Aufwand für Ausarbeitung/Regulierung eines Chinaflügels

Same as Blaupunkt, Telefunken und Grundig...:rolleyes:
 
... und welche von den drei Marken hat heute noch einen guten Ruf? (Evtl. Blaupunkt, aber auch nur in den USA).
 
Nachdem ich die neuen in China hergestellten Feurich-Modelle entdeckt hatte, versuchte ich auf der "deutschen" Feurich-Website (mit .com-Endung!) vergeblich, Infos zu bekommen:

FEURICH pianos - made in Germany - index

Ich bin aber gerade auf eine andere Feurich-Seite gestoßen, die soweit ich das feststellen kann, alle Infos richtig und transparent (wo wird welches Modell hergestellt?) wiedergibt und die bei der Google-Suche nach "feurich" leider nicht unter den ersten Suchergbenissen ist, weshalb ich sie hier erwähne:

Home Feurich USA
 
Ich fand es auch komisch, daß die Instrumente bereits bei den Händlern stehen, aber auf der deutschen Web-Seite kein Wort darüber steht.
 
Ich fand es auch komisch, daß die Instrumente bereits bei den Händlern stehen, aber auf der deutschen Web-Seite kein Wort darüber steht.


Ich denke, das hat damit zu tun, daß die China-Feurichs tatsächlich von E. Bittner (Wendl&Lung) in Wien vermarktet werden, die Feurich-Seite aber von J. Feurich IV in Gunzenhausen administriert wrd. Diese Seite hat sich schon seit ein paar Jahren nicht mehr geändert (von der Abschaltung des Gästebuchs abgesehen).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Was auf der US-Seite steht ist auch interressant:

"Unique Approach to Voicing

One simple example is that the hammers on Feurich Ningbo pianos receive absolutely NO voicing in the factory, arriving here in completely raw form. This allows us to perform the critical process of tone building completely independent of any factory involvement, bringing the real European tone to the instrument.



Preparation Included

This means that each and every Feurich Ningbo piano must be set up and prepped before being shown to the customer and gives rise to the Wendl & Lung, now Feurich, tradition of using distribution centers. These centers have the responsibility of establishing the true character of the piano as well as ensuring that the regulation and function reflects the higher standards of quality."


Soll das Intonieren dann bei Feurich in Deutschland gemacht werden oder beim Händler?
 
Hallo Arietta,

danke für die Links.
Sinngemäß steht aber da das Gleiche wie auf der Feurich USA Seite, dafür aber in Deutsch.;)

Mich würde schon interressieren, wer die Flügel intoniert. Bei Feurich selbst kann ich mir nicht vorstellen und bei den einzelnen Händlern auch nicht.
 
Hallo Jörg,

das Tasten hängen bleiben kann durchaus an der erhöhten Luftfeuchtigkeit liegen, seltsamerweise kommt dieses Phänomen insbesondere bei Instrumenten asiatischer Herkunft vor - bei einem neuen Bechstein, Fazioli oder Steinway beispielsweise...da hängt nichts.

Feurich produziert meines Wissens nach nach wie vor unausgelagert in Deutschland. Das Feurich seine Produktion nach China verlagert hat halte ich für Unsinn. Es sind China Instrumente welche nur eines gemein haben - den Namen.

Viele Grüße

Styx
 

Feurich produziert meines Wissens nach nach wie vor unausgelagert in Deutschland. Das Feurich seine Produktion nach China verlagert hat halte ich für Unsinn.

So ist es - seine paar "Handmade in Gunzenhausen" - Instrumente baut er natürlich an Ort und Stelle in traditioneller Art und Weise. Hier hat vor kurzem ein Besucher der Musikmesse geschrieben, daß der dort ausgestellte Flügel ein wunderschönes Instrument gewesen sei, was ich nur unterschreiben kann.
Mit den China-Instrumenten hat F. produktionstechnisch nichts zu tun. Für die o.g. Nacharbeiten hätte er in Gunzenhausen in größerem Umfang auch gar nicht die Kapazität; Feurichs Produktionsstätte ist kein Werk, sondern eine Werkstatt - eine echte "Manu-faktur".
 
Ausserdem wollte ich dem Thema entsprechend auch gerne wissen, ob schon jemand
Erkenntnisse gewonnen hat, wo die China Feuriche reguliert,intoniert etc. werden.

Geht das denn nicht aus der - hier bereits zitierten - US-Webseite hervor?

One simple example is that the hammers on Feurich Ningbo pianos receive absolutely NO voicing in the factory, arriving here in completely raw form. This allows us to perform the critical process of tone building completely independent of any factory involvement, bringing the real European tone to the instrument.


"Here" kann sich doch nur auf die US-Auslieferung beziehen, irgendwo in CI.
 

Nun, auf diese Seite steht aber:

Pro Jahr kontrollieren wir ca. 400 Instrumente für FEURICH/ Wendl&Lung, die in Fachgeschäfte in ganz Nordeuropa geliefert werden!
Offenkundig geschieht die Nachbearbeitung an verschiedenen Orten, d.h. für die USA in Conneticut; was ja wegen der Transportkosten auch naheliegt.

