Benötige Hilfe beim Bestimmen von Akkorden

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manuelR

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24. Apr. 2012
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Hallo zusammen,

ich verfolge jetzt schon seit Längerem die Einträge hier in diesem Forum und habe nun beschlossen selbst eine Frage zu stellen:

Ich bin noch ein blutiger Anfänger was das Klavierspielen angeht und versuche nun seit geschlagenen 3 Tagen die Akkorde des folgendes Liedes herauszufinden:

Kerri Chandler-All about love (1996) - YouTube

Mir ist klar dass es sich hierbei nicht um das Lieblingsgenre dieses Forums handelt aber ich bitte trotzdem um Unterstützung. Es geht einzig und allein um die 8 Sekunden im Intro des Liedes.

Ich bin für jede Hilfe und gegebenenfalls auch Erklärung dankbar.

Manuel
 
Die Akkorde dürften diese sein:
Abm7/9, Bbm7/9/11, Ebmaj7/9, Abmaj7/9, G7/9#/13b

Zum Voicing
Es sind 5 Polychords mit folgendem Aufbau:
1- Abm7/9 = Hmaj 2Umkehrung mit/ Ab (Gis) im Bass
2- Bbm7/9/11 = Ab Grundstellung add4 mit/ Bb im Bass
3- Ebmaj7/9 = Gm7 3Umkehrung mit/ Eb im Bass
4- Abmaj7/9 = Cm7 2Umkehrung mit/ Ab im Bass
5- G7/9#/13b = Fsus4/7 (Quarte) add11# (plus H) mit/ G im Bass

wobei ich mir bei Akkord 2 mit dem Voicing nicht ganz sicher bin
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich danke dir ! Hat einiges zum Verständnis beigetragen !
 
Die Akkorde dürften diese sein:
Abm7/9, Bbm7/9/11, Ebmaj7/9, Abmaj7/9, G7/9#/13b

Zum Voicing
Es sind 5 Polychords mit folgendem Aufbau:

danke baxx, ich hatte auch mit gerätselt, stehe aber beim raushören von Umkehrungen Polychords und weit gesplitteten voicings noch sehr auf dem Schlauch. Besonders bei Synthie- und Orgelsounds.

... Dreiklänge gehen schon so la la:p

Lieber Gruß, NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Beim Transkribieren empfiehlt sich diese Vorgehensweise :Zuerst den Basston rausfinden, dann den obersten Ton, Sopran. Die Mittelstimmen ergänzt man dann durch Klangeindruck-Ausprobieren-Erfahrungswerte-u.ä.
 
Das hier sind die 5 Akkorde - als Jazzmusiker hat man die in 1 Minute rausgehört, weil das 08/15-Jazzvoicings sind :-)

4uxquu.jpg


LG,
Hasenbein
 
Das hier sind die 5 Akkorde - als Jazzmusiker hat man die in 1 Minute rausgehört, weil das 08/15-Jazzvoicings sind :-)

4uxquu.jpg


LG,
Hasenbein

hallo hasenbein,

standardvoicings, gut.
Aber Standardverbindungen sind das doch nicht, oder?? Ich finde jedenfalls keinen Fixpunkt im Universum, wenn das alles "so durch die Harmonien" geht..
Bin ja noch im Wachstum begriffen:D

Lieber Gruß, NewOldie
 
Das ist richtig - die Harmonien werden hier nicht in normaler funktionsharmonischer Weise eingesetzt, sondern einfach als "Farben" nebeneinandergeklatscht.

Dennoch spürt man Es-Dur als tonales Zentrum.

LG,
Hasenbein
 
Das ist richtig - die Harmonien werden hier nicht in normaler funktionsharmonischer Weise eingesetzt, sondern einfach als "Farben" nebeneinandergeklatscht.
werden die Akkorde üblicherweise derart kompakt eingesetzt, oder wird das figural umspielt? wenn letzteres der Fall wäre, dann könnten doch manche Töne nur als Durchgangsnoten betrachtet werden und der jeweilige Dreiklang hätte mehr harmonisches Gewicht für das hören?
sind das also noch Akkorde mit fünf oder mehr verschiedenen Tönen, wenn sie figural (auch mit Pedal) gespielt werden?
 
Neenee, die Akkorde sind schon ganz klar so als Akkorde gemeint.

Natürlich kann man jetzt hingehen und anfangen zu deuteln, insbesondere kann man, wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat, über den 2. Akkord streiten.

Er ist interpretierbar als normaler Bb-Dominantakkord mit Quartvorhalt, dann ist Db halt so'n Zusatzton; er ist aber auch interpretierbar (das wäre normalerweise die reflexartige Einordnung des Jazzmusikers) als Bbm mit 11.

Ich habe mal beide Versionen in reduzierter Form aufgeschrieben. Man spiele jeweils Zeile 1 bzw. Zeile 2 und unmittelbar danach das Original (siehe oben).
Man hört dann, daß beide Interpretationen des Akkordes (Bb7sus bzw. Bbm7) in diesem Kontext schlüssig klingen, man kann sowohl einerseits das Des als auch andererseits das C und Es als Zusatzton hören; man kann's also nicht sagen, was wirklich "gemeint" war.

In Version 1 ist die Funktion des 2. Akkordes als Dominante zu Eb primär im Fokus; in Version 2 ist primär die "Verschiebung" um einen Ganzton gegenüber Abm7 im Fokus (hört man nur die ersten 2 Takte des Stückes, ist es ja kein bißchen evident, daß jetzt Ebmaj. kommen müßte).

bdjdxs.jpg


LG,
Hasenbein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Klar.

