Na hier geht ja streckenweise wieder mal die Post ab...
Also, bei mir ist das folgendermaßen: beruflich spreche ich viel vor Gruppen über eine mir sehr gut bekannte Thematik. Mir ist dabei relativ wurscht, wie groß die Gruppe ist - und nach fast 10 Jahren in meinem Job ist mir auch egal, ob da jetzt die großen selbsternannten oder wirklichen fachlichen Gurus drinsitzen. Ich mach dann locker meinen Vortrag und bin vorher nur selten "ein bisschen nervös". Die Vorträge sitzen mittlerweile einfach, ich hab Routine.
Beim Klavierspielen ist es völlig anders. Ich bin erwachsen und "fortgeschrittene Anfängerin". Es klappt vor anderen Leuten (egal, ob kleinere oder größere Gruppe, Freunde oder weitgehend Unbekannte, zuhause oder anderswo) einfach nicht richtig. Wer mich beim Forumstreffen in HH erlebt hat, weiß, wovon ich rede. Heißt konkret: Ich fliege an einer Stelle raus und komme nicht mehr rein. "Zuhause allein hat es geklappt" - ja, aber warum dann nicht vor anderen? Habe bei bestimmten Stücken versucht, zu lernen, an jeder Stelle in den Noten wieder einsteigen zu können. Trotzdem: an einem fremden
flügel in einem fremden Raum, wenn dabei auch noch einer quatscht oder so... dann sehe ich nur noch sinnlose schwarze Pünktchen, wo sonst die Noten sind...
Bin dankbar für jegliche Tipps zum Vorspielen. Glaube aber, es hat bei mir auch sehr stark mit der eigenen Kompetenz und daraus resultierender Sicherheit zu tun. Kann ich was, bin ich souverän und ziehe das einigermaßen locker durch. Kann ich was nicht (oder glaube, es halt noch nicht gut genug zu können)... tja...
Vermute daher, der logische Ansatz kann für mich nur sein, technisch einfach noch BESSER Klavierspielen zu lernen!