Die Latenzzeit war zunächst unangenehm. Ich habe dann ein bisschen konfiguriert (Audio Buffer) und es hat sich dann subjektiv verbessert. Messen konnte ich allerdings nicht. Eventuell tritt hier auch etwas Gewöhnung ein. Jetzt spielt es sich vom Timing her wie eine pneumatische Traktur.
Ich kann dir versichern, dass mit einer guten Audio-Karte (es kommt wohl auf die Performanz des ASIO-Treibers an) und einigermaßen flotten Rechner keinerlei störende Latenz mehr da ist. Eine pneumatische Traktur finde ich grauenvoll vom Timing her. Kann nur sagen, es ist mit meiner hier dargestellten Rechner- und Soundkartenkonfiguration unter meiner Wahrnehmungsschwelle. Kein Vergleich mit pneumatischer Traktur!!!
Wenn nötig, gebe ich mein Ehrenwort! :D
Bei der Setzersteuerung stimme ich Dir zu: sie ist mit einem Touchscreen nicht zu ersetzen. Bei der übrigen Registertraktur dagegen finde ich einen Touchscreen felxibler. Auf Dauer möchte ich eine romantische und eine barocke Orgel nachbilden. Ein Umrüsten der Beschriftung der Registertraktur wäre mir zu umständlich.
Und überhaupt sehe ich den Vorteil einer Hauptwerk-Implementation u.a. in der Flexibilität, mit der man Komponenten tauschen kann, die technisch nicht mehr aktuell sind. Das gilt vor allem für den Rechner. In ein paar Jahren kann wahrscheinlich jeder Standard-PC eine Riesenorgel mit 80+ Registern darstellen. Wenn man dann eine Registertraktur mit 40 Zügen gebaut hat, könnte das sehr unbefriedigend sein.
Ich glaube, deine Idee mit Touchscreen ist einfacher und konsequenter, als Register an der Orgel. Hätte ich nicht die Register schon eingebaut, hättest du mich schon überzeugt, stattdessen einen Touchscreen zu nehmen und irgendwie fest an eine Seite der Orgel zu installieren.
Fatar scheint ein sehr geeigneter Lieferant zu sein. Ich fand irgendwo den Hinweis, das es sinnvoll sei, die Manuale mechanisch zu stützen, da sie sich sonst beim Spielen durchbiegen können. Interessant fände ich noch, ob sie sich hinsichtlich der Spieleigenschaften einstellen lassen.
Zumindest ist wohl Fatar Haus- und Hoflieferant für Digitalorgelhersteller. Deinen Hinweis mit dem Durchbiegen werde ich prüfen, vielen Dank! Man kann zu der Tastatur noch einen Rahmen dazukaufen, ich werde nachfragen, ob damit das Manual sich nicht mehr durchbiegen kann.
Bzgl. Einstellbarkeit der Spieleigenschaften sieht es wohl nach Auskunft von Hr. Hoffrichter (einer der Händler, der die Fatartastaturen vertreibt) nicht so gut aus. Man kann von Hand die Gumminippel jeder Taste etwas abfeilen, damit der Druckpunkt nicht total ganz oben ist (so ist es wohl - habe leider noch nie auf einer Fatar-Tastatur gespielt, leider!), aber mehr als einen Millimeter ist nicht drin. Habe Hr. Hoffrichter so verstanden, dass dann die Taste diesen Millimeter etwas "schlabbern" würde. Das Tastengewicht ist wohl ca. 130gr und ließe sich gegen Aufpreis durch andere Federn im Bereich 110 - 150 gr ändern (aber Aufwand, Federn besorgen usw).
Falls also jemand Erfahrungen hat mit so einer Fatar-Standardtastatur TP/6LP, wäre an Berichten darüber interessiert.
Im Nachhinein ist man ja immer klüger. Konsequent wäre es, gleich mit neuen Tastaturen mit Druckpunktsimulation anzufangen, und ich habe hin- und her überlegt, ob ich mir gleich 3 neue Manuale zulege. Dann müsste ich meinen ganzen Orgelaufbau umändern. Habe mich entschlossen, bei 2 Manualen zu bleiben, da ich ja jederzeit ein 3. Manual "virtuell" auf ein "reales" Manual legen kann und somit auch das Registerset einer 3manualigen Orgel nutzen kann. Als Übeorgel will ich es auch nicht übertreiben.
Wenn jedoch jemand wie du, LittleAmadeus, neu anfängt mit so einem Projekt, würde ich es mir genau vorher überlegen, ob nicht vielleicht gleich 3 Manuale statt 2...