Aufnahme - Ballade 4

Valldemossa1838

Valldemossa1838

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Hallo, ich lerne seit 3-4 Monaten Ballade 4 von Chopin (bin noch nicht ganz durch) und würde mich über euer Feedback freuen :) Hier eine zusammengefasste Version (nicht in ganzer Länge & die Coda werde ich demnächst üben). Ein paar Fehler muss ich auch noch ausbügeln!
 

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diese kleinen kurzen Schnitte vertrage ich nicht. Da kann ich nix zu sagen.
 

Ich hab mal reingehört. Du zeigst, dass du die Melodielinien ausdrucksvoll und agogisch gut gestalten kannst.
In der Begleitung dagegen sind die Schläge oft sehr einförmig betont, das stört noch die Gesanglichkeit der Melodie. Dadurch wird es nämlich schwer für dich, die kleinen musikalischen Einheiten in einer großen, zusammenhängenden Linie zusammenzufassen.
Entscheide, welche Töne der Begleitung wie viel Bedeutung haben und gib ihnen entsprechend viel (oder wenig) Gewicht.
 
Vielen Dank, das ist sehr hilfreich!
 
Da hast Du Dich ja an einen ganz schönen Brocken herangewagt.
Auf der anderen Seite vermute ich auf Grund Deines Forennamens, dass Du die Musik von Chopin magst. :-)

Ich kann jetzt schlecht auf alle Stellen eingehen, habe aber generell den Eindruck, dass das Stück in seiner Gesamtheit noch über Deinen Fähigkeiten liegt. Das ist nicht böse gemeint, aber die vierte Ballade ist sowohl technisch als auch musikalisch eines der schwierigsten Stücke Chopins.
Hier aber ein paar konkrete Anmerkungen:
Takt 8: Das Metrum ist unklar, der Bass braucht die Folgetakte unbedingt Pedal. Das Staccato-Zeichen ist nicht dahingehend zu verstehen, dass der Basston nicht durchklingen soll.
Die Phrasenendung in Takt 11 ist nicht gelungen, das dritte Viertel hat eine Betonung, die nicht passt. Singe die Melodie vielleicht mal, so wie Du sie hier spielst, wirst Du sie sicher nicht singen. Generell würde auf den ersten beiden Seiten noch einmal anschauen, wie die Phrasen aussehen. Das scheint noch nicht ganz klar zu sein. Anschließend kann man schauen, wie man insgesamt einen Spannungsbogen bis Takt 38 aufbaut.
Takt 53-55: Die Sechzehntel sind unrhythmisch. Ist das gewollt bzw. hörst Du das beim Spielen? Es ist ja in sequenzierter Form der Anfang des Motivs, das schon vorher dutzende Male im richtigen Rhythmus zu hören war.
Ab Takt 135 würde ich die Stimmen einzeln üben und versuchen die Polyphonie zu verinnerlichen.

Ein Wort zur noch ausstehenden Coda: Wie bei allen Chopin-Balladen ist die Coda der technisch anspruchsvollste Teil. Es kann daher sinnvoll sein, die Coda gleich am Anfang mit zu üben. Dann weiß man, was einen noch erwartet.

Hast Du sie Dir die Ballade im Eigenstudium erarbeitet oder nimmst Du Klavierunterricht?
 
Da hast Du Dich ja an einen ganz schönen Brocken herangewagt.
Auf der anderen Seite vermute ich auf Grund Deines Forennamens, dass Du die Musik von Chopin magst. :-)

Ich kann jetzt schlecht auf alle Stellen eingehen, habe aber generell den Eindruck, dass das Stück in seiner Gesamtheit noch über Deinen Fähigkeiten liegt. Das ist nicht böse gemeint, aber die vierte Ballade ist sowohl technisch als auch musikalisch eines der schwierigsten Stücke Chopins.
Hier aber ein paar konkrete Anmerkungen:
Takt 8: Das Metrum ist unklar, der Bass braucht die Folgetakte unbedingt Pedal. Das Staccato-Zeichen ist nicht dahingehend zu verstehen, dass der Basston nicht durchklingen soll.
Die Phrasenendung in Takt 11 ist nicht gelungen, das dritte Viertel hat eine Betonung, die nicht passt. Singe die Melodie vielleicht mal, so wie Du sie hier spielst, wirst Du sie sicher nicht singen. Generell würde auf den ersten beiden Seiten noch einmal anschauen, wie die Phrasen aussehen. Das scheint noch nicht ganz klar zu sein. Anschließend kann man schauen, wie man insgesamt einen Spannungsbogen bis Takt 38 aufbaut.
Takt 53-55: Die Sechzehntel sind unrhythmisch. Ist das gewollt bzw. hörst Du das beim Spielen? Es ist ja in sequenzierter Form der Anfang des Motivs, das schon vorher dutzende Male im richtigen Rhythmus zu hören war.
Ab Takt 135 würde ich die Stimmen einzeln üben und versuchen die Polyphonie zu verinnerlichen.

Ein Wort zur noch ausstehenden Coda: Wie bei allen Chopin-Balladen ist die Coda der technisch anspruchsvollste Teil. Es kann daher sinnvoll sein, die Coda gleich am Anfang mit zu üben. Dann weiß man, was einen noch erwartet.

Hast Du sie Dir die Ballade im Eigenstudium erarbeitet oder nimmst Du Klavierunterricht?
Vielen Dank für das ausführliche Feedback - ich denke, vor allem, was die Takteinhaltung angeht, werde ich das verbessern müssen (glaube, dass ich allgemein oft beim Spielen zu frei im Rhythmus bin, unabhängig vom Stück). Die 4. Ballade ist sicherlich sehr anspruchsvoll, aber denke dennoch, dass es für mich hoffentlich erreichbar sein sollte (mit Lehrer), auch wenn der erste Anlauf nicht ganz perfekt klingen wird. Denke, das ist eh ein Werk, das einige Monate, wenn nicht ein Jahr an Uebung braucht.
 
