Erfahrungsaustausch Spätberufene

Ich habe mir mal zum Pedal-Testen meine Amelie vorgenommen.

So wie ich das jetzt verstanden habe hebt man zu jedem Akkord das rechte Pedal kurz an. Also am Beispiel Amelie beim Arpeggieren zu jedem neuen Takt.
Das hört sich auch recht gut an - viel voller. Ab Takt 5 spiele ich die rechte Hand dazu - die rechten Töne klingen dann natürlich auch stark nach - ist das richtig so - sicherlich für mich erst mal gewöhnungsbedürftig. :konfus:

Beim schnellen Teil (rechts) ab Takt 17 ist der Klang mit Pedal auch für die rechte Seite viel schöner. Angenehmer Nebeneffekt: Die 16tel zwischen den schwarzen Tasten waren bei mir immer noch etwas unsauber - das hört man jetzt durch den Pedal-Nachhall nicht mehr so richtig raus - es "verschwindet" in der Summe.

Nochmal eine Frage zum Pedaleinsatz:

Wenn ich zu jedem neuen Takt pedalisiere hört sich ab Takt 5 rechte Hand etwas WischiWaschi an. Wenn ich jeden Takt 2x pedalisiere wird es dort besser. 2x pedalsieren ist aber wieder "ungünstig" für die schnelle Stelle rechte Hand ab Takt 17.
Würdet ihr bis Takt 16 2x/Takt pedalisieren und dann die 16tel 1x oder besser alles gleichmäßig?
 
So, wie es am besten klingt.
 
Ich würde auch sagen. Probiert beides aus. Und mach das was du besser findest.

Nimms entsprechend auf und hörs dir unabhängig an.
 
Diese Frage beantworte ich – wegen OT im anderen Thema – hier.

Autsch. Tut das nicht weh? @Marlene wieso tust Du Dir sowas an? Hast Du nicht Probleme mit den Fingern?

Szymanowski ist bei diesem Stück gnädig zu mir, weil er die Hände durch das Crescendo aufs Forte vorbereitet. Aber ganz bestimmt werde ich kein fff spielen, ich werde mir erlauben, auf ein f zu verzichten. Denn eine fff mit meinen „langen Fingern“ wäre in der Tat gefährlich (und wahrscheinlich nicht machbar).

Das Stück war anfangs ein Problem für meine Hände, wie es z.B. auch Skrjabins 16/4 und 16/3 war, bei dem ich Schmerzen im Handgelenk hatte. Aber ich habe ein gutes Gespür dafür, was mir schadet und was nicht. Wenn es irgendwo schmerzt, dann massiere ich die Stellen und mache weiter (oder höre auf, wenn ich merke, dass es schaden könnte). So war es z.B. beim Szymanowski in Takt 463 - bis ich die Hände anders aufgeteilt habe und sie jetzt nicht mehr übereinanderlegen und die rechte eindrehen muss. Vielleicht habe ich hier aber nur nicht den richtigen/passenden Fingersatz gefunden.

Mehr Probleme habe ich aber mit etwas anderem und hierbei hätte niemand gesagt


denn bei diesen Sechszehnteln komme ich ab 466 noch zu spät. Heute früh habe ich mich darüber gefreut, dass ich die davor endlich im geforderten Tempo geschafft habe. Mit 468 muss ich mich aber noch eine Weile beschäftigen, der will noch nicht so richtig.

Um im richtigen Tempo zu bleiben habe ich mich oft nur mit den Sechszehntel-Übergängen beschäftigt. Zum einen ist diese Trägheit meinen Fingern geschuldet (ich würde z.B. das Arpeggio in Takt 466 niemals im geforderten Tempo schaffen), zum anderen meinem „Barcode-Syndrom“: Nach einer Weile des Spielens kann ich nicht mehr unterscheiden, was z.B. ein as und ein b ist. Ich „treffe“ dann nicht richtig.

