Wieviel lohnt es sich in ein Digitalpiano zu investieren?

Aleko

Aleko

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Kann mich jemand bitte bitte kurz zu der aktuellen Situation auf dem DP-Markt beraten?

Welche DPs kommen einem Flügel von der Spielart her am nächsten. Lohnt es sich den Yamaha Avant Grand N1 zuzulegen oder ist Roland V-Piano vorzuziehen oder sind die Unterschiede zu den billigeren Modellen nicht so signifikant. Mich interessiert eigentlich nur das Spiel über Kopfhörer.

Noch eine zusätzliche Frage zu Avant Grand, dort ist ja quasi eine richtige Flügelmechanik verbaut, ist sie auch pflegbar, kann also ein Klavierbauer auf die Mechnik zugreifen, wenn das eventuell etwas reguliert werden muss.

Jeder Input ist willkommen :D

Gracias
 
Hallo Aleko

Ich habe u.A ein Yamaha CLP 470PE ist ja schon ziemlich teuer für Elektronik. Habe dann, als ich mit dem Anschlag nicht zufrieden war, das N1 gespielt und fand den Unterschied schon ziemlich gross! Das Geld war mir aber zu schade dafür, habe mir stattdessen einen Flügel gekauft. Ich fand den Anschlag schon ziemlich nahe am Flügel und meilenweit entfernt (besser natürlich...) von z.B. ydp 141 oder dergleichen.

Ich habe auch einen Querschnitt der Mechanik des N1 gesehen, sieht von den Hebelverhältnissen und dem Setup relativ ähnlich aus wie eine Flügelmechanik und nicht wie andere DPs die Mechanik mit Federn usw. vortäuschen.

hoffe das bringt dir was ;-)

grüsse
 
Hallo Aleko

Der Unterschied zwischen günstigeren und teureren D-Piano's ist enorm.
Wenn der Anschlag so nah wie möglich an einem echten Flügel sein soll, gibt es nur die Spitzenmodelle.

Damit meine ich bei Yamaha die Avant Grand Hybrid Pianos.

Bei Kawai das CA 95 und CA 65.

Und bei Roland folgende:
V-Piano, RG-1F, RG-3F, HP 507 und HP 505 (es gibt auch noch das V-Piano Grand, aber das wäre wohl Geldverschwendung)

Von den jeweiligen Hersteller würde ich folgende für den alleinigen Einsatz mit Kopfhörern empfehlen:

Bei Yamaha das Avant Grand N1, weil am günstigsten von den Avant Grands.
Verzichten müsste man dort lediglich auf die Saitenresonanzsimulation, die dann in den deutlich teureren N2 und N3 enthalten wäre.

Bei Kawai das CA-65.
Der Aufpreis zum CA-95, wenn man nur mit Kopfhörern spielt würde sich nicht lohnen, da bereits die beste D-Piano Klaviatur (Kawai's Grand Feel) auch schon im CA-65 steckt.
Die beiden teilen sich auch dieselbe Mischung aus Sample und Physical Modelling. (das CA 95 rechtfertigt den Aufpreis vor allem mit einem Resonanzboden, der aber bei Kopfhörer Nutzung sowieso nicht zum Einsatz kommt)

Von den Roland D-Piano's ist für deinen Einsatzrahmen nur das V-Piano interessant, dessen Klang vollständig über Physical Modelling erzeugt wird. (und daher auch einen sehr guten Klang hat)
Das V-Piano teilt sich die gleiche Klaviatur, wie alle oben genannte Roland D-Pianos. (PHA III)


Es gilt für dich also herauszufinden, ob du ein teures Avant Grand mit echter Flügelmechanik,
ein teures V-Piano das zwar einen sehr guten Klang hat aber nicht die beste Klaviatur unter den D-Piano's besitzt
oder das Kawai CA-65 mit seiner hervorragenden D-Piano Klaviatur, dessen Klang aber genauso wenig wie der des Avant Grand N1, nicht an das V-Piano heranreicht.


