Aufnahmeprüfung in Schulmusik

Ich hatte nie so eine Einstellung. Ich wusste immer, dass mein Spiel in jeder Hinsicht sehr verbesserungsbedürftig ist, und ich wusste immer, dass es irrelevant ist, wie irgendwelche Ahnungslosen mein Spiel finden.

Und ich bin mir sicher, bei den anderen professionellen Pianisten hier im Forum verhält es sich genauso.
 
@hasenbein
Das glaube ich dir, ich kenne es auch so, dass ich vor und im Studium immer eher den Weg gesehen habe, der noch vor mir liegt als das, was bereits hinter mir liegt. Dennoch gab es an der Musikhochschule auch unter Profi-Pianisten die Einstellung. Übrigens relativ stark verbreitet bei Sängern.
 
Bin hier zwar kein Mod, aber da ich mich an Off-topic Themen beteiligt habe, wäre es vielleicht gut, an dieser Stelle auf das Thema des TE “Programm für Aufmahmeprüfung“ zurückzukommen. Vielleicht hat ja der eine oder andere da noch aus eigener Erfahrung (aus eigenen Aufnahmeprüfungen oder als Prüfer) etwas beizutragen.

Ich kann nur die Binse preisgeben, die man mir selbst für Aufnahmeprüfungen für C-Kirchenmusik und A-Examen Kirchenmusik (letzteres Studium habe ich aber nicht angetreten) mitgegeben hat: eher nicht allzu häufig gespielte Stücke zu wählen. Unter dieser Prämisse ist BWV 847 wohl nicht optimal, aber wohl auch kein Ausschlussgrund. Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich jedenfalls bei einer der Gelegenheiten BWV 861 und 862 gespielt, wobei ich BWV 861 auch schon eher als häufiger gespielt einschätzen würde…. Bei genauerem Nachdenken war es wohl die Abschlussprüfung C und die Aufnahmeprüfung A.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte den Fokus nochmal auf die Lehrerwahl lenken. Schau bzw. frage, ob die momentane Lehrkraft bereits erfolgreich Schüler auf eine Aufnahmeprüfung vorbereitet hat. Lediglich 45min Klavierunterricht, zumal im geschilderten Ablauf, halte ich für zu wenig, weiß aber natürlich nicht, was du nicht schreibst. Gibt es in deiner Umgebung Klassen für studienvorbereitende Ausbildung? Dort würde ich mich auf jeden Fall bewerben (und hoffen, dass die Plätze für das kommende Schuljahr nicht bereits vergeben sind).
 
Ogottogott.

Das ist richtig schlimm.

Spielt schon recht anspruchsvolle Literatur, hat aber genau dieselbe Einstellung wie viele dieser Typen, die hier mit ihrem unausgegorenen 08/15-TEY-Kram ankommen.

Nichts als "narcissistic defense".

Wenn ich ein Hochschullehrer wäre, der diese Zeilen zufällig liest, wüsste ich, dass ich Dich keinesfalls aufnehmen würde.
Ah sowas hab ich schon irgendwie erwartet 😅
Ich hatte nie so eine Einstellung. Ich wusste immer, dass mein Spiel in jeder Hinsicht sehr verbesserungsbedürftig ist, und ich wusste immer, dass es irrelevant ist, wie irgendwelche Ahnungslosen mein Spiel finden.

