Auf der Suche nach *meinem* Instrument, Teil II

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Ansonsten zieht gerade noch das Problem auf, dass wir Fußbodenheizung haben. Und ich las, dass die älteren Flügel bzw. ihr Holz und die Leime empfindlicher auf Temperaturschwankungen und Trockenheit reagieren. Der Chef bei Palme bot mir an, dass er, falls ich ein Instrument bei ihm kaufe, mir noch so einen Damp Chaser rein macht. Und man kann wohl auch Matten unter den Flügel legen. Nun ist bei uns wahrscheinlich eher feucht als trocken, aber da die Heizung gerade nicht funktioniert, kann ich's auch nicht so genau sagen. Jedenfalls ist das noch so ein Sorgen-Punkt, wodurch ich auch denke, "nimm lieber ein neueres Instrument".
Ich habe nen Feurich aus den 70ern und der hält nicht Fußbodenheizung und offenen Kamin aus, sondern sogar die Stimmung ;-) - dank Dampchaser! Dringende Empfehlung.

Ja, ein externer Raumbefeuchter nützt (bei penibler Hygiene!!!!) auch Mensch und Tier, aber dann fehlt Dir immer noch der ENTfeuchter. Ganz zu schweigen davon, dass die ständige Nachfüllerei mich sehr genervt hat.
 
Sagte er das vor oder nach dem Gelage mit etlichen Flaschen Wein?

„Und die Welt muß ich verachten, die nicht ahnt daß Musik höhere Offenbarung ist als alle Weisheit und Philosophie, sie ist der Wein, der zu neuen Erzeugungen begeistert, und ich bin der Bacchus, der für die Menschen diesen herrlichen Wein keltert und sie geistestrunken macht".

Hier kann man folgendes lesen:
Dieses Zitat ist einem Brief Bettina Brentanos (später verheiratet von Arnim) an Johann Wolfgang von Goethe vom 28. Mai 1810 entnommen. In diesem schildert sie ihre Eindrücke von Beethoven und legt ihm oben genannte Worte in den Mund - es ist aber zweifelhaft, ob Beethoven sich wirklich in dieser Weise äußerte.
 
Danke für die Empfehlungen zwecks Be-/Entfeuchter...habe momentan das Gefühl, dass es bei uns trotz Bodenheizung eher feucht als trocken ist, aber evtl. ist das herbstliche Wetter da jetzt auch nicht der beste Maßstab. Mal schauen, wie es im Winter wird. Ich möchte schon ein Gerät, dass auch situationsgerecht reagiert, also auf hohe und niedrige Luftfeuchtigkeit. Ein Hygrometer wird dann auch angeschafft natürlich.

Ich bespreche das morgen evtl. dann auch mal mit dem Klavierbauer. Bin ja soo gespannt auf den Termin und werde bestimmt ganz viel Interessantes lernen. Bin auch gespannt, wie das Instrument mittlerweile klingt, ob sie es evtl. nochmal haben stimmen lassen...der wurde im Feburar wieder auf Kammerton gestimmt, war aber für mich im Juli leicht verstimmt oder irgendwie nicht gut reguliert. Davor stand er ja eine Weile ungestimmt rum, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

Über die Restaurierungsarbeiten konnte ich leider nichts rausfinden, aber der Meister morgen wird das ja sicher alles sehen. Ich werde euch berichten!
 
Trockene Luft gibt's erst wenn es draußen friert und die Heizung voll bollert. Bei uns geht es ohne Befeuchter in Richtung 25–30%, mit dem Ding in reinem Nachtbetrieb schaffen wir 45%.

Im Sommer eher feucht, da sieht man oft 60%, bei drückender Schwüle für ein paar Stunden auch mehr.

Aktuell sind es um die 50%, was angezeigt wird.

Wenn's ein paar Tage drunter oder drüber ist geht die Welt auch nicht gleich unter.
 
