Aktivität und Passivität der Muskeln im Arm

Spiel aus dem Arm: Ich habe mal Tzimon Barto gehört mit der 13. Liszt-Rhapsodie: beim Schlussakkord machte der Steinway einen Satz nach hinten ! kein Witz. Das Publikum tobte.
Seitdem arbeite ich daran, sowas auch zu können.
ich kriegs nicht hin. Seufz.
 
Offensichtlich schwebt der Flügel bei ihm auch ab und zu mal in der Luft.


"Das war bestimmt Liszt,das passiert wohl nicht bei Mozart" :-D
 
Total OT (aber mittlerweile ist dieses Thema ja eh ausgeartet): Ich habe mal ein Porträt von Tzimon Barto gesehen. Seine Interpretation der Préludes von Chopin haben mir nicht gefallen aber ein extrem intelligenter Mann. Besonders beeindruckt hat mich neben seiner Sprachenvielfalt und schriftstellerischen Tätigkeit, wie er mit den wirklich schweren Schicksalschlägen in seinem bisherigen Leben umgegangen ist.
 
@Gartenklavier
Ist ja interessant, kann mich gar nicht an diesen Beitrag erinnern. Spannend zu lesen, wie ich damals gedacht habe. Wie es der Zufall will, übe ich op. 25,11 gerade wieder und frage mich ernsthaft, wie ich das damals spielen konnte...

Unterarm, Ellebogen, Handgelenk und Finger sollen eher passiv sein, d.h. entspannt, locker (mit der schon oft diskutierten nötigen Fixation natürilch, versteht sich), wenig aus eigenem Antrieb machen.
Die "Steuerung" übernimmt der Oberarm(-muskel), d.h. es ist wie bei einer Marionette: Der Oberarm bewegt sich, die Finger bewegen sich mit.
Er soll das Gewicht des Arms halten und je nach Lautstärkewunsch mehr oder weniger in die Taste "hineinlassen". Aktive Fingerbewegung ist eher weniger da.

Welcher Muskel trägt den Arm, woher kommt Leggiero, Legato, Staccato, Piaissimo, (wie beschrieben, aus den Fingern, ...), welche Rolle spielt das Handgelenk?
Was steuert und bewegt sich aktiv, was passiv?
Welche Kraft kommt woher und bewirkt was?
Welche Muskeln sind angespannt, welche arbeiten?

Dummerweise kann man die Fragen nicht einfach beantworten. Verkrampfung nützt natürlich wenig, Passivität ist aber auch eine fehlgeleitete Information, und die Finger arbeiten durchaus auch selbst.
Die Kaft kommt aus verschiedenen Quellen:
Aus der Stabilität des gesamten Spielapparats, angefangen bei einem "grundigen" festen Sitz auf dem Stuhl, aus dem Rücken, und in der Tat viel aus dem Oberarm. Natürlich ist es auch ein gewisses Kraft- und Ausdauertraining. Sehr sehr wichtig ist aber auch: Je genauer man weiß, was man spielt und welche Bewegung man dafür braucht, desto mehr "unnötiger" Bewegung und Kraftanstrengung entfällt.
Außerdem spielt auch das Tempo eine Rolle - wenn es zu langsam ist, ists anstrengender, weil das Stück länger dauert und man weniger zusammenfassen kann.
Das Handgelenk ist stabil, aber durchlässig.
Ansonsten kann ich die Fragen auf die schnelle und schriftlich schwer beantworten, weil ich gar nicht immer genau weiß, wie ich das eigentlich mache, habe gerade keine Zeit, da tiefgründiger nachzudenken.
 
Das Handgelenk ist stabil, aber durchlässig.
Ansonsten kann ich die Fragen auf die schnelle und schriftlich schwer beantworten, weil ich gar nicht immer genau weiß, wie ich das eigentlich mache, habe gerade keine Zeit, da tiefgründiger nachzudenken.
Öhm .. durchlässiges Handgelenk würde ich mir mit 2K-Kleber abdichten. :-D
Ich frage mich, welche Muskel ich anspanne und welche nicht. Kann ich das steuern? Irgendwie geht das alles automatisch. ;-) Nur der liebe Gott weiß was ich da tue...

LG
Michael
 
was Ihr alle mit dem Tzimon Barto habt?
Einmal scharf eingeschnauft und er hängt mir quer vor der Nase. :-D
Ich bin ein Kerl wie ein Baum. Meine Freunde sagen Bonsai zu mir.

o.k.: Der gute Mann versteht es anscheinend ganz vorzüglich, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Wie schon die alten Ägypter sagten: "Mens sana in Campari Soda" ;-)
 

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