Wituk&Manturu (Drei Klavierstücke werden vorgestellt)

Wenn eine Replik einen gar nicht wirklich niederschmettert/demotiviert, sondern nur kurzzeitig aufregt, dann gibt es doch umso weniger Grund, darum ein Bohei zu machen.
Das kann man halt nicht für andere entscheiden, die lassen sich nicht "steuern".
Da wollen tatsächlich einige unterscheiden zwischen Inhalt und Form einer Replik und erwarten, dass angemessen formuliert wird..

Im RL ist es noch schlimmer. Da wird ständig erwartet, dass man in Diskussionen sachlich bleibt und ein Mindestmaß an Höflichkeit mitbringt. :-D
 
Dieser Satz mit „Das Alles oder Nichts der Pedallerie“ hat mich so überzeugt, dass ich den Pedalstecker gezogen habe und dieses bis auf weiteres nicht mehr benutzen werde. Denn das Pedal ist nicht mein Freund, Klavierspielen ist nicht Autofahren, und beim Saubermachen ist´s so auch einfacher. Natürlich habe ich auch immer mal ohne Pedal gespielt, aber nicht mit Sorgfalt. Eben gedacht: fehlt halt das Pedal. Mit diesem Hinweis von dir denke ich: es fehlt die Sorgfalt. Ich habe ein bisschen probiert und es ist wirklich interessant.
Pedal erst mal sein zu lassen und Dich den Grundlagen zu widmen, ist sinnvoll. Denn so lange Du nicht sicher Noten lesen kannst, oder überhaupt sicher spielen, oder Dynamit (Korrektur-EDIT: hahaha, nette Wortergänzung, sollte natürlich "Dynamik" heißen! :021:) einsetzen, wird Dich die Pedalnutzung überfordern.
Du könntest zwischendurch anhand eines einfachen Stückes das Pedal "testen". Wann hört es sich verwaschen an, wie setze ich es ein... ungezwungen und "locker".

Das ist das große Problem für mich: Wie lässt sich eine größere Einheit erzeugen? Da glaube ich, die Antwort liegt in der Harmonielehre oder in der Formenlehre, oder in beidem. Vorn weder noch habe ich derzeit Kenntnisse. Welche Lektüre würdest Du genau empfehlen?
Hier gibt es irgendwo einen Faden mit Anfängerliteratur... kannst mal gucken.

Erklären sich so die „Holperer“, Brüche und schlechtes Timig? Oder meint ihr noch etwas anderes?
Holperer kommen aus der latenten Unsicherheit, und diese generiert schlechtes Timing.

Das sind die Symptome der Eintönigkeit. Jemand hatte auch geschrieben, dass beim Verschieben der Wiedergabeposition man immer nur dasselbe hört. Ich habe diese Beobachtung auch gemacht und sie erfolgreich immer wieder verdrängt. Ist ja auch ärgerlich. Selber sehe ich das so: „Du hast da vielleicht einen kleinen Individualstil kreiert, der da allenfalls eine Single, mit B-Seite, hergibt, und mehr nicht. Wenn es eine EP werden soll, dann muss frischer Wind in die Bude.“
Bevor Du eine Single produzierst, solltest Du Dich mit den Grundlagen beschäftigen, s.o.
Man nimmt ja auch keinen Popsong auf, und lernt danach das Singen.
(Es ist interessant, wenn man vermeintlich erfolgreiche Popbands live hört. Oft hört man, dass der Sänger oder die Sängerin mit Vollplayback besser bedient wäre, und für Live-Auftritte nicht, hm, geeignet ist.)

Mein nächster Schritt wird das Suchen eines Klavierlehrers sein. Große Ansprüche muss ich gar nicht stellen. Schon bezüglich Fingersatzes und Akkordgreifen kann ich was lernen. Ich habe nun auch nicht mehr die Furcht, ich könnte meine Musik vergessen, wenn ich mal was anderes spiele, da ich ja die Noten habe. Bis ich ein bisschen weiter bin, wird es erstmal dauern.
Mit professioneller Hilfe, Literatur, Interesse an der Theorie und Freude am Lernen (beides ist essentiell!) wird das schon werden.
 
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Hier noch ein Gedanke von einem, der sich im Prinzip verabschiedet hat und doch noch mitliest, von wegen frischen Wind in die Bude bringen:

Es ist vielleicht auch zu erwägen, Noten gedanklich aufzusplitten in ihre Dauer und ihre Tonhöhe und beide zunächst unabhängig zu betrachten: Kümmere dich erst um wiederkehrende rhythmische Muster über gleichlange Taktfolgen (2 Takte seien empfohlen).