Trockene Luft gibt's erst wenn es draußen friert und die Heizung voll bollert
VORSICHT: Ich hatte auch im Sommer einige Tage, an denen die Luftfeutigkeit deutlich zu niedrig war! Man wird um die Anschaffung eines Hygrometers nicht herum kommen.
 
Mal schauen, wie es im Winter wird. Ich möchte schon ein Gerät, dass auch situationsgerecht reagiert, also auf hohe und niedrige Luftfeuchtigkeit. Ein Hygrometer wird dann auch angeschafft natürlich.
Bisher kenne ich nur die VENTAs, die sich mit einem (externen) Hygrostaten ein-/ausschalten lassen. Alle anderen mir bekannten Geräte (Ultraschallvernebler, Breuer etc. müssen manuell am Gerät eingeschaltet werden.
Beim Kauf unbedingt darauf achten, daß der Luftbefeuchter entweder einen eigenen Hygrostaten hat oder über einen externen Hygrostaten geschaltet werden kann. Ein Hygrometer ist auch bei einem Hygrostaten eine sinnvolle Ergänzung.
 
Okay, ein Hygrometer wird natürlich in jedem Fall so oder so gekauft, hätte ich auch ohne Fußbodenheizung gemacht und hatten wir damals schon, als ich Kind war. Aber eben jetzt noch definitiv etwas Befeuchtendes, damit das Instrument von unten keinen Schaden nimmt (wurde mir heute auch nochmal vom Fachmann geraten, der findet Fußbodenheizung GANZ schlimm, hach ja, jeder sieht es eben ein wenig anders).

Aber nun zurück zum Eigentlichen: Ich hatte heute ja meinen Termin mit dem Klavierbaumeister beim Schiedmayer & Söhne Mod. 18 (170cm) Flügel. Wie ich schon beim letzten Mal angemerkt hatte, ist das Instrument einfach verstimmt. Das ist etwas schade für's Probespielen, aber ich fasse mal zusammen:

- Es ist so ziemlich alles neu, was neu gemacht werden kann (Saiten, Hammerköpfe, Hammerstiele, Hammer-Röllchen, Resonanzboden ausgespänt, neue Klaviatur, neue Stimmwirbel, neue Dämpferfilze, außen neu lackiert etc. - hab ich was vergessen?)
- Experte war über den Zustand der Restauration sehr angetan ("sehr ordentlich gemacht") und hatte überhaupt nichts auszusetzen
- Auf mein Verlangen hin nochmal die Stimmwirbel auf Stimmhaltung hin getestet: hielten 1a, er war sehr zufrieden
- Zum Klang äußerte er sich nicht groß, weil er zu Recht meinte, dass er ja MIR gefallen muss. Das Instrument muss eben einfach gestimmt werden, er fand es wohl sehr in Ordnung
- Für 6500 Euro könne ich "ohne Bedenken" zugreifen, das sei ein ordentliches Instrument

Von Schiedmayer an sich wirkte er im Gespräch vorher nicht so wahnsinnig begeistert, aber klar, diese Marke gibt es eben nicht mehr und man hat sie nicht groß auf dem Schirm. Ich erzählte ihm dann noch von den anderen Instrumenten, die mir so angeboten wurden oder die mich interessierten. Er riet mir ab, ein altes Instrument im Originalzustand zu kaufen - könnte ein Kostengrab werden.
Kawai Flügel liebt er auch nicht, die würden mit der Zeit so "hart" oder "grell", ich weiß nicht mehr genau, was er meinte. Hätte er öfter bei Kunden...
Der Yamaha C3 wäre halt immer noch interessant, wenn auch viel teurer, weil man einfach die Größe beim Schiedmayer schon merkt, jetzt wo ich so viele andere Flügel gespielt habe. Gut, er war verstimmt, aber trotzdem - 170cm sind halt keine 184cm wie beim C3. Der hatte sooo einen schönen Bass...