Wenn ich in deiner Situation wäre,
würde ich je nach Budget, entweder das Kawai CA-65 oder das Yamaha Avant Grand N1 kaufen.
Und wenn mir der Klang dort nicht ausreichen würden. Dazu noch einen Laptop mit ca. 2x 2,5Ghz Prozessorleistung (eventuell ist der ja schon vorhanden), einem USB Audio Midi Interface (z.b. dieses), ein Midikabel, und als Klangerzeugung nun Pianoteq nutzen.
 
Das N2 und N3 haben zusätzlich zum N1 die taktile Saitenresonanzsimulation, d.h. die Tasten (und auch das Pedal) vibrieren ein wenig. Fühlt sich schon recht überzeugend an, aber kostet halt auch entsprechend. Die Saitenresonanzsimulation im Klang hat das N1 auch. Ich finde das NU1 übrigens auch noch erwähnenswert, wenn es ein Yamaha werden soll.

Pianoteq klingt IMHO nach wie vor sehr künstlich, dafür kann man natürlich viel damit herumspielen. Mir persönlich hat Truepianos besser gefallen, leider merke ich bei beiden Programmen eine geringe Verzögerung, trotz zweitkleinster Latenzeinstellung, weshalb ich beim internen Klang meines Yamaha-Silent-Systems bleibe.

Übrigens hat bei mir nur das original Yamaha-MIDI-Interface funktioniert, nachdem ich zwei andere im Musikgeschäft empfohlene Marken ausprobiert hatte (bei denen kamen Töne nicht, blieben hängen,...).
 
Ich danke euch schon mal sehr für die Meinungen.
Der Kawai CA-65 kostet ja die hälfte von dem Yamaha N1, das ist wohl ein sehr ernstes Argument.
Der Kawai MP-10 hat irgendwie so viele Knöpfe, die ich höchstwahrscheinlich nie im Leben brauchen werde. Ich weiß nicht so recht :D

Ich gehe wohl morgen hin uns probiere die genannten Dinger aus. Tastatur ist mir wohl wichtiger als Sound, daher scheidet Roland wahrscheinlich aus.

Weiß noch jemand, ob man bei Yamaha N1 Zugriff auf die Mechanik hat? Die echte Flügelmechanik muss nun mal gewartet werden und da habe ich gar keine Info gefunden, wie es bei dem N1 darum bestellt ist.

Danke und Gruß
 
Das Kawai MP-10 ist mit einem vernünftigem Ständer, kaum günstiger als das CA-65.
Und hat "nur" die RM 3 Mechanik. (ist aber auch schon besser als die PHA III)

Zitat von raffaello:
Pianoteq klingt IMHO nach wie vor sehr künstlich, dafür kann man natürlich viel damit herumspielen. Mir persönlich hat Truepianos besser gefallen, leider merke ich bei beiden Programmen eine geringe Verzögerung, trotz zweitkleinster Latenzeinstellung, weshalb ich beim internen Klang meines Yamaha-Silent-Systems bleibe.
Der Klang ist Geschmackssache. Eventuell hast du auch noch v.3 von Pianoteq im Kopf. Dort hat der künstliche Klang noch viele abgeschreckt. v.4 ist deutlich natürlicher. (hier kannst du ja mal reinhören, das ist eine meiner Einspielungen über Pianoteq 4)
Truepianos klingt mir nicht besser als ein normales D-Piano. Anhand der Größe des Programms, würde ich, so wie es beim Kawai CA-65 der Fall ist, auf eine Mischung aus Sampling und Modelling tippen. (auf deren HP hab ich auf die schnelle nichts dazu gefunden)
Die Verzögerung kommt vom Midi-Interface. Das Yamaha Midi-Interface ist eben kein Audiointerface.
Bei meiner Soundkarte (Asus Xonar D2) gibt es keine merkbare Verzögerung (ich hab im Pianoteq 10ms eingestellt), und die wird es bei einem gutem Usb-Audiointerface auch nicht geben. (dort sollte es auch keine Probleme mit der Kompatibilität geben)