Und ja, ich finde auch, die Dinger (jedenfalls die zwei, die mir begegnet sind) klingen wie Wendl&Lung und nicht wie Feurich.
 
Offenkundig geschieht die Nachbearbeitung an verschiedenen Orten

Genau so ist es. Alleine in Deutschland gibt es mittlerweile 3 oder 4 solche Stationen, von denen Oldenburg halt eine ist. Aus der deutschen Feurich Produktion wurde gar nichts nach China ausgelagert. Es ist halt so, dass auf den ehemals Wendl & Lung Klavieren jetzt Feurich drauf steht. Gute Klaviere für kleines Geld, aber halt aus China und nicht Gunzenhausen. In so ziemlich allen europäischen Ländern gibt es ebenfalls Servicestationen für die Nachbearbeitung der China-Feurichs. Somit kommen die beim Händler immer in recht ordentlichem Zustand an. Das ist bei anderen Chinaklavieren nicht selbstverständlich. Und gerade Chinaklaviere werden ja auch gerne mal von Händlern verkauft, die selber keine Klavierbauer sind.
 
Genau darauf hab ich gewartet ...

Passt zum Gesicht ... ;-)
 
Nachdem der Trend ja hier absulut zum Zweitflügel geht, kann ich mich dem auch nicht mehr verschliessen.... :D

Aber mal im Ernst habe ich gestern aus Interresse einen Feurich 178 Professional II (UVP 11700,- Eur) angespielt. Der Flügel kommt ja aus China, ist der Ex- Wendl und Lung gleicher Bezeichnung und hat von Feurich wohl nicht viel mehr als den Namen.

Ich fand den Flügel erstaunlicherweise gar nicht schlecht, vor allem natürlich unter Bezug auf den Preis. Ich will jetzt auch keine China-Ware Pro/Kontra-Diskussion auslösen. Was mir allerdings schon negativ auffiel, war die schlechte Ausarbeitung.des Instruments. Er war sehr ungleichmässig intoniert und reguliert. Auch die Präzision (kenne den Fachausdruck nicht) wie exakt die Hämmer die Saiten treffen war sehr mässig, einige Töne schepperten.

Mich würde jetzt mal interessieren, wie hoch wohl der Aufwand für eine Intonierung und perfekte Regulierung ist. 5 Stunden, 10 Stunden, ????, bekommt man es überhaupt perfekt hin?

Im Geschäft können sie es offensichtlich nicht, sonst würde er wohl nicht so da stehen.

Ich würde davon ausgehen, dass so eine Ausarbeitung bis zu ein paar Tagen ausmachen kann. Mein erster W&L Flügel, das ist ein paar Jährchen her - da habe ich locker 2 Tage daran verbracht. Die schrägen Fänger gerade gerichtet und die Hammerschwänze gerade gefeilt, die Unterdämpfung ausgebaut und alle Achsen erneuert. Danach wieder Dämpfung aufsetzen. Die komplette Regulation der Klaviatur und der Mechanik sozusagen neu gemacht, selbstverständlich eingepaukt und die Rahmenschrauben fest gezogen und mehrmals gestimmt. Hämmer auf Scheitel gefeilt und intoniert. Ich wollte wirklich wissen, was man aus einem so billig hergestellten Flügel, bei dem die Handelsspanne doch einiges an Eigenarbeit zulässt, herausholen kann. Dann habe ich den Flügel zu einer Präsentation geschliffen, einen in meiner Gegend anerkannten Pianisten ein Konzertchen darauf spielen lassen und war zufrieden. Schlussendlich gab es einen Bericht in der Tagespresse an prominenter Stelle.

LG
Michael
 
Da, wo ich den 161er angespielt habe, hat der Verkäufer auch gesagt, dass er die Mechanik komplett "nach Norm" reguliert (er hat es plakativ an einer Taste vorgemacht, wobei er an der Dämpfung nichts gemacht hat) und das Instrument nach meinen Wünschen intonieren würde, wenn ich es nehmen würde, wobei beim Kaufpreis von unter 9.000 Euro sogar noch Spielraum angedeutet wurde. Wenn so ein Ergebnis, wie Michael es beschreibt, möglich ist, finde ich das bemerkenswert - auch wenn es in dieser Preisklasse gute Gebrauchte gibt, von denen man aber dann erst mal sein Wunschisntrument finden muss. Man hat dann die Qual der Wahl, während das Angebot an neuen Modellen, bei denen man natürlich auch "den richtigen" finden muss, bei diesem Preis ziemlich überschaubar ist.
 
Die Aufarbeitung kostet aber selbst bei zwei Arbeitstagen nicht die Welt. Dass mal eine Taste hängen bleibt, kann passieren und kann leicht behoben werden.
Warum keine bessere Basis: weil die bessere Basis möglicherweise gleich ein mehrfaches kostet oder bereits viele Jahre auf dem Buckel hat.
 

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