Autismus: Fallstudie

das ist sehr erstaunlich - aber schön, dass du so offen darüber reden kannst!
ja in der Tat soll es eine mächtige, gewaltige Profite erzielende Industrie geben, welche genau diese spezielle Begabung - Formen rufen Gefühle hervor - quasi abmelkt: den Talenten werden Formen in Form von formidablem Bild- und Filmmaterial entgeltlich angeboten, was dann die besagten Talente erfreut. Die ganz besonders herausragenden Begabten werden dann gelegentlich kreativ tätig, d.h. angeregt durch die gefühlsevozierenden Formen heben sie an zu singen, oft über derartige formale / formidable Angelegenheiten. [...]
difficillime est saturam non scribere :lol::lol::lol::lol::lol:

Hallo rolf,

Ja ja, das war wieder mal so klar :lol: :lol:
( außerdem hatte ich Dir schonmal indirekt vorgeschlagen, lieber "difficillime" zu schreiben, und habe also Dein "difficilissime" kurz schwarz verbessert. Damals antwortete ich aber nur: "Wie meinen?" , weil ich nicht aufdringlich werden wollte...) .Aber ich nehme es ja, wie Du siehst, mit Humor.

Bzw, Rolf, es ist bei mir so, und es ist mein Ernst, ich möchte es so sagen: Es hat z.B. direkten Bezug zu der Verbesserung und der soeben gezeigten Thread-und Beitrags-Merkfähigkeit. Tobi- @pianovirus war es mal kurz aufgefallen, als es um die Klavierbank von Mr. Stevenson ging...

Es ist so, bei mir:

Formen können in meiner Betrachtung höchst komplex sein, zum Beispiel haben THREADS UND BEITRÄGE bestimmte komplexe Formen, zu denen ich jeweils - oder auch nur singulär - emotionale Beziehungen evoziere und umgekehrt !!!

Das ist der Grund, warum ich mich , je mehr Zeit vergeht, desto besser an auch sehr alte Threads erinnere.
Und diese komplexen Formen unterscheiden sich halt manchmal WESENTLICH von Formen in der Werbung, ich denke, Du meinst diese mit Deinen Andeutungen?

Bedenke aber auch den umgedrehten Basschlüssel. Aber auch folgendes z.B.:

Ich betrachtete aus der Ferne, als ich so 4 oder 5 war, auf einem Spaziergang mit meinem Opa ein Waldstück mit hohen Bäumen ( sie standen noch jahre später, es waren Pappeln ), und die höchste von ihnen hatte oben eine absonderliche Form, mit der ich bis heute (!!) körperliche Gefühle verbinde und zeitige, wenn ich sie hervorrufe aus der Erinnerung.

Doch andererseits sind auch ganz simple Formen bei mir auslösendes Momentum sein bzw. sie tun es ( und umgekehrt, also ebenfalls bidirektional ) .

Außerdem sind die Hänge*** in dem von meinen Freunden und mir früher oft gesungenen und von Dir zitierten Jugendlied lokaler Prägung (?) nicht behaart oder pelzig. Trotzdem sind diese Attribute sehr sehr wichtig für mich.

Ich meine es ernst, Rolf...Formen sind für mich absolut wichtig, und ein maßgeblicher Teil meines Gehirns beschäftigt sich in der o.g. Weise ( siehe Vorheriges Posting von mir ) EXZESSIV mit Formen...nur ist es teils auch nervig, wie gesagt, und das merke ich selber, es stört mich auch manchmal.

Aber manchmal ist es sehr sehr hilfreich und ich freue mich dann sehr, zum Beispiel bei Noten, wo ich durch diese emotional-formbezogene Bindung Musikstücke vergleichen kann, anhand ihrer Gestalt, die schon beim Anblick emotional auslösend ist, und bis in sehr kleine Elemente funktioniert das. In Sekunden oder weniger, manchmal.

LG, Olli
 
Du solltest unbedingt mal Saties Trois Morceaux en forme de poire spielen. Die sind doch wie für dich gemacht! :-):-):-)

LG, Mick
 
.Aber ich nehme es ja, wie Du siehst, mit Humor.
:drink: das ist schön - denn humorig war auch der Wortwitz mit den gefühlsauslösenden Formen :-D

Ich meine es ernst, Rolf...Formen sind für mich absolut wichtig, und ein maßgeblicher Teil meines Gehirns beschäftigt sich in der o.g. Weise ( siehe Vorheriges Posting von mir ) EXZESSIV mit Formen...nur ist es teils auch nervig, wie gesagt, und das merke ich selber, es stört mich auch manchmal.
mag ja sein - aber da verwundert mich, dass du in aller Regel gänzlich unstrukturiert, quasi formlos oder formal amorph deine Mitteilungen verfasst. Angesichts deines geouteten "Formbewußtseins" (eine von Arno Schmidt oft strapazierte Vokabel) sollte man von dir eher gediegen-ausgewogene, wohlproportionierte Prosa erwarten ;-):-D
...Formen, Bäume, Berge - die Silhouetten von Szymanowski könnten dich interessieren.
 