Das NU1 von Yamaha ist ja ein Hybrid aus Klavier und D-Piano, daher habe ich es mal nicht aufgezählt.


edit:
Der Punkt mit der Flügelmechanik in den Avant Grands würde mich auch mal interessieren.
Und eigentlich turnen hier ja genug Klavierbauer herum, die darauf sicher eine Antwort haben. ^^
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Mechanik der AvantGrands kann gewartet werden, aber das ist im Vergleich zu einem normalen Klavier ein erhöhter Aufwand (schon das Öffnen des Geräts anscheinend, mit all der Elektronik drin).

Persönlich glaube ich, dass man in der Preisregion der Hybriden mit einem (ggf. gebrauchten) akustischen Klavier/Fluegel besser bedient ist. Auch wer von einem echten Resonanzboden verlockt wird, also laut spielen möchte, sollte m.E. beim Klavier/Fluegel bleiben. Falls man ein digitales braucht/will, scheint mir das Preisfenster zwischen 2000 und 3000 Euro die attraktivsten Angebote zu haben (von Yamaha, Kawai, Clavia, wers mag auch Roland), ob Stage- oder Konsolenvariante. - Mir selbst haben es für Zwecke des nächtlichen Spiels, des leichten Transports und der elektrischen Experimentierkunst wegen ihrer ziemlich brauchbaren Klänge die Geräte von Clavia (Nord Piano, Nord Electro) heftigst angetan, die viele Bands zur Simulation der akustischen Klaviere nutzen, auch wenn da die Tasten sehr leichtgängig sind.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Jetzt kommt unter Klavierspielerns erstmal Ketzerei..

Man sollte sich bei solchen Überlegungen klarmachen, ob man zum Digi AUCH weiterhin "normales" Klavier undoder Flügel spielen wolle.

Wenn man das nämlich NICHT will (oder nicht braucht), dann kann man beginnen, seine Fingergelenke zu schonen. Dann braucht man sich nicht mehr mit Hammergewichtungen oder mit irgendwelchen straffen Federn belasten etc.

Dann könnte man es im allereinfachsten Falle mit einer Spielmechanik eines Keyboards machen, Taste mit schwacher Feder drunter oder Gegengewicht, Geschwindigkeitssensoren (Lichtschranke etc.) für die Anschlagsschnelle, und gut ist. (NB ich habe sowas schon, seit 25 Jahren, ein uralter Yamaha-Synthesizer DX-7, anschlagsdynamisch, aber gänzlich ohne Gewichtungen. Für Klavierspieler extrem gewöhnungsbedürftig, aber erlernbar und bequem für die Gelenke..) Das Midi-Signal des Keyboards speise man ein in einen halbwegs schnellen Rechner, der einem die Samples großer Konzertflügel über eine sehr gute Soundcard in die Ohren sahnt.

Das ist die Lowcost-Lösung für herrlichen Klavierklang – mit Kopfhörer. OHNE das Touch & Feel eines Klavieres unter den Fingern.

Die aber für all die nicht gangbar ist, die eine Gewichtung brauchen. Weil sie auch noch neben dem Digi andere Klaviere vernünftig spielen wollen – oder müssen.

Gewichtungen haben sonst eigentlich alle Digis, von 500 Euro bis herauf zu über 4000 Euro. Diese sind aber weder der normalen Klaviermechanik technisch detailähnlich, da ihnen die Auslösung fehlt. Geschweige denn hätten sie die speziellen „Gefühlsprofile“, die eine Flügelmechanik aufweist.

