Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur

@Blüte: wann hört man schon mal eine gute Pianistin an einem :dizzy:Instrument...? ;-)
Sehr schönes Video... :-D:super:
 
Awesome!

a) Woher habt ihr einen Красный Октябрь in Würzburg?
b) Ich würde gerne das komplette 4. Konzert von Dir hören.

Gruß,

Alex
 
Lieber Alex,

das Instrument steht in Russland. :)

Liebe Grüße

chiarina
 
Bin solche verstimmte Klaviere gewöhnt! Habe früher auch oft stundenlang an solchen Klavieren geübt!:-)

Aber wenn man so toll spielt wie Du , ist es, auch wenn das Klavier noch so verstimmt ist, dennoch wohltuend für Gehör und Seele, und man hört, dass da ein Profi spielt!
 
Naja es ist ja nicht nur verstimmt, es ist auch einen Halbton zu tief und außerdem auch ansonsten schrottreif :) Ich habe übrigens unten im Gehäuse ein altes Gurkenglas entdeckt. Wer weiß, wieviele Jahrzehnte es da schon steht, leider ist es leer. Die Gurken sind vermutlich verdunstet.

So, und nun kann ich auch die ordentliche Version präsentieren:



Das Konzert ist gleichzeitig eine Prüfung für den Dirigenten. Wir hatten 2x 40 Minuten Probenzeit für diesen Satz (mehr ging aus Zeitgründen leider nicht). Das Orchester kannte das Konzert nicht - kaum zu glauben in Deutschland, aber in Russland (St. Petersburg) scheint dieses Konzert nicht so populär zu sein, und hat vom Blatt gespielt. Für mich war es das erste mal mit Orchester mit diesem Klavierkonzert. Dafür ist das Ergebnis doch recht befriedigend ausgefallen. Wir sind nicht immer zusammen, teils aus oben genannten Gründen, aber auch, weil das Orchester immer etwas nach dem Schlag des Dirigenten spielt und ich deshalb manchmal zu früh bzw. das Orchester zu spät war.
Aber ich habe bei dieser Gelegenheit wahnsinnig viel gelernt und es macht so viel Spaß, mit Orchester zu spielen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für diese Einspielung, Stilblüte. Das hat mir insgesamt sehr sehr gut gefallen. Eine sehr tolle Leistung! Und irgendwie merkt man auch, dass du sehr viel Spaß an diesem Konzert hast.

Was für eine Kadenz spielst du da? Die ist interessant, aber ich habe die noch nie gehört und war vor allem über die von G-Dur halbwegs weit entfernte Tonart F-Dur überrascht, welche gefühlt einen Großteil der Kadenz irgendwie dominiert hat. Und ich war auch über die Länge der Kadenz erstaunt.
 

Hallo DonBos,
Vielen Dank! Ich habe lange mit dem Konzert gerungen, ich verstehe Beethoven nicht so "sofort" wie vielleicht Mozart, der mir bisher näher war. Und gerade dieses Konzert wirkte auf mich anfangs sehr zerrissen und "aneinandergereiht", und ich bin nach 6 Monaten Arbeit daran natürlich noch längst nicht fertig. Doch die Schönheit darin erschließt sich mir immer mehr.
Ich habe daran sicher viel gelernt, auch ist das Konzert nicht so leicht für mich zu spielen gewesen. Es klingt vielleicht nicht so, aber Chopin 2 war da irgendwie angenehmer.

Netterweise ist die Kadenz aber nicht so wahnsinnig schwer zu spielen, und mir gefällt sie sehr gut. Sie ist ungewöhnlich, gerade wegen der entfernten Tonart und auch wegen der Täuschung mit dem angeblichen Kadenztriller (in der falschen Tonart). Dadurch gibt es auch zwei Höhepunkte, zwei Aufbauten, aber das "große Ende" bleibt trotzdem aus und das Orchester schleicht sich plötzlich hinein, man könnte sogar meinen, es spielt die Kadenz mit mir zusammen zu Ende bis zur Coda.
Die Kadenz ist von Beethoven!
 
Danke, dass Du es mit uns geteilt hast!
Hab die 20 Minuten sehr genossen!

:-)

LG
Michael
 
Wundervoll, ein Genuss das zu hören. Das Konzert gehört schon lange zu meinen absoluten Favoriten, eines für die einsame Insel.
Schön, daß für das per Video miterleben können. Danke!

Liebe Grüße
Manfred
 
Liebe Blüte,
Dafür ist das Ergebnis doch recht befriedigend ausgefallen.
Du selbst scheinst ja Dein härtester Kritiker zu sein ;). Ich bin jede Minute gebannt an dieser Einspielung gesessen. Phantastisch hier der Dirigent, und ebenso phantastisch auch Du. Für die Klavierpassage, mit der Du das Konzert einleitest, gibt es nur ein Wort: atemberaubend...!

