J
jk82
Guest
Er rückte Gottschalk in die Ecke von Sousa, aufgrund der "Beliebtheit dessen Werke."
Das ist m.E. kaum zu glauben. Unfassbar.
Warum diese Stichelei gegen Philip Sousa? Ich mag ihn, und The Washington Post, Stars and Stripes und noch einige andere Titel diese Komponisten haben große Klasse. Es ist meiner Meinung nach kein Wunder, dass diese Märsche jeder kennt und so ziemlich jede Brass Band die im Repertoire hat. Sogar Horowitz als "ernster" Musiker hat Sousa sehr geschätzt, Bernstein ebenfalls, wie er mal in einem Interview erwähnt hat.
Dein Einsatz für einen unbekannten Komponisten ehrt Dich, aber manche Komponisten sind vielleicht zu Recht im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten. Könnte es nicht sein, dass Gottschalk auch in diese Kategorie gehört? Ich weiß es nicht und kann es nicht beurteilen, aber wenn die großen Pianisten heutzutage alle einen Bogen um Gottschalks Musik machen, dann könnte an der These doch was dran sein. Dass es an der Schwierigkeit der Werke liegt, glaube ich eher nicht. Beethoven, Schumann, Liszt, Ravel, Rachmaninoff, Debussy und andere sind teilweise auch sehr schwierig zu spielen, auch für Profis. Trotzdem wird deren Musik tagtäglich aufgeführt und auch die 150. CD-Einspielung findet noch ihre Käufer.
Ich glaube, dass das wirklich große Kunst sich im Laufe der Zeit durchsetzt und Schwächeres dafür in Vergessenheit gerät. So ist es in der Malerei, in der Literatur, in der Dramatik; warum sollte es in der Musik anders sein? Wenn es Gottschalk bisher nicht in die allgemeine Wahrnehmung geschafft hat, dann sehe ich ziemlich schwarz für ihn. Immerhin ist er schon fast 150 Jahre tot.
Grüße, Jörg
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