Zweihändig spielen - brauche Tipps!

  • Ersteller des Themas cremefresh
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Hallo @cremefresh,
auch ich glaube, dass Dein Wunschstück noch etwas zu schwer für den Anfang ist.

Ich habe auch am Anfang autodidaktisch versucht Klavier spielen zu lernen. Ich hatte mir aus der Bibliothek ein Buch von Margret FeilsPiano Klavierschule mit Rock, Pop & Blues geliehen, in dem die wichtigsten theoretischen Kenntnisse anhand von Rock-Pop-Stücken erklärt werden. Nach einem halben Jahr habe ich mir aber doch eine Klavierlehrerin gesucht, mit der ich mich 14-tägig getroffen habe.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und viel Spaß mit Deinem neuen Hobby
 
Ich spiele momentan auf einem Keyboard. Später möchte ich auf ein digitales Klavier wechseln.

Also eine Tischhupe. Hatte ich anfangs auch. Nach drei Monaten kam dann das Klavier. Tischhupe geht gar nicht. Die Tasten sind schmaler, der Ton ist immer gleich laut und du kannst damit überhaupt nichts richtig spielen. Glaub mir, das Ding hat mit einem Klavier nichts gemeinsam außer dass es schwarze und weiße Tasten hat. Wollte ich anfangs auch nicht glauben, ist aber so.

Ich will Klavier nur aus Spaß spielen und ein Niveau erreichen, womit ich zumindestens "mittel-schwere" Songs spielen kann. Was spricht denn dagegen mir Stücke anzueignen die mir gefallen und wieso sollte ich damit langfristig keine Freude haben?

Weil mittelschwere Songs noch Galaxien entfernt sind. Selbst dieses Anhängerstück, was du hier eingestellt hast ist noch ein bisschen zu schwer für dich. Das ist nicht schlimm. So haben wir alle mal angefangen. Aber du machst dir keine Vorstellung davon, wie weit mittelschwere Stücke noch entfernt sind. Ich will dich keineswegs frustrieren. Es ist realisierbar. Mit Tischhupe und ohne Lehrer wirst du aber vermutlich bei der zahlreichen Gruppe der Aufgeber landen. Wäre schade.

Mir ist klar, dass wenn ich mich lediglich auf das Lernen von einzelnen Stücken beschränke, nur schwer alle Fassetten des Musikinstrumentes lernen kann. Aber um ehrlich zu sein, reicht mir das schon.

Dennoch möchte ich mir besonders viele Grundlagen aneignen, um die unvermeidlichen Fehler gering zu halten.
Deshalb lege ich z.B. besonderen Wert auf die richtige Fingerstellung, was nach meiner eigenen Beobachtung die größte und offensichtlichste Fehlerquelle darstellt (hoffe bin da nicht zu naiv^^).

Passt nicht zu dem, was du da oben schreibst. Wenn du wirklich nur wie ein dressierter Affe (ich wiederhole mich) nachspielen willst, was dir an der elektronischen Musik gefällt, dann ist das alles wurscht. Such dir ein online Tutorial und klimper den Mist nach. Anschließend kannst du zwar nicht Klavierspielen, aber wenn du Glück hast kannst du diese Töne irgendwie nachklimpern.

Wenn du aber ein bisschen Interesse an Klaviermusik hast, dann wirst du das Interesse an diesen Stücken schnell verlieren. Ich habe mir gerade mal den Spaß gemacht, mein Handy aufs Notenpult zu stellen und den Krempel zu spielen. Ehrlich gesagt haut es mich erwartungsgemäß fast von der Klavierbank. Vielleicht klingt das auf einer Tischhupe tatsächlich besser. Mein armes Klavier wollte sich jedenfalls die Ohren zuhalten. Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und wenn du es unbedingt lernen willst, dann bleib dran. Ich habe auch so ein paar Stücke im Repertoire, wo andere glauben, dass ich sie nicht alle an der Murmel habe.

Um ehrlich zu sein, bin ich davon überzeugt, dass wenn ich mir der häufigsten Fehlerquellen bewusst bin, ich dann durch gute Beobachtung und kritisches Hinterfragen weit komme..aber vllt bin ich auch hier wieder zu naiv. Um das zu sehen bräuchte ich natürlich zumindest ein gutes Anfängerbuch, daher eine weitere Frage:
Welche Bücher sind empfehlenswert?


Für das was du willst: von mir aus auch den allseits unbeliebten Heumann. Wenn du das Teil durchgeackert hast, kannst du immer nochmal nachfragen und auf ne vernünftige Klavierschule umsteigen (oder den Lehrer fragen, den du dann vermutlich hast).