Aber zurück zur Frage, ob ich meinen Händen schade. Nein, denn ich spüre, wenn es zu viel wird. Solche Stücke (und Dehnübungen) tun meinen Händen gut. Sogar meine Dehnübungen für die Binnenspannung und das Üben von vollgriffigen und arpeggierten Dezimenakkorden haben ihnen gut getan (was vermutlich unlogisch ist, aber das wäre nicht das erste Paradoxon in meinem Leben).
;-)

P.S.: die Noten:

Szymanwski_op.8_Finale.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe @Marlene , Deine Stückauswahl hat mitunter etwas Selbstquälerisches. :kuscheln:
 
Liebe @Marlene , Deine Stückauswahl hat mitunter etwas Selbstquälerisches. :kuscheln:

Ich liebe Herausforderungen und dieser Klang wirkt derart magisch auf mich, dass ich nicht anders kann, als es zu üben. Und "laut" genug wird es anscheinend, denn gestern war mein Sohn kurz bei mir. Mit den Worten "Mach nicht so einen Krach" (ich war bei Takt 463) hat er sich schnell wieder verabschiedet.
:-D

Einige andere Werke habe ich schnell weggelegt, weil ich ihnen nicht gewachsen war, aber das hier kann ich schaffen (hoffe ich jedenfalls).

Selbstquälerisch war 16/4, denn das hat wochenlang Schmerzen verursacht. Das war ein Wechsel aus spielen und massieren. Ich wollte es aber unbedingt spielen können und geschadet hat es meinen Händen und Handgelenken nicht.
:-)
 
Danke @Marlene für die Erklärung.

Deine Stückauswahl hat mitunter etwas Selbstquälerisches.

Habe mir das bei youtube angehört – das hört sich aber auch mächtig selbstquälerisch an :dizzy:. Ich wollte sowas nicht spielen. Aber jeder wie ers will. :-)

Das war ein Wechsel aus spielen und massieren.

Das kann doch nicht gut sein mit Schmerzen zu spielen. Wäre nicht eine Pause sinnvoll sonst droht evtl. Überlastung?
 
Ich bin doch keine Masochistin!
;-)

Das kann doch nicht gut sein mit Schmerzen zu spielen. Wäre nicht eine Pause sinnvoll sonst droht evtl. Überlastung?

Falls ich Überlastung spüre, dann vermeide ich, was dieses Gefühl auslöst. Aber würde ich mein Klavierspiel von meinen Schmerzen bestimmen lassen, dann dürfte ich überhaupt nicht Klavier spielen. Denn von den 19-20 Stunden Schmerzen am Tag sind die Zeiten am Klavier die schlimmsten. Nur wenn ich Hände separat übe ist es nicht so arg. 90 Minuten Unterrichts waren eine Tortur, keine Ahnung, wie ich das durchgehalten habe.

Aber ich will Klavier spielen (wegen dieser Beschwerden sind es allerdings nur kurze Stücke). Würde ich nicht Klavier spielen (können), dann ginge es mir noch schlechter, weil zusätzlich meine Seele litte.

P.S.
Ursache der Schmerzen ist nicht das Klavier spielen (Technik, Sitzposition).
 
Habe bei meinem "Variazione di un Tango" eine merkwürdige Stelle.

Tango.jpg
In der Tirole - gis h gis und dann a fis / h gis fühlt & hört sich merkwürdig an.:angst:

Der hier spielt es doch auch anders oder? Ich höre und sehe dort gis h gis / a a / h h 3:25

View: https://www.youtube.com/watch?v=Dt5WNx-zIyw


Der hier schläft zwar bald ein beim Spielen :schlafen: (das kann ich ja sogar besser...) aber spielt doch auch a a / h h: 4:10

View: https://www.youtube.com/watch?v=8P6hE1j8kIs


Einige Takte vorher ist das Thema auch anders notiert: gis h gis / a a / h h

Tango1.jpg

Traue niemals den Noten sondern deinem Gehör? :denken:
 
Ja, du hast recht. Die Triole ist von den Tönen identisch mit deinem letzten Beispiel (Rhythmus anders).
 

