Wieviel lohnt es sich in ein Digitalpiano zu investieren?

Irgendwie bin ich verzweifelt. Egal was ich mit meinem Setup tue, klingt es nicht mal annährend so wie hier in dieser Pianoteq-Demonstration: Pianist Hugh Sung demonstrates Pianoteq Part 1 of 2 - YouTube

Was mir insgesamt bei all diesen Engines aufgefallen ist: sie klingen super in den Demos und auf Aufnahmen aber wenn man selbst spielt ist es eine ganz andere Geschichte. Echt seltsam
 
Ich habe mich mit dem Klang Pianoteq auch nicht anfreunden können, Truepianos hatte mir schon ein wenig besser gefallen, die restliche Konkurrenz habe ich dann gar nicht mehr getestet. Ich bleibe jedenfalls bei den Samples meines Silent-Pianos. Ist auch schneller gestartet, braucht keinen Platz fürs Notebook, hat weniger Latenz,...

Wird eigentlich bei irgendeinem E-Piano simuliert, dass die Tasten leichter zu drücken sind, wenn gerade das Haltepedal getreten ist, weil die Dämpfer nicht mit angehoben werden müssen? Und was ist mit dem Hammerfänger? Vielleicht würde das ja die restlichen Unterschiede zur 'echten' Mechanik erklären.
 
Aleko, Hugh Sung spielt in dem Video auf dem C3 aus V.3 von Pianoteq.
Die neueren Klänge sind um einiges besser als damals.

Was du auch mal versuchen solltest, ist dir ein paar FXP's zu testen.
Die verändern den Klang meist noch ein Stück ins natürlichere.
Die findest du auf der HP von Pianoteq und Community und dann FXP Corner.
Auf Seite 3 findest du sogar eine, der sich daran Versucht hat, den Klang in Richtung Bösendorfer zu verändern.

In Pianoteq kannst du die FXP dateien dann ganz einfach über Load FXP, und dann Choose FXP File auswählen und benutzen.




EDIT

Zitat von Aleko:
Hi Dulo,
kannst du mir bitte erklären, wozu ich ein Midi-Interface brauche? Ich habe jetzt mit einem einfachen USB-Kabel das CA65 an mein Notebook angeschlossen und kann die Midi-Info dorthin so problemlos schicken. Habe die Demo-Version von Pianoteq heruntergeladen und kann es auf jeden Fall so nutzen. Ein Kollege von mir, der ab und zu als Hobbyproduzent arbeitet, meinte dass Midi generell schon veraltet ist und USB schon häufiger genutzt wird, weil es auch viel schneller ist und nicht so von der Länge des Kabels abhängig ist. Welche Erfahrungen hast du diesbezüglich gemacht?
Wenn du es über USB benutzt kann ein Audio Interface trotzdem nicht schaden.
Der Klang verbessert sich dadurch auch nochmal etwas. (einfach zwischen Laptop und den Monitoren knipsen)
Ob ein Midi Anschluss am Audio Interface schneller ist als der direkte weg über den USB Anschluss weiß ich nicht.
Bisher habe ich hier immer Midi benutzt, da mein YDP-141 keinen USB Anschluss hatte.
Und am CA 65 habe ich meinen PC noch nie angeschlossen.

Das lässt sich aber nachholen um herauszufinden ob Midi oder USB schneller ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
USB ist schneller (ca. 300mal). Das Problem ist aber eher das Midi-Protokoll. Das ist langsam, weil alle Befehle einzeln und nacheinander geschickt werden.
 
USB ist schneller (ca. 300mal). Das Problem ist aber eher das Midi-Protokoll. Das ist langsam, weil alle Befehle einzeln und nacheinander geschickt werden.

Wenn ich mit meinem DIGI per MIDI einen 20 Jahre alten Expander (Roland JV 880) ansteuere, ist keine Latenz zu spüren, obwohl dort im Vergleich mit heutigen CPUs ein primitivster Chip arbeitet. MIDI an sich ist schnell genug. Evtl. gibt es langsame MIDI-interfaces oder schlechte Treiber. Und es kommt bei Physical Modelling wie in Pianoteq auch sehr auf die Geschwindigkeit des Rechners an, mit dem die Klänge berechnet werden.
 
Ich wollte auch nicht zum Ausdruck bringen, dass die MIDI-Schnittstelle zu langsam wäre. Es ist völlig egal, über welche Schnittstelle man die Midi-Daten sendet. Beide sind mehr als schnell genug.
 