Und ich bin mir sicher, bei den anderen professionellen Pianisten hier im Forum verhält es sich genauso.
Ich weiß, dass mein Spiel in jeder Hinsicht verbesserungsbedürftig ist, hab ich auch so oben geschrieben, aber ich habe echt Bauchschmerzen in einen Kreis, indem solche Aussagen, wie "es [ist] irrelevant, wie irgendwelche Ahnungslosen mein Spiel finden" offenbar Gang und Gebe sind, zu geraten. Denn, ob mit dem typischen Ansatz oder mit meinem Ansatz, Musik ist, auch die klassische Musik, nicht für Professoren sondern für Ahnungslose gedacht. Und (Achtung, die Zahlen sind keine Selbsteinschätzung sondern rein zur Anschaulichung), wenn 90% der Ahnungslosen Pianisten A lieber zuhören als Pianisten B, aber nur 10% der professionellen Pianisten, Pianisten A präferieren, dann wäre ich lieber Pianist A.
Diese Aussage ist naiv, was angesichts deines Alters und deiner Erfahrung auch erstmal völlig ok ist. Du schreibst wie ein noch nicht reifer Apfel am Baum es tun würde, der noch nicht weiß, wie aromatisch er von der Sonne gereift schmecken würde. Ich bin mir sicher: Während oder nach deinem Studium würdest du das ganz anders sehen! Ich habe an der Musikhochschule häufig die Einstellung erlebt: „Ich will Technik erarbeiten, ins Musikalische will ich mir nicht hineinreden lassen. Ich lasse mich doch nicht verbiegen.“ So etwas in der Richtung lese ich auch bei dir heraus. Wenn du einen wirklich guten Lehrer bzw. Professor hast, wirst du erkennen, dass es gerade (und im Grunde fast nur) darum geht, es dir und deinen individuellen Voraussetzungen zu ermöglichen, dich und deine Möglichkeiten zu entfalten.
Danke für deine dann doch konstruktivere Antwort :D Wie bereits gesagt, ich werde mich natürlich auch in der nächsten Zeit mit der typischen Herangehensweise an Musikalität beschäftigen. Dass so etwas gefordert wird, ist mir durchaus bewusst und ich bin gespannt welche Erkenntnisse ich daraus ziehe.
 
45 Minuten sind wenig, und wenn die Hälfte noch verquatscht wird... also, wenn schon dort bleiben: das muss effizienter werden.

Hat die örtliche Musikschule denn nicht den typischen Großmeister, von dem die Klavierlehrerinnen ehrfurchtsvoll wispern?

Du machst genau das ganz klassische private Vorbereitungsjahr für ein Studium. Mit diesem Spruch auf den Lippen findest Du ganz andere Klavierlehrer. Das ist ein ganz eigener Lebensabschnitt.

Lieber alle zwei Wochen mit der Bahn nach Karlsruhe zu einem Konservatoriumslehrer fahren. Das Geld ist gut investiert, und teurer wird das Leben sowieso noch.
Musst dann auch mal Muggen machen, z.B. als billiger Liedbegleiter für Gesangsstudenten.
Ouh, ich kann absolut nachvollziehen wie du das meinst, aber ich befürchte meine Mutter davon zu überzeugen, dass ich jetzt noch mehr Geld dafür ausgebe, wird schwer (Fragt euch bitte nicht, warum meine Mutter dahingehend Geldsorgen hat, wenn ich das von eigens verdientem Geld zahle). Ich versuche allerdings irgendwie doch noch auf 60 Minuten pro Woche zu erhöhen.
Ich wollte den Fokus nochmal auf die Lehrerwahl lenken. Schau bzw. frage, ob die momentane Lehrkraft bereits erfolgreich Schüler auf eine Aufnahmeprüfung vorbereitet hat. Lediglich 45min Klavierunterricht, zumal im geschilderten Ablauf, halte ich für zu wenig, weiß aber natürlich nicht, was du nicht schreibst. Gibt es in deiner Umgebung Klassen für studienvorbereitende Ausbildung? Dort würde ich mich auf jeden Fall bewerben (und hoffen, dass die Plätze für das kommende Schuljahr nicht bereits vergeben sind).
Ich weiß, dass sie innerhalb der Musikschule echt viele große Talente begleitet hat, mit 2 davon war ich auch in derselben Stufe, eine davon ist inzwischen schon Jungstudentin auf einer Musikhochschule und auf einem guten Weg Profi-Pianistin zu werden, der andere hat leider das Klavierspielen "hinten angestellt", hätte aber wahrscheinlich auch schon mit 14/15 Jahren so eine Aufnahmeprüfung ohne Probleme bestanden. Wahrscheinlich ist es einfach am besten, ich spreche das Thema in der nächsten Stunde mal an und schaue wie es sich entwickelt. Notfalls gibt es ja (auch wenn ich mich darauf definitiv nicht stütze) noch eine 2. Chance bei der Aufnahmeprüfung, vor der ich mir dann tatsächlich einen wirklich richtig richtig guten Lehrer leiste
 