Hey Leute,

Ich quäle mich endlich durch den letzten Teil von Tschaikowsky Puppen Trilogie.
Aber die neue Puppe gibt's noch nicht, mir macht der teil ab Takt 18 echt Probleme:konfus:
Das ganze wirkt so unstrukturiert und ich finde einfach keinen Ansatz. Ich weiß, dass es eigentlich ein einfaches runter / hoch Thema ist zu je vier Takten.
Aber ich merke mir das einfach nicht, dazu noch die Veränderung in der linken Hand. Da hab ich noch einiges an Arbeit vor mir.

Die Ecossaisen, nun ja.... Die erste hab ich in der Hand aber flott geht noch gar nicht. Dazu hat mein KL mir den Anfang der zweiten gezeigt, aber da war ich schon ziemlich unkonzentriert.
Jetzt sitzt ich hier, versuch den Anfang hin zu bekommen, aber scheitere an einem Vorschlag, wo ich zwar weiß wie ich ihn spielen soll, aber überhaupt nicht, wie er Rhythmisch ins Gefüge passt :konfus:
Das ist die Stelle, die ich weder spielen noch zählen kann. Und ob der 3. Finger da so sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.
IMG_20180121_142506.jpg
Bis Mittwoch also noch viel Arbeit bei wenig Zeit:bye:
 
Aber die neue Puppe gibt's noch nicht, mir macht der teil ab Takt 18 echt Probleme:konfus:
Das ganze wirkt so unstrukturiert und ich finde einfach keinen Ansatz. Ich weiß, dass es eigentlich ein einfaches runter / hoch Thema ist zu je vier Takten.
Aber ich merke mir das einfach nicht, dazu noch die Veränderung in der linken Hand. Da hab ich noch einiges an Arbeit vor mir.

Du hast ja schon gut erkannt, was zusammengehört.
Ich würde erst mal bei dem ersten Viererblock bleiben. Alles nachfolgende erstmal ohne die Töne der linke Hand.

Geh mal hin und versetze die 3.und 4. Achtel des ersten Themas (letzte Achtel Takt 18 und erste Achtel Takt 19) um eine Oktave nach unten. Das macht die Struktur viel durchschaubarer. Wenn du die Melodie jetzt ein paar mal auf diese Weise spielst, wirst du sie dir schnell merken können.

Als nächstes versuch mal, diese Melodie zu transponieren, also von einem beliebigen anderen Ton anzufangen. Das hilft beim memorieren auch sehr und ist mit der kurzen Melodie auch nicht sehr schwierig. Wenn du das machst, wird dir automatisch auffallen, dass der zweite Viererblock (letzte Achtel Takt 21 bis erste Achtel Takt 25) identisch ist mit dem ersten Viererblock, diesmal aber vom Ton c beginnend (eben transponiert).

Damit hast du die ersten beiden Blöcke schon abgehakt, das zurückversetzen der beiden Töne um eine Oktave nach oben sollte dir dann keine Schwierigkeit mehr bereiten.
Der dritte Block ist dem ersten ebenfalls recht ähnlich, nur der Einstieg, ersten beiden Töne unterscheiden sich. Der vierte Block ist ebenfalls nur eine Variation.

Um dazu auch die linke Hand zu memorieren würde ich das Ganze nochmal wie oben durchgehen, aber nur akkordisch dazuspielen, ohne die Repetition in der linken Hand.
 
Hallo zusammen
ohne mich jetzt durch 82 Seiten gelsen zu haben, wollte ich hier mal kurz reinschauen. Ich bin auch Späteinsteiger...

Ich habe in meiner Jugend Querflöte gespielt, auch im Orchester, das ist dann mit dem Abi zum erliegen gekommen, seitdem war der Wunsch da, mal was anders zu probieren. Nun habe ich vor einem halben Jahr zusammen mit meiner Tochter angefangen, Klavier zu lernen. Klavier deshalb, weil es anders als die Flöte mit mehreren Tönen zugleich eine Klangfülle erzeugt, die das als Soloinstrument gut klingen lässt, während die Flöte alleine immer recht "dünn" war. Außerdem mag ich Klaviermusik :-)

Nun denn. Zu Hause steht nun ein Yamaha CLP535, das für mein Spielniveau absolut ausreichend ist. Es macht Spass, schon nach kurzer Zeit passabel klingende Stücke zu spielen. Der Hinweis, dass die Definition von passabel mit der Zeit dann variiert, ist aber wohl zutreffend.