Nächster Step ist dann, das exakte Anschlagsverhalten einer Doppelrepetitionsmechanik mit Druckpunkt und allem Zwick und Zupf haben zu wollen. Dann reicht ein Yamaha Y- irgendwasschießmichtot keinesfalls, wenn wer es kennt, der ist selbst mit einem teuren Digi zu 3.000 Euro nicht mehr zufrieden. .. ..

Dann muss es tatsächlich eine Flügelmechanik sein, denn anderes tut das nicht, kann das nicht leisten. Dann sind wir bei hohen vierstelligen oder fünfstelligen Geldausgaben (Neuinstrument). Und selbst diese teuersten Mimiken „schummeln“; weil sie keine Saiten mit ihrem Federungsverhalten über den Hämmern haben: die Hämmer klopfen gegen irgendwelche geräuschgedämpften Anschläge, die im Detail doch wieder „anders“ den Hammer rückfedern machen als ein echter Flügel mit seinen Saiten das tut.

DAS ist dann das RICHTIG gemeine: man kauft schon das teuerster, was es überhaupt gibt – und man bekommt DOCH nicht das echte (TM) Flügelfeeling..

Theoretisch, mechatronisch kann ich mir zwar eine rechner- oder CNC-gesteuerte Antwortmimik vorstellen, die weg- und geschwindigkeitsabhängig exaktes Repetitions-Kraftverhalten wie ein Flügel zeigt, aber ich wüsste nicht, wer das momentan baute.

Ich bin selbst bei solchen Überlegungen durchaus praktisch dran, weil ich evtl. mit gewisser Wahrscheinlichkeit in eine gesundheitliche Situ kommen kann, die es mir dann nicht mehr erlaubt, mit Hämmerchengewichten von einem Flügel klarzukommen. Gelenk-Überlastung droht im Alter. Es gibt da leider Indikationen.

Dann wäre (irgendwann, möglichst spät im Leben) meine Alternative, auf jegliches andere Klavier und Gewichte gleich ganz zu verzichten, wenn einen die Pein im Alter packt. Und sich dann gleich das leichteste zu gönnen, was überhaupt geht: eine ungewichtete Keyboard-Mechanik, mit Midi-Out, Rechner-In und Samplesounds in gute Boxen oder auf den Kopfhörer. Das ist dann wie Orgelspielen, und man hätte dennoch per schnell-langsam die Steuerungsbefähigung gegen leichteste Federn von fff bis herunter zu ppp.

Vom Grundsatz her: es ist ambivalent. Die Gewichte von Klavier- oder Flügelhämmern helfen einem einerseits, zu steuern.

Aber sie haben eben auch Belastungen zur Folge. Das kann sich nachteilig zeigen, wenn man beim "Training" Fehler macht - mancher Boogie-Pianist weiß da zB ein garstig Liedlein zu singen. Oder man kann gesundheitlich, per Alter in Probleme mit Gewichten kommen. Was nicht mehr geht, das geht eben nicht.

Stichworte hierzu sind Sehenscheidenentzündungen, RSI (repetitive stress injury, feinste Verletzungen in der Handmuskulatur und -sehnen), Carpal Tunnel Syndrome, Gelenkveränderungen, Gicht und Arthritis. Mag sein, dass diese Aufzählung nichtmal vollständig ist.

Einer, der "nur" ein Keyboard gegen leichte Federn spielt, gleich, ob mit Super-Sahne-Sounds vom Bösendorfer Imperial 290 oder nicht, der wird seine Lieblings-zarteste Chopin-Nocturne dann an einem normalen Bechstein-Flügel nicht mehr wiedererkennen. Bzw. dem Bechstein erstmal gar keinen Töne entlocken.. ,mangels Wumms und Training mit Hämmerchen.

Das sollte man sich mit überlegen - vielleicht BRAUCHE ich gar keine Gewichte??

Denn diese sind - unter Ergonomie-Aspekten - mit einem ganzen Sack voller Nachteile behängt. Ergonomisch günstiger also wäre "ohne". Weder Hämmer, noch Gewichte noch irgendwelche Gegenkräfte simulierenden mechanischen oder mechatronischen Tricksereien, wie auch immer die gemacht seien.

