Bassschlüssel lernen? Wie wichtig ist er?

E

Emma

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Hallo,

hatte schon in einem anderen Thread erwähnt, dass ich die Noten im Bass nicht benennen kann, ich kann sie aber spielen, kennt das jemand von euch? Auch im Violinschlüssel spiele ich die Noten die über den Linien stehen ganz nach Gefühl, und ich habe null Problem damit, aber bewusst, welche Note es denn ist, ist es mir nie. Meine Lehrerin versteht es nicht, ich auch nicht, aber muss man es zwingend wissen? Ich sehe die Note auf dem Papier und die Taste dazu, aber sagt meine Lehrerin "spiel mal ein E im Bass", dann fange ich an zu zählen. Denn theoretisch weiß ich es natürlich schon.
Wie wichtig sind denn die Kenntnisse der Noten?
LG Cati
 
Hallo Cati,

es gehört einfach dazu, die Noten zu kennen. Beim Lesen ist es ja auch nicht so, dass Du das Wort "Noten" zwar lesen kannst, aber mir nicht sagen kannst, welcher Buchstabe das "t" ist. Es gibt hier im Forum schon viele Tipps, wie man Noten lernen kann - es ist wirklich nicht schwer.

Scheinbar ist aber Dein Problem nicht der Bassschlüssel, sondern die Umsetzung Notenname -> Taste, denn wenn Deine KL sagt: "spiel mal ein E" hat das ja mit dem Schlüssel nichts zu tun. Du sollst es schließlich nicht aufschreiben sondern spielen. Hier ist einfach Auswendiglernen und Üben gefragt - konsequent betrieben dauert das vielleicht ein oder zwei Wochen, dann müssten die Noten eigentlich verinnerlicht sein.

Nur Mut!
Sulan
 
Ich habe damit auch große Probleme. Daher ... wenn ich mal nichts zu tun habe oder bspw. irgendwo warte (Arzt, Behörden) dann mal ich mir immer das Notensystem auf einen kleinen Block und trag die Noten ein. Aber nicht der Reihe nach sondern kreuz und quer also f cis c h a gis es f c d c e usw
Das hilft ungemein, auch wenn es beim spielen noch schlecht geht, das Identifizieren der Noten, so merke ich zumindest, dass es besser geht und ich nicht mehr abzählen muss, sondern nur kurz überlegen muss. ferner: die Zeit wird das Problem schon lösen.
 
Mit dem Programm werd ich mich dann irgendwann mal befassen, aber meine eigentliche Frage ist: wann muss ich das denn wissen (hört sich bescheuert an, aber ist ernst gemeint)? Ich kann alle Noten im Bass "richtig treffen", ohne halt genau zu wissen, welche Note es ist, geht das wirklich nur mir so? Meine Kl kann mir auch nicht folgen, aber ich sehe im Moment noch keinen Vorteil, während des Spielens die Noten zu kennen, solange ich die Taste auf dem Klavier sofort dazu "sehe". Wie soll ich es noch ausdrücken? Meiner Tochter, die ist 10, geht es übrigens ebenso, vielleicht ein Genfehler?:)
 
(hört sich bescheuert an, aber ist ernst gemeint)?

Naja, so ganz bin ich noch nicht überzeugt :)

Ich kann alle Noten im Bass "richtig treffen", ohne halt genau zu wissen, welche Note es ist,

Das ist echt beneidenswert, kann man nur gratulieren.

Ich verstehe dann nur den Sinn dieses Threads nicht. Wenn du Noten lesen kannst, ohne die Noten zu kennen, also quasi Noten "hellsehen", dann bist du ja fein raus :)

Vermutlich hast du einfach das absolute Gehör, und wenn du das Stück einmal gehört hast, brauchst du eh keine Noten mehr. Dann würdest du aber ein riesen Problem haben, wenn du ein dir unbekanntes Stück direkt von den Noten abspielen sollst. Ist das so?
 
Naja, so ganz bin ich noch nicht überzeugt :)



Das ist echt beneidenswert, kann man nur gratulieren.

Ich verstehe dann nur den Sinn dieses Threads nicht. Wenn du Noten lesen kannst, ohne die Noten zu kennen, also quasi Noten "hellsehen", dann bist du ja fein raus :)

Vermutlich hast du einfach das absolute Gehör, und wenn du das Stück einmal gehört hast, brauchst du eh keine Noten mehr. Dann würdest du aber ein riesen Problem haben, wenn du ein dir unbekanntes Stück direkt von den Noten abspielen sollst. Ist das so?

Nein, das genau kann ich ja: ich kann ein unbekanntes Stück von den Noten abspielen, ach ist das schwierig, ich kann jedes Stück nach Noten spielen! Aber ich kann diese nicht benennen, so ist es einfach. Ich kann gut vom Blatt abspielen, konnte ich auch schon mit der Flöte.
 