Mit welch hohen technischen Fertigkeiten Du dieses Konzert umgesetzt hast, das wirst Du selber wissen.
Habe ich oben "gute Pianistin" geschrieben? Ich korrigiere mich nach "exzellente Pianistin"... ;)

Und später in Deiner Karriere brauche ich Deine Einspielungen dann in HD und brillanter Aufzeichnungstechnik. Hoffentlich hast Du Gelegenheit, mit diesem Dirigenten auch später zu spielen. By the way: ich hoffe, die Prüfer waren ebenso begeistert vom Dirigenten wie ich...?

Viele Grüße
Dreiklang
 
Mein stärkster Kritiker bin bestimmt ich selbst, ja. Und ich meine, dass das bei jedem Musiker / Künstler / sonstigem sehr ambitoniertem Menschen so ist.
Was natürlich auch daran liegt, dass ich jede kleine Unsauberkeit und Ungenauitkeit kenne, von denen es in dieser Aufnahme durchaus welche gibt. Ich hab z.B. einmal etwas zu spät eingesetzt, weil ich zu spät den Dirigenten angeschaut habe und bei seinem Einsatz nicht wusste, ob er gerade den 3. oder 4. Schlag gibt, haha. Aber ich bin froh, dass ich z.B. keine Gedächtnislücke hatte oder sowas.

Ich habe ja ein Jahr in St. Petersburg studiert, und zur letzten Probe kam meine ehemalige Lehrerin und wollte mir danach unbedingt, unbedingt eine Klavierstunde geben. Ich war gar nicht so begeistert, weil am nächsten Morgen schon die Prüfung war, hab das aber dann doch gemacht. Und sie hat natürlich an allem erstmal noch etwas auszusetzen gehabt ;-)
Der Klang noch schöner, besseres Legato, stärkere Kontraste und so weiter. Einige Ideen fand ich sehr hilfreich, anderes hat mir überhaupt nicht gefallen. In Russland herrscht nach wie vor oft das Denken "schnell und virtuos" = toll, und die deutschen Klassiker spielen sie sehr überexakt (finde ich). Sie wollte z.B. die Kadenz viel schneller, da steht auch irgendwo Allegro, aber ich finde das ganz grauenhaft, weil man danach nichts mehr hört. Die kleinen kontrapunktischen Entwicklungen, die harmonische Rafinesse, das stetige Drängen und neu Versuchen...
Und mein Warten (z.B. beim ersten Einsatz) war ihr auch zu lang. Letztendlich hats ihr aber glaub ich dann doch auch gefallen.

Der Dirigent wurde nicht mit der Bestnote bewertet, allerdings taucht die Note nicht im Abschlusszeugnis auf. Es kamen natürlich Stimmen auf, dass er die Bestnote hätte bekommen sollen, aber sein Lehrer möchte die ihm glaube ich nicht geben, damit er weiter angespornt ist. Auch keine schlechte Idee, finde ich. Und sein Professor hat ihm dennoch positive Rückmeldung gegeben (und mir die Hand geküsst :-D:-D )
Er sagt, er hat auch sehr viel gelernt an diesem Konzert und den Proben und möchte gerne noch öfter mit mir spielen. Dazu braucht's natürlich erstmal ein Orchester.

Liebe Grüße, Stilblüte
 
Liebe Stilblüte,
Mein stärkster Kritiker bin bestimmt ich selbst, ja. Und ich meine, dass das bei jedem Musiker / Künstler / sonstigem sehr ambitoniertem Menschen so ist.
...das kommt mir (als Amateur-Musiktreibendem) irgendwie bekannt vor. ;)

Ja, als Künstler arbeitet man wohl lebenslang an sich, und seinen Fähigkeiten. Aber es können einem eben auch schöne Dinge gelingen (so wie hier).

Etwas weiter oben schriebst Du
aber ich finde, bei diesem Beethoven-Konzert ist es Dir schon mal gelungen.

Viele Grüße & gutes Gelingen auch weiterhin.
 
Hallo Stilblüte,

kann mich den bisherigen Lobeshymnen nur anschließen, das ist eine sehr gelungene Aufnahme, nicht nur, wenn man die Umstände bedenkt. Und jetzt zum Wettbewerb und den 1. Preis abräumen;-).

Liebe Grüße
Christian
 
Liebe Stilblüte,

Hättest Du alles so gemacht wie Deine Lehrerin gewünscht, wäre es nicht mehr ganz DEIN Beethoven gewesen, aber ich kann sie trotzdem verstehen.
Lustig, wenn ich zugucke könnte ich schwören Dich bei nicht mehr als 5 Pixel innerhalb von 10 Sekunden an der Bewegung zu erkennen. :-D

Mir hat Deine Interpretation sehr gefallen!

LG
Michael
 

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