Will als Erwachsener Klavier lernen, klappt aber nicht

Warum nicht? Hast du es schon probiert? Hinterher Rhythmus, Notenabfolge, Klangformung analysiert? :-)
 
Na ja, ist nicht letztendlich doch irgendwie der Wunsch vorhanden, später wenigstens einmal im Kreis von Freunden, Bekannten und Verwandten zu spielen, falls es nicht wirklich für Konzerte genügt?
Unbearbeitete Aufnahmen sind was anderes als live Friends&Family zu unterhalten.

Eine professionelle CD-Produktion mit an einem hervorragendem Instrument mit vielen Takes und entsprechend durch Tontechnik-Profis poliertem Ergebnis. Gerne! Aber auch ich sehe als Amateur keinen Grund, mein Digi aufzunehmen und für die Ewigkeit festzuhalten.
 
Solche (meinige) Aufnahmen hört sich keiner freiwillig an, ich inklusive. ;-)
Eine Aufnahme ist natürlich sehr gnadenlos. Das Gefühl beim Spielen weicht aber häufig sehr vom akustischen Ergebnis ab. Man "fühlt" da häufig die tollsten Sachen, von denen aber am Ende nur wenig zu hören ist.
Ich finde das durchaus sehr hilfreich. Natürlich nicht die ganze Zeit beim Üben, aber um so einen Jetzt-gilt-es-Moment zu schaffen, wenn man denkt, dass man das Stück beherrscht.
Alles in allem, selbst Aufnehmen und Anhören reduziert den Selbstbetrug. Ob man das will, muss man natürlich wissen. :-D

Ergänzung: Es kann auch in die andere Richtung gehen. Ich hatte mal ein Vorspiel, von dem ich gar nicht begeistert war. Als ich die Aufnahme gehört habe, war ich doch überrascht, dass das Ergebnis doch ganz gut war.
 

Ich frage mich gerade, was man hier in diesem Forum will, wenn man noch nicht einmal bereit ist, sich selbst zuzuhören. :musik::party:

Ich bringe mal ein Beispiel:
LH soll die Begleitung leiser spielen als RH die Melodie. Am Klavier hat man das Gefühl alles ist gut. Aufnahme: LH ist immer noch zu laut. Rhythmus stimmt aber, da man mitklatschen/-zählen kann. Klangformung dieser Melodie ist verbesserungswürdig.

Übt/spielt man das nur am Klavier, denkt man vielleicht, dass man das schon gut kann. KL denkt beim Vorspiel: Naja, zuhause klappt das besser, hier ist er aufgeregt, da er vorspielt.

Daher klare Empfehlung: Mehrfach Aufnehmen/Analysieren und die Verbesserung über der Zeit beobachten. Auch Feedback von anderen einholen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann behaupte ich mal @FünfTon Du bist ne Ausnahme.
Selbst Profis hören sich mitunter ihre Tracks an und analisieren, was wo zu verbessern ist.
 
Selbst Profis hören sich mitunter ihre Tracks an und analisieren, was wo zu verbessern ist.
Mozart, Beethoven, Liszt etc. sollen auch ohne diese Möglichkeit ganz passabel geklimpert haben. ;-)

Ich bestreite nicht, dass das Aufnehmen und Anhören des eigenen Spiels ein sinnvolles Mittel sein kann. Ich bezweifle allerdings, dass es zwingend nötig ist.
 
Ich fasse nochmals zusammen: Der TO klagt, dass er die letzten 10% nicht schafft. Mein Vorschlag: sich selbst aufnehmen, weil man die Analyse, das Mitklatschen/-zählen, Mitsingen oft nicht schafft, während man spielt. Das kann man dann beim Zuhören nachholen. Da merkt man dann sehr schnell, ob es passt, und wenn nicht, wo genau. Das können falsche Noten, vergessene Passagen, falsches Tempo, nicht eingehaltener Rhythmus, falsche Klangformung, falsche Betonung, etc. sein. Als Sich-selbst-zuhörer findet man so etwas ganz rasch. Man kann auch die Noten dabei verfolgen, damit das Noten lesen üben, falls man das beim Spiel nicht schafft, Text einstudieren.

Ich frage, was ihr davon haltet, und ernte einen nicht erwarteten Widerstand anstatt Zuspruch ob der Nutzung moderner digitaler Recorder (E-Piano / Silent, Keyboard, Zoom Hx).

Ich denke, das sollte man hier ausdiskutieren, die Rebellion gnadenlos niederschlagen und verfolgen wie damals auf der Bounty. :party:
 

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