Ob eine Saite gerissen ist, lässt sich beim Flügel ja leicht feststellen. Zumal davon ja dann wirklich nur die letzten paar Töne im Bass (einchoriger Bezug) betroffen wären, bei allen anderen Tönen gibt es zwei oder drei Saiten, so dass dann immer noch ein "Rest-Ton" zu hören wäre. Zumindest, wenn nicht vorher schon ein oder zwei Saiten des Tones gerissen waren. ;)
Manchmal kommt es vor, dass die Stoßzunge nicht gut unter dem Röllchen steht, so dass der Ton dann beim Anschlag versagt. Das wäre meine Vermutung, wenn nichts gebrochen ist. Außerdem ist es auch wichtig, dass ein bischen Luft zwisch Stoßzunge und Repetierschenkel ist, das Röllchen soll also auf dem Repetierschenkel aufliegen, nicht auf der Stoßzunge. Das bedingt, dass die Repetierfeder genügend Kraft haben muss, den Repetierschenkel samt Hammer zu tragen. Ist das nicht gegeben, sind Anschlag und Repetierfähigkeit schlecht bzw. unzuverlässig. Ein Techniker mit etwas Erfahrung kann das alles ganz schnell überprüfen, dem Anfänger würde ich aber davon abraten, die Mechanik selbst aus dem Flügel zu ziehen, da dabei im ungünstigsten Fall etwas zu Bruch gehen kann.
Und darüber hinaus: ja, man kann durchaus durch zu harte Spielweise etwas beschädigen. Nichts gegen ein ordentliches Fortissimo, aber wer es schafft - evtl. gar gehäuft - durch sein Spiel Hammerstiele und oder Saiten zu zerreißen, der übertreibt. Es gibt für jedes Instrument eine maximale Lautstärke, weil ab einem bestimmten Punkt nicht mehr Energie über die Mechanik auf die Saiten übertragen werden kann. Zudem sind die Saiten nicht unbegrenzt fähigt, der Anregung durch den Hammer zu folgen. Also wird ab einem bestimmten Punkt nur noch sinnlos Verformungsarbeit in der Mechanik geleistet, weil die überschüssige Energie nicht mehr der Tongestaltung zugute kommen kann, sondern irgendwo in der Mechanik abgebaut werden muss. Mehr als vorzeitiger Verschleiß und / oder Bruch von Teilen kann dabei nicht rauskommen.