Zuletzt bearbeitet:
aber ich habe echt Bauchschmerzen in einen Kreis ... zu geraten.
Ich kann dir garantieren, dass das Forum als Ganzes hier kein gleichförmiger Kreis ist. Eher ein unförmiger Haufen mit vielen Ecken und Kanten... ;-)

Und (Achtung, die Zahlen sind keine Selbsteinschätzung sondern rein zur Anschaulichung), wenn 90% der Ahnungslosen Pianisten A lieber zuhören als Pianisten B, aber nur 10% der professionellen Pianisten, Pianisten A präferieren, dann wäre ich lieber Pianist A.
Ich wäre lieber Pianist C, der je nach Publikum anders spielen kann.

Außerdem wäre das ein wichtiges Zeichen, dass der allgemeine Musikunterricht in den Schulen zu verbessern ist.

ich mir dann tatsächlich einen wirklich richtig richtig guten Lehrer leiste
Eventuell könntest du schon jetzt den Lehrer kontaktieren, bei dem du studieren würdest, wenn du die Aufnahmsprüfung schaffst. Der gibt dir evtl. ein paar Stunden oder kann dir jemanden empfehlen.
 
Ouh, ich kann absolut nachvollziehen wie du das meinst, aber ich befürchte meine Mutter davon zu überzeugen, dass ich jetzt noch mehr Geld dafür ausgebe, wird schwer (Fragt euch bitte nicht, warum meine Mutter dahingehend Geldsorgen hat, wenn ich das von eigens verdientem Geld zahle). Ich versuche allerdings irgendwie doch noch auf 60 Minuten pro Woche zu erhöhen.
Es geht um die Grundsteinlegung deiner Zukunft! Bitte setze sich gegenüber deiner Mutter durch! Es ist schließlich dein Geld, das du verdienst. Was du da beschreibst, kenne ich sonst nur aus Z…….-Milieus.
 
Ich kann dir garantieren, dass das Forum als Ganzes hier kein gleichförmiger Kreis ist. Eher ein unförmiger Haufen mit vielen Ecken und Kanten... ;-)
Interessant 🤔
Ich wäre lieber Pianist C, der je nach Publikum anders spielen kann.
Klar, das ist natürlich das beste und darauf arbeite ich auch hin.
Eventuell könntest du schon jetzt den Lehrer kontaktieren, bei dem du studieren würdest, wenn du die Aufnahmsprüfung schaffst. Der gibt dir evtl. ein paar Stunden oder kann dir jemanden empfehlen.
Das ist eine gute Idee. In die Richtung Kontakt aufzunehmen hatte ich sowieso schon vor, da kann man das natürlich direkt mal mit ein wenig Unterricht beziehungsweise der ein oder anderen Lehrerempfehlung verbinden. Dankeschön :D
 
Es geht um die Grundsteinlegung deiner Zukunft! Bitte setze sich gegenüber deiner Mutter durch! Es ist schließlich dein Geld, das du verdienst. Was du da beschreibst, kenne ich sonst nur aus Z…….-Milieus.
Ich gebe mein bestes. Zumindest eine Erhöhung auf 60 Minuten müsste drin sein. War allerdings letztens schon wieder schwer, ihr klarzumachen, dass ich noch weit entfernt von dem Niveau bin, was ich mir wünsche 😅
 

Es muss zur Ehre, zur eigenen Ehre gereichen, wenn man als hochstrebsamer Jugendlicher - jenseits von bravem bürgerlichen Kulturverhalten - seine Klavierstunden selbst bezahlen möchte.

Meine Mutter hat mir nur meinen ersten Klavierlehrer (2 Jahre) bezahlt. Den danach folgenden privaten Orgelunterricht habe ich aus meinem Organistenjob gestemmt. (Das jetzt alles vorm Abitur.)

Es ist noch August. Du hast jetzt noch mordsviel Zeit.

Also! Auf, los geht's! :musik064:
 
Unterschätze niemals das "ahnungslose" Publikum! Viele Menschen haben ein recht gutes Gespür dafür, ob die Person am Instrument mehr kann als nur selbiges zu bedienen, und ob die musikalische Interpretation Sinn ergibt oder nicht.