Vom hören die Noten spielen können, das klingt toll, aber ich glaube nicht dass ich in der Lage bin, habe mit Sicherheit nicht das "perfekte" Gehör. Einfach nur eine andere Art, die Stücke zu spielen? Meine kl versteht es ja auch nicht, aber das muss sie auch nicht, wie soll ich das denn erklären.
 
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, erfaßt Du intuitiv die relativen Bezüge zwischen den Noten (also die Intervalle und die dazugehörigen Griffe), ohne die Noten benennen zu können. Im Prinzip ist das auch sehr sinnvoll, weil man nur auf diese Weise größere musikalische Komplexe erfassen kann.

ABER:

Nun weiß ich ich allerdings nicht, auf welchem Level Du Dich derzeit befindest. Es kann durchaus sein (so lehrt es zumindest meine Erfahrung), daß Du, sobald die Strukturen komplexer werden, erhebliche Schwierigkeiten bekommen wirst, wenn Du nicht in der Lage bist, der Note auch die absolute Tonhöhe (also den Notennamen) zuzuordnen. Und wenn du dann erst mit diesem Lernprozeß beginnst, ist die Frustration vorprogrammiert.

Ich versuche mal, das Lesenlernen der Noten mit dem "normalen" Lesenlernen zu vergleichen. Als ich ins erste Schuljahr kam (Anfang der 60er Jahre), wurde die traditionelle Buchstabiermethode gerade ausgemustert und durch die Ganzheitsmethode ersetzt. Nachdem die Kinder sich vorher mühsam durch die Lerntexte buchstabiert hatten, ohne den Sinn dessen zu erfassen, was sie gerade zusammenstotterten, lernten sie nun ganze Wortbilder: Haus, Maus, Klaus. Das ergab hübsche Anfangserfolge, wurde aber spätestens dann problematisch, wenn die Kinder auf Wortgebilde stießen, die sich mit den gelernten "Musterwörtern" nicht mehr dechiffrieren ließen. Ich kenne etliche meiner Altersgenossen, die mit der "reinen" Lehre der Ganzheitsmethode aufgewachsen sind und noch heute Schwierigkeiten damit haben, die phonetische Gestalt z.B. von Fremdwörtern zu erfassen, weil sie zuwenig Übung darin haben, komplexe Buchstabengebilde in ihre Einzelteile zu zerlegen.

FAZIT: Wohl dem, der einen Lehrer hatte, dem an einer gesunden Mischung aus beiden Methoden gelegen war.
 
Leider bin ich ab morgen früh für 14 Tage in Urlaub, daher nur ganz kurz: ich spiele die Stücke aus dem Sonatinenband von Heumann, das ist momental mein Level, aber ich denke nicht, dass die Schwierigkeiten größer werden mit den komplexeren Stücken, im Gegenteil, ich kann nach wie vor sehr gut vom Blatt spielen, kann nur die Noten nicht benennen. Daher könnt ihr mein "Problem" wahrscheinlich nicht so gut nachvollziehen. Die Ganzeitsmethode musste meine Tochter auch lernen, war für sie auch nicht gerade optimal, sie hatte durch eine Allergie eh ein Hörproblem, vieles ist falsch hängengeblieben. Aber ich spiele nicht nach Gehör, kann es gar nicht! Ohne Noten bin ich hilflos, aber ich kann sie nicht benennen....LG von Cati
 
Hallo Emma,

wünsche viel Spaß im Urlaub.

Ich persönlich (bitte jetzt nicht schlachten!) denke das die Notenbenennung als solche für Dein Spielen nicht weiter wichtig ist.

Man könnte die Sache mit den Noten so sehen:
Die Noten die auf dem Papier stehen sind eine Schrift, die man lesen können muss um überhaupt damit zurecht zu kommen.

Die Namen jeder einzelnen Note sind lediglich die Sprache, die zur Schrift gehört. Für Dich selber benötigst Du die Sprache nicht, wohl aber um mit Deiner KL über die gleichen Dinge zu sprechen und nicht aneinander vorbei zu reden.

Das selbige gilt, wenn Du mit jemandem anderen über die Noten reden willst, die Du da spielen sollst. Denn da wird dann über die Sprache (die Notennamen) der Bezug zur Schrift (den Noten auf dem Papier) hergestellt.

Der Gedankengang der meisten Leute ist:
Note auf dem Papier = Notenname = diese und jene Taste

Das Du den Mittelteil weglassen kannst, ist eine tolle Sache und solltest Du unbedingt beibehalten.
Damit es aber bei einer etwaigen Unterhaltung mit anderen Klavierspielern nicht zu Missverständnissen kommt, macht es Sinn auch die Notennamen zu beherrschen.

