Jetzt kam der Weihnachtsmann schon am 1. Advent

. Das Buch ist großartig. Ich habe die 444 Seiten innerhalb von 2,5 Tagen verschlungen. Das liegt sicher auch daran, dass ich an beiden Handlungssträngen Interesse habe: 1. Ballade üben, 2. Wikileaks etc.. Indem der Autor seine Lehrer oder Gesprächspartner (von Brendel bis Condoleezza Rice

) zitiert, gibt es auch viele wertvolle Hinweise und Anregungen, wie man das Stück erlernen soll. Ein Beispiel ganz zu Anfang: "Ich soll mich in erster Linie auf die Coda konzentrieren, weil sie a) der schwerste Abschnitt ist und es b) psychologisch hilfreich ist, sich der letzten drei Minuten eines Vorspielstückes vollkommen sicher zu sein. Die Alternative ist desaströs: Je näher man dem Ende kommt, desto größer wird die Angst vor dem, was vor einem liegt". Für manchen hier im Forum mag das eine Binsenweisheit sein. Für mich nicht, ich kenne das Gefühl der desaströsen Alternative und werde das jetzt beherzigen. Erste Erfolge mit Schuberts Impromptus zeichnen sich ab.

Im Verlauf des Buches wird die eiserne Disziplin in diesem Punkt sichtbar. Es gibt auch viele weitere hilfreiche Hinweise, z.B. auf empfohlene Fingersätze oder die Pedalverwendung.
Die meisten Anmerkungen sind auch mit Angabe der Taktnummer verbunden. Es ist nicht erforderlich deshalb den Notentext zusätzlich neben dem Buch zur Hand zu haben, da im Anhang des Buches der gesamte Text samt Lehrernotizen enthalten ist.
Summa summarum: Sehr spannend für jeden, der klassisch Klavier spielt, ein Muss für jeden, der sich jemals mit der g-Moll Ballade befasst hat oder plant das nachzuholen.