Aufnahmeposition

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Wiemalte

Wiemalte

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Hallo,
im Link ist eine Aufnahme mit Auszügen aus Bachs 8. Invention (zweistimmig) und dem C-Dur-Präludium aus dem 1. WTK. Zuerst ist beides direkt über den Saiten aufgenommen, anschließend auf den Flügel gerichtet und später aus dem Raum aufgenommen. Aufnahmegerät: Yamaha PR7, Flügel: Steinway & Sons O-180 von 1925, 1997 generalüberholt. Bitte entschuldigt mein miserables Klavierspiel! :) Welche Aufnahmeposition eignet sich am besten?
MfG,
Malte.

https://soundcloud.com/wiemalte/invention-und-pr-ludium-ausz
 
Schwer zu sagen. Geschmackssache. Direkt über den Saiten klingt direkter und klarer. Dafür fange die anderen Positionen mehr die Raumakustik mit ein. Ideal wären vermutlich 4-6 Mirkos geschickt zusammen gemischt.
Bitte entschuldigt mein miserables Klavierspiel!
Pah! Von wegen. ;)
 
Danke für die Antwort! :)
Zum Klavierspiel: Das ist doch sowas von ungleichmäßig! :D Trotzdem danke. PS: Ich werde bald eine Fuge einspielen.
 
Ich würde die beiden ersten Positionen beibehalten.

CW
 
...und einen Hauch raumklang dazumischen
 
Ich bin verblüfft. Wie habe ich mir das bei der ersten Aufnahme vorzustellen? So als ob mein Kopf direkt unter dem Klavierdeckel schweben würde? Welche Funktion hat Stero da noch?

Manfred
 
Manfred: Hier hat man einen sehr guten Klang-Eindruck der unterschiedlichen Positionen:
https://www.youtube.com/watch?v=JUxaxJaIM-g

Ich favorisiere eigentlich bei nur 2 "billigen" (oder einem Stereo-) Mikros die direkte Aufnahme über den Saiten, weil bei Positionen von weiter weg der Klang durch die eher schlecht aufgenommene Raumakustik für mich zu "hallig" klingt, zu sehr im Vordergrund steht.
 
Danke Peter, das hat mir sehr weitergeholfen.

Also Mikrofon im Klavier ist - das wurde auch in dem Youtube-Video gesagt - für Klassik-Aufnahmen eher nichts. Man hält seinen Kopf während des Konzerts ja auch nicht in den Flügel (wenn ich auch gerne nahe dran bin, ich habe im Februar das Griegsche Klavierkonzert mit Alice Sara Ott aus der 5. Reihe sehr genossen).

Ich benutze das Zoom H1, also das billigste was es gibt. Aber bisher für meine Selbstkontrolle war ich immer zufrieden, auch wenn das Mikrofon etwas weiter entfernt ist. Der Raum darf natürlich nur wenig Nachhall haben. Ich stelle das H1 dabei immer auf ein Samtkissen.

Manfred
 
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Das kann man so pauschal nicht sagen. Ein Mikro ist kein Ohr. Ein Sänger oder Sprecher quakt Dir ja auch nicht direkt in das Ohr, in das Mikro in der Regel schon. Für ein Instrument die richtige Position zu finden, hängt sehr vom Instrument, dem Raum und der verfügbaren Technik ab...und natürlich vom eigenen Geschmack.
 
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In dem Raum, muss ich sagen, ist auch eine schlechte Akustik, die das Mikrofon auch ziemlich gut aufgenommen hat. Ich werde weitere Aufnahmen nicht dort machen. Was haltet ihr denn vor der Idee: Aufnahme über den Saiten + ein bisschen Raumakustik?
 
Ist ja eigentlich ein Thema für Toningenieure (Profis). Ich denke, man muss zwischen Stereo einerseits und der Mischung von direktem Schall aus dem Flügel und Raumakustik andererseits unterscheiden. Deswegen werden bei professionellen Aufnahmen auch in der Regel mehr als zwei Mikros / Spuren verwendet.

Der Rekorder von Roland R-26 hat nicht nur 6 Spuren, sondern auch 4 eingebaute Mikros (2 Niere in XY -> Direktabnahme, zwei Kugeln -> Raumakustik). An der richtigen Stelle platziert (bei mir in der Nähe und auf Höhe des Rims), kann man mit einem kompakten Gerät vier Spuren gleichzeitig aufnehmen. Die lassen sich hinterher bequem abmischen. Erzielt sicher auch keine perfekten Ergebnisse, ist den 2 Mikro-Geräte Aufnahmen meines Erachtens aber überlegen.
 
Und wie kann ich das mit meinem begrenzten Budget machen?
 
Erster Versuch: Nimm die bisherige Position 1 und mische am Comp. etwas Raumklang dazu
 
Weitere Versuche:
Mikro in einem Abstand von 10 cm immer weiter versetzen. Erst unmittelbar über den Saiten, dann etwas höher und immer weiter weg Richtung "Zuhörer". So "mixt" Du quasi den Raumklang stückchenweise dazu. Nachteil dabei ist, dass die Brillanz mit dem Abstand immer weiter verliert. Evtl. findest Du aber so die optimale Position.
 
Dieser Text kann vielleicht dem einen oder anderen suchenden Denkanstöße zum Thema geben. (Insbesondere finden sich dort Beispiele, die belegen, daß man durchaus auch mit bloß zwei Mikrophonen klanglich einwandfreie Aufnahmen bewerkstelligen kann.) Der Rest der Seite ist eh ein Füllhorn an Hintergrundwissen über Tontechnik. Um eigenes ausprobieren kommt man aber in jedem Fall nicht herum.
 
Habe ich schon mal gelesen. Aber es sind halt auch nur Weisheiten, die stimmen können, aber nicht müssen.
Beispiel:
Ein Mikrofon unter einem Flügel kann keinen brauchbaren Klang bringen, wie man sich mit eigenen Ohren überzeugen kann, wenn man unter den Flügel kriecht, während der Pianist spielt. Trotzdem wird hin und wieder der unverständliche Rat gegeben, dort ein Mikrofon hinzustellen.
Und was erfahre ich soeben von Micha? Genau dort hat er seine Mikros nach langem Probieren und ich finde, seine Aufnahmen klingen sehr gut.
Das trifft es wohl ganz gut:
Einige dieser Parameter, wie die Musiker selber und der Aufnahmeraum, sind gar nicht oder nur in geringem Maße veränderbar; durch eine "intelligente" Mikrofonierung wird hingegen die Aufnahme immer deutlich positiv beeinflusst.
Letzteres ist gerade das schwierige, wozu es keine "Kochrezepte" gibt und auch nicht geben kann.
 

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