Acht kleine Präludien und Fugen

  • Ersteller des Themas pianomobile
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Kann es nicht eher sein, dass Dein Lehrer also einfach richtigerweise Dein Erlernen des Pedalspiels in sinnvolle Lernstufen einteilt?

Dem entgegen spricht, das ich ein Kirchenlied mit Fußsatz bekommen habe, in dem ich auch die Hacke verwenden soll, und die Aufnahme von Louis Vierne ins Übeprogramm.

Aber das Epochenargument finde ich in der Hinsicht stichfest, das gar nicht erst die große Möglichkeit zum Legatospiel im Pedal gegeben wird.

Egal: Ich mache es so, wie mit dem Lehrer besprochen. Wenn ich dann Übung mit dem Pedalspiel habe, werde ich mich auch gerne mal auf Diskussionen mit ihm einlassen. :D

Gruß,
Sascha
 
Gibt es denn heute noch Orgeln, bei denen der barocke Fußsatz die einzige mögliche Spielweise ist? Nur dann fände ich die Maßnahme, alles mit der Spitze zu spielen, sinnvoll. Zumindest mit dem Epochenargument.

Ob es noch Orgeln mit alten Stummelpedalen gibt, bei denen nur mit Ballen bzw. Spitze gespielt werden darf, weiss ich nicht, habe noch keine solche Orgel gesehen.

Aber mal langsam mit deinem Argument. Auch wenn die Orgelkonstruktion modernes Spitze/Hackespiel erlaubt, gibt es einige Spitzenorganisten, die trotz moderner Pedale barocke Musik nur mit Ballen bzw. Spitze spielen, z.B. Ton Koopman, und dies verdammt schnell.

Ich persönlich bevorzuge zwar auch Ballen/Spitze/Hacken-Technik, jedoch besteht da immer die Gefahr, dass man aus Versehen legato spielt, weil diese Technik Legato-Spiel erleichtert. Es kann aus Artikulationsgründen sehr sinnvoll sein, mit dem gleichen Fuß mehrmals hintereinander mit der Spitze zu spielen. Zum Beispiel beim Beginn schweren Taktzeiten, wo ein Hineinbinden bei barocker Musik selten angezeigt ist. Wenn man mit einem Fuß an solchen Stellen Spitze-Spitze spielt und damit so gut wie nicht in der Lage ist, legato zu spielen, vermeidet man automatisch diesen Bindefehler. Das ist ein wichtiger Punkt für mich.

Meine Orgellehrerin möchte auch, dass ich bei barocken Orgelwerken hauptsächlich Spitze/Spitze spiele, und ansonsten Ballen/Spitze/Hacken. Sieht es aber zum Glück nicht dogmatisch.
 
Ich muß mich aber noch sehr intensiv mit der Artikulation geschäftigen, bei mir hört sich das alles noch zu sehr "romantisch" an, da ich sehr legato spiele.

In diesem Zusammenhang fällt mir meine Orgelschule ein, die sehr "brutal" auf Artikulation eingeht. Die meisten Übungen haben z.B. den Zusatz "streng legato spielen" oder "stakkato spielen", danach folgen noch andere Formen der Artikulation, in denen die Übungen zu wiederholen sind. Die Stücke im zweiten Band sind (mindestens die ersten) ebenfalls ausführlich mit Artikulation versehen - gelegentlich eins ohne, damit der Schüler sich selbst unter Anleitung daran versuchen kann.

Rolf Schweizer Orgelschule, Bärenreiter BA6536 - vielleicht gibt es die auch in einer Bücherei, ganz billig ist sie nicht.
 
Gaukler

Artikulation hat eben beim Orgelspiel eine viel höhere Bedeutung als beim Klavierspiel, und der Effekt unterschiedlicher Artikulation kann gewisse Dynamikunterschiede suggerieren und damit Lautstärkeunterschiede "vorgaukeln".

Ich habe zwar wenig Ahnung vom Orgelspiel, aber beim durchlesen dieses Fadens ist mir doch aufgefallen, dass sich Mindenblues auch was vorgaukeln lässt. Das immerhin erstaunt mich, weil doch sonst immer alles messbar sein sollte. Anerkennung . Willkommen im Reich der Magier.
 
Ich habe zwar wenig Ahnung vom Orgelspiel, aber beim durchlesen dieses Fadens ist mir doch aufgefallen, dass sich Mindenblues auch was vorgaukeln lässt. Das immerhin erstaunt mich, weil doch sonst immer alles messbar sein sollte. Anerkennung . Willkommen im Reich der Magier.

Nun, wer bewußt Artikulation beim Orgelspielen einsetzt, dem wird nichts vorgegaukelt, sondern der gaukelt selber. Das ist ein Riesenunterschied!

Was ist ein Magier? Jemand, der anderen Leuten Magie suggeriert, indem er seine eigene Kunst der Illussion perfektioniert.

Dem widerspricht allerdings überhaupt nicht der in meinem Hauptberuf als Ingenieur gewachsenen Erkenntnis, dass erstaunlich viel messbar ist. Auch und gerade in der Musik. Und was das Reich der Magie anbetrifft, so kann die Analyse der zugrundeliegenden Vorgänge helfen, hinter die Kulissen zu sehen und Dinge zu entmystifizieren.

Also, Klavigen, falls du auch Orgel spielen solltest, ebenfalls willkommen im Reich der Orgel-Magier ;)
 
Als ob es am Klavier keine Magie gäbe!

Da hört man immer von irgendwelchen Dingen, die einem eher mystisch als musikalisch anmuten, wie z.B. "in die Tasten hineinspielen" und wenn man dann endlich mal fragt, gibt es ganz banale Erklärungen. Nur, warum das anders klingt, kann einem dann doch wieder niemand sagen, also kann es sich auch nur um Magie handeln ;)
 

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