Die Rede war unmißverständlich von einer Satz-Stimme. Du kannst jeden Satz in die Tonne kloppen, wenn die Bläser keine Disziplin haben.
Das habe ich verstanden.
Und jetzt nochmal deutlicher:
Die Bläser, die
nur Satz-Stimme spielen und, wenn sie mal ein Solo haben, nur bereit sind, ein
ausnotiertes Solo zu spielen, haben meiner Erfahrung nach (s.o.) weit weniger vom Jazz verstanden als die, die auch ein Solo improvisieren. Manche können II-V-I nicht von einem Teller Reis unterscheiden und halten vielleicht Tritonussubstitution für vegane Ernährung.
Dass man, wenn Satz-Spiel angesagt ist, auch im Satz spielt und nicht improvisiert, sollte klar sein. Deswegen schrieb ich: " ...
neben den notierten Klamotten ...".
Auf die Eingangsfrage bezogen: Spielt man Jazz, wenn man nur ausnotierte Noten spielt?
Deine Meinung: eher ja, Beispiel Bläser in der Big Band beim Satz-Spiel.
Meine Meinung: eher nein, weil Impro fehlt.
Ich habe nur mit meinem "spielerischen" Ansatz eine Anregung geben wollen, eine Alternative. Ich habe einige ausnotierte Noten mal unter die Fingers gehabt (gut sortierte Stadtbücherei!), aber das Jazz-Feeling mochte sich nicht so recht bei mir einstellen. YMMV.
Ich muss aber anmerken, dass ich eigentlich immer *) schon irgendwie improvisiert habe neben den Stücken, die ich im Unterricht (rein klassisch) durch nahm.
Grüße
Häretiker
*)
Immer .. na ja, geschätzt zumindest die letzten 43 Jahre. Meine Eltern haben sich manchmal gefragt, was der Sohnemann da herumklimpert, das steht doch gar nicht in den Noten. Ich habe immer ausprobiert, geforscht, gehört, analysiert, umgesetzt ... fand ich interessanter als nach Noten zu spielen. Außer Bach, Hindemith und Debussy, vielleicht. Bach nannte mein Klavierlehrer immer nur "Meister".