Ich persönlich halte auch nicht viel von dem Heumann, aber wenn man wirklich ums verrecken ohne Lehrer einsteigen will, dann lernt man aus diesem Buch (Klavierspielen mein schönstes Hobby) zumindest ein paar Grundlagen.

Gibt ein paar schnelle Erfolgserlebnisse aber das Gelbe vom Ei ist es wirklich nicht. Dennoch meine erste und ehrliche Wahl, wenn du es wirklich ernst meinst mit der Tischhupe, ohne Lehrer und du willst eigentlich nicht richtig Klavierspielen lernen.

Ich wünsche dir viel Glück und viel Spaß und vielleicht lesen wir uns ja irgendwann mal wieder, wenn du doch der Meinung bist, dass du Klavierspielen lernen willst.

Dann sollten wir aber vermutlich andere weiterhelfen, denn ich bin selbst noch Lernende.



Gesendet von iPhone mit Tapatalk[/QUOTE]
 
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auch ich glaube, dass Dein Wunschstück noch etwas zu schwer für den Anfang ist.
Übrigens ist auch dieser Aspekt Teil dessen, "was im Unterricht so geübt wird": Eine kompetente Lehrkraft ist zunächst behilflich bei der Suche nach geeigneter Literatur, die sich am Machbaren orientiert. Da hangelt man sich nicht mühsam stochernd an irgendwelchen Details entlang, bis man den aufkommenden Frust schier nicht mehr ertragen kann. Vielmehr konzentriert man sich dann auf Aufgaben, die man mit den abrufbaren Fähigkeiten meistern kann - und wächst daran, ohne sich den ohnehin schon steinigen Weg noch holpriger zu machen. Auch muss ich dem "Wunschstück" bescheinigen, dass die technisch-manuellen Anforderungen den musikalischen Nährwert deutlich übersteigen - eine Lehrkraft hilft bei der Literaturauswahl, um auf der Gegenseite ein gesundes Qualitätsbewusstsein zu kultivieren. Das Resultat sind fachkundig ausgewählte Stücke, bei denen Aufwand und Ergebnis in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Wer es auf eigene Faust probieren möchte, hat diese Option nun mal nicht.

LG von Rheinkultur
 
nur schwer alle Fassetten des Musikinstrumentes lernen kann. Aber um ehrlich zu sein, reicht mir das schon.
Das ist wunderbar und kreativ formuliert!!!!
;-) wenn es mit dem Fass nicht gleich funzt, kann man ja mit einer Flasche beginnen; funktioniert das auch nicht, könnte man ein Glas probieren; will das ebenfalls nicht, dann vielleicht ein Fingerhut?

Mittelschwere Songs zum Spaß spielen ist prinzipiell eine gute Idee und aus wirtschaftlichen Gründen ist der Verzicht auf kostenintensiven Unterricht ebenfalls eine gute Idee. Man hat ja auch lesen und schreiben gelernt, ohne selber einen einzigen Cent dafür bezahlt zu haben! Man könnte auch problemlos Auto fahren erlernen, ohne einen Cent dafür zu bezahlen (das war früher mal in Amiland möglich!), aber hier macht einem dann die bundesdeutsche Bürokratie einen kostenintensiven Strich durch die Rechnung, was richtig fies ist!

Ok, wenn man mittelschwere Songs noch nicht spielen kann, wenn man das Budget für Unterricht auf Null € festlegt, dann bleibt nur folgendes übrig:
1. irgendein Tastendings erwerben oder sich schenken lassen
2. irgendwo im Internet eine Art Bedienungsanleitung googeln, die einem verklickert, wie die Tasten heissen und die Noten und wie das zusammenhängt
3. Imitation!!! Irgendwo in den Weiten des Internet eine Tutorial oder ähnliches mit dem gewünschten Song finden, und dann peu a peu versuchen, das zu imitieren

Spaß soll das machen, man macht´s ja aus Spaßgründen! ...Spaß, viel Spaß, werden diejenigen haben, die das Ergebnis dieser Bemühungen anhören dürfen ;-):-D
 
Ich will Klavier nur aus Spaß spielen und ein Niveau erreichen, womit ich zumindestens "mittel-schwere" Songs spielen kann. Was spricht denn dagegen mir Stücke anzueignen die mir gefallen und wieso sollte ich damit langfristig keine Freude haben?

Was dagegen spricht? Gar nichts. :teufel::bomb: Abgesehen davon, dass Klavierspielen so nicht funktioniert.

Wenn dich die gut formulierten und wohlbegründeten Beiträge von @Pirata, @rolf und @Rheinkultur nicht überzeugen, dann hilft wohl nichts mehr.

@Pirata, übrigens, du solltest deinen Beitrag editieren, damit nicht der gesamte Text als Quote untergeht. Hut ab übrigens, dass du alles am iPhone eingetippt hast.
 