Hallo rolf,

Ja ja, das war wieder mal so klar :lol: :lol:
( außerdem hatte ich Dir schonmal indirekt vorgeschlagen, lieber "difficillime" zu schreiben, und habe also Dein "difficilissime" kurz schwarz verbessert. Damals antwortete ich aber nur: "Wie meinen?" , weil ich nicht aufdringlich werden wollte...) .Aber ich nehme es ja, wie Du siehst, mit Humor.

Bzw, Rolf, es ist bei mir so, und es ist mein Ernst, ich möchte es so sagen: Es hat z.B. direkten Bezug zu der Verbesserung und der soeben gezeigten Thread-und Beitrags-Merkfähigkeit. Tobi- @pianovirus war es mal kurz aufgefallen, als es um die Klavierbank von Mr. Stevenson ging...

Es ist so, bei mir:

Formen können in meiner Betrachtung höchst komplex sein, zum Beispiel haben THREADS UND BEITRÄGE bestimmte komplexe Formen, zu denen ich jeweils - oder auch nur singulär - emotionale Beziehungen evoziere und umgekehrt !!!

Das ist der Grund, warum ich mich , je mehr Zeit vergeht, desto besser an auch sehr alte Threads erinnere.
Und diese komplexen Formen unterscheiden sich halt manchmal WESENTLICH von Formen in der Werbung, ich denke, Du meinst diese mit Deinen Andeutungen?

Bedenke aber auch den umgedrehten Basschlüssel. Aber auch folgendes z.B.:

Ich betrachtete aus der Ferne, als ich so 4 oder 5 war, auf einem Spaziergang mit meinem Opa ein Waldstück mit hohen Bäumen ( sie standen noch jahre später, es waren Pappeln ), und die höchste von ihnen hatte oben eine absonderliche Form, mit der ich bis heute (!!) körperliche Gefühle verbinde und zeitige, wenn ich sie hervorrufe aus der Erinnerung.

Doch andererseits sind auch ganz simple Formen bei mir auslösendes Momentum sein bzw. sie tun es ( und umgekehrt, also ebenfalls bidirektional ) .

Außerdem sind die Hänge*** in dem von meinen Freunden und mir früher oft gesungenen und von Dir zitierten Jugendlied lokaler Prägung (?) nicht behaart oder pelzig. Trotzdem sind diese Attribute sehr sehr wichtig für mich.

Ich meine es ernst, Rolf...Formen sind für mich absolut wichtig, und ein maßgeblicher Teil meines Gehirns beschäftigt sich in der o.g. Weise ( siehe Vorheriges Posting von mir ) EXZESSIV mit Formen...nur ist es teils auch nervig, wie gesagt, und das merke ich selber, es stört mich auch manchmal.

Aber manchmal ist es sehr sehr hilfreich und ich freue mich dann sehr, zum Beispiel bei Noten, wo ich durch diese emotional-formbezogene Bindung Musikstücke vergleichen kann, anhand ihrer Gestalt, die schon beim Anblick emotional auslösend ist, und bis in sehr kleine Elemente funktioniert das. In Sekunden oder weniger, manchmal.

LG, Olli
Vielleicht siehst du 4 dimensionale Formen.

Schau dir mal diesen Generator an, frei und kostenlos, der stellt 4 dimensionale Formen her.
 
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Reaktionen: LMG
Du solltest unbedingt mal Saties Trois Morceaux en forme de poire spielen. Die sind doch wie für dich gemacht! :-):-):-)

LG, Mick
Dazu müsste er aber einen Gleichgesinnten suchen und finden, da zur Ausführung vier Hände benötigt werden. Oder gibt es davon eine zweihändige Fassung, die ich nicht kenne?

