auch optisch etwas her.

Natürlich haben wir nun etwas mehr ausgegeben als geplant. Macht aber gar nichts. Freuen uns riesig auf das Instrument.

Danke vielmals für die freundliche Aufnahme hier und für die Tipps

Toerpe
 
Es ist geschafft, ein Klavier ist gekauft.
:super:
Die Schweizer Klaviere sind übrigens grundsätzlich von guter Qualität und verfügen typischerweise über eine Renner-Mechanik. Wenn Zustand und Klang gut sind spricht nichts gegen ein Burger & Jacobi, Sabel oder Schmidt-Flohr
Genau, vorallem Schmid und Flohr sind sehr gute Klaviere, vielleicht die besten der Schweiz. Einfach auf die Seriennummer achten. Irgendwann wurde der Laden verkauft und dann gings bergab mit der Qualität. Leider.
In dem kleinen schmucken Örtchen wo ich wohne, war die letzt noch echte Klaviermanufraktur zu Hause, nämlich die von Burger und Jacobi. Davon ist leider nichts mehr übrig....
 
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