Da hast Du Dich ja an einen ganz schönen Brocken herangewagt.
Auf der anderen Seite vermute ich auf Grund Deines Forennamens, dass Du die Musik von Chopin magst.
Ich kann jetzt schlecht auf alle Stellen eingehen, habe aber generell den Eindruck, dass das Stück in seiner Gesamtheit noch über Deinen Fähigkeiten liegt. Das ist nicht böse gemeint, aber die vierte Ballade ist sowohl technisch als auch musikalisch eines der schwierigsten Stücke Chopins.
Hier aber ein paar konkrete Anmerkungen:
Takt 8: Das Metrum ist unklar, der Bass braucht die Folgetakte unbedingt Pedal. Das Staccato-Zeichen ist nicht dahingehend zu verstehen, dass der Basston nicht durchklingen soll.
Die Phrasenendung in Takt 11 ist nicht gelungen, das dritte Viertel hat eine Betonung, die nicht passt. Singe die Melodie vielleicht mal, so wie Du sie hier spielst, wirst Du sie sicher nicht singen. Generell würde auf den ersten beiden Seiten noch einmal anschauen, wie die Phrasen aussehen. Das scheint noch nicht ganz klar zu sein. Anschließend kann man schauen, wie man insgesamt einen Spannungsbogen bis Takt 38 aufbaut.
Takt 53-55: Die Sechzehntel sind unrhythmisch. Ist das gewollt bzw. hörst Du das beim Spielen? Es ist ja in sequenzierter Form der Anfang des Motivs, das schon vorher dutzende Male im richtigen Rhythmus zu hören war.
Ab Takt 135 würde ich die Stimmen einzeln üben und versuchen die Polyphonie zu verinnerlichen.
Ein Wort zur noch ausstehenden Coda: Wie bei allen Chopin-Balladen ist die Coda der technisch anspruchsvollste Teil. Es kann daher sinnvoll sein, die Coda gleich am Anfang mit zu üben. Dann weiß man, was einen noch erwartet.
Hast Du sie Dir die Ballade im Eigenstudium erarbeitet oder nimmst Du Klavierunterricht?