Ich würde unbedingt auch zum bestmöglichen Unterricht raten, den man sich leisten kann (oder für den man irgendwo arbeiten geht, um den Inhalt im Geldbeutel zu vermehren).
 
Denn, ob mit dem typischen Ansatz oder mit meinem Ansatz, Musik ist, auch die klassische Musik, nicht für Professoren sondern für Ahnungslose gedacht. Und (Achtung, die Zahlen sind keine Selbsteinschätzung sondern rein zur Anschaulichung), wenn 90% der Ahnungslosen Pianisten A lieber zuhören als Pianisten B, aber nur 10% der professionellen Pianisten, Pianisten A präferieren, dann wäre ich lieber Pianist A.
Um als A zu prosperieren, genügt ein weniger anspruchsvolles Programm (kein Bach und Beethoven, sondern Tiersen und Einaudi etc) und statt Aufnahmeprüfung und Studium wäre mehr Gewicht auf Frisur, Kleidung und Lightshow (Equipment) zu legen.
;-) :-D
 
Unterschätze niemals das "ahnungslose" Publikum! Viele Menschen haben ein recht gutes Gespür dafür, ob die Person am Instrument mehr kann als nur selbiges zu bedienen, und ob die musikalische Interpretation Sinn ergibt oder nicht.

Ich würde unbedingt auch zum bestmöglichen Unterricht raten, den man sich leisten kann (oder für den man irgendwo arbeiten geht, um den Inhalt im Geldbeutel zu vermehren).
Bevor mir das jetzt von der ein oder anderen Person vorgeworfen wird, das Folgende soll kein Selbstlob oder so sein und ich widerspreche vielen dieser schon teils radikalen Meinungen, aber in meinem Fall erlebe ich es, dass oft das Feedback kommt, meine Musik hätte etwas, das selbst die Profi-Pianisten nicht hätten. Bitte nagelt mich nicht darauf fest, ich weiß, dass ich alles andere als ein Profi bin und verstehe selbst nicht was mit diesem Feedback gemeint ist, aber es zeigt, dass es offenbar auch viele Menschen gibt, die eigentlich eine andere Art des Klavierspielens lieber haben und deren Augen auch eine unkonventionelle Interpretation gut sein kann. (Ich denke, ich habe jetzt oft genug betont, dass das nicht meiner eigenen Meinung entspricht (In dem Zuge vielleicht kurz meine eigene Meinung dazu nochmal zusammengefasst: natürlich hat der typische Ansatz seine Daseinsberechtigung und auch ich werde mich damit intensiv beschäftigen, ich wünsche mir nur, dass man nicht so versteift darauf ist, dass man allen anderen Ansätzen jegliche Daseinsberechtigung abspricht und fände es schön, wenn wir zu einem Punkt kämen, an dem man sowas von der musikwissenschaftlichen Seite aus nicht bekämpfen will, als wären es Schädlinge die jeden jungen Musiker zwangsläufig scheitern ließen)

Und ja, ich werde in den nächsten Tagen mal mit meiner Mutter über die ganze Unterrichtssituation reden.


Um als A zu prosperieren, genügt ein weniger anspruchsvolles Programm (kein Bach und Beethoven, sondern Tiersen und Einaudi etc) und statt Aufnahmeprüfung und Studium wäre mehr Gewicht auf Frisur, Kleidung und Lightshow (Equipment) zu legen.
;-) :-D
Oh hör mir bitte mit Einaudi und Tiersen auf xD Ich möchte ja noch Spaß am Spielen haben. Aber ich meine es so: Wenn ein Musiker ein Konzert gibt (also im klassischen Bereich), sitzen im Publikum doch nicht ausschließlich hochstudierte Musiker, sondern viele Leute, die eben keine Ahnung haben was z.B. mit Phrasierung wirklich gemeint ist. Und denen muss es letztlich doch gefallen und wenn das mit einer Interpretation der Fall ist, die nicht durch und durch den Regeln folgt, warum nicht?
 
Das allerwichtigste für jeden Musiker ist, sein Publikum ernstzunehmen. Ein Beispiel für jemanden, der das nicht macht, ist der schöne Geiger mit den langen blonden Haaren. Der hat sich mal über Andre Rieu amüsiert und behauptet, dieser würde „so seine Sachen“ machen, während er selbst (sinngemäß) Kunst betreibe. Hmmm….
 