Irgendwie bin ich verzweifelt. Egal was ich mit meinem Setup tue, klingt es nicht mal annährend so wie hier in dieser Pianoteq-Demonstration: Pianist Hugh Sung demonstrates Pianoteq Part 1 of 2 - YouTube

Was mir insgesamt bei all diesen Engines aufgefallen ist: sie klingen super in den Demos und auf Aufnahmen aber wenn man selbst spielt ist es eine ganz andere Geschichte. Echt seltsam

Für das eigene Spiel, musst Du eine Player Perspektive wählen. Wie hier beschrieben, gefällt mir die "D4 Player Clean" am besten. Damit konnte ich mit dem Kawai CN33 ein sehr realistisches Spiel- und Klanggefühl erreichen.

Liebe Grüße,
Mawima
 
Ich wollte auch nicht zum Ausdruck bringen, dass die MIDI-Schnittstelle zu langsam wäre. Es ist völlig egal, über welche Schnittstelle man die Midi-Daten sendet. Beide sind mehr als schnell genug.

Danke für die Klarstellung. Vielleicht bringen uns fähige Programmierer ja mal ein anderes Übertragungs-Protokoll, was mehrstimmigem Tastenspiel unter stufenloser Pedalnutzung effizienter gerecht wird.
 
Ich hab mich jetzt ein wenig erkundigt wobei die meiste Latenz ensteht.
Es ist nicht die Midi Übertragung, (ganz egal ob USB oder Midi-Kabel)
sonder das Audiosignal, welches der Rechner zur Soundkarte oder dem Audiointerface schickt. Wenn die Soundkarte oder das Audiointerface nun nicht potent genug ist, entsteht hier die spürbare Latenz, bevor das Signal weiter an die Lautsprecher geht.
Bei Mawima scheint im MacBook schon eine sehr gute Onboard Soundkarte verbaut zu sein. (Apple scheint hier auf Qualität zu setzen, denn eine normale Onboard Karte, könnte das nicht. Oder hast du noch ein Audio-Interface am MacBook angeschlossen?)
Es gilt also ein schnelles Audio-Interface zu benutzen, ganz egal ob per Midi-Kabel oder USB das Midi-Signal übertragen wird.
 
Ich hab mich jetzt ein wenig erkundigt wobei die meiste Latenz ensteht.
Es ist nicht die Midi Übertragung, (ganz egal ob USB oder Midi-Kabel)
sonder das Audiosignal, welches der Rechner zur Soundkarte oder dem Audiointerface schickt. Wenn die Soundkarte oder das Audiointerface nun nicht potent genug ist, entsteht hier die spürbare Latenz, bevor das Signal weiter an die Lautsprecher geht.
Bei Mawima scheint im MacBook schon eine sehr gute Onboard Soundkarte verbaut zu sein. (Apple scheint hier auf Qualität zu setzen, denn eine normale Onboard Karte, könnte das nicht. Oder hast du noch ein Audio-Interface am MacBook angeschlossen?)
Es gilt also ein schnelles Audio-Interface zu benutzen, ganz egal ob per Midi-Kabel oder USB das Midi-Signal übertragen wird.

Ja das stimmt und der Treiber ist auch entscheidend. Unter Windows habe ich mit dem Standart-Windowsaudio-Treiber eine spürbare aber akzeptable Latenz, mit ASIO allerindgs fällt mir dann gar keine ein. Dann heißt es wohl, dass ich kein Midi-Interface brauche denn der CA65 schickt auch ganz vernünftige Midi-Werte über USB-Port. Ein Midi-Interface, wenn man es nur für Midi einsetzt, kann ja gar keine Auswirkungen auf Klang haben, höchstens die Velocity-Stufen werden besser abgefangen und die Spielbarkeit wir verbessert, falls es besser ist, als der in dem Digitalpiano eingebauter Konverter.

Das Midi-Interface könnte ich natürlich zwischen Rechner und Monitoren einsetzen aber da habe ich schon einen mehr oder weniger potenten DAC mit Vorstärker, deswegen denke ich, dass ich das Midi-Interface gar nicht benötige.
 
Für das eigene Spiel, musst Du eine Player Perspektive wählen. Wie hier beschrieben, gefällt mir die "D4 Player Clean" am besten. Damit konnte ich mit dem Kawai CN33 ein sehr realistisches Spiel- und Klanggefühl erreichen.

