Ich bedanke mich für eure Improvorschläge. Sehe ein, dass es besser ist, mit kürzerem, einfacherem Zeug zu beginnen. Vielleicht dumme Frage, wenn ihr mir C-Am-F-G (I-iii-IV-V) empfehlt, meint ihr genau diese Folge, bei der dann aber der Schlussakkord (also hier C) fehlt, oder freier, dass ich es am Ende der Phrase selbst hinzufügen soll, damit sich eine authentische Kadenz ergibt? (Auf die authentische will ich mich vorerst beschränken, die anderen Typen heb ich mir für später auf.) Das heißt, wenn ich bis zum Schluss-C noch ein paar Ehrenrunden drehen mag, sagen wir C-Am-F-G-C-G weil die Melodie halt zufällig so lang wird, halte ich mich damit immer noch streng an den Vorschlag oder führe ich ihn weiter?
Also, natürlich mach ich eh was mir in den Kram passt, es geht mir nur darum, dass wir die selbe Sprache sprechen .
Die Akkordfolge in deinem ersten Beitrag klingt nicht grundfalsch, aber auch ein Stück weit beliebig. Solange da keine tiefere "Message" drin steckt als nur die mathematische Verschlüsselung, die du erwähnst, kann das zwar zum Klingen gebracht werden und ist für einen Dilletanten auch vollkommen in Ordnung, aber es wird dabei wohl langweilig und beliebig bleiben.
Meine intuitive, sicher unfundierte Grundannahme ist, dass Melodie und Rhythmik – die zunächst für mich eine Einheit bilden, da das eine nicht ohne das andere vorstellbar ist, selbst Primenketten können ja melodischen Sinngehalt haben, lediglich Pausen machen allein noch keine Musik – sowie die Harmonie halt zueinander passen müssen. Was das andere ergänzt, was zuerst "da war" ist dabei prinzipiell egal.
@hasenbein u.a. sind da anderer Meinung, wie ich sie verstehe. Konnten es halt nur nicht begründen, zumindest nicht so, dass ich es einsehe, es allenfalls akzeptieren kann, so ich auf ihre Autorität vertraue, darauf, dass sie mir schon das richtige ... äh ... eintrichtern.
Wenn also bei meinen Versuchen etwas Beliebiges, Unbeholfenes rauskommt, hieße das demnach nicht, dass die Akkordprogression für den Müll sei, ob jetzt zu recht weil unkreativ entstanden, oder nicht, sondern einfach weil M/R und H nicht zueinander passen. Um dann daran zu arbeiten, kann man entweder M/R variieren oder H, oder alternierend mal das eine, mal das andere. Das ist dann doch die Tätigkeit des Komponierens, oder lieg ich vollkommen falsch?
(EDIT, noch was ...) Was die Message betrifft, kann die ja sich erst im Laufe dessen im Kopf festsetzen. Ich bin auch in einem Schriftstellerforum, ja zugegeben, ich hab auch mal geschrieben. Da kann man ein Lied davon singen, dass die Figuren gern ein Eigenleben entwickeln, sich vom geplanten Plot wegentwickeln und das sich die Message, wenn es eine gibt und das Werk nicht nur der Unterhaltung dienen soll, auch mal fundamental ändert. Wenn ich Künstler dabei zuhöre, wie sie über ihre Werke referieren, werde ich teils den Eindruck nicht los, dass sie ihre Message dem fertigen Werk angedichtet haben, damit sie darüber referieren können. Wichtig ist doch, dass das künstlerische Werk beim Rezipienten etwas auslöst. Auch der Autor ist Rezipient, wenn er es später liest/ansieht/hört.