@phil.lx
Ich bin mir sicher, dass Glenn Gould bei einer Aufnahmeprüfung durchfallen würde.

Natürlich ist eine unkonventionelle, eigene, ungewöhnliche Interpretation kostbarer als eine glatte, langweilige. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass ein guter Interpret alle (bzw. zumindest sehr viele) Möglichkeiten einer Interpretation zur Verfügung hat und sich ganz bewusst für seine eigene entscheidet, sie also aus seinen Möglichkeiten auswählt. Ist das bei dir der Fall?
 
@phil.lx
Ich bin mir sicher, dass Glenn Gould bei einer Aufnahmeprüfung durchfallen würde.

Natürlich ist eine unkonventionelle, eigene, ungewöhnliche Interpretation kostbarer als eine glatte, langweilige. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass ein guter Interpret alle (bzw. zumindest sehr viele) Möglichkeiten einer Interpretation zur Verfügung hat und sich ganz bewusst für seine eigene entscheidet, sie also aus seinen Möglichkeiten auswählt. Ist das bei dir der Fall?
Nein ist es nicht und ich bezeichne mich daher selbstverständlich auch nicht als guten Interpreten und möchte (und muss ja irgendwie 😅) auch in diesem Bereich noch dazulernen. Meine ursprüngliche Kritik (da muss ich mir eingestehen, das habe ich nicht wirklich gut herübergebracht) sollte sich im Kern an den oft gehörten Kritiken alla "Chopin selbst würde bei einem heutigen Chopin-Wettbewerb wahrscheinlich nach der ersten Runde rausfliegen" orientieren, bei denen eben auch für die Daseinsberechtigung heute eher unkonventionellerer Interpretationen argumentiert wird.
 
Bevor mir das jetzt von der ein oder anderen Person vorgeworfen wird, das Folgende soll kein Selbstlob oder so sein und ich widerspreche vielen dieser schon teils radikalen Meinungen, aber in meinem Fall erlebe ich es, dass oft das Feedback kommt, meine Musik hätte etwas, das selbst die Profi-Pianisten nicht hätten. Bitte nagelt mich nicht darauf fest, ich weiß, dass ich alles andere als ein Profi bin und verstehe selbst nicht was mit diesem Feedback gemeint ist, aber es zeigt, dass es offenbar auch viele Menschen gibt, die eigentlich eine andere Art des Klavierspielens lieber haben und deren Augen auch eine unkonventionelle Interpretation gut sein kann. (Ich denke, ich habe jetzt oft genug betont, dass das nicht meiner eigenen Meinung entspricht (In dem Zuge vielleicht kurz meine eigene Meinung dazu nochmal zusammengefasst: natürlich hat der typische Ansatz seine Daseinsberechtigung und auch ich werde mich damit intensiv beschäftigen, ich wünsche mir nur, dass man nicht so versteift darauf ist, dass man allen anderen Ansätzen jegliche Daseinsberechtigung abspricht und fände es schön, wenn wir zu einem Punkt kämen, an dem man sowas von der musikwissenschaftlichen Seite aus nicht bekämpfen will, als wären es Schädlinge die jeden jungen Musiker zwangsläufig scheitern ließen)

Und ja, ich werde in den nächsten Tagen mal mit meiner Mutter über die ganze Unterrichtssituation reden.


Wenn ein Musiker ein Konzert gibt (also im klassischen Bereich), sitzen im Publikum doch nicht ausschließlich hochstudierte Musiker, sondern viele Leute, die eben keine Ahnung haben was z.B. mit Phrasierung wirklich gemeint ist.
Sie wissen vlt. nicht was der Begriff Phrasierung bedeutet, sie hören aber wohl, ob jemand die Noten zu sinnvollen, nachvollziehbaren Einheiten formen, also Musik machen kann. Und genau das kannst Du, wie das Chopin-Nocturne zeigt, nicht. Vieles wirkt unverständlich, rhythmisch verzerrt, zusammenhanglos.
Hier von "Interpretation" zu reden, die halt nur etwas unkonventionell ist, dafür aber umso berührender, ist schon sehr kühn, vorsichtig ausgedrückt.
 

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