Kratzert wendet sich an Klavierspieler, die es bereits können, aber mit ihrer Technik nicht weiterkommen bzw. mit ihr nicht zufrieden sind.

Das heißt nicht, dass er für gelegentliches Nachlesen und Ausprobieren nicht für den "intellektuellen" Lerner nützlich wäre. (Oh da hab ich mich logisch ausgedrückt .....:dizzy:, ist aber harmlos im Vergleich zur Ausdrucksweise von Kratzert :teufel:)
 
Ich verstehe Kratzert auch so, daß er sein Programm oft mit Profis durchziehen muß, die es nicht gleich so gelernt haben. Also warum also nicht gleich so lernen?

Ich schrieb ja auch: "Wenn du es ernst meinst"

Das impliziert ja einen gewissen Willen und eine gewisse Fähigkeit selbst zu lernen,
die man haben kann, auch wenn man noch nie zuvor ein Tasteninstrument gesehen hat.
 
@Sven Deine an Anfänger gerichteten Empfehlungen wie "Hände nicht zu viel* getrennt üben" sind jedenfalls Unfug. Es wird auch nicht schwerer, die Hände zusammenzufügen, je geübter sie allein spielen. Wenn das dein Problem ist, dann hast einfach Mist geübt - z. B. ohne Rhythmus, ohne Phrasierung, ohne Musik zu gestalten, Töne runtergeklimpert.

Genau wie Kratzert, der eher was für Klavierlehrer ist. Das Buch ist schlicht rausgeschmissenes Geld für jemanden, der gerade anfangen hat, ein Tasteninstrument zu üben.

*) Ich habe noch nie einen Anfänger gesehen, der die Hände ZUVIEL getrennt geübt hat, immer nur zu wenig.
 
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@Sven

Genau wie Kratzert, der eher was für Klavierlehrer ist. Das Buch ist schlicht rausgeschmissenes Geld für jemanden, der gerade anfangen hat, ein Tasteninstrument zu üben.
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Das sehe ich anders!

R. Kratzerts "Technik des Klavierspiels" beschreibt einprägsam für den Anfänger wichtige Grundlagen z.B. " das Sitzen am Klavier, das Gehen auf der Tastatur, anatomische und physiologische Grundlagen, Techniken wie Pedalbebrauch u.s.w.

Hierbei beschreibt er, wie man mit den Übungen aus dem "Mikrokosmos" von Bela Bartok Techniken, wie Legato und mehr üben kann.

Die Experimente, die er vorschlägt, um das von ihm Gesagte umsetzen zu können und praktisch zu üben, sind Gold wert.

Sein Buch wird mich in meinem Klavierleben begleiten, es liegt immer griffbereit, um bereits gelerntes aufzufrischen oder neues zu lernen.
 
@Klein wild Vögelein Solche grundlegenden Dinge erklärt einem Anfänger ein Klavierlehrer in der ersten Stunde und er sieht auch sofort, ob die Anweisungen richtig umgesetzt werden. An diese Lehrkräfte wendet sich Kratzert und entsprechend sind seine Hinweise im Buch auch formuliert.
 

@FünfTon: ich arbeite auch mit einem Klavierlehrer und er findet die Ausführungen in R. Kratzerts ebenfalls geeignet für Anfänger, zumindest teilweise.
Was ich in diesem Buch lese bespreche ich sehr oft mit ihm und er hilft mir beim Umsetzen.

Das Buch habe ich mir gekauft, weil einige User es empfohlen haben und ich kann damit sehr viel anfangen!
 
Von wem kommt denn: "Hände immer zusammen üben, es sei denn das Getrenntüben ist schwerer, als das Zusammenüben!"?
 
@FünfTon: ich arbeite auch mit einem Klavierlehrer und er findet die Ausführungen in R. Kratzerts ebenfalls geeignet für Anfänger, zumindest teilweise.
Was ich in diesem Buch lese bespreche ich sehr oft mit ihm und er hilft mir beim Umsetzen.
Und wann war deine erste Klavierstunde? Letzte Woche?

Weil hier bei Clavio bezeichnen sich gern Leute als Anfänger, die Stücke auf ARCT-Niveau üben. ;-)

Von wem kommt denn: "Hände immer zusammen üben, es sei denn das Getrenntüben ist schwerer, als das Zusammenüben!"?
Das Zusammenfügen getrennt geübter Hände (und später einzelner Stimmen) ist also umso schwieriger je besser man sie vorher getrennt geübt hat? Wenn man sagen wir bei Chopins A-Moll-Walzer B150 die LH zunächst soweit geübt und auf Tempo gebracht hat, daß man dort alles sicher trifft, dann klappt das Zusammenspiel mit der Melodie RH viel schlechter, als wenn man gleich mit beiden Händen beginnt und immer schön daneben haut?

