Beethoven: Klaviersonate Nr. 17

  • Ersteller des Themas opus_diaboli
  • Erstellungsdatum

O

opus_diaboli

Dabei seit
2. Apr. 2008
Beiträge
65
Reaktionen
0
Hallo Leute,

bin neu hier und habe vor einiger Zeit, nach Jahren der Pause, wieder mit dem Klavier spielen angefangen (leider nur auf 'nem D-Piano). Begonnen habe ich mit Stücken von Yann Tiersen, weil sie recht einfach sind (naja ...) und trotzdem ganz gut klingen. Brauchte dennoch eine Weile, bis ich es halbwegs hinbekommen habe.

So, meine Frage: auf einer Skala von 1 bis 5, wie schwierig würdet Ihr die Sturmsonate einschätzen, wenn 1 "Anfängerniveau" und 5 "sehr kompliziert" bedeuten würde? Diese Sonate ist, jedenfalls zur Zeit, meine absolute Lieblingssonate. Ich könnte sie rauf und runter hören. Irgendwann möchte ich sie auch spielen können. Das muß aber nicht sofort sein, ich habe eine Geduld wie ein Esel. :)

Würde gern Eure Einschätzung wissen.
 
Auf ner Skala von 1-10:

Begonnen habe ich mit Stücken von Yann Tiersen, weil sie recht einfach sind (naja ...) und trotzdem ganz gut klingen. Brauchte dennoch eine Weile, bis ich es halbwegs hinbekommen habe.

1-2.

Was heisst halbwegs?

wie schwierig würdet Ihr die Sturmsonate einschätzen? Diese Sonate ist, jedenfalls zur Zeit, meine absolute Lieblingssonate.

pianistisch 8-9, musikalisch 9-10


Geschmack haste ja, aber es gibt noch einige andere geniale Beethovensonaten. :cool:

Irgendwann möchte ich sie auch spielen können. Das muß aber nicht sofort sein, ich habe eine Geduld wie ein Esel. :)

Brauchste auch (ein paar Jahre dürftens schon sein).
Und nen recht guten Lehrer.
Und ein richtiges Klavier.

Viel Spass beim Üben!
;)
 
Das halte ich für übertrieben, in Bezug auf Musikalität. Wo liegt dann die Sonate 27?, bei 10000 oder was.
 
Das halte ich für übertrieben, in Bezug auf Musikalität. Wo liegt dann die Sonate 27?, bei 10000 oder was.

ALLE grossen Beethoven-Sonaten sind in puncto Musikalität und Klang auf der absolut obersten Stufe anzusiedeln.

Tasten drücken ist damit nicht gemeint. Die Musik und was zwischen den Noten steht zu verstehen, ist das eine. Es so spielen zu können, das andere.

Genau deshalb werden vermutlich so Knalltüten wie Barenboim, Stadtfeld, Justus Frantz, Lang Lang etc mit Beethoven nie auch nur annähernd in die Regionen von Leuten wie Solomon, Edwin Fischer, Artur Schnabel, Elly Ney, Walter Gieseking, Wilhelm Kempf, Clara Haskil, Annie Fischer, Wilhelm Backhaus etc vorstossen.
War aber auch ne andere Zeit. Vergleiche sind deshalb auch nicht ganz 100% repräsentativ.

Ich beschäftige mich seit vielen Jahren sehr intensiv mit Beethoven.
Ich würde nicht behaupten, dass ich nur ansatzweise so tief in seine Welt eingetaucht bin, wie ich gern würde.
Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr beginne ich zu ahnen, wie gross Beethoven wirklich war.
 
Hallo,
erstmal danke für Eure Antworten. Ich weiß vom Mitlesen, dass hier teilweise ein recht hohes Niveau herrscht. Also mein Ziel ist nicht die völlige Perfektion, um irgendwann in der Semper Oper auftreten zu können ;). Ich spiele überwiegend als Ausgleich für meinen Job.

Die paar Stücke von Yann Tiersen, die ich als Wiedereinstieg wählte, spiele ich fehlerfrei, lediglich nicht immer so perfekt, wie Tiersen persönlich. Zur Zeit übe ich noch "Comptine d'ete No 2", spiele das auch einigermaßen fehlerfrei, muß aber noch auf Geschwindigkeit kommen. Wer's nicht kennt, hier ein Video von einem, der es ziemlich gut spielt:

Comptine d'ete No 2

Wirklich anspruchsvoll ist das nicht, schon klar. Aber es macht Spass.

Zur Klassik habe ich ein etwas gespaltenes Verhältnis insofern, dass ich die einfachen Stücke oft eher langweilig finde, wobei mir aber vieles sicher unbekannt ist. Möglicherweise hat jemand ein paar Tipps, denn weitere Stücke von Tiersen möchte ich erstmal nicht spielen.

Ich habe nicht vor, die Sturmsonate morgen zu beginnen. Es ist eben ein Ziel, das ich irgendwann mal erreichen möchte. Ob mit Lehrer oder ohne weiß ich noch nicht. Regelmässiges Üben ist kein Problem, Unterricht allerdings wegen meiner sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten schon.
 
Kennst bzw. magst du Chopin?
Chopin ist (für meine Begriffe) eine recht zugängliche Musik, und unter den Walzern, Nocturnes und Préludes sind auch einige recht leicht spielbare, aber wunderschöne Stücke dabei.
 
Also mindestens Barenboim hat in einigen Beethovensonaten sehr wichtige Interpretationseinsichten hinzugefügt. Eine Knalltüte ist er gewiß nicht.

Mich würde interessieren, welche Aufnahme der Sturmsonate du hörst. Ich finde Glenn Goulds immer noch am mitreissendsten.