Meine Tochter müht sich noch mit ein paar Kinderliedern, spielt aber immerhin auch ein Menuett zweistimmig. Das klingt super und motiviert sie sehr. Ansonsten ist das natürlich so, dass ich unendlich schneller Fortschritte mache, da ich Noten lesen kann und nahezu täglich übe, sie deutlich weniger.

Zur Zeit versuche ich mich an der Invention Nr. 8 von Bach, mein Klavierlehrer meinte - ja, ist an der Grenze vom Schwierigkeitsgrad her, aber warum nicht. Es ist hart, aber macht Spass. Ein paar einfachere Stücke sind auch noch dabei, ich spiele immer ein paar Sachen gleichzeitig, damit es nicht zu eintönig wird. Der Spaß steht eindeutig im Vordergrund, wobei der Anspruch durchaus auch hoch liegt. Diese Kombination ist ein interessanter Kontrast zu meiner Jugend, wo die Mutter mich doch öfter ermahnen musste, doch wenigstens einmal die Woche zu üben. Jetzt muss ich mich ermahnen, um 23 Uhr endlich den Deckel über der Klaviatur zuzuklappen und ins Bett zu gehen.

Mit dem KL bin ich etwas unzufrieden, da muss noch mal ein neuer her.
 
Mir geistert seit Tagen eine Frage im Kopf herum:
>Ab wann kann man Klavier spielen?<
Nicht ab welchem Alter, sondern wann würdet ihr von euch selbst sagen : Ich kann Klavier spielen?

Hintergrund ist folgender:
Ich habe seit Januar in meiner Ballettschule ein Klavier stehen und sehr häufig kommen Schülerinnen und sagen: „Ich kann Klavier spielen, darf ich...?“ , oder Freundinnen: „... kann Klavier spielen, darf sie mal?“.

Ich werde von mir selbst vermutlich in 20 Jahren noch behauptet, dass ich nicht Klavier spielen kann, sondern es lerne.

Haben Kinder hier eine andere Definition von „Können“? Wird der Laie je von sich behaupten können es zu „können“?

Natürlich ist das an sich eine dämliche Frage, dennoch würde mich interessieren wie ihr das seht?

Lg
 
....... dennoch würde mich interessieren wie ihr das seht?
Lg

Differenziert!

Profis und fortgeschrittene Amateure werden sagen, dass ich nicht “klavierspielen kann“.

Meine Familie sagt, meine Tochter, meine Mutter, meine Freunde sagen, die Marion
“kann klavierspielen“.

Ich selbst sage, ich kann ein bisschen klavierspielen, werde eine ewig Lernende bleiben und hab viel Freude daran.
 
Mir geistert seit Tagen eine Frage im Kopf herum:
>Ab wann kann man Klavier spielen?<
Nicht ab welchem Alter, sondern wann würdet ihr von euch selbst sagen : Ich kann Klavier spielen?

Hintergrund ist folgender:
Ich habe seit Januar in meiner Ballettschule ein Klavier stehen und sehr häufig kommen Schülerinnen und sagen: „Ich kann Klavier spielen, darf ich...?“ , oder Freundinnen: „... kann Klavier spielen, darf sie mal?“.

Ich werde von mir selbst vermutlich in 20 Jahren noch behauptet, dass ich nicht Klavier spielen kann, sondern es lerne.

Haben Kinder hier eine andere Definition von „Können“? Wird der Laie je von sich behaupten können es zu „können“?

Natürlich ist das an sich eine dämliche Frage, dennoch würde mich interessieren wie ihr das seht?

Lg

Ich würde es vermeiden zu sagen "Ich kann Klavier spielen". :denken: Besser: "Ich spiele Klavier". :super:
 

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