LG von Rheinkultur
 
Interessante Diskussion zum Artikel!
:denken: :-D :angst:

Den Link betreffend: Zum Glück gibt es gute deutsche Literatur zum Thema!
Ich kann zwar sehr gut englisch, aber bei diesem Artikel bekomme ich beim Lesen einen Silberblick.
:blöd:


Es gibt gute Bücher von/über Betroffene/n. Diese Bücher enthalten meist keine verkopft-wissenschafltichen Infos, aber man lernt viel über das (Seelen-)Leben der Leute.

http://www.amazon.de/Elf-ist-freund...d=1417796714&sr=8-5&keywords=savants+Autismus

http://www.amazon.de/Ein-Kaktus-Val...ie=UTF8&qid=1417797562&sr=1-3&keywords=autist
 
Die Fähigkeiten, style, treten zwar auch unabhängig voneinander auf, aber ich glaube, auch nicht bei sooo vielen Leuten. Doch wenn, kann man dann sagen: einer hats mit Farben, der andere mit Formen, der andere mit Daten / Kalender, und wieder einer ist ein savant auf einem speziellen Bereich ),
Und wieso glaubst du das? Glauben hilft sowieso nicht weiter. Ich glaubs's zum Beispiel nicht. Juckt aber keinen...
Ich glaube auch genauso wenig, dass nur Formen oder nur Farben auftreten. Bei mir jedenfalls nicht.
Und übrigens gibt es eigenartige Übereinstimmungen, obwohl jede Symästhesie anders ist. Der Buchstabe A ist aber bei vielen Leuten, bei denen Buchstaben farbig sind, rot.

Ob das jetzt eine Fähigkeit ist? Ich weiß nicht. Wahnsinnig nutzbringend ist es nicht, wenn A rot ist.
Vielleicht ist es eher eine Eigenschaft.
 
Du solltest unbedingt mal Saties Trois Morceaux en forme de poire spielen. Die sind doch wie für dich gemacht! :-):-):-)

LG, Mick

Warum er diese Stücke so genannt hat, ist mir bekannt, Mick...

denn WENN ICH MICH RICHTIG ERINNERE, steht das im harenberg Klaviermusikführer, und hatte mit Debussy's Aussagen zum Formgehalt Satie'scher Stücke zu tun.

Jedoch habe ich den Harenberg nicht aufgeschlagen gehabt, sondern habe mich nur erinnert...

und weißt Du, wieso ich das konnte ( bei Typen, die mich normalerweise nicht die Bohne interessieren, und wo ich die Texte vielleicht 1 Mal seit Kauf gelesen ( besser: GESEHEN ) habe, höchstens 2 Mal ? )

LG, Olli

PS.: @Rudl : Die sind ja super, die Generator-Formen! Einige sprechen mich ganz besonders an. Überhaupt mag und mochte ich schon seit langer Zeit computergenerierte Formen und Strukturen, z.B. Apfelmännchen ( gut, kennt ja jeder, weil die Berechnungen z.B. nach B. Mandelbrot ja früher relativ fordernd waren, die Ergebnisse jedoch toll aussehen, war es sozusagen für Rechner wie C 64 und Amiga sowas wie ein Benchmark, auch spätere Rechner ( dann auch in Echtzeit zügiger ) ) , oder auch die diversen Demos, ich hatte mal ein paar verlinkt..speziell die pixelized vector-Effekte in der Hardwired-Demo ( Crionics ), die darüberhinaus auch unglaublichen Sound aufweist , aber auch die Plasma-Effekte in der Substance-Demo von Quartex waren toll, aber das wäre eher etwas für die Farben-Freaks.

Also ohne Formen wäre ich verlassen und verzweifelt. So mehr kann ich erstmal nicht sagen dazu. Der Thread hat noch viel Platz für andere Meinungen!!

LG, Olli!
 
Zuletzt bearbeitet:

Also ohne Formen wäre ich verlassen und verzweifelt. So mehr kann ich erstmal nicht sagen dazu.
ist das jetzt sehr ungewöhnlich oder trivial?
alle sichtbaren Gegenstände haben Formen, und die werden auch wahrgenommen: die Kiste ist kubisch, der Ball eine Kugel usw.
...was es freilich gibt: musikalische Formenblindheit... wer darunter leidet, der kann simple Stücklein fälschlich für komplexe Angelegenheiten von wichtigster Bedeutung halten... ;-):-D
 
Wieso steht das Thema eigentlich im KL-Forum? Als hätten KL etwas mit Autisten zu tun.
 
Von meinem
- Urlaub ein Gruß in den kalten Norden!

Warum er diese Stücke so genannt hat, ist mir bekannt, Mick...

denn WENN ICH MICH RICHTIG ERINNERE, steht das im harenberg Klaviermusikführer, und hatte mit Debussy's Aussagen zum Formgehalt Satie'scher Stücke zu tun.

Es ist Dir nicht bekannt, oder Du erinnerst Dich nicht richtig - oder der Harenberg schreibt Quatsch (wie so oft); ich würde ihn als Informationsquelle nicht heranziehen. Er ist nicht seriöser als Wikipedia.

