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Liebe Klavierbauer,
An meinem 1970er Ibach (ca. 112 cm, laut der originalen Rechnung ein "Typ B") sind sehr starke Dämpferfedern verbaut. (Typische kleine Rennermechanik dieser Jahre.)
Das Nieder- und Aufgewicht bei getretenem rechten Pedal liegt im relativ normalen Bereich, wenn auch bei einigen Tönen etwas viel Reibung vorliegt, vor allem in den Hammerkapseln. Wenn ich jedoch ohne rechtes Pedal spiele, so ist der Anschlag sehr schwer - am Übergang von den gedämpften auf die ungedämpften Töne ganz deutlich zu merken! Das Niedergewicht erhöht sich beim Loslassen des rechten Pedals teilweise drastisch! Genaue Messungen muss ich nochmal machen, aber mit Münzen komme ich (ohne Dämpfung) auf ca. 52 - 56 g Niedergewicht, während es mit Dämpfung teilweise fast das Doppelte ist! In Einzelfällen hebt die Taste mein Testgewicht (sagen wir 50 g) sogar wieder teilweise hoch, wenn ich das rechte Pedal loslasse.
Ich habe, auf Anraten einiger Klavierbauer des englischen Schwesterforums, einige Töne mit den strammsten Dämpferfedern ausgesucht, und nachdem ich geprüft habe, dass das Problem nicht etwa an schwergängigen Achsen liegt, habe ich die Federn vorsichtig gestreckt, indem ich sie mit einem Haken in Richtung Hammernuss gezogen habe. Das hat den Anschlag schon wesentlich verbessert, ohne dass etwa die Dämpfung an Effektivität verloren hätte.
Zugegeben, die Filze, die vom Dämpferlöffel betätigt werden, sind schon ziemlich eingedrückt, erzeugen also auch erhöhte Reibung, aber ein Großteil des schweren Anschlags liegt bestimmt an den (über-)starken Dämpferfedern. Man sagte mir "drüben", dass die Klavierbauer der 60er, 70er Jahre zu immer kleineren Dämpfern griffen (Kosten einsparen), und dafür immer stärkere Federn zum Einsatz kamen. Insbesondere ein erfahrener Klavierbauer meinte, dass die Federkraft alleine nicht unbedingt gute Dämpfung bringt, sondern dass der Dämpfer selbst schwer genug sein muss. Man könne also, wenn man die Federkraft heruntersetzt und Probleme mit der Dämpfung bekommt, z.B. eine Messingkapsel verwenden, oder als Notbehelf Bleigewichte an den Dämpferdraht klipsen. Wie weit man allerdings mit dem Senken der Federkraft gehen kann, dazu haben sie sich nicht geäußert, sondern meinten sinngemäß "nach Gefühl".
Meine Frage ist also diese: gibt es, in diesem Fall für eine kompakte Rennermechanik, Richtlinien (z.B. maximale Gramm-Werte), wie stark die Feder den Dämpfer an die Saite(n) drücken sollte, so dass der Anschlag nicht zu sehr darunter leidet? Momentan habe ich wiegesagt einige Federn leicht gestreckt, aber ich würde gerne einen möglichst konstanten Wert anstreben, der auch ohne getretenes r. Pedal einen akzeptablen Anschlag erlaubt - möglichst ohne damit die Dämpfung zu beeinträchtigen.
Für eure Ratschläge wäre ich dankbar.
Ciao,
Mark
An meinem 1970er Ibach (ca. 112 cm, laut der originalen Rechnung ein "Typ B") sind sehr starke Dämpferfedern verbaut. (Typische kleine Rennermechanik dieser Jahre.)
Das Nieder- und Aufgewicht bei getretenem rechten Pedal liegt im relativ normalen Bereich, wenn auch bei einigen Tönen etwas viel Reibung vorliegt, vor allem in den Hammerkapseln. Wenn ich jedoch ohne rechtes Pedal spiele, so ist der Anschlag sehr schwer - am Übergang von den gedämpften auf die ungedämpften Töne ganz deutlich zu merken! Das Niedergewicht erhöht sich beim Loslassen des rechten Pedals teilweise drastisch! Genaue Messungen muss ich nochmal machen, aber mit Münzen komme ich (ohne Dämpfung) auf ca. 52 - 56 g Niedergewicht, während es mit Dämpfung teilweise fast das Doppelte ist! In Einzelfällen hebt die Taste mein Testgewicht (sagen wir 50 g) sogar wieder teilweise hoch, wenn ich das rechte Pedal loslasse.
Ich habe, auf Anraten einiger Klavierbauer des englischen Schwesterforums, einige Töne mit den strammsten Dämpferfedern ausgesucht, und nachdem ich geprüft habe, dass das Problem nicht etwa an schwergängigen Achsen liegt, habe ich die Federn vorsichtig gestreckt, indem ich sie mit einem Haken in Richtung Hammernuss gezogen habe. Das hat den Anschlag schon wesentlich verbessert, ohne dass etwa die Dämpfung an Effektivität verloren hätte.
Zugegeben, die Filze, die vom Dämpferlöffel betätigt werden, sind schon ziemlich eingedrückt, erzeugen also auch erhöhte Reibung, aber ein Großteil des schweren Anschlags liegt bestimmt an den (über-)starken Dämpferfedern. Man sagte mir "drüben", dass die Klavierbauer der 60er, 70er Jahre zu immer kleineren Dämpfern griffen (Kosten einsparen), und dafür immer stärkere Federn zum Einsatz kamen. Insbesondere ein erfahrener Klavierbauer meinte, dass die Federkraft alleine nicht unbedingt gute Dämpfung bringt, sondern dass der Dämpfer selbst schwer genug sein muss. Man könne also, wenn man die Federkraft heruntersetzt und Probleme mit der Dämpfung bekommt, z.B. eine Messingkapsel verwenden, oder als Notbehelf Bleigewichte an den Dämpferdraht klipsen. Wie weit man allerdings mit dem Senken der Federkraft gehen kann, dazu haben sie sich nicht geäußert, sondern meinten sinngemäß "nach Gefühl".
Meine Frage ist also diese: gibt es, in diesem Fall für eine kompakte Rennermechanik, Richtlinien (z.B. maximale Gramm-Werte), wie stark die Feder den Dämpfer an die Saite(n) drücken sollte, so dass der Anschlag nicht zu sehr darunter leidet? Momentan habe ich wiegesagt einige Federn leicht gestreckt, aber ich würde gerne einen möglichst konstanten Wert anstreben, der auch ohne getretenes r. Pedal einen akzeptablen Anschlag erlaubt - möglichst ohne damit die Dämpfung zu beeinträchtigen.
Für eure Ratschläge wäre ich dankbar.
Ciao,
Mark
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