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Gelöschte Mitglieder 10456

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16. Okt. 2015
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Hallo, ich spiele seit 7 Monaten Klavier. Ich gehe seit 3 Monaten zweimal im Monat zu einem Lehrer. Meine Fortschritte wurden dadurch deutlich beschleunigt und ich habe mehr Spass am spielen. Heute habe ich erfahren dass er den ganzen Februar nicht kann und jetz weiß ich nicht recht wie ich diese 4 wochen verbringen soll. Wir haben Hanon gemacht (gerade bei Übung 10) und bin gerade dabei Für Elise zu perfektionieren.
Hat vielleicht jemand Tipps wie ich diese 4 wochen sinnvoll nutzen kann? Eventuell Stücke die zu meinem derzeitigen Stand passen? Ich würde sehr gerne den Türkischen Marsch lernen, weiß aber nicht ob das noch zu schwierig ist. Den ersten Satz der Mondscheinsonate fände ich auch noch sehr gut aber mir fällt die rechte Hand schwer (kleiner finger lauter als die triolen).River flows in you wäre auch gut.

Ich freue mich über jegliche Hilfe!

Mfg
 
Geh den ganzen Quintenzirkel durch (Tonleitern, Akkorde, Umkehrakkorde, Akkordbrechungen in Dur und Moll). Transponiere wirklich einfache Stücke in alle Tonarten. Und frage Deinen Lehrer, welche Stücke er für die Zeit empfiehlt. Ich finde alle Stücke, die Du hier erwähnst, für zu schwer nach 7 Monaten. Kannst Du wirklich den 32-Lauf von "Für Elise" im Tempo spielen? Kannst Du bei den Akkorden die Melodie herausarbeiten, also den obersten Ton lauter als die anderen spielen? Spielst Du legato bei den Akkorden?

Viel Erfolg

Terri
 
Ich würde mir von meinem Lehrer ein erheblich höheres Pensum geben lassen für diese vier Wochen. Zusätzlich nutze ich die Zeit, wenn wir mal länger nicht zum Unterricht kommen mit jedermenge Grundlagen / Musiktheorie, Improvisation und herumprobieren (! Kommt sonst immer ein wenig zu kurz, aber dabei kann man irre viel lernen). Da kannst du dir die ganzen Kadenzen anschauen, Tonleitern harmonisieren, einfache Melodien harmonisieren, dann in einen anderen Rhythmus spielen, Stücke nach Gehör spielen, probieren von bekannten Liedern erst die Melodie und dann eine Begleitung zu erfinden. Leichte Improvisationen (z:B. linke Hand Kadenz, rechte Hand eine schöne Melodie dazu - zuerst in gut machbaren Tonarten, dann in den ekligen...). Außerdem ist so eine Zeit unwahrscheinlich toll fürs Blattspiel! Einfach ein einfaches Buch herzunehmen und probieren vom Blatt abzuspielen. An der Orgel haben wir es da ja einfach, da nimmt man sich einfach mal die Orgelbegleitsätze für die Choräle herzu... aber am Klavier gibt es sicherlich ähnliches.
 
Hallo, ich spiele seit 7 Monaten Klavier. Ich gehe seit 3 Monaten zweimal im Monat zu einem Lehrer. Meine Fortschritte wurden dadurch deutlich beschleunigt und ich habe mehr Spass am spielen. Heute habe ich erfahren dass er den ganzen Februar nicht kann und jetz weiß ich nicht recht wie ich diese 4 wochen verbringen soll. Wir haben Hanon gemacht (gerade bei Übung 10) und bin gerade dabei Für Elise zu perfektionieren.

Guten Morgen Chibo12345,
du sagst du spielst seit 7 Monaten Klavier und bist dabei die Elise zu "perfektionieren". Da bin ich doch ein wenig erstaunt und würde die 32stel Läufe auch gern mal hören.

Sofern du tatsächlich so ein Talent bist und die Läufe samt herausgearbeiteter Oberstimme richtig gut klappen, kannst du dich vermutlich tatsächlich am Türkischen Marsch versuchen. Wenn es sich bei dir allerdings um einen "ganz normalen" Klavierschüler handelt und nicht um ein kleines Wunder, dann solltest du vielleicht lieber erstmal unter diesem Link schauen: https://www.clavio.de/klavierforum/threads/ein-projekt-von-anfaengern-fuer-anfaenger.10076/

Dort sind Stücke zusammengetragen, welche vielleicht ein bisschen besser passen :-)
Ist nicht böse gemeint, ich fürchte einfach, dass du dich mit der Auswahl deiner Stücke ein wenig verhebst und das sorgt dann nur für Frust.