Übrigens: Du bist zwar Klassiker, aber Dir ist doch hoffentlich in so vielen Lebensjahren nicht entgangen, daß man das "b" (oder "#") immer nach dem Notennamen schreibt, also "Abm" und nicht "bAm", oder??? Das würde mich jetzt außerordentlich wundern...

LG,
Hasenbein
 
bedeutet das, dass eigentlich ganz normale Drei- und Vierklänge vorliegen (und auch ihre entsprechenden harmonischen Funktionen haben), sie allerdings zusätzlich ein wenig gefärbt werden? Wenn das so ist, dann erscheint mir die Bezeichnung unnötig kompliziert (denn allerlei Durchgangstöne sind ja ganz alltäglich) - wie ist es denn mit der Tonart bei den Beispielen? ist das Es-Dur?

ich verwende meist andere Zeichen, aber das ist eigentlich egal
 
bedeutet das, dass eigentlich ganz normale Drei- und Vierklänge vorliegen (und auch ihre entsprechenden harmonischen Funktionen haben), sie allerdings zusätzlich ein wenig gefärbt werden? Wenn das so ist, dann erscheint mir die Bezeichnung unnötig kompliziert (denn allerlei Durchgangstöne sind ja ganz alltäglich) - wie ist es denn mit der Tonart bei den Beispielen? ist das Es-Dur?

Daß Es-Dur die Tonika ist, sagte ich bereits in meiner ersten Antwort auf NewOldie.

Wo ist denn die Bezeichung "Bb7sus" oder "Bbm7" kompliziert? Würde man alle Zusatztöne mit im Akkordsymbol notieren ("Bb7sus(9/add b3)" bzw. "Bbm7/9/11"), DANN wär's allmählich kompliziert.

ich verwende meist andere Zeichen, aber das ist eigentlich egal

In Deinem Fall finde ich das keineswegs egal, da Du sonst in diesem Forum stets außerordentlich darauf pochst, daß man genau ist, Dinge genau gelesen hat, genau Bescheid weiß etc., und dazu paßt das einfach gar nicht, daß Du entweder die normale Schreibweise von Jazz-Rock-Pop-Akkordsymbolen noch nicht mitbekommen hast oder hier grundlos merkwürdige eigene Schreibweisen an den Start bringst.

Hätte ich mit solcher Schlampigkeit über irgendwas geschrieben, wo Du Dich gut auskennst, hättest Du ja auch sofort gnadenlos drauf hingewiesen, vermutlich mit 4 Grinsesmilies und ironischem Gespöttel.

LG,
Hasenbein
 
Wo ist denn die Bezeichung "Bb7sus" oder "Bbm7" kompliziert? Würde man alle Zusatztöne mit im Akkordsymbol notieren ("Bb7sus(9/add b3)" bzw. "Bbm7/9/11"), DANN wär's allmählich kompliziert.
ja, dann bekäme man noch mehr Zahlen zu lesen ;) und der Eindruck komplizierter Gelehrsamkeit wäre noch stärker

aber meine Frage war eine andere: wenn die Bässe auf dem jeweiligen Grundton stehen und damit der harmonische Hintergrund klargemacht wird, dann sind die färbenden zusätzlichen Töne doch eher "verzierend" - mir geht es da um die klangliche Wirkung; und wenn es eben nur gleichsam verzierende Wirkung haben sollte, dann verstehe ich nicht, warum man das eigens bezeichnen oder beziffern muss -- wenn allerdings die Akkorde nicht figural umspielt werden, sondern kompakt genau so gesetzt sind, dann ist die Wirkung anders (dissonanter) -- das ist ja das erstaunliche, dass noch die schärfste Dissonanz weniger wüst klingt, wenn sie nicht kompakt angeschlagen wird

...oh weh, hab ich also statt Ab mal bA geschrieben - das ist eine Todsünde...
 
Hallo Rolf, ich weiß nicht ob ich dich richtig verstehe, aber ich denke beide Betrachtungsweisen sind möglich (1- konstante Klangfläche oder 2- Changes).
In unserem Klangbeispiel, das aus der Acid-Jazz Ecke kommt, wird nach 1 verfahren: Die 5 Akkorde werden dem Zuhörer als eine einzige Klangfläche ( Ebm äolisch/dorisch) untergejubelt. Der Synthi am Anfang dudelt dementsprechend die ganze Zeit auf der F#-Dur Penta herum, mit wohlweislichem tacet bei Ebmaj und Abmaj , man möchte die Leute ja nicht durch allzu vordergründige Modulationen verschrecken....
In einem jazzigeren Kontext würde man versuchen detaillierter auf die Changes einzugehen, zumindest einen Wechsel der Pentatonik bei Ebmaj vornehmen und vor allem den G7/9# zu nutzen, um mehr Spannung und Chromatik ins Spiel zu bringen.
 
Der Synthi am Anfang dudelt dementsprechend die ganze Zeit auf der F#-Dur Penta herum

Wir wollen genau sein: Eb-Moll-Pentatonik.

Das tonale Zentrum Eb ist ja eindeutig etabliert, also ist es nicht egal, ob man es F#-Dur- (besser: Gb-Dur-) Pentatonik oder Eb-Moll-Pentatonik nennt.

Ansonsten gute und richtige Beobachtung. Die Musik ist eigentlich primitiv, man dudelt auf Bluestonleitern wie Tausende x-beliebige Jambands, erzeugt durch die daruntergelegten Klänge jedoch eine "Schein-Sophistication".

LG,
Hasenbein
 

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