Allerdings hat es sicher keine Eile und lässt sich bestimmt ganz nett nebenbei mal machen, wenn Du halt mal Lust dazu hast.

Gruß
Pflaume
 

Der Gedankengang der meisten Leute ist:
Note auf dem Papier = Notenname = diese und jene Taste

Das Du den Mittelteil weglassen kannst, ist eine tolle Sache und solltest Du unbedingt beibehalten.
Plaume, so wie ich dich verstehe, vergleichst du das mit dem Mann im Ohr beim Lesen.
Viele Leute ( auch ich) haben Schwierigkeiten schnell zu lesen, weil sie jedes Wort beim Lesen innerlich hören und deshalb nicht schneller Lesen können als sie sprechen können.
Wer sehr schnell lesen können muss diesen Mann im Ohr zum Schweigen bringen, oder er darf gar nicht erst vorhanden sein.
Wer diese Fähigkeit beim Lesen hat ( Wort nicht= Sprache nicht= Vorstellung), der hat gegenüber dem mit Wort= Sprache= Vorstellung einen klaren Vorteil.

Dieses Prinzip aufs Notenlesen übertragen funktioniert aber nicht.
Es mag sein, dass Anfänger, die das Notenlesen üben beim Spielen eine Note sehen, erst überlegen wie diese heißt und sie dann suchen und spielen.
Du machst aber ( kläre mich auf, wenn ich das falsch sehe) den Fehler, zu Glauben, dass man das als Fortgeschrittener auch noch so macht.

Als Fortgeschrittener könnte man zwar theoretisch jede Note beim Spielen sofort benennen, aber man tut niemals überlegen wie eine Note heißt, bevor man sie spielt, sondern setzt sie direkt um.

Wenn ich dich nun also richtig verstanden habe, wäre diese " Fähigkeit" kein Vorteil beim Spielen, es wäre lediglich gleichgültig.
 
Als Fortgeschrittener könnte man zwar theoretisch jede Note beim Spielen sofort benennen, aber man tut niemals überlegen wie eine Note heißt, bevor man sie spielt, sondern setzt sie direkt um.

Auf mich trifft diese Aussage nicht zu. Und ich glaube auch nicht, daß irgendjemand zuverlässig die richtigen Noten vom Blatt spielen kann, wenn er den Notennamen nicht direkt weiß. "Weiß" heißt allerdings nicht, daß er ihn innerlich "mitspricht" - das könnte bei schnellen Stücken sowieso nicht funktionieren - aber daß er den Notennamen als (geschriebenes) Wort vor sich sieht. Vielleicht ist das bei manchen Leuten anders, besonders bei denen, die nicht zwischen Fis-dur und Ges-dur unterscheiden können/wollen ;) - aber bei mir ist das so.
 
Als Fortgeschrittener könnte man zwar theoretisch jede Note beim Spielen sofort benennen, aber man tut niemals überlegen wie eine Note heißt, bevor man sie spielt, sondern setzt sie direkt um.

So sehe ich das auch. Direkte Umsetzung Notenbild -> Ton spielen.

Allerdings sehe ich bei mir Handlungsbedarf darin, dass ich im Stadium des Auswendiglernens (was eigentlich sofort mit dem Beginn eines neuen Stückes einsetzt) mir auch die Harmonienamen einprägen sollte, als zusätzliche Hilfe beim Auswendigspiel.

@Haydnspaß:
Vielleicht ist das bei manchen Leuten anders, besonders bei denen, die ihre Vortragsstücke nicht auswendig spielen können/wollen ;) - aber bei mir ist das so. :-P
 
Bei mir ist es so, dass ich (so nehme ich es zumindest wahr) auch direkt vom Notenbild auf die Tasten gehe, ohne mir den Notennamen zu merken, es ist bei mir irgendwie eher eine motorische Übertragung vom visuellen Eindruck der Partitur direkt in Bewegung und Position der Finger (nur so gelingt meiner Meinung nach das Spielen vom Blatt - wenn ich meine Augen nicht dauerhaft auf den Noten haben kann, dann kann ich auch nicht vom Blatt spielen - genausowenig, wenn ich mir als Zwischenschritt den Notennamen vorstellen soll).

