Als Barpianist spielen

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MultiPianoFreak

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Hallo zusammen,
ich habe in letzter Zeit viele Anfragen bekommen, dass ich in Restaurants spielen sollte. Wie man das so kennt, ist das eher Hintergrundmusik. Da ich ja eigentlich nur Klassik spiele aber so in der Freizeit auch Popmusik, dachte ich, ich probiers mal. Ich hab dann da die vorgegebene Zeit mein Zeug gespielt und etwas improvisiert.. dann als meine Zeit um war, wurde ich so zum "Spaß" gefragt, ob ich was von den Beatles oder von Pink Floyd spielen könnte.. das war mir natürlich peinlich weil ich von denen nichts kann.

Jetzt würde ich mal gerne wissen wer was für welche Erfahrungen bei sowas gemacht hat und wer weiß, was man in Bars oder Restaurants spielt (Unter Restaurants meine ich nicht diese "perfekten und kultivierten" Restaurants sondern diese ganz einfachen)

Danke schonmal! :D
 
Hallo MultiPianoFreak,

ich habe es mir auf Dienstreisen immer zur Gewohnheit gemacht, abends in die Hotelbars zu gehen und mir die Piano-Musik anzuhören.

Einen guten Überblick über Bar-Jazz Standards gibt dir:
http://www.amazon.de/Piano-Lounge-V...=sr_1_3?ie=UTF8&s=music&qid=1279521653&sr=8-3
und
http://www.amazon.de/Piano-Lounge-Vol-2-Various/dp/B0009JAET4/ref=pd_bxgy_m_img_b

Hör doch mal rein. 30 Sekunden erlaubt Amazon ja.

Da ich teilweise mehrere Tage hintereinander dort versackte, stellte ich fest, dass das Repertoire sich wiederholte.
Auch konnten Wünsche nicht immer erfüllt werden.

Der Stil auf der CD entspricht genau dem von Pianisten der "guten Hotels".
Oft excellente Musiker. siehe CD.


Gruß, Reiner
 
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Daß die auf den CDs enthaltenen Standards größtenteils zum normalen Barpiano-Repertoire gehören, ist richtig.

Generell kann man sagen, daß alles, was von Sinatra gesungen worden ist, immer richtig ist. Genauso traditionelle Bossa Novas.

Leider spielt der Pianist nur o.k., nicht aber wirklich gut.

Er spielt die Sachen mit Sicherheit vom Leadsheet; so wie er es spielt, klingt es aber, als wenn einer relativ einfache Kauf-Arrangements von Noten abspielt...

Er wollte vermutlich vermeiden, zu "hippe" Jazzklänge reinzubringen, aber der Schuß ist nach hinten losgegangen. So klingt es einfach nur langweilig, tranig und unelegant. Und auch wenn man im Background spielt und sich zurückhalten muß, darf es getrost mal (sanft) swingen oder grooven! Dies ist hier nicht der Fall.

Wichtig bei Jazz/Rock/Pop-Piano ist, daß man sauber unterscheidet zwischen Spiel "in time" und "Rubato"-Spiel (letzteres bedeutet im JRP-Bereich, daß man ohne feste "time" spielt). "In time" muß dann wirklich ganz strikt in Time und mit Groove-Gefühl sein, und "Rubato" darf sich nicht nach "in time, bloß wackliger" anhören. Dies nicht zu beachten ist ein beliebter Fehler. Und der Pianist dieser Aufnahmen begeht ihn leider. Dadurch wird alles eine tranige Einheitsmatsche.

LG,
Hasenbein
 
Hallo Hasenbein,

vielen Dank für deine Hinweise.
Sie helfen mir in der Beurteilung.

Leider wird Barpiano-Musik von den meisten Besuchern (mit inhomogen ausgeprägtem Geschmack) bestenfalls nur beiläufig wahrgenommen.
Applaus, wenigstens am Ende eines Sets, ist die Ausnahme.
Ich glaube, das Dilemma ist, dass Bar-Musik als Klangteppich weder stören, noch auffallen darf.

Hast du eventuell ein Beispiel für interessanteres Bar-Piano, welches den Unterschied deutlich macht? Ich meine jetzt keinen Konzert-Jazz.

Danke und Gruß

NewOldie
 
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