Ergänzend zum Beitrag von Scarbo:
Anfangstempo/Rhythmus völlig unklar.
Takt 8 dito
Takt 8 - 37: In viel größeren Bögen denken (und natürlich das völlig vergurkte Pedal reparieren)
Takt 37-38: Übergang/Tempo unklar
T. 50 Triller egalisieren und musikalisch spielen
usw.
 
Vielen Dank für das ausführliche Feedback - ich denke, vor allem, was die Takteinhaltung angeht, werde ich das verbessern müssen (glaube, dass ich allgemein oft beim Spielen zu frei im Rhythmus bin, unabhängig vom Stück). Die 4. Ballade ist sicherlich sehr anspruchsvoll, aber denke dennoch, dass es für mich hoffentlich erreichbar sein sollte (mit Lehrer), auch wenn der erste Anlauf nicht ganz perfekt klingen wird. Denke, das ist eh ein Werk, das einige Monate, wenn nicht ein Jahr an Uebung braucht.
Das Stück verträgt durchaus "freies Spiel" in Form von Rubato, aber man muss aufpassen, dass man den Bogen nicht überspannt und es dann in beliebige Verzerrungen übertritt, so dass der Rhythmus nicht mehr erkennbar ist.
Vergleiche Rubato mit Salz beim Essen: Kein Salz (Metrisch ganz streng im Rhythmus) ist langweilig, versalzen (was ist eigentlich der Rhythmus) ist auch schlecht.
Ich bin kein Freund vom Metronom, denke aber, dass es für Dich in diesem Fall hilfreich ist, hin und wieder es auf Achtel einzustellen und die ersten zwei Seiten dann zu spielen. Dann merkst Du selber, wo Du unerwartet verzögerst bzw. beschleunigst ohne dass Du das wirklich willst. Die Temposchwankungen auf den ersten zwei Seiten haben bei Dir nämlich keine technischen Ursachen im Gegensatz zu ein paar Stellen auf den folgenden Seiten, wo Du noch etwas Zeit benötigst um die richtigen Tasten zu finden.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei der weiteren Erarbeitung.
 
Mir gefällt Dein singender Ton! Das klingt über weite Strecken sehr chopinsch.
Deine linke Hand allerdings führt zur Seekrankheit.
Hier wird oft von Rhythmus gesprochen, aber es geht im wesentlichen um den Puls, der bei Dir von Anfang an nicht gesund ist. Ein Herz, das dauernd stolpert, lässt Dich krank fühlen. So ist es auch in der Musik.
Zum Thema Staccato:
Betrachtet man Chopins Pedalangaben, so sieht man sie häufig auch unter Staccatopunkten. Sie bedeuten, dass man choreographisch nur kurz auf den jeweiligen Tönen verbleibt. Das Pedal sorgt für einen weichen gebundenen Klang. Ein Staccato ist immer leicht, so kannst Du erreichen, dass Deine linke Hand nicht plump wird.
Allerdings musst Du gut darauf achten, dass Du das staccato mit weichem Handgelenk spielst und nicht mit Holzarmen. ;-)
Eine Lehrkraft ist für Dich unbedingt nötig, da manche Stellen richtiggehend falsch eingeübt sind. Das zu klären sprengt aber den Rahmen eines Forums.
 
Mir gefällt Dein singender Ton! Das klingt über weite Strecken sehr chopinsch.
Deine linke Hand allerdings führt zur Seekrankheit.
Hier wird oft von Rhythmus gesprochen, aber es geht im wesentlichen um den Puls, der bei Dir von Anfang an nicht gesund ist. Ein Herz, das dauernd stolpert, lässt Dich krank fühlen. So ist es auch in der Musik.
Zum Thema Staccato:
Betrachtet man Chopins Pedalangaben, so sieht man sie häufig auch unter Staccatopunkten. Sie bedeuten, dass man choreographisch nur kurz auf den jeweiligen Tönen verbleibt. Das Pedal sorgt für einen weichen gebundenen Klang. Ein Staccato ist immer leicht, so kannst Du erreichen, dass Deine linke Hand nicht plump wird.
Allerdings musst Du gut darauf achten, dass Du das staccato mit weichem Handgelenk spielst und nicht mit Holzarmen. ;-)
Eine Lehrkraft ist für Dich unbedingt nötig, da manche Stellen richtiggehend falsch eingeübt sind. Das zu klären sprengt aber den Rahmen eines Forums.
Vielen Dank für das Feedback! Die linke Hand muss ich unbedingt stabilisieren / verbessern und auch bei den Sprüngen versuchen noch weicher auf den Tasten zu landen. Könnte ich dennoch eine Rückfrage zu den falsch eingeübgten Passagen stellen - könntest du hier vllt 1 oder 2 konkrete Punkte hervorheben? Das wäre sicherlich sehr hilfreich, falls man das irgendwie in ein paar Sätzen komprimieren könnte? Vielen Dank vorab :)
 
T 53, 54: was ist da los? Das ist Murks
T 67 kann man mit den Händen teilweise Stimmen tauschen (zwei Sechzehntel des dritten Achtel mit links spielen, das as der linken Hand mit rechts)
T 71 kann man auch mit Tontauschen leichter machen.
T84 rhythmischer Murks. Tonlängen mal anschauen.
T108 ff, da passiert auch allerlei Kram, der chaotisch ist. Links und rechts passen nicht zusammen.

Das sind jetzt mal ein paar Beispiele.
 

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