Hat vielleicht jemand Tipps wie ich diese 4 wochen sinnvoll nutzen kann? Eventuell Stücke die zu meinem derzeitigen Stand passen? Ich würde sehr gerne den Türkischen Marsch lernen, weiß aber nicht ob das noch zu schwierig ist. Den ersten Satz der Mondscheinsonate fände ich auch noch sehr gut aber mir fällt die rechte Hand schwer (kleiner finger lauter als die triolen).River flows in you wäre auch gut.

Was sagt denn dein Lehrer dazu, womit du die 4 Wochen verbringen könntest?

Vom Bauchgefühl her würde ich sagen, wenn du es unbedingt mit einem der von dir genannten Stücke versuchen willst, dann nimm River flows in you. Das ist von denen mit Abstand das einfachste :-)

LG
Pirata
 
Danke fuer die ganzen Antworten! Ich denke ich werd mich einfach mal mit dem Hanon und dem Quintenzirkel weiter beschaeftigen. @terrigol was meintest du bei den läufen den obersten ton lauter spielen als die anderen?
Ah und die Läufe sind bei mir im moment noch 16tel aber ich werd immer schneller.
Weiß jemand wo ich die original noten zu river flows in you herbekomme? ( ich habe mir angeschaut wie man das stueck spielt und ich denke das ist machbar)

Mfg
 
Danke fuer die ganzen Antworten! Ich denke ich werd mich einfach mal mit dem Hanon und dem Quintenzirkel weiter beschaeftigen. @terrigol was meintest du bei den läufen den obersten ton lauter spielen als die anderen?
Ah und die Läufe sind bei mir im moment noch 16tel aber ich werd immer schneller. ...
Mfg
Die Läufe werden als musikalische Phrase gespielt, also nicht alle gleichlaut, sondern zum musikalischen Höhepunkt hin lauter werdend und dann wieder abfallend. Bei der schnellen Stelle vor der Tonleiter müssen die Fülltöne auch leiser gespielt werden. Aber das sollte Dir Dein Lehrer erklären und zeigen. Macht er das nicht?
Den obersten Ton lauter spielen, das war auf die Akkorde des Stückes bezogen. Dazu spielst Du erst einmal nur die Oberstimme (Du spielst die ganze Phrase, lässt aber bei den Akkorden alle Töne außer dem obersten Ton weg.) Finger erst mal so, wie es am bequemsten ist. Also keinen Fingersatz für Akkorde. Wenn das musikalisch schön klingt, dann versuchst Du, die gleiche Phase zu spielen, aber mit dem Fingersatzfür die Akkorde. Wenn das schön klingt, dann versuchst Du alle Töne des Akkordes zu spielen, dabei aber diese vorher geübte Phrasierung beizubehalten.
Und denke daran, Geschwindigkeit in Läufen kommt nicht von "den Lauf immer schneller spielen", denn dadurch wird er nur ungleichmäßig. Schnelligkeit kommt - paradoxerweise - vom langsam üben, also immer nur so schnell, wie Du komplette Kontrolle über Anschlag, Klang, Gleichmäßigkeit hast. Der Lauf muss perlen, sonst ist das nichts.
Außerdem kann es später ganz schön kompliziert werden, keine Tempofehler zu machen, wenn Du plötzlich im Stück an einer Stelle das Tempo verringerst und dann wieder anziehst. Der Puls des Stückes ist da nachhaltig gestört. Das wieder auszubügeln kann schwierig werden, weil Deine Klangvorstellung dann leider die Tempounregelmäßigkeit schon ziemlich gespeichert haben könnte.

Terri
 
Ah und die Läufe sind bei mir im moment noch 16tel aber ich werd immer schneller.

Okay, erstens, die Noten sind und bleiben 32stel ... ich vermute Du meinst, dass Du sie nur halb so schnell wie notiert spielen kannst ... dann solltest Du das auch so sagen (es bleiben 32 Noten in einem Takt und damit 32stel ... egal wie schnell man sie spielt).