<duck>...

Wie ich schon sagte: Ketzerei.

Und ich habe doch so einen schönen dicken Flügel (mit dicken Hämmern)..
;)
 
Also vermutlich habe ich, obwohl ich mich für leidlich fortgeschritten halte, die Sensorik eines Bauarbeiters. Jedenfalls finde ich die Unterschiede im Spielgefühl zwischen einem Mittelklasse-Digi und einem Flügel nicht soooo gravierend, dass sie den Aufpreis für ein Digi mit Flügelmechanik rechtfertigen würden. Achtung, das ist meine persönliche Meinung, die man natürlich nicht teilen muss.

Die schwerwiegenderen prinzipbedingten Beschränkungen eines Digis liegen doch derzeit (bei samplebasierten Modellen) eher darin, dass letztlich die Hammergeschwindigkeit nur diskret abgetastet wird (vermutlich 256 Stufen) und dann eine passende Lautstärke und eines von 3 - 5 Anschlagsamples ausgewählt werden. Ich wüsste nicht, wie eine richtige Flügelmechanik das anders machen sollte.

Was die Spielart angeht, sind ja auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Flügeln schon sehr groß, und es gibt etliche Flügel, die ich keineswegs als angenehmer zu spielen finde als mein Digi. Wenn man sich die breiten Unterschiede in der Spielart verschiedener Klaviere und Flügel anschaut, und dann mit Digis vergleicht, finde ich das alles halbwegs im Rahmen. Ich kann jedenfalls auf dem Digi geübtes ganz gut auf den Flügel meiner KL übertragen, und der letzte Schliff in Klanggestaltung, den ich auf dem Digi nicht üben kann, liegt meiner Meinung nach eben in der Tonerzeugung des Digis und nicht an der Mechanik.

Die Sache mag anders aussehen, wenn man tatsächlich "in den Tasten" spielt und den Druckpunkt/Auslösepunkt erfühlt. Auf diesem Level muss man erst mal ankommen (ich bin da nicht), aber da könnte ich mir schon vorstellen, dass es einen Unterschied macht. Aber wenn man so spielt, braucht man definitiv ein akustisches Instrument, und sei es als Zweitinstrument. Im Übrigen ist der Druckpunkt bei vielen Flügeln auch nicht sooo deutlich zu spüren (außer bei Yamaha, da finde ich ihn schon eher störend).

Ansonsten habe ich in der Tat beobachtet, dass es auf manchen Flügeln einfach besser läuft, ohne dass ich benennen könnte, woran es liegt. Vielleicht liegt es dann doch an der Mechanik. Allerdings sind das dann so Flügel wie Steinway, Shigeru, Bösendorffer, im mittleren 5-stelligen Preissegment. Ob man so eine tolle Mechanik im N1 hat, keine Ahnung ...
 
Das sollte man sich mit überlegen - vielleicht BRAUCHE ich gar keine Gewichte??

Soviel ich weiss, hatte Horowitz eine extrem leichtgängige Mechanik.

Die Rennermechanik in meinem Sauerklavier geht auch fast in Richtung keyboardscher Leichtigkeit, worgegen ich mich an die "Schwergängigkeit" der Schwandermechanik meines Bechstein erst gewöhnen musste; inzwischen find ich Sie besser, vorallem, da dadurch auch eine grössere Dynamik beim Spielen erreicht werden kann.
 

Man sollte sich bei solchen Überlegungen klarmachen, ob man zum Digi AUCH weiterhin "normales" Klavier undoder Flügel spielen wolle.

Wenn man das nämlich NICHT will (oder nicht braucht), dann kann man beginnen, seine Fingergelenke zu schonen. Dann braucht man sich nicht mehr mit Hammergewichtungen oder mit irgendwelchen straffen Federn belasten etc.
Das kann man gar nicht deutlich genug herausstellen!!!!
 
kann man beginnen, seine Fingergelenke zu schonen. Dann braucht man sich nicht mehr mit Hammergewichtungen oder mit irgendwelchen straffen Federn belasten etc.