Bsp. 2 : 1 : 3 : 2 | 2 : 2 : 1 : 1 : 2 = eine Viertel, gefolgt von ner Achtel, dann punktierte Viertel, und ne normale Viertel zum Schluss. Im zweiten Takt zwei Viertel, zwei Achtel, eine Viertel. Für den dritten Takt gilt wiederum 2:1:3:2 und immer so weiter, natürlich nur so viele Zyklen, bis es dir selber genug ist, dann was neues. Punktuelle Variationen, etwa 2 : 1 : 3 : 1 : 1 lockern das ganze auf. Die Stimmen darunter können ihre eigenen rhythmischen Muster haben, die sich mit dem der Melodie nicht zu stark "beißen" sollten.

Diese Metapher ist auf meinem noch laienhaften Verständnis gewachsen und ist noch recht provisorisch, bis ich mich an Fachliteratur zum Kontrapunkt traue.
Rhythmische Muster beißen sich, wenn der Ton in einem von beiden weiterklingt, während der andere wechselt, und umgekehrt. Eine klare Ordnung, welche Stimme welche andere beißt bzw. von welcher gebissen wird, also die Töne welcher Stimme die Tonwechsel welcher anderen überklingen, sollte über die Zyklen aufrecht erhalten werden, das ist dann halb so schlecht, d.h. halb so rhythmisch dissonant.

Die Tondauer enger als mit der Tonhöhe mit der Metrik im Zusammenhang sehen, also betont-unbetont-halbbetont-unbetonte Zählzeiten im Viervierteltakt im Kopf haben. Was unbetont, halbbetont und betont in jedem Takt konkret ist, von der Intensität her, pro Takt entscheiden, fließen lassen, sollte nicht maschinell exakt gleich sein, hier ist viel Raum für dynamische Verläufe. Wie wenig die Achtel zwischen den Zählzeiten betont sind, erst mal der Intuition zu überlassen. Auch hier immer mal wieder Ausnahmen machen, auch mal ne (regulär unbetonte) Offbeat-Achtel betonen

Dein Stück kann selbst dann interessant sein, wenn sich die Töne von vorn bis hinten im gleichen Tonraum befinden. Es gibt Kulturen, die kennen nur die pentatonische Tonleiter, die aus fünf Tönen besteht. Ohne umso komplexere Rhythmiken klänge ihre Musik für uns recht langweilig.

Erst wenn du rhythmische Muster hast und klatschen kannst, weise den einzelnen Positionen Tonhöhen zu. Bestimmte Positionen sollten Pausen sein, also tonlos bleiben.
 
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Hier noch ein Gedanke von einem, der sich im Prinzip verabschiedet hat und doch noch mitliest, von wegen frischen Wind in die Bude bringen:

Es ist vielleicht auch zu erwägen, Noten gedanklich aufzusplitten in ihre Dauer und ihre Tonhöhe und beide zunächst unabhängig zu betrachten: Kümmere dich erst um wiederkehrende rhythmische Muster über gleichlange Taktfolgen (2 Takte seien empfohlen).
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Ich werde überflutet. Es ist so, als ob ich ein neues Klavier hätte, es gibt so viele neue Ideen. Adäquat habe ich nichts zu antworten.

Mit der zeitnahen Verarbeitung werde ich euch in Ruhe lassen. Den Klavierlehrer wahrscheinlich auch. Aber wenn ich dann doch etwas genaueres wissen will, frage ich erstmal dort nach.

Vergessen werde ich diese Forumserfahrung nicht. Sicher hat sie mir auch etwas Peinlicheres erspart. Ich kann am Klavier nicht mehr fortfahren wie bisher (Hahaha: weil es kein Pedal mehr hat) weil ich glaube etwas besser zu wissen.

Das Forum ist eine gute Sache. Wenn ich denke, etwas Zweckdienliches zu sagen zu haben (vielleicht in anderen Unterforen) mache ich das.

Allen die dazu geschrieben haben: vielen Dank!

Jan S
 
Ich denke, "zeitnah" ist das relevante Wort. Lass doch @Jan S erst mal selber verarbeiten, was er hier an Input bekommen hat. Das war ja nicht wenig. Und wenn dann Fragen auftauchen, geht es eh zum KL. Zumindest verstehe ich das Posting so.
 

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