Zweitens: Kleiner Tip - ich würde, wenn ich die Schlüsselstelle eines Stücks gerade mal halb so schnell wie gefordert spielen kann, nicht von "perfektionieren" sprechen. Du bist weit davon entfernt, die Elise halbwegs sauber im geforderten Tempo zu spielen ... also da hast Du schon mal genug Arbeit für 4 Wochen. Falls Du etwas Abwechslung reinbringen möchtest, kannst Du Dir kleine Etüden raussuchen, die die Arbeit an den 32stel Läufen unterstützen. Hanon halte ich da weniger für geeignet. Dann schon eher was von Czerny (der m.E. oft zu unrecht als unmusikalisch verteufelt wird) aber das muss jeder selbst wissen.

Quintenzirkel sehe ich nicht als Aufgabe für 4 Wochen. Den hat man normalerweise in 2-3 Stunden drin und dann kennt man sich aus mit den grundlegenden Dingen.

Wenn Du also was zunm Üben für 4 Wochen suchst, dann nimm Dir halt mal eine einfache Bachsche Invention vor (erst die Linke dann die Rechte dann beide Zusammen) oder ein paar einfache Sachen aus dem "Album für die Jugend" .... Meinetwegen fang River Flows in You an ... Ich teile Deine Ansicht, das ist machbar ... auch wenn das Stück hier nicht jedermans Geschmack trifft (ich mag es auch nicht).

Grüße

Hyp
 

Möglicherweise versorgt ihn der Klavierlehrer auch mit einfacher gesetzten Stücken - das würde die 16tel doch auch erklären und somit wäre die Elise auch für einen Anfänger machbar.
 
BWV 939 ist doch auch was für vier Wochen bei sieben Monaten.
 
BWV 939 ist doch auch was für vier Wochen bei sieben Monaten.
Also mir fallen ja nach in etwa der selben Zeit Triller nach wie vor noch richtig schwer, der Rest ist ja ziemlich nett. Aber bei den kleinen Präludien von Bach gibt es ein paar brauchbare. Nur was nutzt es, die zu üben, wenn der Lehrer nicht involviert ist? Dann gibt es ja hinterher keine Rückmeldung, wie gut die geübt wurden und wo man die noch verbessern könnte.
 
Also mir fallen ja nach in etwa der selben Zeit Triller nach wie vor noch richtig schwer, der Rest ist ja ziemlich nett. Aber bei den kleinen Präludien von Bach gibt es ein paar brauchbare. Nur was nutzt es, die zu üben, wenn der Lehrer nicht involviert ist? Dann gibt es ja hinterher keine Rückmeldung, wie gut die geübt wurden und wo man die noch verbessern könnte.

Man darf einem Lehrer natürlich nichts zeigen oder sogar dazu um Rat fragen, was man sich einfach aus eigenem Antrieb ohne seine Anweisung reingezogen hat ..
 
Wenn du erst bei Hanon Nr. 10 bist, bleibt doch noch genügend Grauen, um die Folter für 4 Wochen aufrechtzuerhalten. Wie viele Nummern hat das Machwerk? Ahh, ich seh schon: 60. Das reicht.
Der Urheber dieses Dressurwerks hat vereinzelt auch so etwas Ähnliches wie Musik zu Papier gebracht:
http://imslp.nl/imglnks/usimg/f/f5/IMSLP153181-PMLP280445-hanon-bourriquet-mere-gregoire.pdf

Da ist man mit Friedrich Burgmüllers Opus 100 sowohl technisch als auch vom musikalischen Gehalt her gesehen besser bedient. Der Klassiker für Hardcore-Mechanisten hingegen erinnert mich verdächtig an eigene Unterrichtserfahrungen mit einem verbitterten Kapellmeister, dessen Jähzornsausbrüche ein fester Bestandteil seines Unterrichts waren - auch nach knapp vier Jahrzehnten unvergessen. Alternativ könnte man auch diese Lektüre antiquarisch erwerben und sich geistig einverleiben:
http://www.amazon.de/Einzelhaft-Klavier-Fingerfertigkeit-industrielle-Arbeitsideologie/dp/376180699X

Dann klappt es zwar immer noch nicht mit dem Klavierspielen, aber das Stimmungsbarometer bleibt wenigstens auf Hoch stehen.

LG von Rheinkultur
 
Man darf einem Lehrer natürlich nichts zeigen oder sogar dazu um Rat fragen, was man sich einfach aus eigenem Antrieb ohne seine Anweisung reingezogen hat ..
Naja es gibt ja Lehrer, die dann die beleidigte Leberwurst spielen ;-) Ich würde das trotzdem immer erstmal absprechen, dann kann mein Lehrer die anderen Stücke nämlich dazu passend auswählen. So dass ich möglichst vielseitig vorankomme.
 

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