Dann könnte man es im allereinfachsten Falle mit einer Spielmechanik eines Keyboards machen, Taste mit schwacher Feder drunter oder Gegengewicht, Geschwindigkeitssensoren (Lichtschranke etc.) für die Anschlagsschnelle, und gut ist. (NB ich habe sowas schon, seit 25 Jahren, ein uralter Yamaha-Synthesizer DX-7, anschlagsdynamisch, aber gänzlich ohne Gewichtungen.

1. ermüden beim "klavierspiel" die finger und handgelenke mehr, wenn man auf einer synth-tastatur vollgriffig bis auf den harten endanschlag durchkommt. ging mir auch bei meinem alten doepfer so, das ähnlich wie das nord stage war (aber schlechter). auf meinem jetzigen yamaha mit GH-tastatur ist es angenehmer.

2. haben alte yamaha synths wie DX7 eine eingeschränkte midi-übermittlung. bei velocity 100 ist schluss, so dass man das fff eines klavierklanges nicht erreicht und immer im zu leisen bereich unterwegs ist.

3. klingt ein klavier mit einer normalen synth-tastatur gespielt meist trotz toller samples recht schrecklich, weil man die dynamik nicht unter kontrolle bekommt und einen synth völlig anders spielen muss als ein klavier. vor allem weniger töne!

ich wäre sonst der erste, der aufhören würde, schwere masterkeyboards mit rumzuschleppen. das mach ich doch nicht, weil ich mich für mein klavier zuhaus trainieren will (bei der probe? beim auftritt??), sondern weil ich sonst grausam klinge.
 
und @topic: ein N1 z.b. ist eigentlich eine sehr rationale entscheidung, wenn man ganz überwiegend mit kopfhörern übt. finde ich gut. allerdings würde ich mir sehr wünschen, dass yamaha einen klang reinbaut, der auf software-niveau wäre. so wie beim korg kronos, mit festplattenstreaming von einer SSD. bei einem solchen instrument finde ich das übliche hardware-samplling mit der künstlichkeit, die aus der speicherbegrenzung herrührt, nicht akzeptabel und hätte wenig lust, da noch ein convertible tablet/laptop plus RME babyface dranzukletten. würde aber gehen.

man muss damit leben, dass die ganze chose innerhalb von drei jahren nur noch zum halben preis zu verkaufen ist. aber OK, wenn man es viel nutzt.

mit einem guten DP der 2000 euro klasse kann man aber viele sachen auch schon prima üben.
 
super! wenn man einen siebziger/achtziger CP-sound haben will.

hat mit klavier ungefähr soviel zu tun wie ein rhodes, ist nur viel seltener einzusetzen da wesentlich nerviger im klang. ein vintage keyboard mit seehr speziellem sound. hatte schon einen grund, warum es irgendwann digitalpianos gab.

Ich hatte mal so ein Teil leihweise für ein Jahr. Es hat den Vorteil, dass man es ohne Verstärker spielen kann, da Resonanzboden und echte Hämmer. Unter jeder Saite ist ein Tonabnehmer wie bei einer E-Gitarre. Mechanik fand ich auch nicht schlecht. Das Gewicht ist allerdings nicht von Pappe. Aber ich konnte es Alleine in den vierten Stock hochschleppen. Vielleicht werde ich sogar mitbieten.
 
