Was lerne ich daraus => immer druckfertige Angaben machen....!
Auch das bietet keine Erfolgsgarantie: Die Angaben müssen auch inhaltlich richtig sein.
Anekdote 1: Vor knapp zwanzig Jahren hatte ich mit zwei Fachkollegen im Wechsel bei einem Lieder- und Arienabend an einer Musikhochschule in NRW die Begleitung der Gesangsstudent(inn)en zu übernehmen. Als wir den Programmzettel in die Hand bekamen, kam allseits Freude auf: Angekündigt war die bekannte Rosenarie der Susanna aus "Figaros Hochzeit", die Insider auch als Nähmaschinenarie kennen ("O säume länger nicht"), allerdings mit dem Wortlaut des vorausgehenden Rezitativs, das mit den Worten
"Endlich naht sich die Stunde" anfängt. Da aber auch etwas aus dem "Freischütz" auf dem Programm stand, kam es zu einem amüsanten Denkfehler in Form einer Textkreuzung mit der Arie der Agathe
"Wie nahte mir der Schlummer". Folgerichtig stand auf dem Programmzettel
"Wie nahte mir die Stunde"...
Anekdote 2: Kurz nach dem Beginn meines Kompositionsstudiums hatte eine aus Südkorea stammende Mitstudentin sich formlos, aber schriftlich zu einem Teil ihres Abschlußexamens anzumelden. Da sie immer noch schlecht mit der deutschen Sprache zurecht kam, hatte der Professor, dessen Klasse sie angehörte, für sie einen Text vorformuliert, den sie nur noch selbst auf der Schreibmaschine abtippen musste. Dieser Textentwurf schloß mit der üblichen Grußformel und dem Vermerk "(Unterschrift handschriftlich)" ab, da dieser Antrag ja eigenhändig unterschrieben sein musste. Die Kandidatin beendete ihre Abschrift brav mit den Worten "Mit freundlichen Grüßen/(Unterschrift handschriftlich)"...
Anekdote 3: Ein Professor aus dem Fachbereich Musiktheorie berichtete einmal von einer besonders leistungsschwachen Prüfungskandidatin, die kaum Aussichten auf einen erfolgreichen Abschluß haben würde. Folgerichtig verlief der mündliche Prüfungsteil vor der versammelten Kommission überaus ernüchternd. Als klar wurde, dass nichts Verwertbares mehr käme, bat sie der Vorsitzende, sich mal vor das Fenster zu stellen. Die Studentin tat das. Daraufhin bat er sie, aus dem Fenster zu schauen. Auch das tat sie. Auf die Frage, was ihr bei dem Blick aus dem Fenster auffalle, sagte sie, dass draußen Bäume stünden. Der Professor sagte, ausgezeichnet, und fragte, ob ihr an den Bäumen etwas auffalle. Sie antwortete richtig, dass diese ganz kahl seien und es daran noch gar keine Blätter gäbe. Daraufhin endete die Prüfung mit der Aufforderung: "Wenn Blätter dran sind, erscheinen Sie bitte zur Nachprüfung!"...
Anekdote 4: Ein Kommilitone erkundigte sich nach dem zu erwartenden Prozedere im Prüfungsteil "Formenlehre", in dem einschlägige Kenntnisse zum Bereich der musikalischen Gattungen und Formen erfragt werden sollten. Seine Erklärungen beendete der Professor mit der Äußerung, dass die meisten Kandidat(inn)en erfahrungsgemäß an diesem Prüfungsteil nicht scheitern würden - aber einmal hätte er doch eine Prüfung mit "Ungenügend" bewerten müssen: "Der hat wahrscheinlich gedacht, die
Sonatenhauptsatzform sei ein Gerät, mit dem man bei McDonald's Cheeseburger herstellt..."!
LG von Rheinkultur (der diese Anekdoten z.T. andernorts schon gepostet hat!)