So gut ich vom Blatt spielen kann, so dermaßen schlecht kann ich auswendig spielen. Ich glaube, es liegt unter anderem genau daran, dass ich diesen Zwischenschritt übergehe. Würde ich bei jeder Note bewusst realisieren, was sie für ein Ton ist, dann würde ich den Verlauf der Töne wohl auch viel bewusster und besser lernen, und so wesentlich besser auswendig spielen können. Ich sehe es hier also genau andersrum als mindenblues. Nicht diejenigen, die den Zwischenschritt umgehen, spielen einfacher etwas auswendig, sondern diejenigen, die ihn machen. Wobei das nur Tendenzen ausmacht. Die prinzipielle Fähigkeit zum Blattspiel oder zum Auswendigspiel ist auch recht viel Übungssache und teilweise auch persönliche Vorliebe.

Die Grenzen sind sowieso fließend zwischen dem gar nicht Nachdenken über den Tonnamen und dem totalen Nachdenken darüber während des Spiels.
 
Ich habe den Eindruck, hier ist mal wieder eine dogmatische Diskussion im Gange. Natürlich muß man die Namen der Noten nicht kennen, wenn man vom Blatt spielt, man muß nur wissen, wo sie auf der Klaviatur zu finden sind. Man muß ja auch nicht jeden einzelnen Buchstaben benennen können, wen man liest. Ich kann z.B. kyrillische Schrift einigermaßen lesen, habe allerdings keine Ahnung, wie die Buchstaben heißen. Und ich kann auch Noten vom Blatt spielen, die nicht die üblichen G und F Schlüssel haben. Dabei merke ich mir halt einen Bezugspunkt und von da aus geht es halt in Intervallen auf- und abwärts. Gemein wird es nur, wenn man eine transponierte Stimme mitspielen muß, z.B. Bläser + Klavier.

Wenn man aber den Bezug zwischen Noten und Klaviatur hergestellt hat, sollte es doch kein Problem mehr sein, den Notennamen direkt von der Taste "abzulesen" und das sollte auf die Dauer auch klappen, ohne auf die Tasten zu sehen.
 
Natürlich muß man die Namen der Noten nicht kennen, wenn man vom Blatt spielt, man muß nur wissen, wo sie auf der Klaviatur zu finden sind.

Sehe ich genau so! Im Violinschlüssel weiß ich die Noten auch sofort beim Namen zu nennen, wenn es sein muss (hab ja auch Violine gelernt :rolleyes:), im Bassschlüssel hapert es da, weil ich den erst später, also mit dem Klavier, gelernt habe.

Am Anfang habe ich sogar irrtümlicherweise die Tasten so genannt, wie die Note im G-Schlüssel heißen würde, war in der ersten Klavierstunde etwas peinlich...

Mittlerweile klappt die Zuordnung Note-Taste ganz gut, beim Benennen muss ich immer noch überlegen...

Klavirus
 
Hallo,

es scheint mir auch dogmatisch zu sein. Der Sinn der Notenschrift ist ja gerade: Note sehen, Ton spielen (also am Instrument wissen, wie ich diesen Ton erzeuge). Ob der nun c oder C heißt, ist für das Spiel in der Praxis an sich unerheblich.

Hier wurde der Vergleich mit dem Lesen von Sprache gebracht. Ich würde es so vergleichen: Wenn ich immer erst zur Note (vom Blatt) den "Namen" dieser Note abrufen muss (also mein Hirn die Note nicht als Note sondern als Notenname verarbeitet), dann wäre das so, als würde ich das Wort "Note" nicht als "Note" lesen sondern ich sehe "Note", mein Gehirn ruft ab: N O T E (buchstabiert es also gewissermaßen vor sich hin) und mein Mund sagt dann "Note".

Es ist durchaus sinnvoll, buchstabieren zu können. Aber für das (Vor-)lesen ist das uninteressant; bzw. es könnte sogar hinderlich sein, denn die Zusatzinformationen fehlen beim reinen Buchstabieren: Muss ich ein "ch" nun weich oder hart als "ks" aussprechen? Und so ist es beim Notenlesen doch auch, mit dem Blick auf die Note ist der Name nur eins von vielen Details, wie z.B. der Zeitwert dieser Note. Oder sagt der KL dann "spiel mal eine sechzehntel E" ?!

Wunderlich grüßt
Adson
 
Bin beruhigt und auch überrascht, dass es mit dem Bass "benennen" nicht nur mir so geht! Bis jetzt komme ich immer noch super klar, kann ja auch die oberen Noten im Violinschlüssel nicht "benennen", aber meine KL gibt auch zu, dass sogar sie manchmal zählen muss. Also hauptsache man "trifft"!
In dem Sinne: lasst uns weiter spielen und Spaß haben!
 
Na dann fröhliches Notenraten :)

Einfach mal wo drücken, und wenn wir Glück haben ist's sogar die richtige Taste. Oder wenigstens die Taste direkt daneben.

Und ansonsten: auswendiglernen, auswendiglernen, auswendiglernen...
 

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