@Maurus
Die Clavia's haben vielleicht einen guten Klang, aber die beiden Versionen mit 88 Tasten
sind mindestens genauso unübersichtlich wie das Kawai MP-10.
Außerdem haben sie eine billig Klaviatur, die sich nicht von denen im 500€ bereich unterscheidet. (und sie sind hässlich)


Zitat von Wiedereinaussteiger:
Gewichtungen haben sonst eigentlich alle Digis, von 500 Euro bis herauf zu über 4000 Euro. Diese sind aber weder der normalen Klaviermechanik technisch detailähnlich, da ihnen die Auslösung fehlt. Geschweige denn hätten sie die speziellen „Gefühlsprofile“, die eine Flügelmechanik aufweist.
Noch jemand der die D-Piano Klaviatur der Spitzenmodelle von Kawai nicht kennt.
Bei allen anderen D-Piano gebe ich dir aber recht.

Zitat von Wiedereinaussteiger:
Nächster Step ist dann, das exakte Anschlagsverhalten einer Doppelrepetitionsmechanik mit Druckpunkt und allem Zwick und Zupf haben zu wollen. Dann reicht ein Yamaha Y- irgendwasschießmichtot keinesfalls, wenn wer es kennt, der ist selbst mit einem teuren Digi zu 3.000 Euro nicht mehr zufrieden. .. ..

Dann muss es tatsächlich eine Flügelmechanik sein, denn anderes tut das nicht, kann das nicht leisten. Dann sind wir bei hohen vierstelligen oder fünfstelligen Geldausgaben (Neuinstrument). Und selbst diese teuersten Mimiken „schummeln“; weil sie keine Saiten mit ihrem Federungsverhalten über den Hämmern haben: die Hämmer klopfen gegen irgendwelche geräuschgedämpften Anschläge, die im Detail doch wieder „anders“ den Hammer rückfedern machen als ein echter Flügel mit seinen Saiten das tut.
Die Repetition muss nur genauso schnell sein, wie es etwa auch bei einem Flügel der Fall ist.
Den Klang holt man ja durch den Anschlag, und nicht durch den zurückfallenden Hammer heraus.

Achja, weißt du eigentlich ob einem Lebrakranken die Finger abfallen, wenn er auf einem Klavier o. Flügel spielt? :lol:
 
Von den Roland D-Piano's ist für deinen Einsatzrahmen nur das V-Piano interessant, dessen Klang vollständig über Physical Modelling erzeugt wird. (und daher auch einen sehr guten Klang hat)
Das V-Piano teilt sich die gleiche Klaviatur, wie alle oben genannte Roland D-Pianos. (PHA III)
Einspruch, Euer Ehren! Ich finde nicht, dass für reines Klavierüben unter KH bei Roland nur das V-Piano in Frage kommt. Auch die samplebasierten Modelle klingen für meinen Geschmack gut und realistisch (habe ein DP990). Die besseren können Saitenresonanz und Loslass-Resonanz und so was. Man hat halt nicht die Einstellmöglichkeiten am Klang, sondern ist auf 3 gesampelte Flügelklänge beschränkt. Das ist aber doch schon mal viel mehr, als ein akustisches Instrument könnte :D. Deckel auf und zu, Hammerkopfform etc. sind ja vielleicht doch verzichtbar.

Ich empfehle, mal das DP90 probezuspielen, es hat die gleiche Tastatur wie das V-Piano (mit 3 Sensoren), vermutlich die gleichen Sounds wie mein DP990 (und die finde ich gut) und spart lediglich am Lautsprechersystem. Dafür kostet es die Hälfte des V-Piano und ist nur 34cm tief, hat also absolut minimalen Platzbedarf. Zudem sieht es gut aus (jedenfalls in PE).

@Aleko: Just Music in der Kulturbrauerei, nimm Dir nen eigenen Kopfhörer mit, wenn irgend möglich einen geschlossenen, und spiele alles, was da steht. Zum Vergleich steht da auch ein akustisches Klavier. Wenn Du mehr Ruhe brauchst, dann geh lieber zu Get The Sound in Marzahn. Digi aussuchen ist ja einfach: Ein Weg, und Du kannst alle relevanten Instrumente vergleichen. Kann man an einem Tag erledigen :D.

Ciao
- Karsten
 

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