Wenn du anfängst sie zu lernen ist auf jeden Fall der Fingersatz enorm wichtig. Alle Tonrepetitionen sind mit Fingerwechsel zu spielen, das solltest du auf jeden Fall berücksichtigen. Ich hatte sie als Anfänger teilweise mit nur einem Finger gelernt und es brauchte ewig, bis ich diesen Fehler korrigiert hatte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bei Sätzen, die mit "Alle" anfangen und mit einer Gerundiv-Konstruktion enden ("sind zu spielen") reagiere ich ähnlich (ebenso, wenn es apodiktisch heißt "niemals" oder "Man muß unbedingt"). Im Falle von op. 31,2 möchte ich Marcel aber recht geben. Es geht sicherlich auch anders (und ist anfangs auch bequemer), aber ob man auf Dauer damit glücklich wird ...? :confused:

Ich empfehle jedenfalls ebenfalls hier den Fingerwechsel bei den Repetitionen.
 
Hätte ich nicht "alle" gesagt, hätte ich vielleicht die Ausnahmen deklarieren müssen. Als Anfänger ist man bsw. bestimmt versucht die Achtelfolge ab Takt 8 ohne Fingerwechsel zu spielen, das führt jedoch, wie ich aus eigener Erfahrung bitter gelernt habe, in eine Sackgasse. Der Fingerwechsel ist sicherlich schwerer zu erlernen, aber später sehr viel leichter zu spielen als die Ausnahmenvariante. Als ausgelernter Pianist hat man damit sicher keine Probleme und hat mehrere Alternativen für den Fingersatz; als Anfänger jedoch nicht.
 

Mich würde interessieren, welche Aufnahme der Sturmsonate du hörst. Ich finde Glenn Goulds immer noch am mitreissendsten.

Ich habe eine Aufnahme von Emil Gilels. Ich mag das Stück, obwohl es recht temperamentvoll ist, übrigens lieber, wenn es nicht zu schnell gespielt wird.

Kann es übrigens sein, dass viele gute Pianisten oft so schnell spielen, wie es für ein bestimmtes Stück so gerade noch vertretbar ist (vor allem auf diesen Wettbewerben), um vor allem ihre Virtuosität zu beweisen? Ich habe jedenfalls manchmal den Eindruck.

Wenn du anfängst sie zu lernen ist auf jeden Fall der Fingersatz enorm wichtig. Alle Tonrepetitionen sind mit Fingerwechsel zu spielen, das solltest du auf jeden Fall berücksichtigen. Ich hatte sie als Anfänger teilweise mit nur einem Finger gelernt und es brauchte ewig, bis ich diesen Fehler korrigiert hatte.

Danke für den Tipp! Ich muß erstmal sehen, wo ich die Noten herbekomme. Aber ich will auch nichts überstürzen. Vielleicht sollte ich vorher das eine oder andere Stück einschieben. :)

@Stilblüte:
Natürlich kenne ich Chopin. :) Allerdings nur von CD, also die anspruchsvolleren Stücke.
 
Tempomanie

Gut erkannt :p

Der Schnellste gewinnt halt, und jeder will doch der Sieger sein :D

Das ist wirklich eine schreckliche Unsitte. Vorallem wird da das Verhältnis der Länge der sätze bei klassischen Sonaten völlig verzerrt. Ich übertreibe mal

1. Satz Allegro 4 min.
2-Satz Andante 12 min.
3. Satz vivo 3,5 min.
Da hört der spass auf

Und noch ein Wort zu den Knalltüten: Ganz gleich, wie man zu diesen Pianisten steht, alle genannten verdienen diesen Ausdruck nicht.
Ich weiss, dass ich mich mal über Justus Frantz leicht negativ geäussert habe und er ist in dieser aufzählung sicher der Schwächste, trotzdem verdient auch er mehr Respekt. Barenboim ist fast ein Genie, schon aufgrund seines enormen repertoires und seiner Erfahrung, LangLang muss man verstehen, der ist noch jung und entwickelt sich rasant, Stadtfeld wird zwar momentan etwas künstlich hochgepuscht, ist aber trotzdem ein ernstzunehmender Pianist, der mit vielen Einspielungen sein Können zeigt. Manches liegt ihm nicht so, aber das ist normal - auch Edwin fischer lag einiges nicht.
 
Barenboim ist fast ein Genie, schon aufgrund seines enormen repertoires und seiner Erfahrung[/B]

Was Chopin und Mozart angeht, spielt er wunderschön.

Aber hast Du schon mal die gesamten Beethoven Klaviersonten von Barenboim gehört?
Wenn er Beethoven spielt, gefällt er mir auch nicht. Da muß ich "thepianist73" Recht geben, wenn er schreibt, daß Barenboim, was Beethoven betrifft, nicht an die großen Beethovenpianisten wie
Solomon, Edwin Fischer, Artur Schnabel, Elly Ney, Walter Gieseking, Wilhelm Kempf, Clara Haskil, Annie Fischer, Wilhelm Backhaus etc .
rankommt. Zu den großen Beethovenpianisten zähle ich allerdings noch Alfred Brendl dazu.


Wie gesagt, Barenboim kann oft wunderschön spielen, aber die Beethovensonaten von ihm gefallen mir einfach nicht. Vor allem wenn er die langsamen Beethovensätze spielt. Ich muß ehrlich sagen, ich schlaf da fast ein.

Aber die Geschmäcker können verschieden sein. Wäre ja langweilig wenn, was Musik betrifft, wir alle den gleichen Geschmack hätten.

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Zurück
Top Bottom