Und ein Stück kann natürlich aus tonalen und atonalen Abschnitten bestehen.
Das ist mir schon klar.
Zwölftonmusik ist NICHT notwendigerweise atonal, wie z.B. sehr schön Bergs Violinkonzert zeigt
Das ist mir ehrlich gesagt nicht klar, muss ich mir mal mit Partitur ansehen. Weiß aktuell nicht, wie das mit Zwölftontechnik aussehen soll. Mal sehen, ob ich das verstehe
Fundiertes Wissen habe ich in dem Bereich ohne Zweifel nicht und gebe das auch durchaus zu, versuche aber mich, wohldosiert langsam fortzubilden.
Für mich bedeutete atonal immer, vielleicht habe ich das auch teils falsch verstanden, das Fehlen von Funktionsharmonik und das Fehlen eines Grundtons/akkords.
Wer übrigens sein Ohr an Atonalität heranführen will, dem empfehle ich, sich z.B. mit Scriabin zu beschäftigen.
Ich hätte da als Vorstufe zur Atonalität jetzt immer an Reger gedacht, da finde ich gerät der Grundton irgendwie oft fast schon aus dem Blick, weil da werden ja gerne in sehr chromatischen Passagen Dissonanzen in andere Dissonanzen aufgelöst werden, sodass teilweise schwer nachzuvollziehen ist, wo das Ganze überhaupt hinstrebt:
View: https://www.youtube.com/watch?v=oGkJeVyT2vM
Vorstufen hätte ich jetzt auch bei Liszt schon vermutet:
View: https://www.youtube.com/watch?v=Zx_Wolki0dc
Man möge mich korrigieren, wenn ich komplett oder teilweise Mist rede. Mit Skrijabin kenne ich mich ehrlich gesagt allerdings auch überhaupt nicht aus. Muss ich mal mit Verstand und Konzentration anhören.
Ich kenne deinen Umgang nicht, aber mein Bekanntenkreis graust sich eher vor Banalitäten der Unterhaltungsmusik als vor atonaler Kunstmusik.
Dann hast du aber Glück oder verkehrst nur in Musikerkreisen. Ich erlebe irgendwie fast überall den Konsens, dass man ja Musik nicht qualitativ unterscheiden kann. Bei Literatur oder bildender Kunst ist dagegen schon Konsens, dass Tolstoj ein größerer Autor ist als Dieter Bohlen und da Vinci ein größerer Maler als meine vierjährige Nachbarin.
Wobei ich auch schon Profimusiker erlebt habe, die schon zahmere Sachen, wie Prokovievs 7. Sonate, die ich jetzt mal als 95% tonal, ohne Funktionsharmonik, teilweise ohne Melodik mit ein paar Einschüben am Rande der Tonalität nennen würde, viel zu schräg und schrecklich nennen.
Aber nochmal, um sicher zu gehen, dass ich nicht noch weniger verstanden habe, als ich denke.
Das hier ist doch nicht tonal oder irre ich mich:
View: https://www.youtube.com/watch?v=_tG9TAqBZa4
Das hier ist vielleicht nicht mehr wirklich F-Dur, aber schon irgendwie was mit F und nicht atonal (wenn der nicht die blöde Mixtur vorgeschrieben hätte, würde ich das sehr mögen):
View: https://www.youtube.com/watch?v=_3gLHgzJ_cM
Vielleicht ist da ab Takt 348 ein bisschen Atonalität?
Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.