Die o.g. Anekdote hält sich hartnäckig und besagt, Debussy hätte Satie geraten, seinen Formsinn zu schärfen, worauf Satie als ironische Antwort die "Trois Pièces en forme de poire" geschrieben habe. Das stimmt schon von den Voraussetzungen nicht.

1.) Seit Konservatoriumszeiten hatte Debussy für die traditionelle Formenlehre nur Spott und Verachtung übrig - vor allem für die Art und Weise ihrer Vermittlung: das kochbuchartige "Man nehme A, füge ein kontrastierendes B hinzu, wiederhole A leicht abgewandelt: fertig ist die Liedform etc." Ausgerechnet Debussy, dem Verächter schablonenhaften Komponierens, einen solchen Rat an Satie in den Mund zu legen, ist so deplatziert wie die Übertragung eines Ostfriesenwitzes ins Milieu des jüdischen Witzes ("Wieviele Glühbirnen braucht man, um einen Rabbiner zu erleuchten?")

2.) In einem Brief an Debussy, Datum: 17.August 1903, erwähnt Satie seinem Freund gegenüber erstmals die Stücke in Birnenform, als ein neues Werk - ohne irgendeinen Rückbezug auf Empfehlungen à la Schärfung des Formsinns etc.:
Zitat von Erik Satie an Claude Debussy:
Monsieur Erik Satie arbeitet zur Zeit an einem heiteren Werk, das sich "2 Stücke in Birnenform" nennt. Monsieur Erik Satie ist ganz vernarrt in diese neue Erfindung. Er spricht viel davon und berichtet nur das Allerbeste. In seinen Augen übertrifft sie alles, was bis zum heutigen Tage geschrieben wurde; vielleicht irrt er sich; aber das darf man ihm nicht sagen: er würde es nicht glauben.

Sagen Sie ihm, der Sie ihn gut kennen, was Sie davon halten: er wird Ihnen sicherlich eher zuhören als irgendeinem andern, so weit geht seine Freundschaft zu Ihnen.

3.) ist der Titel uneindeutig. Hat jedes der Stücke für sich Birnenform - oder sind alle sieben Stücke zusammen birnenförmig?

4.) Die Antwort dürfte im Nebensinn des französischen "poire" liegen, was "Dummkopf, Idiot, Trottel" heißen kann. Außerdem unterscheidet man beim menschlichen Hinterteil gerne zwischen Apfel- und Birnenform. Aus beiden Assoziationen kann man ersehen, was Satie und Debussy vom akademischen Formbewußtsein hielten. Es war für'n Arsch.
 
Wieso steht das Thema eigentlich im KL-Forum? Als hätten KL etwas mit Autisten zu tun.

Oh, das ist leicht zu erklären, liebe Anna. Denn jeder Lehrer - ganz gleich was er unterrichtet - wird früher oder später mit besonderen Fällen konfrontiert werden. Da nützt es ihm nichts, selbst a ) Autist, oder b ) savant zu sein, oder c ) besondere Einzelfähigkeiten wie besprochen aufzuweisen:

Er wird damit zu tun haben, wie man mit solchen Leuten zielgerichtet und spannend und erfolgreich zusammenarbeitet. Darum gehört ein solches Thema genau hier hinein. Gerade im Klavierbereich gibt es meines Erachtens viele solche Sonderfälle, die z.B. von klein auf zwangsgetrieben werden von Eltern, sich unterrichten zu lassen - aber dies gar nicht wollen, weil sie viel lieber und besser für sich allein arbeiten dank ihrer besonderen Fähigkeiten.

Zwangssozialisierungen wären und sind da fatal. Es gibt Personen, aus deren Berichten zu schließen ist, dass sie hervorragende Klavierfähigkeiten besitzen, aber im sozialen zwischenmenschlichen Bereich schreckliche Erfahrungen durchlitten haben, so dass der Schritt zum "generierten intensiv-Autisten" nicht weit weg wäre.

Dies sind Aspekte, die insbesondere Klavierlehrer zu interessieren haben, aber auch Lehrer anderer Fächer. Und da ich in beiden Bereichen Erfahrungen besitze, nahm ich also die genannten Überlegungen als Grundlage, den Thread hier einzuordnen.

Danke Dir aber, für die Nachfrage, liebe Anna!!

LG, Olli
 

Vielen Dank für diese Buchempfehlung. Ich habe mir beides bestellt und bin jetzt bei dem zweiten Buch mittendrin. Ich musste bereits mit Tränen in den Augen lachen über diese skurilen Wortschöpfungen der Autisten. Ich kenne das nur zu gut. ("O"-Ton meines Sohnes: "Oh du ausgekochte Achterbahn!")

Gruß Ute
 

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