Liebe Grüße,
Mawima

Hallo Mawima,
danke für den Tipp. Ich hab es so ausprobiert und es ist tatsächlich etwas besser. Also alles in allem lässt dieses einfache Setup den eingebauten Klang von CA65 weit hinter sich, das einzige was mich etwas stört ist halt die schwer zu beschreibende Verschleierung des Klangs über meine Monitore bzw. Kopfhörer. Es klingt ein bisschen distanziert und vernebelt. Mal schauen, vllt. finde ich noch die ultimative Einstellung :)
 

Bei Mawima scheint im MacBook schon eine sehr gute Onboard Soundkarte verbaut zu sein. (Apple scheint hier auf Qualität zu setzen, denn eine normale Onboard Karte, könnte das nicht. Oder hast du noch ein Audio-Interface am MacBook angeschlossen?)
Ich verwende den ganz normalen Audio-Ausgang. Die Qualität ist bei Apple immer sehr gut. Sicher nicht so gut wie teures externes Musiker-Equipment, aber besser als üblicher PC-Onboardsound. Die gute Latenz, denke ich, geht aufgrund der Software-Architektur von OS X.

Also alles in allem lässt dieses einfache Setup den eingebauten Klang von CA65 weit hinter sich, das einzige was mich etwas stört ist halt die schwer zu beschreibende Verschleierung des Klangs über meine Monitore bzw. Kopfhörer. Es klingt ein bisschen distanziert und vernebelt. Mal schauen, vllt. finde ich noch die ultimative Einstellung :)

Ich finde den Klang sogar über die Lautsprecher des Digis sehr brauchbar. Eine Verschleierung habe ich nicht. Der Pianoteq-Klang über die CN33-Lautsprecher in den Player-Varianten hat ein ähnliches Stereobild wie der eingebaute Digi-Klang. Aber wenn Du "distanziert" schreibst, so hört es sich an, als ob bei Dir das Stereobild nicht richtig stimmt. Teste mal in der Standard-Version verschiedene Positionen der Mikrofone. Vielleicht hilft das.

Als Kopfhörer benutze ich Sennheiser PX 200 II. Die haben mir vom Klang her am besten zugesagt. Ich habe noch recht gute Ultimate Ears InEar Kopfhörer. Da hat mir das Stereobild nicht gefallen.
 
Zitat von Aleko:
Das Midi-Interface könnte ich natürlich zwischen Rechner und Monitoren einsetzen aber da habe ich schon einen mehr oder weniger potenten DAC mit Vorstärker, deswegen denke ich, dass ich das Midi-Interface gar nicht benötige.
Ein Midi-Interface ist nur ein Adapter. (in der Regel von Midi auf USB)
DU meintest ein Audio-Interface. (das muss nicht zwingend einen Midi Anschluss haben)

Um den Verschleierten Klang weiter zu reduzieren oder gar ganz zu entfernen, kannst du z.b. in das Menü Effekte (unten rechts) gehen und dort die verschieden simulierten Räume durchgehen. (Small Hall, Medium Hall, Large Hall, Jazz Studio, Clean Studio, Borceliande usw.)
Zudem kannst du auch mal versuchen am Dynamicregler rum zuspielen.
 
Ich habe jetzt versucht die Tastatur von CA65 mit Pianoteq zu kalibrieren, der Umfang lässt irgendwie zu wünschen übrig. Der leisest Ton fängt so bei Velocity 25 an und der lauteste endet mit 115, d.h. dass man von den insgesamt 127 vorgesehenen Stufen nur 90 hat, ein bisschen dünn, wenn man mich fragt :)
 
Dann gibt das CA65 eben nicht mehr Dynamik her.
Ich weiß nicht ob man sich überhaupt von solchen Zahlen beeinflussen lassen sollte. Einen Ton in 90 verschieden Stärken anzuschlagen muss man auch erst mal schaffen. Ich finde das ist reichlich für ein ausdrucksvolles Spiel. Wahrscheinlich ist die Zahl viel kleiner als 90, denn die Werte dazwischen sind sicher auch nicht alle anwendbar. Kann man ja leicht testen. Einfach versuchen, den Velocity-Wert von 26, 27, 28 usw. zu "treffen".

Davon abgesehen ist ja genau dafür die Kalibrierung da: Dass man Pianoteq eben auf die vorhandene Dynamik des Digis einstellen und am Ende erhöhen bzw. aufweiten kann.
Schlecht wäre es umgekehrt: Wenn das Digi eine viel höher aufgelöste Dynamik hätte. Dann würde man diese mit Pianoteq (oder überhaupt durch das Midi-Protokoll) beschneiden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

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