Ist es nicht vielmehr so, daß Anfänger, die dieses Stück üben wollen, sich beklagen, daß sie die größeren Sprünge nicht treffen, während sie schon versuchen, beide Hände zusammen spielen?
 
Ah, LMG hatte das mal zitiert, und die Quelle nur als "wichtiger Klavierlehrer" angegeben.

Zitat von Wichtiger Klavierlehrer:

"But in general, I am against practicing with hands seperate, EXCEPT in the cases where HANDS SEPERATE is MORE DIFFICULT than HANDS TOGETHER."

( Hatte ich schonmal irgendwo zitiert. )

Dt.: "Aber gewöhnlich / im allgemeinen bin ich gegen das Üben mit "getrennten" Händen, außer in den Fällen, wenn "getrennte Hände" schwieriger ist, als "beide Hände zusammen." "

Im Kontext richtete sich das allerdings an erfahrenere Spieler. Jedoch steht am Anfang " gewöhnlich " / " im allgemeinen ".

LG, Olli !

Von den Hilferufen her scheint es mir auch so zu sein, daß es sich die meisten Anfänger mit exzessivem Getrenntüben unnötig schwer machen.
 
Ah, LMG hatte das mal zitiert, und die Quelle nur als "wichtiger Klavierlehrer" angegeben.
:lol:Chuan C. Chang ist kein Klavierlehrer

Von den Hilferufen her scheint es mir auch so zu sein, daß es sich die meisten Anfänger mit exzessivem Getrenntüben unnötig schwer machen.
Wenn Anfänger etwas nicht tun, dann ist das ausreichend getrenntes Üben. Da wird lieber mit Synthesia rumgefummelt, aber strukturiertes aufbauendes Üben sieht man eher selten.
 
Danke, @FünfTon. Jetzt verstehe ich auch Deinen Beitrag in dem anderen Thread, auf den ich geantwortet hatte, besser bzw. richtig. Dann werde ich das mit den abwechselnden Händen auch mal so üben, wie Du das vorgeschlagen hast. Und ich kann Dir nur hundertprozentig zustimmen: Je besser ich die Hände separat geübt habe, um so einfacher geht es dann zusammen. Weil beide Hände getrennt eben schon so automatisiert sind, dass man sich auf die Harmonien konzentrieren kann, auf die Melodie, auf die Gestaltung der Musik bzw. des musikalischen Ausdrucks (sofern man davon bei einem Anfänger schon sprechen kann).

"Strukturiertes, aufbauendes Üben" - das ist wirklich das Stichwort. Ist nicht so einfach. Man möchte schnell spielen können, und wenn man keinen Klavierlehrer hat, der einen dauernd darauf hinweist, dass man langsam, in kleinen Abschnitten und mit getrennten Händen üben soll, rhythmisch aufpassen soll usw., dann kommt bei dem Üben einfach nicht viel raus.

Glücklicherweise habe ich einen Klavierlehrer, der mich ständig daran erinnert. Wofür ich sehr dankbar bin.
 
Den Kratzert habe ich auch seit zwei, drei Jahren hier liegen und ich schaue immer mal wieder rein. Ganz sicher ist es ein Buch, das sich nicht nur ausschließlich an Lehrkräfte richtet.

Aber: Ich könnte mir nicht vorstellen, ohne Klavierstunden einfach so nach diesem Buch zu lernen. In der Tat wird vieles erklärt, was man bei einer Lehrkraft relativ schnell mitbekommt.

Insofern: Als Ergänzung zu empfehlen, ersetzt jedoch niemals Klavierstunden.
 
@Annaklena Wichtig ist auch, so viel wie möglich musikalische Gestaltung schon beim getrennten Üben einzubringen. Ein beliebter Fehler ist auch, damit erst anzufangen, wenn alles zusammenkommt (neben nicht korrektem Zählen und anderem).
 
Als Anfänger ist es mit der musikalischen Gestaltung noch nicht so weit her, denke ich manchmal. Ich bilde mir ein, ich mache da schon einiges, höre das auch, aber wenn ich es dann meinem KL vorspiele, hört er da eigentlich nicht viel, sondern meint dann immer, ich könnte noch das oder das machen. Während ich meine, ich mache das schon. ;)

Während ich die Melodie höre und auch Phrasen, hören andere da glaube ich nicht viel. Selbst laut und leise bilde ich mir anscheinend nur ein. :) Ist ein weiter Weg, bis man das kann, was man sich wünscht zu können.

Zählen kann ich ganz gut, habe auch ein gutes Rhythmusgefühl, aber trotzdem ist die Umsetzung manchmal nicht so einfach, wie ich mir das denke.
 

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