Der Schiedmayer klingt sehr hell und singend, ein schöner Klang, und er spielt sich auch gut, eher leicht (muss minimal nachreguliert werden) - bis auf das kleine Manko, dass ich im piano manchmal den Ton nicht rauskriege.

Er prüfte das und meinte, der wäre minimal hart im Anschlag, man könne da ein ganz klein wenig was machen, aber dass es hinterher komplett weg ist, könne er mir nicht versprechen. Es sei aber definitiv kein Fehler am Instrument. Ich spielte den Flügel dann noch eine halbe Stunde und es wurde auch echt besser, aber nach wie vor: schenken tut er einem nichts und man muss schon sehr genau gucken und fühlen, wie man die Taste anfasst, da ist er durchaus eigen und die nötige Konzentration hierfür ist für mich momentan etwas überfordernd - aber machbar. Die Neuinstrumente waren da natürlich ganz ganz anders. Aber: Wenn man das Gefühl raus hat, klingt er sehr schön.

Ich bin nun hin- und hergerissen, der Preis ist super, ich kann noch etwas Geld reinstecken, der Zustand ist hervorragend - es gibt technisch nix auszusetzen. Wenn er gestimmt ist, singt er sicher sehr schön. Und dennoch hat er diese klangliche Einschränkung eben schon. Andererseits ist unser Wohnzimmer nicht riesig und hat auch keine sehr hohen Decken. Für einen solchen Raum sei das der ideale Flügel, meinte der Experte.
Ein Nachteil ist natürlich, dass ich nicht dieses zweijährige Umtauschrecht wie beim Händler habe und es eben ein Privatkauf ist. Sollte mir der Flügel irgendwann nicht mehr genügen, wovon ich jetzt aber mal nicht ausgehe, ist er natürlich schwieriger wieder zu verkaufen. Auch wenn ich daran eigtl. gar nicht denken mag.

Nun frage ich mich, ob dagegen nochmal die großen Konzertklaviere einen Blick wert sein könnten (weil der Flügel so klein ist) - so ab 126. Wir wollen in zwei Wochen ja sowieso nochmal nach Friedberg fahren, der hat einige und dann kann ich vergleichen. Ich mochte Klaviere mit Renner-Mechanik immer sehr gerne...nicht dass ich eine erkennen würde. Aber das fällt mir im Nachhinein so auf.
Momentan ist der kleine Schiedmayer aber auf jeden Fall eine echte Option.

Gute Nacht :bye:
 
der findet Fußbodenheizung GANZ schlimm
Wie alt ist die FBH? Moderne FBH (mit deutlich niedrigeren Vorlauftemperaturen) sind m.E. völlig unbedenklich. Erst recht, wenn man noch einen Damp Chaser installiert.

dass ich im piano manchmal den Ton nicht rauskriege
Es sei aber definitiv kein Fehler am Instrument. Ich spielte den Flügel dann noch eine halbe Stunde und es wurde auch echt besser, aber nach wie vor: schenken tut er einem nichts und man muss schon sehr genau gucken und fühlen, wie man die Taste anfasst, da ist er durchaus eigen und die nötige Konzentration hierfür ist für mich momentan etwas überfordernd
Das hast Du ruckzuck intus.
Ich bin nun hin- und hergerissen, der Preis ist super, ich kann noch etwas Geld reinstecken, der Zustand ist hervorragend - es gibt technisch nix auszusetzen. Wenn er gestimmt ist, singt er sicher sehr schön.
Ich finde, es ist immer gut, noch etwas Geld übrig zu haben. Opfere einfach vorab die Kosten fürs Stimmen, dann weißt Du mehr!
Ein Nachteil ist natürlich, dass ich nicht dieses zweijährige Umtauschrecht wie beim Händler habe
Das nützt Dir gar nichts, weil Du ja an den Händler und seine begrenzte Auswahl an preislich passenden Instrumenten gebunden bist.
 

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